Ehre sei dem Vater

O Gott DU Herr der Ewigkeit
unser Schöpfervater in der Zeit
lass uns Worte finden die DEINE
Macht und Herrlichkeit verkünden

Alles was wir sind und haben
sind Liebeszeichen DEINER Gnaden
wir danken loben preisen DICH
für alles Gute ewiglich

Bewahre uns auch diesen Tag
dass uns kein Leid geschehen mag
und sende uns DEINE lieben Sohn
im Heiligen Geist vom Himmelsthron

Uns zu begleiten und zu lehren in
allen Zeiten dem Bösen zu wehren
und Liebe Freundschaft und Erbarmen
zu teilen mit Leidenden und Armen

DER Heilige Geist erfülle unsere
Herzen und Sinne und alle Dinge
und erhelle in SEINER Kraft des
Vaters Ruhm der alles erschafft

Geborgen in der Kirche
Geborgen im Glauben Hoffen und Lieben.

Ein Brief

Liebe Freunde,
was drängt mich heute zum Schreiben? Es ist leicht zu erklären. Ich habe einfach Lust mit Euch ein wenig zu plaudern. Schon meldet sich in mir aber eine kritische Stimme: „Darf man das, möchten die Anderen das auch?“ Und dann folgt der Einwand: „Haben wir nicht das Recht dazu, einfach nur zu erzählen, was uns umtreibt, in der Hoffnung, dass wir einander verstehen?“ Etwas Rückendeckung gewinne ich bei der Erinnerung an die „Alten“, bei denen wir in unserer Jugend lernten, wie Plaudern geht. Es waren die fleißigen Handwerker in unserer Umgebung, die sich ab und zu Zeit gönnen, neben ihrer Arbeit über alles zu reden, was sie bewegte. Auf dem Lande war es Sitte, dass die Bauern sich nach des Tages Mühen auf eine Bank vor dem Hause setzten, oder im Winter auf die wärmende Kunst in der Stube, um es sich bei Gesprächen wohlergehen zu lassen. Nichts anderes habe ich im Sinn, wenn ich Euch, und den Vielen über unseren Leserkreis hinaus, einige Sätze zum reinen Vergnügen anbiete. Heute schenkt uns die Natur, zum Segen der ans Licht drängenden Pflanzen und Blüten, einen sonnigen Tag. Als ich mir aber vorstellte, dass Sie ein Brief, nicht wie meine Frau, beim Vorlesen eines Buches einladen könnte einzuschlafen, blieb meine gute Laune erhalten. Das muss ich näher erklären:

Wir lesen schon geraume Zeit jeweils in der Mittagspause bei einem Espresso mit Vergnügen Bücher, meistens Klassiker, die während der beruflichen Zeit zu unserem Leidwesen nur das Bücherbord zierten. Von befreundeter Seite geschenkt, fesselt uns seit einiger Zeit der Roman „Madame Bovary“ von Gustave Flaubert. Es ergeben sich bei dieser Lektüre für uns immer wieder Gelegenheiten zu einer Nachfrage oder zu einem Gespräch. Nach über zweihundert Seiten, blicken wir heute zurück: Flaubert zeigt uns in der Gestalt der „Emma“ in Beziehung zu ihrem gutmütigen Ehemann und ihrem Liebhaber Rodolphe, den vergeblichen Versuch, aus einem fragwürdigen Leben illusionär auszubrechen. Flaubert versteht es, dem Leser durch die handelnden Personen und deren Umwelt, das gesellschaftliche Leben und den Geist seiner Zeit nahe zu bringen. Es gelingt ihm, die Leser in einer bewundernswert bildhaften Sprache zu fesseln, und realen Vorgängen des Alltags, eine zeitlose Gestalt zu geben. Es ist ein Geschenk, dem täglichen Brot unseres Daseins im Raum der Kunst oder der Sprache Bedeutung zu verleihen, und auch mein Anliegen den realen Alltag in im literarischen Schaffen zu würdigen.

Sie wissen, liebe Leser, dass ich vor langer Zeit an Hand eines erfahrenen Informatikers, dem Rat eines Freundes folgend, einen Literaturblog einrichtete. In dieser Zeit kam ich leider nicht zum Schreiben. Hinzu kam die Tücke des Objektes: Das Office-Programm meines Rechners konnte nicht aktiviert werden. Zum Glück funktioniert mein Laptop noch, während wir versuchten, dem Programm wieder auf die Beine zu helfen. Gelegentlich nehme ich in „technischen Angelegenheiten“ auch den Rat unserer Töchter in Anspruch, die wie alle jungen Frauen mit den neuen Medien vertraut sind. Sie konnten mir aber im vorliegenden Falle nicht helfen. und eine Tochter ließ mich wissen, dass ich ihr im Umgang mit meinen Arbeitsgeräten wie ein „IT-Opa“ vorkomme, der sie mit manchen Fragen überfordere. Das deute ich als ein Kompliment für meine Kenntnisse in diesem Bereich. Ich kann diesem Lob aber nicht vorbehaltslos zustimmen, denn zuweilen gibt es beim Lernen auch herbe Enttäuschungen, die ich nicht verschweigen möchte: Erst gestern bat ich meinen Administrator von Unruhe getrieben um Hilfe, denn ich hatte die Kategorie meiner Kurzgeschichten im Literaturblog gelöscht. Als ich ihm auf dessen Nachfrage bestätigte, bei diesem Vorgang ein rotes Warnsignal bemerkt, aber übergangen zu haben, sah ich ihn fassungslos vor mir stehen. Es folgte meinerseits ein Stoßgebet zum Heiligen Antonius, der mir schon oft half, Verlorenes wieder zu finden. Dann suchte ich selbst angestrengt nach den Texten und -o Wunder- ich fand sie tatsächlich wieder. Das Programm des Literatur-Blogs, hatte wie ein treuer Knecht, die von mir als gelöscht vermuteten Kurzgeschichten, automatisch unter „unkategorisierte Texte“ gespeichert. Sie können sicher den Stein plumpsen hören, der mir von der Seele fiel, als ich mich daran machte, alle Texte wieder geordnet einzugeben. Dabei konnte ich vom neuen Archiv profitieren, das mein Administrator einrichtete, sodass ich bei der Recherche die gesuchten Texte leicht finden konnte. Ich kann Ihnen daher nur empfehlen, sich bei einer Textsuche im neuen Literaturblog dieser Hilfe zu bedienen.

