Aus Schweigen
mit hell wachen
Sinnen kann ein
neues Wort gelingen
Drängt frohgemut
aus sich´rem Haus
bergend in die
Welt hinaus
Und Schmiegt
sich dann in
bitt´ren Stunden
wie Balsam an
die Wunden
Aus Schweigen
mit hell wachen
Sinnen kann ein
neues Wort gelingen
Drängt frohgemut
aus sich´rem Haus
bergend in die
Welt hinaus
Und Schmiegt
sich dann in
bitt´ren Stunden
wie Balsam an
die Wunden
Vater
in die Himmel
geschleudert
Vater
aus der Erde
gebrochen
Vater
im Herzen
gewogen
Unser himmlischer Vater hat uns, seinen Werken und der Geschichte, eine Richtung gewiesen. Als Gott mit uns, in uns, und über uns, waltet SEIN reicher Segen, und verbindet den Himmel und die Erde wie ein Regenbogen. In Lobpreis und österlicher Freude erheben wir aus gutem Grunde unsere Hände, und preisen IHN mit unserem Herrn Jesus Christus im Heiligen Geist, der wie wir es in den Lesungen der Osternacht hörten, alles erschaffen hat, SEINE Werke für gut befindet und erhält. Wer wollte leugnen, dass es auf Erden auch schreckliche Kriege, Katastrophen, die Gottesferne der Menschen, unsagbares Leid, Schuld, Angst, Not und Tod gibt. Die ewige Liebe Gottes aber geleitet uns mit SEINEM Sohn im Heiligen Geist durch Leid, Kreuz, Tod zur Auferstehung, ins wahre Leben. In lichten Momenten unseres Daseins können wir in allen Dingen SEINE Spuren, und in der Unruhe unseres Herzens, die Hoffnung und Sehnsucht nach IHM erkennen.
Das Osterereignis, der weg gewälzte Stein, das leere Grab, der Engel, die Frauen und viele Glaubenszeugen unserer Kirche, bis hin zu Papst LEO XIV, verkünden den Jüngern Jesu, uns und allen Zweiflern heute die frohe Botschaft: „Gott hat Seinen geliebten Sohn und uns aus dem Tode zu ewigem Leben auferweckt“. Unser Herr und Meister stirbt nicht mehr, und hat uns eine Wohnung im Herzen des DREIFALTIGEN bereitet, damit wir in Fülle leben. Stimmen wir daher in den Jubel der Kirche ein: „Tod wo ist dein Stachel, Hölle wo ist dein Sieg, denn der Herr ist wahrhaft von den Toten auferstanden!“ Wie schwer fällt es uns aber, eigene Vorbehalte und Ängste aufzugeben, damit der Herr uns im Heiligen Geist zum ewigen Leben auferwecken kann. Geht es uns da nicht ähnlich wie den Jüngern, die den schweren Stein vor dem Grab fürchteten, der sich nun auf Herz und Seele legte, um sie zu hindern, „alles zu begreifen, was in der Schrift über IHN gesagt ist“? Genau dann brauchen auch wir die Kirche und das Glaubenszeugnis in Wort und Sakrament, damit Jesus Christus in unseren Herzen auferstehen kann, und wir bemerken, dass ER schon lange unter uns weilt, um uns für SEINE in allem waltende Liebe und Barmherzigkeit, SEINE Gerechtigkeit und den Frieden zu öffnen, um für einander Zeugen der Osterbotschaft zu sein.
Unser himmlischer Vater hat uns, seinen Werken und der Geschichte, eine Richtung gewiesen. Als Gott mit uns, in uns, und über uns, waltet SEIN reicher Segen, und verbindet den Himmel und die Erde wie ein Regenbogen. In Lobpreis und österlicher Freude erheben wir aus gutem Grunde unsere Hände, und preisen IHN mit unserem Herrn Jesus Christus im Heiligen Geist, der wie wir es in den Lesungen der Osternacht hörten, alles erschaffen hat, SEINE Werke für gut befindet und erhält. Wer wollte leugnen, dass es auf Erden auch schreckliche Kriege, Katastrophen, die Gottesferne der Menschen, unsagbares Leid, Schuld, Angst, Not und Tod gibt. Die ewige Liebe Gottes aber geleitet uns mit SEINEM Sohn im Heiligen Geist durch Leid, Kreuz, Tod zur Auferstehung, ins wahre Leben. In lichten Momenten unseres Daseins können wir in allen Dingen SEINE Spuren, und in der Unruhe unseres Herzens, die Hoffnung und Sehnsucht nach IHM erkennen.
Das Osterereignis, der weg gewälzte Stein, das leere Grab, der Engel, die Frauen und viele Glaubenszeugen unserer Kirche, bis hin zu Papst LEO XIV, verkünden den Jüngern Jesu, uns und allen Zweiflern heute die frohe Botschaft: „Gott hat Seinen geliebten Sohn und uns aus dem Tode zu ewigem Leben auferweckt“. Unser Herr und Meister stirbt nicht mehr, und hat uns eine Wohnung im Herzen des DREIFALTIGEN bereitet, damit wir in Fülle leben. Stimmen wir daher in den Jubel der Kirche ein: „Tod wo ist dein Stachel, Hölle wo ist dein Sieg, denn der Herr ist wahrhaft von den Toten auferstanden!“ Wie schwer fällt es uns aber, eigene Vorbehalte und Ängste aufzugeben, damit der Herr uns im Heiligen Geist zum ewigen Leben auferwecken kann. Geht es uns da nicht ähnlich wie den Jüngern, die den schweren Stein vor dem Grab fürchteten, der sich nun auf Herz und Seele legte, um sie zu hindern, „alles zu begreifen, was in der Schrift über IHN gesagt ist“? Genau dann brauchen auch wir die Kirche und das Glaubenszeugnis in Wort und Sakrament, damit Jesus Christus in unseren Herzen auferstehen kann, und wir bemerken, dass ER schon lange unter uns weilt, um uns für SEINE in allem waltende Liebe und Barmherzigkeit, SEINE Gerechtigkeit und den Frieden zu öffnen, um für einander Zeugen der Osterbotschaft zu sein.
Der Sommer schreitet voran. Bäume, Büsche, Wiesen und Felder zeigen sich von ihrer schönsten Seite. Emil treibt es hinaus in Gottes freie Natur. Er kennt die Straßen und Wege seiner engeren Heimat wie die eigene Westentasche. Von Jugend an zog es ihn immer wieder hinaus ins Freie. Er wurde von allem Neuen magisch angezogen, und war die Neugier in Person. Nur die Nacht setzte seiner Entdeckungslust eine Grenze; aber selbst in seinen Träumen spiegelte sich die durch nichts voll zu befriedigende Lebenslust. Zu Fuß wandernd und singend, gehörten ihm und seinen Freunden der Schwarzwald mit seinen Bergen, Tälern, Flüssen, Seen grünen Matten und schattigen, geheimnisvollen Wäldern. Fleißige, strebsame Menschen sind dort zu Hause, bestellen das karge Land, und leben mit ihren Tieren in ihren, an den Hängen klebenden Höfen, unter dem tiefgezogenen Dach, das ihnen auch bei Kälte und Schnee Schutz bietet.
