Freude

Ich gebe meine
Worte preis

An DICH unseren
Vater

Rede Herr und
Gott wir hören

ICH bin der ICH
bin

Dreimal heilige
ewige Freude

Amen für uns
Amen für alle

E Schpiel

Ich schpiel mit Dir
un Du mit mir mer
schpiele z´semme

Du lernsch mich
un ich lern Dich
bim Name nenne

Un mengisch
schpielt no eine
mit dann sin
mer mer z´Dritt

Kinderhände

E Begegnig

In letzter Zeit überfällt mich gelegentlich die Lust, als Autor meiner Beiträge verschiedene Wege zu erkunden, um den Reiz des Neuen und Unverhofften zu genießen. Genau das ist jetzt der Fall. Und schon fällt mir eine Geschichte ein, die ich neulich erlebte. Es ist allerdings eine kleine Kostprobe in heimatlicher Mundart:

De Erich begegnet dem Ernscht. Sie hän sich scho lang nümme g´seh. De Erich isch fascht veschrocke. als er ihm de Ernscht so über dä Weg gl´aufe isch. Fascht het er en nümmi kennt. Di wenige Hoor uf em Kopf sin grau g´si. Si G´sicht het er in vieli Falte glegt, de Azug het e wenig dürftig usg´seh. Mer het de Idruck ka, es schtoht e Mänsch vor eim, dä scho a paar Johr uff em Buckel het, sit er ihn s´letschti Mol bi de Arbet g´seh het. E isch e klei wenig bucklig deher cho, mit sim Schtock i de Händ, uf dä er sich schwer g´schtützt het. De Erich het sich d´Auge griebe un non emol anegluegt, um sich z´vergwissere, ob die G´schtalt wirklich öbbis mit em Ernscht vo frier z´tue het. Er het no emol d´Auge griebe, um feschtz´schtelle, ob de alti Ma dört wirklich de Ernscht isch. Aber kai Zwiefel, es isch de Ernscht mit Hut und Hoor.

De Erich isch in´s Siniere cho un het sich e Momentli g´frogt, ob er am End au e so ä chomischi Figur abgeh würd. Chum usz´halte so e schämmige Vorschtellig. E mues sich eifach schnell mit ihm verglieche un schtellt z´rscht fescht, dass er immer no e weng schlanker isch, un kai e so dicke Ranze vor sich her schiebt. D´Rente het au so viel übrig gloh, dass er nit so abgrisse ussieht wie si Fründ. Er isch zwar hüt nümme so versesse druf, wie frieher us em Schächteli deher z´cho mit Maßazüg, g´schärkti wisse Hämde un Krawatte. Hüt duets au e weniger, aber im Veglich mit em Ernscht, do cha er´s immer no ufneh. Er mues zwar zuegeh, s´Laufe isch mittlerwieli au scho beschwerlicher, aber e Schtecke bruech i no nit, denkt er. So im Grosse un Ganze mit sich z´friede, luegt er no emol über d´Schtroß: Aber kai Irrtum sísch wirklich de Ernscht. So blibt er denn schtoh, bis de Ernscht nöcher kunnt, un ruft dann emol über d´Schtross: „He, hallo Ernscht!“ Dä hört au nümme guet, denkt er, un rueft nonemol lutter: „He Ernscht!“ Dä blibt schtoh – un luegt wer ihn denn do kennt. Er waiß jo, viel Lütt sinn´s nümmi, di ihn kenne, di maischte liege scho lang uf em Friedhof. E draiht sich um, luegt über d´Schtroß, sieht de Erich, un rueft: „I trau miene Auge nit, bisch Du de Erich? „Jessis, des git´s doch nit!“, was mach´sch Du denn do. Wenn Du nit g´rufe hätsch, hätt i die nit kennt.