Im Übrigen passt alles, was ich Ihnen heute erzähle, sehr gut zu meinem Hauptthema, allem Kreativen offen, ständig nach neuen Erfahrungen zu suchen, und immer wieder neue Formen literarischen Austausches mit den Lesern zu erkunden. Ich versichere hoch und heilig, dass der Gedanke. Ihnen einen freundlichen „Brief“ zu schreiben erst bei der heutigen Lektüre in der Mittagspause auftauchte. Gebannt von dieser Idee, begann ich sofort, ihr eine literarische Form zu geben. Ob mir das gelungen ist, unterstelle ich Ihrem Urteil. Andere Optionen habe ich daher vorerst zurückgestellt: In meiner Schublade liegt ein Manuskript zum Thema „Spukgestalten“, das auf seine Vollendung wartet. Auch meine heutige Absicht, weitere Texte der letzten Jahre im Literaturblog unterzubringen, gab ich zugunsten dieses Briefes auf. Aber bei all meiner Vorliebe für Literatur, Kultur und Religion, übersehe ich natürlich weder die aktuelle politische Weltlage, noch die anstehenden europäischen oder deutschen Fragen. Bekannter Weise wird in den Medien hierzu viel, manchmal zu viel geschrieben, und noch mehr geredet. Ich wende mich daher lieber anderen Themen zu:

Haben wir zum Beispiel alle im Blick, dass nach Karfreitag Ostern und die nachösterliche Zeit beginnt. Mein Brief kommt daher diesem Grund zustande, denn ich hatte es bislang versäumt. den Gründonnerstags- und Karfreitagstexten, einen Osterbrief folgen zu lassen. Ohne den österlichen Geist, der auch mich auferweckt, und ständig zu neuen Taten ermuntert, wäre mir ja nicht der Gedanke gekommen, Ihnen heute einen Brief zu schreiben. Als Kinder suchten wir die Ostereier und die suchenden und fragenden Jünger, wir alle, brauchen immer wieder einen Anstoß, der uns ermuntert, in neuen Sprachen und Formen, das unfassbare österliche Geheimnis zu deuten und zu feiern. Genau das versucht Ihr Franz Schwald aus Oppenweiler mit seinen Geschichten und Gedanken. Ich betrachtete zum Beispiel vor wenigen Minuten einen Rosenstrauß auf unserem Tisch. Genau in diesem Augenblick tauchte die Sonne eine einzelne Rose so in ihr Licht, dass ich sie für eine Weile wie gebannt anschaute. Die Augen meines Herzens erfassten im staunenden Hinblick ihre wahre Schönheit und Bedeutung für mich weit mehr, als meine natürlichen Augen. Vielleicht können Sie, liebe Leser, einen ähnlichen Standpunkt des „Staunens“ einnehmen und mit mir, die aufbrechende Kraft des jährlich wiederkehren Frühlings und Sommers genießen. Ich habe aber nun den Eindruck, als ob ich Ihnen in meiner österlichen Freude, auf unserer imaginären „Bank oder Kunst“ schon mehr erzählt habe, als bei einem Zusammensitzen ohne Sie zu ermüden, gesagt werden sollte. Wie sie ja wissen, liebe ich mit Bedacht Kurzgeschichten. Wie Kinder, gern „Pusteblume“ spielen und sich freuen, wenn die Samen des Löwenzahnes wie kleine Fallschirm davon fliegen um irgendwie ihr Ziel zu finden, so hoffe auch ich, dass das eine oder andere Wort bei Ihnen landet.
Mit freundlichen Grüßen und Wünschen, Ihr
Franz Schwald

Den Flüchtlingen

Überall auf
dieser Welt
die Macht
des Bösen
Einzug hält

Wir teilen
Euer Klagen
heute und
in künftigen
Tagen

Doch seid
gewiss dass
wir Euch
lieben

In Gottes
wahrem
ewigen
Frieden

Das Kreuz der Erlösung und Hoffnung

De Gotteswäg

O Gott i
zieh mi
Chäpli ab
un schwieg

Un bin ganz
g´wiß DU
hesch uns
lieb

Durch DICH
isch alles
schön un
ganz

DU bisch mi
Glück i bin
DI Edelstei un
DI Monstranz

DU mi vetrauti
Hand DU Gottes
Wort

Bisch Wäg
und Hort ins
g´lobti Land

Geborgen in der Kirche
Geborgen im Glauben Hoffen und Lieben.

