Reden und Schweigen

Unsere Reden und das Schweigen, können die Nähe zur Wahrheit, zum Leben und zu Gott ausdrücken, oder in der Lüge missachten. Von Kindheit an, verständigen wir uns mit anderen Menschen in Sprachspielen, über unsere Erfahrungen und Grenzen. Unsere Gesten und Worte, sind aber in dem, was wir einander sagen möchten, immer begrenzt, und verschweigen, was wir einander noch zu sagen hätten. Auch ich ringe um Worte, und hoffe, die Sprachebene zu finden, die geeignet ist, uns über Aspekte des Redens und Schweigens zu verständigen. Wir alle stammen aus einem mütterlich erfüllten, schweigenden Lebensraum. Mühsam und von Gesten begleitet, lernen wir Worte und Sätze, um uns später in den Alltags- und in Fremdsprachen durch Bildung und Wissenschaft, miteinander zu verständigen. Wenn der Inhalt unserer Rede dem nahe kommt, was wir sagen wollen, das Schweigen anerkennt, und der Realität unseres Lebens und Sterbens entspricht, können wir von einem erfüllten Reden sprechen. Sollte aber das Sprechen den Bezug zur Wahrheit und zur Realität unserer Daseinsbedingungen verschweigen, dann begegnet uns leere Geschwätzigkeit, Lüge oder realitätsferne Theorie.

In Grenzsituationen von Geburt und Tod, fehlen uns jedoch oft die Worte, die uns lebenslang zur Verfügung stehen, um mit einander annähernd über das zu reden, was uns bewegt. Das Reden fällt uns dann schwer, sodass wir uns schweigend durch Gesten und Symbole verständigen. Hierdurch erkennen wir an, dass unser Reden und Schweigen auf einen umfassenden Lebensraum verweisen, der eine humanistische und religiöse Deutung erfordert. Die humanistische Lösung der Postmoderne nach Nietzsche, versucht die Gottesfrage ausklammernd, ein gelingendes Leben und Handeln aus einem für uns verbindlich gesetzten Wertesystem abzuleiten. Die religiöse Deutung des Daseins führt darüber hinaus zur Anerkennung Gottes, dem Schöpfer des Himmels und der Erde, christlich zum Glauben Hoffen und Lieben, als einem Geschenk des Dreifaltigen Gottes. Das jeweilige Reden und Schweigen der Menschen verweist daher auf eine unterschiedliche Daseinsdeutung. Erklärungsbedürftig bleibt aber das vorgeburtliche Schweigen, und das Verstummen im Tod, und die Existenz des Lebens vor und nach dem Tod. Der Humanist ist genötigt, die Existenz des Makro- und Mikrokosmos, die Gesetze der Natur, sowie verbindliche Normen und Werte des Daseins, auch im vor und nach seiner Zeit zu erklären. Der religiös gebundene Christ, ist sich der Grenze seiner Sprache bewusst. Er erfährt aber im Glauben Hoffen und Lieben, eine verbindliche Deutung seiner Existenz, in Beziehung zu den Menschen und der Natur, als einen Weg in Hoffnung auf das Geschenk eines ewiges Lebens nach dem Tod.

Als Christen sind wir durch den Vater Sohn und Heiligen Geist, in ein von IHM erschaffenes und erhaltenes Dasein geliebt, um in diesem Universum SEINER Liebe, alles was es gibt, nach Kräften zu hegen, zu pflegen und zu lieben, um in unserer Zeit, und nach unserem Tod, in der Gastfreundschaft Gottes, ewig leben zu dürfen. Bitten wir den Dreifaltigen Gott, Die Gottesmutter, alle Heiligen und Seligen und unsere Brüder und Schwestern in der Menscheitsfamilie um Fürsprache, dass wir uns der Verheißungen Gottes würdig erweisen. Hierzu segne und begleite uns der Vater, Sohn und Heilige Geist allezeit in Frieden.

Geborgen in der Kirche
Geborgen im Glauben Hoffen und Lieben.

