Herlichster ewiger #Vater #Sohn und #Heiliger #Geist alles ist DEIN eigen DU birgst uns im #Reich des #Friedens und der #Gerechtigkeit. Uns DEINE Söhne und Töchter kann in Freud und Leid nichts von DEINER ewigen Liebe zu uns trennen. #Kirche #Corona #Deus pic.twitter.com/XdjoZy6AyO
— Franz Schwald (@FranzSchwald) November 26, 2022
Herz Jesu
#Jesu Herz #DICH preist mein #Glaube DU mein einzig höchstes Gut. Edler Weinstoch süße Traube voll der ewigen #Sonnenglut. Fließen DEINE #Liebesquellen in ein hoffnungsleeres #Herz wird von #Gottes #Kraft es schwellen froh sich wenden himmelwärts #Kirche pic.twitter.com/7nE4SXvmxE
— Franz Schwald (@FranzSchwald) November 25, 2022
Bratäpfel
Sie sitzt am Steuer ihres Autos. Ihre Freundin nimmt neben ihr Platz und räkelt sich auf dem Sitz bequem zurecht. Der Wagen ist, wie eine gute Stube im Winter, angenehm beheizt. Anne genießt es in dieser Nacht, Beifahrerin zu sein, sich ihren Gedanken zu überlassen und bemerkt: »Bald ist es so weit. Ich freue mich jetzt schon auf die besinnlichen Abende im Advent. Die Bratäpfel, die uns bei der Gastgeberin erwarten, sind besonders lecker. Sie schmoren sicher schon in der Röhre. Wenn ich an den feinen Duft denke, der durch die ganze Wohnung zieht, läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Und danach eine Runde Bridge mit unseren Freunden. Mein Herz, was brauchst du mehr! Ein solches Ereignis hebt die Laune, hellt alle Dunkelheit auf und lässt uns, die in diesem Jahr schon früh einsetzenden kälteren Tage leichter ertragen«. Traudel, ihre Freundin, entgegnet: »Ich freue mich auch auf die Bratäpfel, aber weniger auf den harten Winter, mit all seinen Unbilden. Soeben berichtete mir mein Mann, der von einem Treffen mit seinen Musikfreunden zurückkam, wie schwierig es für ihn war, bei lebhaftem Verkehr mit dem Auto im Dunkeln zu fahren. Die Nebenstraßen seien bei leichtem Nieselregen spiegelglatt«. Ihre Freundin Anne, sitzt derweil, wie ungerührt daneben. Sie kuschelt sich in den Beifahrersitz. Ab und zu huscht ein flüchtiges Lächeln über ihr zufriedenes Gesicht. Ihre Augen, abwechselnd schließend, dann wieder öffnend, ist sie dem Anschein nach gedanklich voll bei ihren Bratäpfeln. Sie zeigt nicht die geringste Neigung, das Thema zu wechseln und bemerkt – wie beiläufig: »Mein Mann ist in solchen Fällen oft ängstlicher als ich. Obwohl er mich vor der Fahrt zu Dir auf die Nachrichten verwies, in denen vor einem überraschenden Kälteeinbruch und glatten Straßen gewarnt wurde, bin ich mit meinem Wagen ohne Probleme zu Dir hierhergekommen«. Die zugegeben, nicht so einladende Wetterlage, sollte uns aber nicht davon abhalten, die wenigen Kilometer nach Stetten zu fahren. Es stehen ja sonst die Bratäpfel und der schöne „Bridge-Abend“ auf dem Spiel. Die B14 ist sicher gestreut und gut befahrbar. Und außerdem, fügte sie schelmisch und leicht überlegen lächelnd hinzu: »Unsere ängstlichen Männer fahren ja nicht mit«. Ihre Freundin entgegnet: »Klar, und im Unterschied zu vielen Autofahrern haben wir ordentliche Winterreifen. Kein Wunder, wenn Sommerbereifte ins Rutschen kommen!« Darauf entgegnet Traudel: »Ich kann mich blind auf meine Mann verlassen. Er sorgt immer für unsere Sicherheit. Wir sind gut bereift«. Als ob sie ihren Worten den nötigen Nachdruck verleihen möchte, drückt sie -zur Probe- herzhaft auf die Bremse und erschrickt: »Huch, ich glaube, es ist doch etwas glatt!» entfährt es ihr. Ihre Freundin Anne bemerkt hierzu in beunruhigender Selbstsicherheit: »Macht nichts! Dieses Wetter kann uns nicht einschüchtern. Denk an die leckeren Bratäpfel, die es bei Frau Sommer gibt. Diesen Hochgenuss und den schönen Bridge-Abend können wir uns nicht entgehen lassen«. Es gelingt Anne aber nicht mehr, ihre Freundin vollständig davon zu überzeugen, dass keine Gefahr droht. Man konnte ja bei der zunehmender Dunkelheit, dem stärker aufkommenden Regen und den vielen irritierenden Lichtern entgegenkommender Fahrzeuge, den