Dankbarkeit

Alles was ich bin und habe, was wir sind und haben, und was es im Universum und auf unserer Welt gibt, verdanken wir DIR Vater, Sohn und Heiliger Geist. Durch DICH in DIR und mit DIR, hat alles was es gibt Bestand Ordnung und Ziel. DU hast uns im Mutterschoß gebildet, Leben und Atem geschenkt, und für alles gesorgt, was wir zum Leben brauchen. In den Familien und in der Gemeinschaft von Brüdern und Schwestern hast DU uns Geborgenheit geschenkt und im Geben und Nehmen unterwiesen. Dir verdanken wir die vielen Menschen, die unseren Lebensweg begleiteten, und mit allem versorgten, was bis zum heutigen Tag zum Leben erforderlich war und nötig ist.

DU wunderbarer Gott, hast uns in die Gemeinschaft DEINER Kirche aufgenommen, und mit DEINEN Liebesgaben und Gnaden reich beschenkt. Staunen nur können wir, und betend DIR danken, dass es DICH und die Fülle DEINER Werke, Gaben und Gnaden gibt. Himmel und Erde alle Menschen und Geschöpfe im Universum DEINER unendlichen Liebe rufen wir an, um mit ihnen DICH HERR und GOTT, unserem Vater Sohn und dem Heiligen Geist zu ehren, DICH zu loben und zu preisen. Nimm DU, unser EIN und AllES, jeden TAG, alle Stunden und Sekunden unser Herz, die Sinne, und alles was wir sind und haben, als Dankgebet an, und mach es in unserer Zeit, in DEINEM Reich der Gerechtigkeit und des Friedens fruchtbar. Die Ehre sei dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie es im Anfang war, so auch jetzt und alle Zeit, und in Ewigkeit.

Das Kreuz der Erlösung und Hoffnung

Eine Fantasiereise

Leider folgt bis auf den heutigen Tag, die Mehrheit unserer Familie mit zunehmender Selbstständigkeit der drei Töchter nicht meinen Vorstellungen, sondern den Anregungen unserer weit gereisten Oma. Ich müsste mich als Senior in dieser Lage wahrlich sehr bedauern, hätte mir die Natur nicht zum Ausgleich eine reiche Fantasie geschenkt. Ihr verdanke ich es, mir einfach eine Geschichte einfallen zu lassen, in der sich die sperrige Familie endlich einmal darauf einlässt, auf meine Wünsche einzugehen. In der folgenden Erzählung werdet Ihr davon hören, wie ich es schaffe, meine Frau und die große Familie, zu einer Bergwanderung rund um Oberstdorf zu bewegen:

Ich kenne niemand, der es mir vergönnte, all die vertrauten Wege wieder zu gehen, auf denen ich früher mit meiner Frau kräftig ausgeschritten bin. Welch ein Vergnügen kann es bereiten, im Allgäu zu wandern, die entzückenden Bergblumen und die emsigen Bienen zu bewundern, den würzigen Duft des Heues und frisch gemähten Grases zu riechen, begleitet von der Musik abgestimmter Glocken der Kühe auf den weiden. Was könnte meine ganze Familie erleben, wenn sie endlich einmal meinen Spuren folgte? Auf geht´s! Sofia, unsere muntere Enkelin, läuft wie immer, auch auf unserer Fantasiereise einige Schritte voraus. Es ist ihr wichtig, die Erste zu sein, der niemand folgen kann. Der Höhenweg um Oberstdorf führt in einem schattigen Waldstück steil bergab. Um den Wanderern sicheren Tritt zu verschaffen, gibt es mit Pfählen gesicherte Stufen. Sofia hüpft, vergnügt-jauchzend, die Stufen hinunter. Sie ist mit ihren zehn Jahren bereits eine gute Sportlerin und bewegte sich nicht nur in den Bergen, sondern auch auf ihrem Einrad und im Wasser sehr geschickt.

Ihr vierjähriger, blondschopfiger Bruder Niklas, den ich an der Hand führe, will seiner Schwester nicht nachstehen und bedrängt mich mit den Worten. „Opa hüpf, Opa hüpf, Opa hüpf!“ Ich gebe schließlich dem Drängen des aufgeregten Knaben nach und hüpfe mit ihm von Stufe zu Stufe den Weg hinunter, bis von unserer Familie nichts mehr zu sehen ist. Niklas jauchzt vor Vergnügen. Prustend, mit klopfendem Herzen und hochrotem Kopf, bleibe ich nach einiger Zeit stehen, und überlege mir, ob es nicht noch eine andere Möglichkeit gibt, sich weniger anstrengend fort zu bewegen?

Zum Glück fällt mir ein, dass ich seit meiner Kindheit in Träumen fliegen kann. Zu Niclas gewendet sage ich bedeutungsvoll: » Dein Opa kann nicht nur hüpfen, sondern auch fliegen! « Niklas schaut ungläubig zu mir herauf: »Nur Vögel können fliegen«, behauptet er hartnäckig. Ich entgegne: »Opa Franz kann aber fliegen und wenn Du recht mutig bist, werde ich Dich mitnehmen. Du musst mir nur auf den Rücken sitzen, und Dich dann an meiner Jacke gut festhalten«. Niklas, immer noch ungläubig, an diesem Unternehmen aber höchst interessiert, bietet sich zum Flug an. Ich nehme in »huckepack«, mache einige leichte Schwimmbewegungen und hebe ab. »Halte Dich gut fest! «, rufe ich ihm nochmals zu.