Emil hatte längst die trauten Kindertage hinter sich gelassen, und andere Regionen unseres reichen Landes kennen gelernt. Bis zum heutigen Tag blieb ihm, nur unterbrochen von beruflichen Aufgaben, das Interesse an allen Gaben und Geschenken des Lebens erhalten. Das Heimweh führte ihn aber in diesen Sommer wieder einmal in seine Heimat zurück. Schon lange ist es her, seit er zum letzten Mal hier war. Wie in einem schönen Traum, breitet sich die Landschaft vor seinen Augen in wechselnden Bildern aus. Tiefe Täler, schwungvolle Höhen, Felder und Wiesen, und immer wieder einzelne Bauernhöfe, die sich an die Abhänge schmiegen. Gar wohl ist ihm zumute, und eine stille Freude begleitet ihn, alles, wie vor Jahren, wohl erhalten vorzufinden. Tief nimmt er die vielen Eindrücke in sich auf. Dankbarkeit erfüllt ihn. Er schämt sich einiger Tränen nicht, und ist ganz Auge und Ohr.
Da begegnet ihm unvermutet ein anderer Wanderer, der den gleichen Weg geht. Eine gegenseitige Vorstellung ist nicht nötig. Ein prüfender Blick genügt, um zu erkennen, dass sie unterwegs sind, fähig zu Reden und zu Schweigen. Sie gehen neben einander ein Stück des Weges. Es herrscht Stille, nur das leise Rauschen des Windes in den Tannen, und der unbeschwerte Gesang der Vögel halten sich nicht an die Stille. Das scheint die Wanderer aber nicht zu stören. Es fühlt sich gut an, mit ihren Gedanken und Gefühlen nicht mehr allein zu sein. Zunächst eher zögerlich, dann aber lebhafter, beginnen sie mit einander zu reden, als ob nun der Bann gebrochen, und Vertrauen möglich wäre. Wie einst die Emmaus-Jünger mit einander redeten, was sie und die Gemüter im Lande bewegte, so reden die Wanderer über das, was zurzeit in unseren Landen geschieht, und sie erregt. Sie erzählen sich die Geschichten von all den Krisen, in Europa, ums Mittelmeer, und in der Ukraine. Ja es gibt auch heute Tod und Leid und unschuldiger Menschen zu beklagen, wie damals, als der EINE schmachvoll für uns am Kreuz endete. Bei diesen und ähnlichen Überlegungen, vermochte die heile Welt der sie umgebenden Natur für eine Weile keinen Trost mehr zu spenden. Das Elend und die aktuellen Bedrohungen der Menschen, schienen alle Lebensfreude zu ersticken. Das Gespräch verstummte. Es gab plötzlich nichts mehr zu sagen. Nur die Vögel, die trotzig ihre zarten Stimmen erhoben, und die umgebende Natur, hielten dem Schmerz stand, und bildeten einen tröstlichen Raum, in dem eine Ahnung von Hoffnung und Zukunft die Erstarrung lösen konnte.
Die Wanderer bemerkten nun, dass sie nicht allein waren, tauschten verständnisvolle Blicke aus, und begannen wie damals die Emmaus-Jünger einander tröstend von der Hoffnung zu erzählen, die der EINE verlässlich eröffnete, der auch heute, als der geheimnisvolle Dritte mit ihnen ging. Jetzt ging ihnen ein Licht auf, und sie begriffen: Es war kein zufällige Begegnung, sondern eine Fügung mit der Aufgabe, einander auf dem Lebensweg zu trösten, und von der großen Hoffnung zu erzählen, dass der geheimnisvolle DRITTE lebt, bei ihnen ist, und als Grund aller Hoffnung erfahrbar wird. Emil sagte darauf hin zu seinem „Wegbegleiter“: Nun verstehe ich besser, wer uns zusammenführte, und uns im Gespräch über unsere gemeinsame Not und Hoffnung, so tröstlich beistand. Haben wir doch erkannt, dass wir keine Scheu nötig hatten all die Dinge beim Namen zu nennen, die uns bewegen. Wir Menschen leben eben nicht allein, und der geheimnisvolle DRITTE hat es so gefügt, dass er uns bei all unserm Klagen und Trösten ständig begleitet. Sein Begleiter entgegnete: „Ich finde es auch seltsam, und bin sehr überrascht, dass gerade Sie mir in dem Augenblick begegneten, als ich auf der Wanderung im schönen Schwarzwald, ähnlichen Gedanken nachging wie Sie“. Wie wohl hat es mir getan, Ihnen gegenüber kein Blatt vor den Mund nehmen zu müssen und zu erleben, dass wir zusammen im Bund mit dem DRITTEN, einander verlässliche Hoffnung zusagen dürfen. Emil darauf lächelnd: „Wir sind genau besehen, beide fröhliche Habenichtse, auf unserem Lebensweg mit dem Unbekannten: „Aber nicht mehr allein“.
Die Unterhaltung löste sich daraufhin vom Leid und Not der Zeit, und sie erkannten, dass sie noch lebten und der vom Tod Erweckte, sich in ihr Gespräch gemischt hatte, um sie zu ermutigen, und auf dem Weg der Wahrheit zum ewigen Leben zu trösten. Aufatmend sagte Emil: „Noch sind wir beide zusammen, und denken nach über unsere Chancen in Hoffnung.“ Über das Gesicht seines Begleiters huschte ein kleines Lächeln, als er spitzbübisch bemerkte: „Ja, aber was nützte es uns, wenn alles keinen Sinn hätte?“ „In Deinem Lächeln verbirgt sich die wichtige Frage, woher kommt, wer erhält, und wohin führt alles und wie ist es um die Zukunft von allem bestellt, gab Emil zur Antwort.“ An ähnlichen Überlegungen habe ich mich schon wund gestoßen. Aber es gab auch einmal eine Zeit, und ich ahne, sie ist jetzt wieder da, als ich sehr glücklich war bei dem Gedanken, dass unser ganzes Leben in guten Händen sei, und wir eine wirkliche Zukunft haben, der wir trauen können. Ich glaube, es könnte nun an der Zeit sein, eine kleine Rast einzulegen. Sie fanden einen Tisch und eine Bank. Emil packte aus seinem Rucksack Brote aus, teilte und segnete sie, und bot sie seinem Begleiter mit einem verständnisvollen Blick zur Speise an. Und siehe, da gingen Ihnen wie den Emmaus Jüngern die Augen auf, und sie gestanden sich wie sehr sie im Herzen bewegt waren, als der „Auferstandene“ sich in ihr Gespräch mischte, und sie sagten einander: „Brannte nicht die ganze Zeit unser Herz in uns, als wir mit einander redeten?