Wart e wengeli, i chum zue Dir dure. E lacht über`s ganzi G´sicht, un cha vor Freud plötzli au ohne Schtock humple. E fuchtlet mit dem Schtecke i de Luft umme, dass sich die Autofahrer nümmi z´fahre traue, un bahnt sich de Wäg mitte durch d´ Schlange dure. Du, sait er als Erschtes:, „Wenn Du nit gruefe hätsch, ich wär nie uf de Gedanke cho, dass Du de alti Herr bisch uf de andre Stroßesite. Di Azug isch wie früeher recht propper, aber was drinn schteckt, het sich schtark veränderet. De Erich schluckt zwei dreimol drocke, dann meint er: De Zahn de Zit isch a mir au nit spurlos vobigange, aber me mues halt z´friede si. Frieher het mer d´ Mueter d´Hämder g´schärkt, hüt paßt mi Frau uf, dass i no aschtändig de her chum. Mini isch scho e paar Johr g´schtorbe sait de Ernscht. Des sieht mer Dir au a, – rutscht´s im Erich use. Si chöme aber Beidi schnell übereins, dass si a däm heiße Summertag nit lang uf de Schtroß schtoh möchte, un gönn mitenand in´s Café Paul; dört treffe sich ab un zue d´Renter uf e Schoppe.

Ansicht von Rheinfelden(Schweiz)

Erfüllte Gegenwart

Ich habe in den letzten Tagen wieder einmal über das Phänomen der Zeit nachgedacht, sah aber davon ab, meine Gedanken hierzu in einem Beitrag zu bearbeiten. Eine aktuelle Erfahrung regte mich aber an, mit Ihnen über einige erfüllte Augenblick im Zeiterleben zu reden: Unsere älteste Tochter befand sich zu unserer Freude wieder einmal für einige Tage mit ihren Hunden bei uns zu Besuch. In meinem geliebten Sessel sitzend, genoss ich die angenehmen Erinnerungen an ihre Zeit im Elternhaus. Die leichte Trauer, die sich bei dem Gedanken an ihren bevorstehenden Abschied einstellte, ließ aber wieder nach, als ich mir vorstellte, wie wir uns bei der Trennung innig umarmen würden, und ich ihr für das künftige Leben bis in den Himmel hinein alles Gute wünschen werde. Das wollte ich ihr unbedingt nahebringen, und ging sofort zu ihr. Claudia spielte am Flügel. Ich unterbrach sie etwas aufgeregt, und sagte: „Mir ist nach einem Tanz mit Dir zumute, obwohl ich nicht mehr so gut zu Fuß bin wie früher.“ Sie willigte erfreut ein, und wir tanzten einige Schritte zu meinem Gesang: „Ich tanze mit Dir in den Himmel hinein, in den siebenten Himmel der Liebe“; um dann hinzuzufügen, „das meine ich wirklich so“. Dann sagte ich zu ihr: Claudia ich weiß, dass wir immer gern mit einander getanzt haben. Und wer könnte uns daran hindern, solange es geht, das Tanzbein zu schwingen, und uns zu wünschen, miteinander bis in den Himmel hinein zu tanzen? Warum erzähle ich Ihnen, liebe Leser, diese Begebenheit? Einfach deshalb, weil mir das Wohlergehen unserer Töchter und aller Menschen, mit denen ich eine Lebensstrecke wandere durfte, in Zeit und Ewigkeit wichtig ist. Derartige geheimnisvolle Ereignisse erfüllter Gegenwart, sind für mich Zeichen einer tiefen menschlichen Sehnsucht, nach ewiger Freude in Gottes gegenwärtiger Liebe. Auch Ihnen, liebe Leser, wünsche ich allezeit freundliche Begleiter beim Tanz durch das Leben. In der frohen Hoffnung auf eine erfüllte ewige Liebe in der Gegenwart Gottes, reiche ich auch Ihnen meine Hand, und wir tanzen dann zusammen schon hier, und bis in den ersehnten ewigen Himmel der Liebe hinein.

Freudentanz
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