Wir schweben, ohne die Füße zu benutzen, leicht über die Stufen des Weges hinunter. »Schön, kreischt Niklas!» »Opa, flieg weiter, flieg weiter! « Offensichtlich hat er keine Angst. Ich fliege mit ihm nahe über die Stufen, damit uns ein möglicher Sturz nicht zu sehr schaden kann. An einer Wegbiegung können wir tief ins Tal hinuntersehen, und die in der Sonne liegenden Wiesen mit den prächtigen Blumen bewundern. Ich mache eine kräftige Bewegung, und „hui“, fliegen wir, zunächst aus Sicherheitsgründen in Bodennähe, dann aber frei wie ein Vogel, weit über die Lichtung hinaus. Es bereitet uns einen Riesenspaß, den Aufwind am Hang zu spüren, und in großen Kreisen. wie ein Drachenflieger, hin und her zu segeln. Schließlich haben wir genug, denn es bläst uns in der Höhe ein ziemlich kühler Wind um die Ohren. Ich halte Ausschau nach einem geeigneten Landeplatz und setze, als ich in der Ferne Segelflugzeuge erkenne, dort zur Landung an.

Die Segelflieger staunen nicht schlecht, als wir plötzlich auftauchen und ohne Flugzeug fliegend, unbeschadet landen. Sie überschütten uns mit Fragen: »Wie macht ihr das? « Ich entgegne: »Von Kindheit an kann ich fliegen. Ich weiß aber nicht wieso« Und zum Leiter der Flugschule gewandt: »Sie sind doch ein erfahrener Pilot und sollten mir erklären können, warum ich fliegen kann? « Er konnte es nicht. Wir bedanken uns dennoch, und winken den freundlichen Segelfliegern noch einmal zum Abschied zu. Gegen den Protest von Niklas, geht es langsam zu Fuß den Höhenweg zurück. Wir finden Sofia und die Familie, die sich zu einer Vesperpause niedergelassen haben, und berichten ausführlich, was sich inzwischen ereignete. Sie können es einfach nicht verstehen, dass Opa fliegen kann. Niklas behauptet aber steif und fest: »Ich bin auf Opas Rücken wirklich geflogen und es war wunderschön, auch wenn ihr es nicht glauben wollt! « Oli und Artur, kräftige, bergerfahrene, kritische Männer, wünschten sehr neugierig geworden, von Opa einen weiteren Beweis seiner Flugkünste. Sie äußerten: »Wenn Du schon seit Deiner Kindheit im Traum geflogen bist, müsstest Du mindestens noch eine Geschichte erzählen können«. »Nichts einfacher als das«, entgegnete ich. Opa räuspert sich kurz, streicht mit einer Hand durch die Haare und beginnt:

Ich war einmal in England und wanderte dort durch Wälder und Felder einer schönen Landschaft, die an einem sonnigen Tag den Blick weit über die sanften Schwingungen der Hügel bis zur Küste und dem Meer freigab. Vor mir, auf der Höhe, sah ich eine Schule. Sie trotzte offensichtlich schon lange Wind und Wetter. Die Fenster waren geöffnet, und fröhliche Kinderstimmen mit Klavierbegleitung drangen an mein Ohr. Ich hatte große Lust, zu erkunden, wie hier Unterricht erteilt wird. Je näher ich kam, umso weniger hörte ich Gesang. Offen-sichtlich gab es inzwischen Unterricht in einem anderen Fach. Ich blieb dennoch bei meinem Vorhaben, klopfte an die Türe des Klassenzimmers, wurde hereingebeten, und betrat den Raum. Der erste Eindruck beim Betreten des Klassenzimmers, wollte gar nicht zu den fröhlichen Liedern passen, die mich angelockt hatten. Eine hübsche, junge Lehrerin, stand an der Tafel, bemüht, etwa dreißig Mädchen und Buben mathematische Regeln zu erklären. Ich wunderte mich nicht allzu sehr über die teilweise entrückten Mienen der Schüler, und das verzweifelte Nagen an den Bleistiften. Erinnerte mich doch die gedämpfte Stimmung der Schüler und der trockene Vortrag der Lehrerin, an manche spröde Mathematikstunde aus der eigenen Schulzeit. Nach einer kurzen Begrüßung der Lehrerin und Kinder, erklärte ich meinen Wunsch, ein wenig am Unterricht teilnehmen zu dürfen. In gebrochenem Englisch erzählte ich, dass ich aus Deutschland komme und hier durch diese wunderschöne Landschaft wandere. Die Lehrerin war einverstanden und bot mir einladend auf einem der kleinen Stühle Platz an. Ich bemerkte durchaus, dass die Kinder, möglicherweise auch die Lehrerin, in meinem Besuch eine willkommene Abwechslung erblickten: Sechzig lebhafte Kinderaugen musterten meine Wanderkleidung, die staubigen Schuhe und den großen Rucksack. Die Lehrerin drehte sich zu mir um, mit der Frage, ob ich auch einen Beitrag zum Unterricht leisten könne? Ich gab zu verstehen, dass ich ihren Mathematik-Unterricht sicher nicht überbieten könne. Seit meiner Kindheit verfüge ich aber über eine besondere Gabe, mit der ich sie und die Schüler sicher erfreuen könne. Dies setze aber voraus, dass der Mathematik-Unterricht für eine kleine Weile unterbrochen werde. Die Lehrerin war überrascht, die Kinder horchten auf. Sie stellte sich aber sehr schnell auf die neue Situation ein und fragte, was ich anzubieten hätte. Erst nach einer befriedigenden Antwort vermöge sie zu entscheiden, ob sie die Erlaubnis geben könne, den Unterricht zu unterbrechen. Aller Augen richteten sich auf mich: Ich stand auf, machte mit den Armen einige Schwimmbewegungen und sagte in die erwartungsvolle Stille: »Ich kann hier fliegen! « Der Lehrerin verschlug es für einen Moment die Sprache. Einigen Kindern blieb für Sekunden der Mund offenstehen. Dann kamen die ersten Reaktionen: »Das ist nicht möglich, nur Vögel oder Flugzeuge können fliegen! « »Sie wollen doch nicht behaupten, dass Sie hier einfach in der Luft schweben können? «, äußerte die Lehrerin. »Einfach natürlich nicht«, gab ich zur Antwort.Ich kann aber, wenn ich mit Armen und Beinen kräftig rudere, seit meiner Kindheit in der Fantasie fliegen. »Fliegen, fliegen, fliegen! «, schrien die Kinder im Chor und durch einander. »Auf Ihre eigene Verantwortung«, sagte die Lehrerin. Unter heftigem Geschrei, Strampeln und Klatschen der Kinder, ging ich zum Start kurz in die Knie, stieß mich kräftig ab, machte zunächst mit den Armen, dann auch mit den Beinen, einige kräftige Bewegungen, wie beim Brustschwimmen, und erhob mich unter dem ohrenbetäubenden Lärm der Kinder in die Luft. Dicht am Kopf der Lehrerin vorbei, steuerte ich hinauf zur Decke, drehte einige Runden, segelte auf und nieder, sodass die Kinder in den Schulbänken ihre Köpfe einzogen und flog durch ein offenes Fenster hinaus. Es bereitete mir große Freude, den Aufwind zu spüren, und im Gleitflug den weiten Blick über die sich auf und absenkenden Felder und Fluren bis hin zur Küste mit den anstürmenden Wellen zu genießen. »Juchhe und Hurra« schrie ich laut in den Wind, der mein Rufen zur Schule trug. Dort klebten die Lehrerin und Kinder an den Scheiben und ließen nur das Fenster offen, durch das ich hinausgeflogen war, damit ich auch wieder sicher landen könne. Einige Male flog ich ganz nahe an der Schule vorbei, um die begeistert winkende Horde zu grüßen. Schließlich setzte ich in einem weiten Bogen zur Landung an, steuerte durch das offene Fenster, drehte noch einmal eine Runde durchs Klassenzimmer und landete unter großem Beifall. Aus Anlass meines Geburtstages, schlug ich dem kleinsten Schüler vor, wenn er keine Angst hätte, dann könne er mit mir eine Runde durchs Zimmer fliegen. Alle Kinder bedrängten ihn: »John, fliege, John, fliege! « Er stimmte nach einigem Überlegen zu. Ich nahm ihn auf den Rücken mit dem Hinweis, sich gut festzuhalten, ging in die Knie und hob mit einem kräftigen Ruck ab. Die Schüler tobten und die Lehrerin hielt sich vor Schreck die Hände vors Gesicht. Ich flog auf und nieder, hin und her, bis ich ein deutliches Zittern des Knaben verspürte. Ohne Schaden zu nehmen, landeten wir direkt vor der großen Tafel, neben dem Pult der Lehrerin.

John japste nach Luft und war ganz grün im Gesicht. Ich beugte mich zu ihm hinunter, um ihn vor allen Schülern für seinen Mut zu loben. Doch da nahte das Unheil: John atmete noch einmal tief durch. Dabei rumorte es vernehmlich in seinem Bauch und ehe ich mich zur Seite wenden konnte, bekam ich einen Teil seines Frühstücks ab. » He, das gefällt mir gar nicht, warum spuckst Du mich einfach an«, fuhr es aus mir heraus! John sah mich entwaffnend mit großen, erschrockenen Augen an und stammelte: „ Das ist mein – mein – mein – Geburtstagsgeschenk für Dich! « Ich war sprachlos. Und als alle Kinder in den Kanon einfielen: »Viel Glück und viel Segen auf all Deinen Wegen…«, drückte ich den leicht widerstrebenden Knaben einfach an mich und sagte zu ihm: »Es ist alles wieder gut! « Notdürftig gereinigt, nahm ich meinen Rucksack wieder auf und verabschiedete mich unter dem Beifall der Schüler. Die freundliche Lehrerin wünschte mir für weitere Flüge »Hals und Beinbruch«.