Liebe Brüder und Schwestern von Gottes Gnaden: Wir sind das Volk Gottes im Reich der Gerechtigkeit und des Friedens. Weltweit in SEINER Kirche lebend lasset uns Gott, den EINEN, Allmächtigen, den geliebten VATER, Schöpfer und ERHALTER allen Lebens mit allen SEINEN Werken im Himmel und auf Erden lobpreisen. IHN, der ewig, in aller Zeit und in Ewigkeit, als der EINE Gott in der Einheit mit SEINEN SOHN und dem HEILIGEN Geist in unendlicher, alles umfassender Liebe herrscht und regiert, lasst uns in Ehrfurcht, von ganzem Herzen, mit aller Kraft anbeten. Geheiligt werde SEIN NAME, SEIN Reich komme, und SEIN Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.
DIR über alles geliebter Vater, Sohn und Heiliger Geist verdanken wir unser Leben und alles was wir sind und haben. DU sorgst DICH um unser leibliches und seelisches, unser irdisches und ewiges Wohl. Tag und Nacht, in den Jahreszeiten und in unserem ganzen Leben, bist DU unser Glaube, die Hoffnung und Liebe in allen Beziehungen zu Menschen und Geschöpfen DEINER Hand. Alles bezeugt DEINE Liebe, DEIN Heil und Segen für uns.
Unsere schmerzlichste Erfahrung ist nicht nur die Angst, das Leide unser Grenzen und der Tod. Es ist das Leben in einer sündhaften und schuldigen Welt mit unseren eigenen Sünden, der Schuld vor Gott und gegenüber den Mitmenschen und Geschöpfen. Wie mus DICH Vater Sohn und Heiliger Geist unsere Hartherzigkeit verletzen, dass DU DICH in DEINEM geliebten Sohn verhöhnen und verspottenkreuzigen, töten und begraben lässt, und DICH hingibst, um unsere Sünden zu tilgen und uns in der Auferstehung ins ewige Leben DEINE Liebe zu schenken. Oh felix culpa, die uns eine sölche Erlösung gebracht.
DEO GRATIAS!
Ich preise Gott unseren Vater, für den Schutz in der Nacht, das Erwachen und alles, in einer Meditation an diesem Morgen Geoffenbarte, und Verborgene. Unseren Allmächtigen ewigen Vater rühme ich mit allem, was ER im Himmel und auf Erdengeschaffen hat, als denselben Geist, der über der Urflut schwebte, und durch SEIN Wort das Universum erschuf, um es solange ER will am Leben zu erhalten.
Unser Vater ist mit dem Sohn, in der Einheit des Heiligen Geist, in drei Personen wesensgleich, der allerhöchste einzige von Ewigkeit zu Ewigkeit wirkende Allerheiligste Geist, der alle SEINE Werke belebt, wandelt, heiligt und am Leben erhält. Er ist der Geist und in SEINEM eingeborenen Gottes- und Menschensohn der Christus, das Wort, durch den das Universum geschaffen, von Schuld befreit und am Ende der Zeit gerichtet wird.
Es ist der Geist des Vaters, der in allen Sehern und Propheten im Alten Testament wirkte, die auf das Kommen des Erlösers hinwiesen. Derselbe Geist, der die Jungfrau Maria im Heiligen Geist zur Mutter Jesu, zur Mutter der Glaubenden, aller Christen, der Kirche und zu unserer Mutter erwählte. Es ist der Geist Gottes, der in SEINEM und unserem Sohn als Jesus Christus, dem Willen des Vaters gehorsam, durch Sein Leben, Wirken, den Tod am Kreuz, die Auferstehung und Himmelfahrt, alles Nötige vollbrachte, um uns Menschen von allem Bösen zu bewahren und uns auf dem Weg der Wahrheit ins ewige Leben zu geleiten.
Es ist der Vater, der in SEINEM Sohn im Heiligen Geist in SEINER Kirche, für alle Völker und Geschöpfe das REICH der Gerechtigkeit und des Friedens errichtet und sichert. Der Allerheiligste Geist des Vaters, der durch SEINEN Sohn, in der Einheit des Heiligen Geistes, in allen Sakramenten und Handlungen der Kirche, das Erbarmen Gottes, die Vergebung der Sünden und die Auferweckung vom Tod bewirkt.
Es ist der Geist des Vaters, der durch den Sohn im Heiligen Geist, im Glauben Hoffen und Lieben, alle Geschöpfe im Himmel und auf Erden mit allem Guten ernährt, ermutigt und zu allen guten Werken befähigt. Die Kraft im Heiligen Geist, die uns Menschen drängt, Gott für alle Gaben zu danken, IHM auch unsere Gaben darzubieten, damit ER sie im Heiligen Geist mit Seinen Gaben, in den Leib und das Blut SEINES Sohnes, als Speise und Trank für das Leben der Welt verwandele.
Es ist der Vater, der uns Menschen und allen Geschöpfen im Himmel und auf Erden, im Universum SEINER Liebe, im Sohn und Heiligen Geist nach den Gesetzen der Natur, alles Gute als Lebensraum in der Zeit schenkt. Der in der Kraft des Heiligen Geistes auch in uns Menschen und Geschöpfen Heil Segen und Heiligung bewirkt und uns als Söhne Töchter und Erben zu Zeugen der Herrlichkeit und ewigen Macht Gottes bis ins ewige Leben bestellt.
Bitten wir unseren Allerheiligsten himmlischen Vater und den Gottes- und Menschensohn Jesus Christus in der Einheit des Heiligen Geistes, dass ER alles was er in uns und in SEINER Schöpfung begonnen, wie verheißen, im ewigen Leben in Gerechtigkeit und Frieden vollende.
Von Kindheit an betrachtet Josef Gegenstände von allen Seiten, steckt sie in den Mund und freut sich riesig, wenn er etwas Neues entdeckte. Unermüdlich untersucht er alles, und lernt die Dinge zweckmäßig zu gebrauchen. Er findet sich in der elterlichen Wohnung zurecht, spielt mit den Geschwistern, nach anfänglichem Zögern auch mit anderen Kindern und Menschen. Im Kindergartenfällt Josefs reges Interesse an Tellern, Tassen, Töpfen und Schachteln auf, denen er mit Löffeln Töne entlockt. Er räumt begeistert Mutters Schränke aus und beginnt sich am Spiel mit den angebotenen Klötzen, Bällen, dem Papier und den Buntstiften zu erfreuen. Seiner stets wachen Neugier entgeht kein Geräusch und er zeigt durch deutliche Gesten an, ob ihm etwas gefällt, oder ob es ihn stört. Lust und Neugier drängen ihn immer mehr aus der Wohnung hinaus, um im Spiel mit anderen Kindern die Umgebung zu erkunden. Unermüdlich schaut er den in der Nähe arbeitenden Bauern und Handwerkern zu, besucht die Nachbarn, und entdeckt rund ums Haus spielend, die angrenzenden Gärten, Felder und Wiesen. Kurz nach der Einschulung gehören auch die Mitschüler und Lehrer zu seiner vertrauten Welt. Besondere Freude bereiten Josef seine eigenen Erfindungen: Aus einem alten Kinderwagen entsteht ein Rennauto, aus dem Seitenwagen eines Motorrades ein Boot, und aus Fassdauben eines Küfers, Skis mit Bindungen aus alten Schuhen. Im Spiel mit anderen Kindern entfernt er sich zu Erkundungen immer mehr vom Wohnhaus der Eltern. Josefs Abenteuer und Ausreißversuche nehmen aber zum Glück oft ein gutes Ende:
Mit zehn Jahren beeindruckt ihn ein Plakat, mit der Ankündigung, dass dreißig Kilometer entfernt vom Elternhaus ein Flugtag der Segelflieger stattfindet. Diese Gelegenheit lässt sich Josef nicht entgehen, denn Flugzeuge interessieren ihn schon lange. Das Taschengeld reicht gerade aus für die Fahrkarte, und schon sitzt er im letzten Auto, das an diesem Tag noch Teilnehmer zum Fest befördert. Der abschließende Fußweg durch einen Wald wird für Josef aber zu einer harten Geduldsprobe. Nur gelegentlich kann er auf einer Lichtung durch die Bäume eines seiner geliebten Segelflugzeuge sehen. Auf dem Flugplatz endlich angekommen, ist aber die Veranstaltung leider schon beendet. Als letzte Verlockung bleibt ihm nur noch eine Wurstbude übrig. Der Hausfotograf der Familie, ein begeisterter Segelflieger, erkennt zum Glück den hungrigen Ausreißer, spendiert ihm die ersehnte Bratwurst, und bringt ihn zu Josefs Mutter zurück, die schon eine polizeiliche Suchaktion eingeleitet hatte.