S’alti Bruckeschtuck

O Du mi lieb´s alt´s Bruckeschtuck
Du führsch mi in Gedanke z´ruck
und fangsch ganz lieslig a z´verzelle
vo alte Zitte Burg und Wälle

Ganz schtill und friedli wird´s um mi,
es könnt gar niene schöner si
und d´Sunne Welle und die Rueh
und Wort um Wort vo Dir dezue

Gell hesch scho bessri Zitte cha
und schtosch jetz halt so nebe dra
de wötsch am liebschte wieder z´ruck
an alte Platz, lieb´s Bruckeschtuck

De Altetail de fallt dr schwer
doch los i halt die hoch in Ehr
Gang lueg halt nit so trurig dri
i will e wengeli bi dr si und
schwiege lose und verwiele
und luege wie dört Kinder schpiele

Und bin i furt und hesch´s recht schwer
und isch mi Platz am Bänkli leer
gell Bruckeschtuck dann ruefsch mer halt
und wenn i cha dann chum i bald

Schuld und Vergebung

Wir erleben eine Verrohung der Sitten, die wir Christen nicht „sprachlos“ hinnehmen dürfen. Offen gestanden schäme ich mich manchmal, wie Moderatoren es ihren Gästen erlauben, unehrenhaft und respektlos auf einander los zu gehen. Es stellt sich immer öfters die Frage: Darf eigentlich jede Beleidigung, Beschuldigung, Verletzung der Würde des Menschen in einer weithin straffreien Meinungsfreiheit erlaubt sein? Wo bleibt in unserer Gesellschaft eine öffentliche Diskussion? Wer kontrolliert die Meinungsmacher? Ausgewogene Berichte über gesellschaftliche oder kirchliche Ereignisse gibt es, sie sind aber selten zu finden. Es gilt daher den Medien und ihren Mitarbeitern zu danken, die sich mit aller Entschiedenheit gegen eine Verrohung der Sitten im öffentlichen Diskurs wehren. Ich bin sicher, dass viele Menschen genug haben vom würdelosen Gerede. Ich, für meinen Teil, spreche mich nicht frei von Schuld, versuche aber immer wieder im Vertrauen auf Gott uns SEINE barmherzige Liebe, einen neuen Anfang. Nur aus SEINER erlösenden Gnade erwächst mir immer wieder der Mut zum Bekenntnis.

Sicher bin ich nicht der Einzige, der sich vor Gott als ein armer Sünder erlebt. Ich weiß auch, wie schwer es fällt, sich die eigene Schuld einzugestehen, und darüber zu reden. Die Kirche hat zu Recht einen Vertrauensbereich geschaffen, der es dem Pönitenten erlaubt, sein Herz zu öffnen. Mit Freimut gilt es daher auszudrücken, wie lieb und teuer mir im Laufe des Lebens dieses Bußsakrament geworden ist. Leider haben es die Umstände und Altersbeschwerden erschwert, regelmäßig am Herz-Jesu-Freitag bei einem mir vertrauten Priester zu beichten. Umso mehr vermisse ich bei Gottesdiensten, das mir von Kindheit an vertraute „Confiteor“, das Stufengebet, in dem wir Gläubigen mit dem Priester zusammen vor Gott, der Gottesmutter und allen Heiligen bekennen, in Gedanken, Worten und Werken durch eigene Schuld Gutes unterlassen und Böses getan zu haben, und für einander beten. Sind wir Christen eventuell auch vom Gift der Selbsterlösung infiziert, die Schuld immer bei anderen zu suchen, deren Fehler zu kritisieren, die Gesellschaft oder Kirche anzuklagen, und uns selbst frei zu sprechen? Wer sollte dann aber in der Lage sein, das ersehnte Paradies auf Erden für uns herzustellen? Lenken wir dadurch nicht nur davon ab, dass wir alle Sünder sind, und Gottes Erbarmen, SEINE Erlösung und die gegenseitige Vergebung nötig haben. Also weiter so? Nein, tausendmal nein. Sprechen wir für alle Menschen in der Wirtschaft, den Medien, in Politik, der Kirche dem Bildungswesen und unseren Familien in der Hoffnung auf Vergebung unserer Schuld, das „Confiteor“ wie wir es zu Beginn jeder Heiligen Messe mit einander beteten: Ich bekenne Gott, dem Allmächtigen, der seligen allzeit reinen Jungfrau Maria, dem hl. Erzengel Michael, dem hl. Johannes dem Täufer, den heiligen Aposteln Petrus und Paulus, allen Heiligen, und Euch Brüdern und Schwestern, dass ich Gutes unterlassen und Böses getan habe. Ich habe gesündigt in Gedanken, Worten und Werken, durch meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine große Schuld. Darum bitte ich die selige Jungfrau Maria, den hl. Erzengel Michael, den hl. Johannes den Täufer, die heiligen Apostel Petrus und Paulus, alle Engel und Heiligen und Euch Brüder und Schwestern, für mich zu beten bei Gott unserm Herrn. Laden wir herzlich alle Menschen unserer globalen Familie und alle Christen ein, bei Gott Fürbitte einzulegen, dass wir zur Einsicht in unser schuldhaftes Verhalten kommen und einander gegenseitig verzeihen. Bitten wir Gott aber auch inständig, dass er jedem Einzelnen von uns Kraft verleiht mitzuwirken, dass unsere Sitten nicht verrohen, dass wir einander alles Gute gönnen, das Böse verzeihen und respektvoll mit einander umgehen.