Unsere ganze Wander-Familie, selbst Oli und Artur, waren nach dieser Erzählung überzeugt, dass Opa fliegen kann, wenn nicht wirklich, so doch in der Fantasie. Auch Ihr könnt, ohne Schaden zu nehmen oder anderen Schaden zuzufügen, in der Fantasie viele Abenteuer erleben oder aus Euren Träumen, wie Opa, schöne Geschichten gestalten. Die ersten Flugzeug-Konstrukteure träumten zunächst auch nur davon, wie Vögel fliegen zu können. Dann bauten sie immer bessere Maschinen, mit denen heute viele Menschen wie Oma und ihre Freundin Marie-Luise weltweit unterwegs sind .Allen, die mit Flugzeugen reisen, wünsche ich „Hals und Beinbruch“. Das bedeutet in der Fliegersprache: »Guten Flug und sichere Landung. « Opa Franz rechnet aber auch fest damit, dass einige Urlauber sich entschließen könnten, in diesem Jahr einmal die reizvollen Städte und Regionen der engeren Heimat zu erkunden. Sie werden es sicher nicht bereuen.

Quellwasser

Die Handtasche

Nach längerem Abwägen, fällt die Entscheidung: Sie wünscht sich zum Geburtstag eine neue Handtasche. Das war geschafft! Ich erkläre mich unvorsichtigerweise bereit, sie zum Einkauf in die Stadt zu begleiten. Erwartungsvoll sitzen wir in der Regionalbahn. Wie üblich, sind wir an diesem Tag nicht die einzigen Kauflustigen, bahnen uns den Weg durch die Menge und steuern das Ziel, ein großes Kaufhaus an. Ich kenne das Kaufhaus von verschiedenen Besuchen. Meine Frau und die Töchter, fühlen sich im Unterschied zu mir, in solcher Umgebung pudelwohl. Es scheint sie keineswegs zu ermüden, beutegierig durch alle Abteilungen der verschiedenen Etagen zu streifen, um die angebotenen Waren nach Mode, Qualität und Preis zu prüfen. Stets auf dem Sprung zum nächsten Artikel oder einem »Schnäppchen«, steht ihnen das Jagdfieber ins Gesicht geschrieben. Gewöhnlich suche ich mir bei derlei Unternehmungen einen Stuhl, um abzuwarten, bis mir ein »Fundstück« zur Beurteilung vorgelegt wird. In derlei Situationen empfiehlt es sich, nicht zu bezweifeln, dass die Damen selbst am Besten in der Lage sind, Nutzen und Kosten ihrer Auswahl einzuschätzen. Und sollte sich in mir manchmal die Idee entwickeln, als Mann auch erkennen zu können, was einer Frau gut zu Gesicht steht, unterdrücke ich umgehend derlei wenig hilfreiche Gedankenspiele. Erfahrungsgemäß führt das ja nur dazu, dass meine Damen im besten Falle einen von mir vorgeschlagen Gegenstand, mit deutlich geringschätzigen Blicken in die Hand nehmen, um ihn nach kurzer Prüfung wieder ins Regal zurück zu legen. Die gutgemeinte Absicht, meine Frau zu begleiten, um sie durch mein Interesse am Einkauf zu erfreuen, war an diesem Tag so dominant, dass ich mich nicht mehr an frühere, enttäuschende Erlebnisse zu erinnern vermochte, die zu einer längeren Einkaufsabstinenz meinerseits führten. Zudem war ich mir einigermaßen sicher, in der Obhut meiner Frau bei Laune zu bleiben, und in dem riesigen Kaufhaus nicht verloren zu gehen. Als geheime Notfallplanung beabsichtigte ich, mich gegebenenfalls in das Restaurant zurück zu ziehen, um dort abzuwarten, bis die unbändige Kauflust meiner Frau abgeklungen ist. So gewappnet, schaue ich dem weiteren Verlauf des Einkaufs relativ gelassen entgegen.

Wir beginnen das Unternehmen „Handtaschenkauf“, strategisch nachvollziehbar, im obersten Stockwerk: An den unmöglichsten Plätzen und Verstecken, gibt es in dieser Abteilung eine reichliche Auswahl verschiedener Handtaschen, in allen nur erdenklichen Farben und Größen. Ich folge meiner Frau in sicherem Abstand, um nicht aufdringlich zu erscheinen, und sie nicht aus den Augen zu verlieren. Sie geht mit frischem Elan zielstrebig auf die ersten Taschen zu, wiegt sie in der Hand, prüft das Leder und die Einteilung, hängt sie sich probeweise links, dann rechts über die Schulter, tritt prüfend vor den nächsten Spiegel, um sie der Reihe nach dann wieder in die Regale zurück zu stellen. Nach einiger Zeit haben wir auf diese Weise das oberste Geschoß ineffektiv durchforstet. Mit ungebrochenem Jagdfieber begeben wir uns auf Beutesuche im dritten Obergeschoss:

Das Angebot ist verblüffend vielfältig. Taschen über Taschen stehen in größeren und kleineren Regalen. Ich habe noch nie in meinem Leben so viele Taschen gesehen. Es entwickelt sich in mir die abstruse Vorstellung, dass es nicht genügend Frauen geben könnte, um sie alle zu kaufen. Möglicherweise kann dies aber nur einem Mann einfallen. Meine Frau hingegen schreitet wieder kurz entschlossen auf die Taschen zu: Große und kleine, rote und braune, schwarze und weiße, Einkaufstaschen, und auserlesene Objekte für die »Dame von Welt«. Es mögen an die Hundert Taschen gewesen sein, die sie prüfte, um sie dann wieder an ihren Platz zu stellen. Meine Enttäuschung hält sich immer noch in Grenzen. Ich betrachte es aber als meine fürsorgliche Aufgabe, warnend darauf hinzuweisen, dass es kaum ein anderes Geschäft in dieser Stadt gebe, das ein ähnlich umfangreiches Taschen-Sortiment anböte. Sie möge daher die Hoffnung nicht aufgeben, fündig zu werden.