Bei einem anderen Abenteuer steht ein Pferdefuhrwerk mit zwei Pritschenwagen vor einem Lokal, in dem sich der Kutscher ein Bier genehmigt. Es ist für Josef sehr verlockend, einmal selbst Kutscher zu sein: Kurz entschlossen steigt er auf den ersten Wagen, nimmt Zügel und Peitsche in die Hand, und -o Schreck-, die Pferde ziehen sofort kräftig an, sprengen die verkehrsreiche Straße hinunter durch eine Unterführung, und kommen erswieder zur Ruhe, als ein steiler Weg zu ihrer Stallung hinauf führt. Es gelingt Josef jedoch in letzter Minute abzuspringen. Bis zum heutigen Tag ist ihm aber nicht bekannt, wie diese Geschichte endete. Jeder geglückte Ausgang eines Abenteuers, ermutigte ihn jedoch immer mehr, auf ähnliche Weise Erfahrungen zu sammeln.
Josef ist, wie wir sehen, durch seine Kindheitserlebnisse bestens auf das in der Schule benötigte gedankliche Lernen und die zu bewältigenden Aufgaben vorbereitet: Er entwickelt in den folgenden Jahren im Kontakt mit den Eltern, Geschwistern, anderen Jugendlichen und den Lehrern, stetig seine Fähigkeit zu sprechen und zu denken. Zeitweise verweilt Josef aber auch allein und zufrieden im Spiel mit Gegenständen, entlockt einer Flöte erste Töne oder versucht mit den Buntstiften seine kleine Welt zu gestalten. Mit den nach der Schulzeit beginnenden Studien, den Aufgabe als Eltern und Erzieher der Kinder, den Anforderungen im beruflichen Umfeld, und den sozialen Verpflichtungen, engte sich sein kreativer Spielraum jedoch wieder ein. Josef bewahrt aber in sich immer die Erinnerung an den Freiraum der Kindheit und die Hoffnung, in Zukunft auch wieder einmal genügend Zeit und Muße zu haben, um den eigenen Gedanken und Neigungen folgend, seine Ideen und Pläne verwirklichen zu können.
Der vierzigste Geburtstag stimmt Josef aber sehr nachdenklich. Mit betroffener Miene rechnet er seiner Frau vor, dass er, vorausgesetzt achtzig Jahre alt zu werden, nun schon die Mitte seines Lebens erreicht habe. Wenn wir, liebe Leser, aber Josef zu diesem Zeitpunkt in unserer Geschichte begegnen, dann ist er auch dank seiner vielen sportlichen Aktivitäten bislang gesund geblieben. Bei mittlerer Größe und schlank, tritt er uns mit kurz geschnittenen dunkelblonden Haaren, freundlich lächelnd, in modisch legerer Kleidung entgegen. An einem schönen Sommertag folgt ein Ehepaar der Einladung zu einem Modellflugtag. Auf dem weiten Flugfeld angekommen, mischen sie sich unter die vielen Besucher und bewundern das Starten, Fliegen und Landen der verschiedenen Modellflugzeuge. Das größte Modell, ein Doppeldecker, fesselt ihre Aufmerksamkeit besonders. Ein Mann in Fliegerjacke ist gerade dabei, seine Maschine startklar zu machen. Als er sie wieder sicher landete, kommt es zu einem Gespräch. Der Mann bietet dem Ehepaar im Schatten seines Transportwagens eine Tasse Kaffee an, und schwärmt auf deren Nachfrage von seinem Hobby, den Flugzeugen, die er baut. Wöchentlich trifft sich der Mann einmal mit befreundeten Modellbauern, die hier auch am Flugtag teilnehmen. Es erfordert, wie man hier sehen kann viel Geschick, Modellflugzeuge zu bauen, zu starten, zu fliegen, und dann wieder sicher zu landen. Da der Mann aus Zeitgründen nicht in der Lage ist, alle Fragen zu beantworten, lädt er das Ehepaar zu einem Besuch ein. Er übergibt seine Karte, sie vereinbaren einen Besuchstermin, und der Mann erklärt zum Abschied freundlich lachend: „Für Sie bin ich aber nur der Josef.“
Zum vereinbarten Zeitpunkt trifft das Ehepaar bei Josef ein. Sie freuen sich auf ein anregendes Gespräch mit dem Flugzeugbauer, die Chance ihn näher kennen zu lernen, und ihm beim Arbeiten zusehen zu können. Josef führt das Ehepaar nach der Begrüßung in seine geräumige Werkstatt, die mit vielen Maschinen und griffbereit lagernden Werkzeugen gefüllt ist. Er zeigt ihnen stolz die verschiedenen von ihm gebauten Modellflugzeuge. Zu ihrer Überraschung, ist aber Josef nicht nur ein geschickter Modellbauer, sondern auch ein begabter Handwerker, der mit Kreativität und Erfindungsgabe neue technische Geräte entwickelt. Die Freude über das Interesse an seiner Arbeit ist Josef anzusehen, als er den Oberkörper leicht nach vorn gebeugt, in sich hinein lächelnd beginnt, wie mühelos an einem Werkstück zu arbeiten. Hinter ihm stehend verfolgt das Ehepaar staunend, wie unter Josefs geschickten Händen ein elektronisch gesteuertes Gerät entsteht, das im Auto, Flugzeug oder auch alltagstauglich im Haushalt zu gebrauchen ist. Josef schildert begeistert, dass er außer seinem Modellbau permanent mit neuen Erfindungen beschäftigt ist. Wann immer er mit wachen Sinnen bemerkt, dass etwas verbessert werden kann, reizt es ihn sehr, über eine geeignete Lösung nachzudenken.