Mittelstreifen kaum mehr erkennen.Traudel hat inzwischen bereits vorsichtigerweise die Geschwindigkeit gesenkt. Sie hängt nach vorn gebeugt über dem Lenker und versucht, angestrengt durch die hochtourig laufenden Scheibenwischer hindurch blickend, den Bodennebel zu durchdringen, um bei dem lebhaften Verkehr die Orientierung nicht zu verlieren. Leicht gereizt, presst sie zwischen den Lippen die Bemerkung heraus: »Wie üblich, der Hartmannsweiler Stau! Aber heute schon so ungewöhnlich früh«. Dann fügt sie in einer Art kritischem Kommentar hinzu: »Immer diese ängstlichen Autofahrer, die sich bei Glatteis nichts mehr zutrauen«! Anne, von ihren Gedanken über die leckeren „Bratäpfel“ unangenehm abgelenkt, entgegnet: »Man kommt nicht vorwärts, wenn alle so langsam und vorsichtig fahren. Scheint doch sehr glatt zu sein«? »Vorsicht«! ruft Traudel plötzlich: »Ich mache eine Bremsprobe«. Dann bemerkt sie erschrocken: »Na ja, ganz so viel Halt haben wir nicht«, als der Wagen leicht ausbricht. Sie fährt fort und ermahnt sich selbst mit den Worten: »Immer nur leicht auf dem Gaspedal bleiben und nicht plötzlich bremsen«! Sie hat jetzt nur noch Augen für den Verkehr und schreit erregt: »Vorsicht, da vorne stehen sie! Ich glaube da liegt schon einer im Graben. Da geht nichts mehr«! Um dann enttäuscht hinzuzufügen: »Arme Frau Sommer; und unsere schönen Bratäpfel! Vorgestern habe ich ihr noch die „Brettacher“ gebracht, das sind einfach die besten dafür«.Anne, immer für einen Rat gut, sagt hierauf: »Ich schlage vor, wir biegen einfach ab. Ich kenne eine passende Nebenstrecke. Wir fahren über Höfen, da ist die Straße sicher frei. Traudel versucht es mit einem kaum mehr wahr zu nehmenden Einwand: »Hier scheint’s aber spiegelglatt zu sein! Da vor uns am Berg, drehen bei einem Auto schon die Räder durch«! Danach selbstkritisch: »Bloß nicht anhalten! Achtung! ich fahre um das Auto herum in die Kreuzung«. Und mit einem Aufatmen: – »Geschafft, das war aber knapp! Wie viele Menschen heute unterwegs sind. Die können alle nicht Auto fahren«! Anne erregt warnend schreit: »Rechts vor uns liegt einer im Graben«! Hierauf bemerkt Traudel, betont höflich, »Danke, ich weiche aus«. Dann leicht entsetzt der Ausruf: »Links, ein Auto im Gegenverkehr schlingert! Wie kommen wir hier vorbei«? Sie gibt sich selbst gute Ratschläge und sagt laut und deutlich: »Immer ruhig bleiben. Ich schlängle mich durch. Bloß nicht bremsen und anhalten. Huch, jetzt geht’s bergab«! Der Wagen rutscht fast von allein. Bremsen nützt nichts. Entsetzt äußert Anne: »Rechts vor uns liegt einer im Graben! Vorn links, auch! Sind das aber viele Autos, die liegen bleiben! Was wollen die denn alle bei so einem Wetter auf der Straße? Frau Sommer wird uns schon sehnlich erwarten. Es ist ja bereits Viertel nach Acht. Die schönen Bratäpfel! Wir haben uns doch so auf diesen Abend gefreut. Um besser sehen zu können, rückt Traudel immer näher an die Windschutzscheibe heran. Dann mahnt sie sich deutlich zur Vorsicht: »Achtung! komme ich da durch? Verdammt eng! Wie weit der in der Mitte fährt, der Hornochse! Hoffentlich fängt er nicht an zu rutschen«! Sie atmet befreit auf mit den Worten: »Gut gemacht«! Endlich eine ebene Strecke, vierspurig. Jetzt haben wir es nicht mehr weit. Wäre ja auch zu schade, wegen so einem bisschen Glatteis auf die leckeren Bratäpfel und unseren schönen Bridge-Abend verzichten zu müssen. Die beiden Bridgerinnen erreichen auf ihre Weise wohlbehalten das gastliche Haus von Frau Sommer. Die Bratäpfel sind nicht verkohlt und schmecken nach der anstrengenden Reise besonders gut. Und als sie sich gegen Mitternacht zur Rückfahrt auf den Weg machen, hat ein gütiger „Wetter- oder Bridge-Gott“ die Strasse von jeglichem Glatteis und unangenehmen Verkehrsteilnehmern befreit. Sie sind sich auf der Heimfahrt einig, dass es sich in diesem Falle lohnte, entgegen der guten Ratschläge ihrer Männer, den eigenen Fahrkünsten und Entscheidungen zu trauen.