Dieses Hinweises hätte es nicht bedurft, denn wir befinden uns
mittlerweile im zweiten Obergeschoß. Und wie es das Schicksal will: Es gibt Taschen in allen Variationen. Mir sind ähnliche Objekte in dieser Reichhaltigkeit früher gar nie aufgefallen. Wo hatte ich bloß meine Augen? Wir nehmen wieder mit Regalen Kontakt auf, längere, kürzere, hohe und niedrige, alle prall gefüllt mit Taschen. Mich überkommen erste Schwächegefühle und ich setze mich auf einen der Stühle in der Nähe meiner Frau. Wenn ich gelegentlich bemerkte, dass sie eine Tasche besonders ausgiebig betrachtete, erhob ich mich, um sie mit einem vorsichtigen Rat beim Kauf zu unterstützen. In der Regel bedarf es einer solchen Schützenhilfe nicht, denn wenn ich es wage, eine Tasche chic zu finden, kann ich nahezu sicher sein, dass sie unweigerlich ins Regal zurückwandert.

Es überrascht mich nicht mehr sonderlich, auch im ersten Obergeschoss, reichlich Taschen zu sehen. Innerlich seufze ich bereits: »Nichts als Taschen, wo soll das noch enden?« Zusehends nähere ich mich der Belastungsgrenze. Manchmal kommt es mir vor, als wäre ich dabei, die Taschen schon doppelt zu sehen. Die Taktik meiner Frau bei der Wahl eines Objekts, scheint mir inzwischen ausreichend klar: Tasche anschauen, Einteilung und Leder prüfen, Farbe auf sich wirken lassen, gelegentlich Tasche links, dann rechts umhängen, vor den Spiegel treten, und die Tasche wieder ins Regal zurückstellen. Langsam dämmert es mir, sie könne möglicherweise gar nicht so recht wissen, was sie kaufen will. Ich habe aber nicht den Eindruck, dass sie diese Tatsache irgendwie störe. Eher beginne ich mich selber ein wenig verlassen zu fühlen. Sie scheint nur noch Augen für Taschen zu haben. Stellen Sie sich einmal vor, zu welchen ehelichen Belastungen es führte, wenn ich über diesen Zustand klagte. Ein guter Engel und langjährige Erfahrungen mit Frau und Töchtern, bewahrt mich vor solchem Missgeschick. Ich trabe daher, etwas verdrossen, stumm wie ein Fisch, hinter meiner Frau her. Es geht noch ein Stockwerk tiefer.

Ich glaube, mich trifft der Schlag! Da ist sie, »die Spezialabteilung für Damentaschen«. Ich nehme alle Kräfte zusammen, um mit meiner Frau, wie zu erwarten, ineffektiv noch einige Regale nach der Methode: Anschauen und Zurückstellen, nach einer geeigneten Tasche durch zu stöbern. Dann gebe ich mich geschlagen und sage: » Ich kann nicht mehr; ich brauche frische Luft!« Ein etwas überrascht, enttäuscht-kritischer Augenaufschlag meiner Frau ist die Antwort. Dann großzügig, als litten Männer chronisch beim Einkauf unter Konditionsschwierigkeiten, die Absolution mit der Frage: »wo treffen wir uns?« Ich kenne nur das Café in der Nähe des Schlossplatzes. Wir vereinbaren, uns dort zu treffen. Mit raschen Schritten verlasse ich das Kaufhaus und erhole mich auf der belebten Königsstraße bei einem Akkordeonisten, der seinem Umhänge Schild nach, in Russland schon verschieden Preise gewann. Er spielt hervorragend Stücke von Bach und Händel. Ich komme etwas zur Ruhe. Beim Gang zum Treffpunkt bin ich bereits so auf Taschen fixiert, dass ich es auch ohne Frau nicht lassen kann, ein kleines Fachgeschäft zu betreten, um dessen Angebot zu prüfen. Mein Blick fällt auf ein interessantes „weißes Stück“. Ich wage es, nach den aktuellen Erlebnissen beim Einkauf zu vermuten, dass diese Tasche meiner Frau gefallen könnte. Ich sitze im Café: Es herrscht Hochbetrieb. Die Bedienungen kommen kaum nach. Einige Tische sind unappetitlich mit leerem Geschirr vollgestellt. Mit Mühe halte ich einen Platz für meine Frau frei. Endlich!