Der Ideenreichtum und die Arbeit des Erfinders, beeindruckt das Ehepaar sehr. Wird hierdurch doch wieder deutlich, in wie vielfältiger Form wir alle im Alltag, die Handwerkskunst nutzen, ohne uns dessen oft bewusst zu sein. Erinnerungen an Besuche von Museen, bei denen sie auch die Kunst von Handwerkern und Künstlern zur Herstellung von Möbeln mit Intarsien, Tafelgeschirr, Skulpturen und Gemälden bewunderten, wurden in ihnen wach. Dass sie bei einem Gastgeber sein dürfen, der auf seine Weise auch ein Künstler und Erfinder ist, erfüllt das Ehepaar mit Stolz. Kehren wir aber noch einmal zu unserem Josef zurück, der soeben dabei ist, ein neues von ihm entwickeltes System, um Maschinenteile in Fahrzeugen leichter transportieren zu können, an die Auftraggeber auszuliefern. Hierzu begleitet ihn das Ehepaar auf einer Fahrt. Sie betreten bei ihrer Ankunft gemeinsam eine Fertigungshalle. Josef lässt es sich nicht nehmen, dort selbst mit Hand anzulegen, hilft den Mitarbeitern des Unternehmens bei der Montage, und erklärt die Funktion und Bedienung der von ihm entwickelten Maschine. Wie wir inzwischen aus der Lebensgeschichte Josefs leicht erkennen können, ist dessen Erfindungsgabe und Kreativität nicht einfach vom Himmel gefallen, sondern entwickelte sich von Kindheit an in seinem Leben zusehends zur Lust und zum Mut, eigene Ideen in technischen Erfindungen zu verwirklichen.
Abschließend möchte ich Ihnen, liebe Leser, aber doch gestehen, dass ich mich in der literarischen Gestalt des „Josef“ auch an meinen leider zu früh verstorbenen Bruder Peter erinnerte, und dass ich in der Einleitung zu dieser Geschichte, unsere Enkel vor Augen hatte, die wir gelegentlich in Hamburg erleben. „Peter-Josef“ hatte bei einem unserer letzten Besuche aber noch eine zündende Idee: Er schenkte uns eine Fotomontage, in der er mich so in sein größtes Flugzeug setzte, als ob ich die Maschine fliegen würde. Unserem Peter versichere ich, dass ich den von ihm erbauten Doppeldecker mit dieser Geschichte an seiner Stelle weiter fliege und hoffe, bei unseren Lesern damit auch gut zu landen. In unserer Geschichte über den Handwerker und Erfinder Josef haben wir aber sicher nicht alles erzählt, was erwähnenswert wäre. Wir hoffen jedoch, dass Sie, liebe Leser, wie Peter-Josef Ihr kreatives Potential aus der Kindheit im Leben auch entfalten, oder dort, wo es Ihnen als handwerkliche Kunst begegnet, wie wir respektieren können.
Unsere drei Fichten im Garten leben schon lange Zeit vor sich hin im anbetenden Schweigen. Heute aber bewegen sie sich wieder leicht im Winde, und erzählen uns folgende Geschichte: Wir freuen uns sehr, dass wir immer wieder von einem Poeten bemerkt werden, der nicht nur unsere schöne Gestalt bewundert. Wir sind dankbar, ihn an Gott, den Vater, Sohn und Heiligen Geist erinnern zu dürfen. Die göttlichen Personen erzählen uns manchmal schweigend vom Leben in der Dreifaltigkeit, wie sehr sie für alle Menschen, Geschöpfe und Lebewesen im Universum der Liebe besorgt sind.
Gerade eben neigt sich Gott Vater zu SEINEM Sohn zu Rechten, und sagt zu IHM mit liebevoller Stimme: Es jährt sich wieder einmal, dass DU in meinem Namen auf Erden all das vollbracht hast, was nach meinem Willen für unsere Geschöpfe so nötig ist. Du hast den Menschen vorgelebt und erzählt, wie gut ich zu ihnen bin. Durch DEIN Leben, den Tod am Kreuz, die Auferstehung und Himmelfahrt hast DU für sie die sichere Hoffnung begründet, dass WIR im neuen Liebesbund, in Zeit und Ewigkeit bei ihnen bleiben. DIR lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe, danke ich ewig, dass DU den Menschen die Sündenlast abgenommen hast, und sie zum Gebet mit uns im Reich der Gerechtigkeit und des Friedens versammelst. Dann wandte ER sich an den Heiligen Geist: DU, unsere Liebe von Ewigkeit, hast dafür gesorgt, dass alle Lebewesen so leuchten, dass sie zu Zeichen unserer Gegenwart in unserem Universum der Liebe werden. Sie sollen leuchten, bis nach dem Ende der Welt, eine neue Erde und ein neuer Himmel entsteht, in dem alle Versöhnten mit uns ewig glücklich werden.
Da drängte sich ein kleiner Engel mutig an die Dreifaltigkeit heran, und sagte: Ich habe mich wieder einmal auf Erden umgesehen. Obwohl den Menschen die Schuld vergeben und Versöhnung mit Gott und einander möglich ist, zanken und streiten sie sich, und fügen einander in Kriegen und deren Folgen unsägliches Leid zu. Einige von Ihnen haben mich gebeten, bei der Heiligsten Dreifaltigkeit vorstellig zu werden, damit der Heilige Geist kräftig in der Kirche und Welt wirke. ER möge bewirken, dass Krieg, Elend und Streit einen guten Ausgang nehmen. Es sollten aber nicht nur die die Waffen schweigen. Gottes Frieden, Vergebung und Erbarmen möge mehr bewirken. Die Menschen und Geschöpfe sollten ohne Gewalt, mit Gott und miteinander versöhnt leben können.
Da wandte sich Gottvater an den kleinen Engel und sagte: Ich habe Propheten und meinen geliebten Sohn auf Erden gesandt, und den Heiligen Geist, der sie allezeit an uns erinnern soll. Mehr können wir als Dreifaltigkeit nicht mehr tun, um allen Geschöpfen die Möglichkeit zu lassen, uns in Freiheit lieben zu können. Die Drei Fichten tuschelten danach noch ein wenig aufgeregt unter sich, und zogen sich dann wieder in ihr Schweigen zurück. Vielleicht könnt ihr für sie diese Geschichte weitererzählen?