Vergib usere Schuld wie auch wir vergeben unseren Schuldnern.

Sonntagsruhe

Brüder und Schwestern im Herrn,
der Sonntag ist der Tag des Herrn da ruhe Du und bete gern, so ähnlich klingt es in mir wie ein Wort aus alten Zeiten. Großvaters aus Lindenholz gefertigtes Kreuz, ein Marienbild mit dem Kind, und ein modernes Bild eines Künstlers, in dem ich die Kirche erkenne, bekamen in einer Meditation eine neue Bedeutung. Alles was es im Leben für uns gab, in unserer Zeit gibt, und künftig geben wird, ging mir zu Herzen und durch den Sinn. Die Kirche, die uns lebenslang, und auch heute im Gottesdienst begleitete, wurde zu meinem Thema. Davon möchte ich euch zur Ehre Gottes erzählen:

Die Kirche, die ich in meinen Vorstellungen erlebte, verwandelte unsere Wohnung zur Kirche, wie ich sie lebenslang erlebte, und im Gang mit Ihr, und in meiner Sorge um Sie, immer sehnlicher wünschte. Sie war keine Kirche, die einen weiten Bogen um die Nöte. Schmerzen und Armut unserer Tage ging. Die Türen dieser Kirche, die ich erlebte, waren offen für alle, die sich nach Gott sehnen, die Heimatlosen, Verirrten, Leidenden und Kranken. Die Kirche Gottes war keine feste Burg, aus unseren Bildern über Gott gebaut, sondern eine Kirche aus uns, der Meisterhand ewiger Liebe Jesu Christi gefertigt. Das Kreuz des Herrn erglänzte nicht erhaben, hoch oben auf dem Turm, sondern nahm die schlichte Gestalt des Kreuzes an der Wand an, das mein Großvater vor Zeiten andächtig und fromm aus einem Stück Lindenholz geschnitzt hat. Diese Kirche war ein Schutzort für alle Menschen, vor dem Bösen in der Welt. Ein Ort der Versammlung, des Gebetes, Dankens, Preisens. Wir alle waren diese Kirche und Ihr Dekor, der Altar, Ambo der Kirchenraum und die Gläubigen, die sich zum Gebet und Lobgesang versammelten. Wir waren auch die Worte der Lesungen, der jubelnde Gesang des Chores und das vielstimmige Orgelspiel. Wir waren die Worte der Zelebranten, der Lesungen und wurden zum Evangelium, der Frohbotschaft, die wir dem ganzen Erdkreis, allen Kreaturen, und dem der Erlösung harrenden Universum verkündeten. In dieser Kirche Gottes waren alle Heiligen und Seligen des Himmels zugegen. Sie war so erfüllt vom Heil und Segen des Vaters Sohnes und Heiligen Geistes wie es am Anfang vor aller Zeit, so auch jetzt und in aller Ewigkeit war und sein wird. Wir alle waren glückliche Zeugen der Gnadenfülle, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit des gegenwärtigen, herrlichen Gottes, und wurden im priesterlichen Dienst, zur Speise und Trank der Menschen. Zur Stärkung des Glaubens, Hoffens und Liebens bestellt, zum Segen der Welt, als Missionare, die ewige Liebe des Vaters Sohnes und Heiligen Geistes zu bezeugen. Der dreifaltige Gott schütze uns vor allem Bösen, und erfülle uns mit allem was nötig ist, um IHN und einander mit ganzem Herzen und allen Kräften zu lieben.

Geborgen in der Kirche
Geborgen im Glauben Hoffen und Lieben.
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