Sie kommt mit kleinem Gepäck – ohne Handtasche. Die Enttäuschung ist ihr ins Gesicht geschrieben. Die leeren Teller und Tassen auf den Tischen im überfüllten Café sind auch nicht geeignet, sie aufzuheitern. Wir nehmen einen Drink. Ich setze zu einem letzten Versuch an, die Stimmung zu retten und erweise mich als ein interessierter Taschenjäger. Ohne Überheblichkeit, wie nebenbei, gebe ich zu verstehen, dass ich in Ihrer Abwesenheit dem kleinen Fachgeschäft nebenan einen Besuch abstattete, mit dem Verweis, wir sollten diese Option nicht auslassen. Ein müdes Lächeln zunächst, dann aber wieder dieser »Taschensuch-Blick« in den Augen meiner Frau. Ich habe ins Schwarze getroffen. Wir bezahlen, verlassen den ungastlichen Raum, und steuern gemeinsam das Fachgeschäft an. Eine überaus freundliche Verkäuferin nimmt uns in Obhut. Meine Frau sucht die Regale ab und zieht auf Anhieb, ich traue meinen Augen nicht, sie zieht »meine weiße Tasche« aus dem Regal, prüft das Leder, die Form, die Einteilung, hängt sie links und rechts um, fragt mich schließlich, ob sie mir gefalle? Ich halte mich aber mit aller nur erdenklichen Anstrengung zurück, mich zu äußern, in der Hoffnung, jetzt hat sie es. Bei der nachfolgenden Szene hätte ich in den Boden versinken können, hatte ich doch alles vermeintlich richtig eingefädelt. Meine Frau aber gibt der Verkäuferin eindeutig zu verstehen, die »weiße Tasche« habe zwar einen gewissen Charme. Sie habe sich aber eine braune Tasche gewünscht. Das war es dann. Meine Frau lehnt sich bei der Rückreise sichtlich erschöpft in den gepolsterten Sitz zurück. Ich bin nicht so sehr müde, eher verärgert; sind es doch nur noch Stunden bis zu ihrem Geburtstag. Wo bekomme ich denn nun eine Tasche her? Finstere Gedanken verfolgen mich. Was hat uns diese Reise in die Stadt gebracht? Es geht mir immer wieder durch den Kopf, braun muss sie sein, – und sie wird auch eine braune Tasche bekommen, aber nach meiner Einkaufsmethode!

Anderntags befinde ich mich in unserem Schuhgeschäft in Backnang und sehe zu meiner großen Überraschung in der Auslage die »braune Handtasche« wie für meine Frau gemacht, und dazu noch recht preiswert. Hinein! Ich lasse mir die Tasche zeigen, prüfe das Leder, die Einteilung, hänge sie probeweise rechts, dann links über die Schulter, trete vor den Spiegel und kaufe sie. Der Verkäuferin gebe ich diskret aber bestimmt Einblick in meine Seelenlage und sage: »Wenn meiner Frau diese Tasche nicht gefällt, dann gibt es Schuhe!« Ich behalte mir das Umtauschrecht vor. Sie werden es nicht fassen, mir ging es genau so. Ich präsentiere am Geburtstag stolz mein Geschenk und meine Frau äußert begeistert: »Genau so habe ich mir die Tasche vorgestellt «. Mir fällt ein Stein vom Herzen. Können Sie mir erklären, wie es dazu kommt, dass ich die Absichten meiner Frau errate?

Überlegung

Vater unser

Vater unser der DU mit dem Sohn
und dem Heiligen Geist im Himmel
DEINER ewigen Wirklichkeit aller
DEINER Wirklichkeiten bist

Geheiligt werde DEIN Name denn
DU bist auch die Macht Kraft Einheit
Ordnung das Maß und Ziel DEINER
Schöpfung im Universum der Liebe

DEIN Reich der Gerechtigkeit und
des Friedens komme allezeit und
DEIN Wille geschehe wie im Himmel
so auf Erden immer und ewig

DU vergibst uns durch DEINEN
Sohn im Heiligen Geist in DEINER
Kirche Sünde und Schuld und lässt
auch uns einander vergeben

DIR verdanken wir das tägliche Brot
des Glaubens und Liebens und
die Bewahrung vor allem Übel in
der Einheit mit allen Geschöpfen

Denn DEIN ist alle Macht Kraft
und Herrlichkeit im Himmel und
auf Erden und DIR verdanken wir
alles was wir sind und haben

Die Ehre und der Lobpreis sei DIR
Vater Sohn und Heiliger Geist wie
es war am Anfang so auch jetzt und
allezeit von Ewigkeit zu Ewigkeit

Heilig heilig heili heilig ist der Herr

Dreifaltigkeits-Hymnus

Wie unendlich schön, würdig und geheiligt ist jeder Ort, den unser dreifaltiger Herr und Gott zur Wohnung erwählt. Eine Stätte innigsten Tausches, Respektes und überquellender Freude: Wahrlich, kein Auge hat es je gesehen, kein Ohr vernommen, was der Herr der Liebe, denen bereitet, die IHN suchen und lieben. Wie heilig, mächtig, gerecht, und barmherzig, weit über alle Vorstellungen und Sehnsüchte hinaus, bist DU, unser Gott und Herr. Wer wollte nicht bei DIR wohnen, „ABBA“, dort, wo Himmel und Erde, Gott und Menschen sich vor einander verneigen und ein Freudenfest ewiger Liebe feiern. Ja, die ganze Schöpfung sehnt sich nach diesem Frieden in Gottes Wohnungen; dem Ort, an dem sich der Vater, Sohn und Heilige Geist, allem Erschaffenen schon jetzt und ewig zueignet. FEUER – STURM – FRIEDE – ANBETUNG – LIEBE – HEIL – VERGEBUNG – DANK – LOBPREIS , in alle Ewigkeit, Amen!

Geborgen in der Kirche
Geborgen im Glauben Hoffen und Lieben.
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