Es gab einmal vor vielen Monden »eine arme Seele«. Sie lebte auf Erden, fromm und in Frieden. Güter und Reichtum verteilte sie an arme Menschen. Geld und Besitz hätten für ihre letzte Reise eh nichts genutzt. Wo hätte sie schon eine Fahrkarte in den Himmel lösen sollen? Als sie so an sich heruntersah, barfuß, mit einer Kutte wie sie Mönche tragen, kam sie sich recht unbedeutend vor. Sie war sich auch nicht mehr sicher, ob sie bei ihrem Lebenswandel das Geschenk des Himmels wirklich verdient hätte. Ihre Jugendzeit, in der sie es mit den Tugenden nicht so genau genommen hatte, stand ihr noch lebhaft vor Augen. Sie liebte es damals, froh zu sein, Gesellschaft um sich zu haben, war dem Wein, dem lockeren Leben und den schönen Frauen verfallen. Bei genauer Betrachtung, war sie auch als Kind kein reines Lämmchen: Sie erinnerte sich an gestohlene Birnen, Äpfel und Kirschen; an so manche handfeste Lüge und kleinere Notlügen. Manchmal wäre es besser gewesen, weniger hitzig zu sein, und nicht so kräftig Prügel auszuteilen, wenn sie sich im Unrecht fühlte. Nachdem sie viele Jahre in Saus und Braus gelebt hatte, selbst dabei nicht wirklich froh wurde, und auch erkennen konnte, dass andere Erdenbürger, trotz vieler Reichtümer, nicht glücklich wurden, kam sie ins Nachdenken. In dieser Zeit hörte sie einmal eine Stimme – wie vom Himmel -, die sie ermahnte und bat, sie möge doch die zerstörte Kirche wieder aufbauen. Wenn sie dem Herrn Jesu nachfolge, und auf Reichtum verzichte, dann könne sie hundertfältigen Lohn erwarten, und sehr glücklich werden. In ihrer Erdenzeit war die arme Seele immer sehr großzügig, und hielt ihre Tisch- und Zechgenossen frei. Nun legte sie die schönen Kleider ab, gab ihr Erbe preis, und teilte den Reichtum mit den Armen. Jetzt erst bemerkte sie, wie viele hilfsbedürftige Menschen es gab. Die einen hatten kaum etwas zu essen. Andere waren mutlos und verzweifelt, wussten mit ihrem Leben nichts anzufangen, oder lagen krank und siech danieder. Die arme Seele behielt für sich nur noch eine Kutte, die sie vor Kälte und Regen notdürftig schützte, Sandalen und einen Wanderstab. Wenn sie über ihr bisheriges Leben nachdachte, vergoss sie manche Träne. In lauen Nächten schlief sie unter Bäumen, und wenn es kalt wurde, in einer Höhle. Sie ernährte sich von Beeren und Pilzen und von Gaben meist selbst sehr armer Menschen. Die arme Seele betete, wie sie es gelernt hatte, das Kreuzzeichen, Vaterunser, Ave-Maria auch für die Kirche und pries Gott für alle Gaben. Andere fromme Seelen bemerkten, dass die arme Seele zufrieden und glücklich war mit den schönen Dingen, die es auf Erden gab. Wenn sie sich irgendwo im Walde zur Rast setzte, konnte es geschehen, dass Ihr Tiere Gesellschaft leisteten. Rehe, Hasen, selbst der mächtige Hirsch suchten die Nähe der armen Seele, die stets bereit war, ihnen von dem Wenigen das sie besaß, etwas ab zu geben. Manchmal brauchte sie nur die Hand auszustrecken und eine Amsel oder Elster ließ sich darauf nieder. Wenn dann alle Tiere versammelt waren, konnte es geschehen, dass sie ihnen wie ein Pfarrer im Gotteshaus, eine Predigt hielt. Die Tiere waren dabei mucksmäuschenstill, und jagten selbst die lästigen Mücken nur mit größter Sorgfalt weg. Die arme Seele hatte nämlich in ihren Predigten dazu aufgerufen, dass großer Friede herrschen solle. Erst, wenn sie nach einer solchen Versammlung allen den Segen erteilt hatte, zogen die Tiere ihres Weges.
Eines Tages war die arme Seele unter einem großen Birnbaum eingeschlafen. Plötzlich erscholl zartes Engelsgeläut, das immer näher kam. Da ertönte eine tiefe Stimme, die sprach: » Franziskus, Franziskus! « Die arme Seele erschrak. Dann kamen einige kleine Engel herbei. Sie hielten Glocken in den Händen, denen sie himmlische Töne entlockten. Die Engelein mit den kurzen weißen Röcken und ihren goldenen Haaren trugen keine Schuhe. Die brauchten sie ja nicht, denn Engel fliegen meistens. Sie sangen so schön den Kanon: »Fürchte Dich nicht! «, dass die arme Seele nicht mehr vor Angst zittern musste. Nun ertönte die tiefe Stimme wieder, die ihr den Auftrag gab: »Bau mir die zerstörte Kirche wieder auf! « Die arme Seele duckte sich tief zu Boden und antwortete bedrückt: »Ich habe nur zwei Hände und bin es nicht gewohnt, schwere Steine zu schleppen, zudem weiß ich nicht, wo ich die Kirche finden soll. «die Stimme antwortete: »mach alles wie bisher. Ich werde dafür sorgen, dass du verwandte Seelen finden wirst, die dir helfen.« Frohgemut erhob sich die arme Seele und wanderte weiter. Eines Tages sah sie vor sich ein kleines Kirchlein, das schon bessere Tage gesehen hatte. Sofort begann sie damit, das verfallene Mauerwerk auszubessern. Da kamen unerwartet einige junge Männer daher, die bemerkten, wie schwer es der armen Seele fiel, allein für die Kirche zu sorgen. Sie erzählten, dass sie von weit hergekommen seien. Als sie von dem Leben der armen Seele hörten, hätten auch sie auf ihren Reichtum verzichtet, sich Kutten übergestreift und seien auf Sandalen hierher gewandert, um wie die arme Seele zu leben. Diese kräftigen Männer packten mit an, beteten mit der armen Seele zusammen bei der zerstörten, oder in einer der anderen Kirchen in der Umgebung. In kurzer Zeit wurde die zerstörte kleine Kirche wieder aufgebaut. Nun hatten sie einen Ort zum gemeinsamen Beten gefunden. Der Ruf der Mönche verbreitete sich in der Region und es schlossen sich ihnen immer mehr Brüder an. Die arme Seele bemerkte aber die tiefste Not der Menschen und tat alles, um sie mit seinen Freunden zu trösten, ihren Glauben an den Herrn Jesu zu stärken und sie zu Liebe und Frieden anzuhalten. Das Weihnachtsfest, die Geburt des Herrn, feierten alle Brüder zusammen in einer alten Scheune. Es kamen arme Menschen und Hirten aus der Umgebung hinzu. Sie priesen Gott für das kleine Jesuskind beteten und sangen zusammen frohe Lieder. Und so geschah es viele Jahre, bis die arme Seele todmüde im Kreise ihrer Freunde starb. Sie schien aber gar nicht unglücklich zu sein, denn sie freute sich, dem Herrn im Himmel zu begegnen. Zum letzten Mal erteilte sie allen, die von weit hergekommen waren, trauerten und weinten, den Segen und sagte: »seid nicht traurig, und macht alles so, wie bisher und wie ich es in diesem Buch aufgeschrieben habe«
