Nachspiel

In einer öffentlichen medialen und unwürdigen Inszenierung des amerikanischen Präsidenten und Vicepräsidenten wurde der gewählte Repräsentant der Ukraine gedemütigt und beschuldigt, den von Trump angestrebten Frieden zu behindern. Nur wenn er sich beuge und den amerikanischen Interessen zustimme, könne ein Weltkrieg verhindert werden. Die mit imperialem Machtanspruch vertretene, emotionale Gesprächsführung erinnerte mich an politische Schauprozesse der Geschichte. Das Gespräch fand ein Ende ohne die Unterzeichnung des gewünschten Vertrages.Bei Betrachtung der anderen nach der Wahl vorgenommenen Entscheidungen der amerikanischen Administration zeigt sich eine folgenreiche Betroffenheit bei den ehemaligen westlichen Verbündeten. Es entsteht der Eindruck, als ob Amerika des Friedens wegen, bereit wäre die Seiten zu wechseln, mit den russischen Interessen zu kooperieren, und entscheidendeZugeständnisse bereits vor Friedensverhandlungen ohne Beteiligung der bisherigen Verbündeten zu arrangieren. Dies hat strategische und handelspolitische Maßnahmen in Europa zur Folge. Das unter Führung Amerikas nach dem 2. Weltkrieg und während des Krieges in der Ukraine bestehende westliche Bündnis mit atomarem Schutz, Nato die Beziehungen zu Amerika und die Sicherheit Europas stehen zur Disposition.

Geopolitisch zeichnet sich ein Ringen um die imperiale Macht und Ressourcen der von China, Russland und Amerika, ohne Europa ab. Es scheint noch nicht klar, ob das amerikanische Volk mitseiner langen demokratischen Tradition bereit ist, die auf einem Wertebewusstsein beruhende politischen und wirtschaftlicBeziehungen zu den ehemaligen westlichen Verbündeten zu ändern. Diese Weltlage bewirkt eine Verunsicherung der Märkte, bisherigen wirtschaftlichen Beziehungen undeine bis in die personalen Erfahrungen wirksamen ängstlic Betroffenheit. Das bisher in Europa und im Westen überwiegend geltende und stabilisierende Wertebewusstsein scheint zu schwinden. Der drohende Rückfall in imperiale Machtstrukturen, die Ausbeutung von Ressourcen mit wirtschaftlichen und klimatischen Folgen und die durch Überschuldung der Haushalte entstehenden Ausgaben, belasten die nachfolgenden Generationen. Die mediale politische Vermarktung der öffentlichen Meinungsbildung beeinträchtigt die demokratische Willensbildung.Tragen wir alle nach unseren Kräften mit dazu bei; dass
Europa, bestenfalls mit Amerika, ein weltpolitisch auf einem gemeinsamen Wertebewusstsein beruhende Rolle in Kooperation mit anderen Weltmächten auch in strategischer Hinsicht spielen kann.

Franz Schwald
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