Als die arme Seele nach langer Reise etwas müde und zerzaust vor dem großen Himmelstor stand, ging ihr das ganze Erdenleben durch den Kopf. Da öffnete sich das goldene Tor langsam und ein erhabener Engel in leuchtendem Gewand trat heraus. In der Hand hielt er ein feuriges Schwert. So schön hatte sich die arme Seele den Erzengel Michael nie vorgestellt. Wenn ihr in diesem Augenblick nicht der eigene Schutzengel beigestanden wäre und ihr ins Ohr geflüstert hätte: »Der Erzengel Michael tut Dir nichts, er muss im Himmel nur nach den Rechten sehen; einer armen Seele kann er schon deswegen nichts antun, weil er Mitleid mit ihr hat«, hätte die arme Seele umgehend das Weite gesucht. Sie hatte zudem bemerkt, dass der Erzengel Michael ein Lächeln nicht ganz verkneifen konnte. So etwas zu erkennen, darauf verstand sich die arme Seele, denn sie hatte auf Erden oft und gerne gelacht. Nun kam auch der Heilige Petrus heraus. Ihn erkannte die arme Seele sofort, denn er trug in seinen Händen die großen, goldenen Schlüssel für die Himmelstüre. Es gesellte sich auch der Heilige Paulus dazu. Ihn zu erkennen fiel der armen Seele nicht schwer, denn sie war sich sicher, wo Petrus ist, kann Paulus nicht weit sein und zudem hatte er in seiner Hand eine große Bibel. Der Heilige. Petrus ergriff das Wort: »Wir wollen von Dir hören, wie Dein Name ist, was Du auf Erden vollbracht hast, und warum Du begehrst, in den Himmel aufgenommen zu werden? «Ach, so viele schwierige Fragen, dachte die arme Seele, und was wird geschehen, wenn ich erklären muss, dass ich keine ganz reine Weste habe? Der Schutzengel bemerkte, dass die arme Seele wie Espenlaub bei diesen Gedanken zitterte, und flüsterte ihr zu: »Die fressen Dich nicht, erzähl ruhig eins nach dem andern, und wenn Du einen Fehler machst, zupf ich Dich an Deiner Kutte, dann kannst Du Dich verbessern. «Mit etwas leiser Stimme begann die arme Seele die Fragen zu beantworten: »Früher nannten mich meine Eltern Franziskus, als ich aber, um Jesus nachzufolgen, mein Leben änderte, das Geld an die Armen verschenkte und selbst nichts mehr besaß, fühlte ich mich als eine arme Seele. Diesen Namen behielt ich dann bei, als Freunde zu mir kamen. Der Heilige Petrus schaute gütig auf die arme Seele hinunter und sagte: »Zunächst, rede mit uns lauter, den Paulus und ich hören nicht mehr so gut, wie zu der Zeit, als wir noch auf Erden herumwanderten, um den Menschen den Glauben an Jesus zu verkünden. Dann wandte er sich kurz an Paulus, besprach sich mit ihm, und entschied: »Von jetzt an wirst Du den Namen Franziskus wieder tragen, das hört sich im Himmel besser an. Zudem wirst Du in die Kleiderkammer gehen und Dir dort ein weißes Engelkleid und einen goldenen Heiligenschein abholen, den Du fortan sorgfältig pflegen musst, damit er seinen Glanz nicht verliert. Schuhe sind nicht nötig. Du kannst deine Kutte und die ausgetretenen Sandalen in der Kleiderkammer abgeben. Engel und Heilige brauchen keine Schuhe. Sie können alle fliegen. Die arme Seele hatte nicht damit gerechnet, dass sie die geliebte Kutte und die Sandalen abgeben müsste, aber was tut man nicht alles, um in den Himmel zu kommen. Nun schlug Paulus die Heilige Schrift auf. Der armen Seele fiel ein: » Genau wie beim Nikolaus«, und mit dem hatte sie schlechte Erfahrungen gemacht. Der Heilige Paulus hatte einen Spickzettel in großer Schrift in seiner Bibel, denn er konnte nicht mehr gut sehen. Dann hob er an: »Erzähle mir frei heraus, was Du auf Erden mit Gottes Hilfe Gutes getan, unterlassen oder falsch gemacht hast! «Das Herz der armen Seele klopfte mächtig. Der Schutzengel bemerkte die Angst und sagte: »Franziskus, nimm Dich zusammen, es wird schon alles gut werden!« Da schaute er dem Heiligen Paulus fest in die Augen und begann, zunächst stotternd, dann immer flüssiger zu reden: »Ich habe schon in meiner Kindheit den Eltern oft widersprochen, in Nachbarsgärten Birnen und Äpfel gestohlen, und bin ohne Erlaubnis auf Kirschbäume geklettert, um Kirschen zu naschen. Später habe ich mit meinen Freunden oft gezankt. Wenn sie nicht das machten, was ich wollte, habe ich sie verprügelt. Ich habe in feinen Kleidern, die armen Menschen übersehen, an üppigen Gelagen teilgenommen und mich mit vielen Mädchen amüsiert. Und was sehr schlimm war: Ich habe oft, wenn ich mich sehr über eine Untat schämte, gelogen. Gelogen, wollte Petrus entrüstet einwenden. Da bekam er von Paulus einen Stoß. Er flüsterte ihm ins Ohr; »Und wie war es damals, bevor der Hahn dreimal krähte? «Petrus bekam einen roten Kopf und hielt sich mit der Nachfrage in diesem Punkt beschämt zurück. Franziskus fuhr fort: »Es dauerte sehr lange, bis ich erkannte, dass ich bei den Ausschweifungen nicht glücklich wurde, und die Freunde mit all ihrem Besitz ebenso wenig, obwohl mir mein Schutzengel mächtig ins Gewissen redete. Da bekam Franziskus einen Stoß und der Schutzengel flüsterte ihm zu: »Das mit dem Schutzengel war überflüssig!« Erst von dem Augenblick an, als ich die Kutte nahm und versuchte, in Sandalen wie der Herr Jesus herumzuwandern, zu beten den Frieden zu verkünden, die Armen versorgte und den Kranken half, ging es mir besser. Ich freute mich an Pflanzen, Tieren, Sonne, Mond und Sternen, konnte lachen und sogar den Tieren predigen. Verzeih mir, Heiliger Paulus, mir fallen, außer dass ich die zerstörte Kirche mit Freunden zusammen wieder aufbaute, keine weiteren guten Werke in meinem Erdenleben zu meiner Entlastung ein. »Umso mehr habe ich dazu in meiner goldenen Bibel auf einem besonderen Blatt mit dem Namen Franziskus aufgeschrieben<, gab der Heilige Paulus zur Antwort. Dann wandte er sich zur armen Seele und sagte feierlich: »Du hast verdient, in den Himmel eingelassen zu werden, den Jesus Dein Freund, dem Du nachgefolgt bist, hat Dir schon lange all Deine Schuld vergeben. Der Heilige Petrus nahm den goldenen Schlüssel und wollte die Himmeltür öffnen, da wandte sich die arme Seele an ihn und bat: »Ich habe schweren Herzens zugestimmt, meine Kutte und die Sandalen abzugeben, darf ich wenigsten im Himmel »ein kleiner Engel« sein? Die Heiligen Petrus und Paulus mussten bei dieser Bitte ein wenig lächeln. Dann aber fiel Paulus ein, dass der Herr gesagt hatte, wer nicht so klein sei, wie ein Kind, komme nicht in das Himmelreich. Sie befanden, dass es damit einen »höchsten Grund« gebe, der armen Seele diese Bitte nicht abzuschlagen. Der kleine Engel wurde, nachdem er mit einem weißen Kleid und einem nagelneuen Heiligenschein aus purem Gold ausgestattet war, von Petrus und Paulus persönlich in den Himmel geleitet. Sein Schutzengel hielt sich dabei etwas zurück, blieb aber für alle Fälle auch im Himmel in der Nähe von Franziskus.
Gleißendes Licht erfüllte den unendlich großen Raum. Der kleine Engel musste sich erst langsam an das Licht, heller als tausend Sonnen, gewöhnen. Er hatte ja auf Erden viele Male versucht, sich vorzustellen, wie es im Himmel ausschauen könnte. Jetzt erst wurde ihm klar, dass eine solche Pracht, unvorstellbar ist. Es leuchtete ihm auch ein, dass es ratsam war, sich zuvor neu einzukleiden. In Kutte und Sandalen wäre er sich hier doch sehr komisch vorgekommen. Der Erzengel Michael befahl, und sogleich ertönten himmlische Posaunen. Alle Augen richteten sich auf den kleinen Engel, der im großen Himmelstor noch kleiner wirkte. Sein Schutzengel stieß ihm in die Seite und sagte leise: »Flieg schnell ein wenig in die Höhe, damit dich alle sehen können!« Die glasklare Stimme des Erzengel Michael war nicht zu überhören: »Wir begrüßen unter uns den kleinen heiligen Engel Franziskus!« Wie gern hätte sich Franziskus in diesem Augenblick wieder in der Kapuze seiner Kutte versteckt. Mit was konnte er es verdient haben, ein Heiliger zu sein? Gut, dass sein Engelskleidchen verbarg, wie sehr ihm die Beine zitterten. Da spürte er seinen, Freund, den Schutzengel neben sich, der ihm zuflüsterte: »Franziskus bewahre Haltung, zeig ihnen allen, was ein kleiner Engel ist!« Er wäre jetzt am liebsten so groß gewesen, wie der Erzengel Michael. So blieb ihm nichts anderes übrig, als sich so gut es ging, zu recken und zu strecken und einige Male in die Höhe zu fliegen, damit ihn auch die Letzten im Himmel noch sehen konnten. Als ihn dabei unversehens ein kleines Stäubchen heftig in der Nase kitzelte und er ein-, zweimal kräftig niesen musste, war der Bann gebrochen. Ein rauschender Beifall zeigte ihm, dass er bei allen im Himmel angekommen war und er beschloss, auch seine anderen Talente zu nutzen, um die himmlische Heerschar gelegentlich zu erheitern. Sein Schutzengel würde ihn sicher erinnern, wenn er gegen irgendeine Ordnung verstieße. Jetzt erst hatte er sich genügend an das helle Licht gewöhnt, um einen Blick in die festliche Versammlung wagen zu können:
In der Ferne, alles überragend, sah er Gott Vater, den Sohn und den Heiligen Geist, in aller Herrlichkeit auf goldenen Thronen sitzen. In strahlendem Licht, umgab die Heiligste Dreifaltigkeit eine große himmlische Heerschar, die immer wieder Lob, Preis, Ehre, Dank und Halleluja sang. In der Nähe waren die Heiligen, Päpste, Kirchenlehrer, Kardinäle und Bischöfe platziert, und dann zu beiden Seiten, wie in einer Konzilsaula, die Priester, Ordensleute und frommen Seelen, Palmwedel in den Händen, mit denen sie sich ab und zu Kühlung zufächerten. Zu Füßen der Dreifaltigkeit lagerten fromme Hirten, die drei Könige, Ochs und Esel, Josef und Maria. Der kleine Engel schaute nach oben. Das ganze Himmelsgewölbe war mit Sternen übersät, die glitzerten. Auch Sonne und Mond waren zu sehen, aber viel schöner als auf Erden. Alles Geschaffene verherrlichte Gott. Franziskus hatte ja immer ein wenig Sorge, ob neben den vielen Heiligen auch der Kosmos, Tiere und Pflanzen, im Himmel noch Platz finden könnten. Jetzt war es gut. Alles was er in seinem Erdenleben liebte, fand sich - zwar etwas anders -, aber auf seine Weise im Himmel wieder. Der kleine Engel, hoch zufrieden, musste einfach einen Weg finden, um seine Freude auszudrücken. So schwirrte er denn vor Glück, im ganzen Himmel herum. Eine Ewigkeit lang würde er all die Pracht, Herrlichkeit und die himmlische Musik erleben dürfen. Er betrachtete es auch als einen großen Vorteil, ein kleiner Engel zu sein, denn so konnte er ohne großes Aufsehen, allen Anwesenden seine Aufwartung machen. Natürlich würde dafür eine Ewigkeit nicht ausreichen. Es musste aber die Rangfolge eingehalten werden, das hatte er schon gelernt. So flog er unauffällig an der obersten Reihe, wo die frommen Seelen Platz gefunden hatten vorbei, schlich sich unter das Gesinde von Maria und Josef, denn dort waren auch noch kleine Engel, ganz nahe an die Heiligste Dreifaltigkeit herangerückt. Da juckte es ihn im rechten Zeigefinger so sehr, dass er es wagte, den großen Zeh Gott Vaters ein wenig zu kitzeln. » Huch! « sagte Gott Vater. Er, der Allwissende, hatte natürlich sofort bemerkt, wer ihn berührte. Der kleine Engel sank in sich zusammen, als ihm sein Schutzengel eine mächtige Standpauke hielt: »Es zieme sich nicht, auch nicht für einen Heiligen Franziskus, Gott zu berühren!« Der kleine Engel hatte nun wirklich nichts zu seiner Verteidigung vorzubringen. Es wurde ihm zusehends übel. Gott Vater sah seinen Sohn und den Heiligen Geist an und lächelte ein wenig. Dann sprach er besänftigend zum Schutzengel: »Richte den kleinen Engel wieder auf! Und zu Franziskus: »Es darf niemand Gott berühren, es sei denn aus Liebe!« Ich habe aber einen Auftrag für Dich: »Du sollst mein Sendbote im Himmel sein und Dich unauffällig an alle heranwedeln, die beim großen Halleluja einschlafen. Du magst sie dann mit einem kleinen Schabernack zum Lachen bringen, damit sie wieder bei der Sache sind. Franziskus machte vor der Heiligsten Dreifaltigkeit die größte Referenz, zu deren er fähig war, trat dabei aber auf sein Röcklein, sodass er stolperte, und der Heiligenschein mächtig verrutschte. Sein Schutzengel war aber, wie immer, sofort an seiner Seite, half ihm auf die Beine und setzte ihm den Heiligenschein wieder zurecht. Der kleine Engel betrachtete seinen Auftrag, direkt vom lieben Gott, als eine große Auszeichnung. Er gefiel ihm besonders, denn er hatte zur Erdenzeit schon oft und gern gelacht. Nun kicherte er vergnügt in sich hinein beim Gedanken: Wer zuletzt lacht, lacht am besten! In Gegenwart der Heiligsten Dreifaltigkeit so viel Schönheit, Pracht und Freiheit ewig erleben zu dürfen; wer sollte da nicht in den Himmel kommen wollen?
[caption id="attachment_7015" align="alignnone" width="300"] Bild von Goran Horvat auf Pixabay.[/caption]