Frieden
#Gott #Vater #Sohn und #Heiliger #Geist bist wahrhaft hier und im #Hause DEIN gehören wir nur DIR. Ohne #Worte an jedem #Orte rühren #Tränen in #Freud und #Schmerz an DEIN heilig #Herz. Lass uns im #Frieden DEIN allzeit geborgen sein. pic.twitter.com/1MM2tdkGdz
— Franz Schwald (@FranzSchwald) November 24, 2022
Bitte
Herr verrichte
DEIN Gebet in
uns damit wir
DEINEN Willen
Zum Wohl der
Brüder und
Schwestern
erfüllen
In DEINER
Gnade erfülle
uns in Liebe
zu DIR alle Tage
Und sei DU Schöpfer
aller Zeit gelobt
und gepriesen
in Ewigkeit

Leben in Fülle
Die Spur
Worte
kommen
leicht
daher
Manche aber
Abgrund schwer
Wurzeln in
geahnten
Tiefen
Tasten an
den Saum
der Zeit
Boten
aus der
Ewigkeit
Mein Gott
Wir brennen und
verbrennen nicht
in uns ist Nacht
Du bist das Licht
wir sterben und
vergehen nicht
Herr wir suchen Dich
Wir sehen und
wir sehen nicht
wir hören und
wir hören nicht
wir tasten und
wir fassen nicht
Herr zeige Dein Gesicht
Du bist uns vertraut
gut was Du erbaut
der Lebensgarten wohl
gehegt Dein Bild in
unser Herz gelegt
Herr schön bist DU

Im Advent
Oppenweiler wirkt noch sehr verschlafen. Nur von weit, und gedämpft, ist ein vorbeifahrender Zug zu hören. Die Dunkelheit gibt das ruhige Licht einiger Straßenlaternen frei. Der Blick gleitet hinüber zum Pflegeheim Steigacker. Dort und in wenigen anderen Häusern der näheren Umgebung, leuchten Fenster. Es scheint, als ob andere Menschen schon wach sind. Die Lichter erzählen uns aber nicht, was im Altenheim und in den Häusern wirklich geschieht. Wir können nur vermuten, dass dort Menschen einander begegnen. In der äußeren Dunkelheit sind sie nicht zu sehen. Sie bleiben für uns anonym. Ist das alles? Wie nahe liegt da die Reaktion, uns auch in eine innere Dunkelheit zurück zu ziehen? In dieser inneren Anonymität blieben uns und anderen Menschen Beziehungswünsche verborgen. Wir könnten uns dann beruhigen mit Vorstellungen wie: »Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß, oder: »was kümmern uns die anderen? Wir können ja eh nichts ändern«. In dieser Situation wäre es aber auch möglich, Pascal folgend, zu sagen: »Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt! «und uns über die bestehenden und selbstgefertigten Schranken hinweg setzen, mit den unsichtbaren Menschen in der Fantasie in Beziehung treten und uns fragen, wie es den Alten, die sich nicht mehr selbst versorgen können, in dieser Nacht ergangen ist? Ob sie friedlich schlafen konnten oder von Angst und Schmerzen gepeinigt wurden? Wir könnten auch fragen, wie die Schwestern und Pfleger die Nacht verbrachten; ob ihr Dienst anstrengend war, der Arzt zu einem Notfall gerufen werden musste, oder ob sie sich gerade jetzt noch um pflegebedürftige Menschen kümmern, und was die Alten und ihre Helfer vom neuen Tag erwarten? Die Fähigkeit, mit den Augen des Herzens zu sehen, würde uns, wie mit einem Nachtsichtgerät, erlauben, auch in der Dunkelheit zu sehen. Die Vorstellung, dass dort im Altenheim, Tag und Nacht Menschen für einander da sind, einander begegnen, auch wenn wir sie nicht sehen, scheint gar nicht so realitätsfern zu sein. Sie könnte uns aber helfen, die innere und äußere Anonymität aufzubrechen, und mit anderen Menschen in Beziehung zu bleiben, auch wenn wir sie nicht sehen.
Wie von Zauberhand angeknipst, leuchten in der näheren Umgebung immer mehr Fenster. In Oppenweiler scheint sich Leben zu regen: Berufstätige Menschen bereiten sich auf die Fahrt zu ihren Arbeitsplätzen in der Region vor. Sie reihen sich in die endlose Schlange der Autos ein, die sich mitten durch unseren Ort quält. Andere Menschen eilen, in sich gekehrt, zu den Haltestellen von Bus und Bahn. Mütter versorgen ihre Kinder, um sie danach in den Kindergarten zu bringen. Schüler eilen auf die letzte Minute zum Zug. Alle Menschen, Groß und Klein, nicht nur im Altenheim, sind eingebunden in jeweilige Lebenszusammenhänge. Sie profitieren, wie selbstverständlich von anderen Personen, manche, als gebe es einen Rechtsanspruch auf eine reibungslos funktionierende Vollversorgung, durch Menschen, die anonym, im Hintergrund, Tag und Nacht ihr Überleben sichern. Meistens bemerken sie erst dann, ihre Abhängigkeit, wenn eines oder mehrere Glieder der Versorgungskette ausfallen: Wird die Mutter krank, der Vater arbeitslos, dann trifft das unmittelbar die ganze Familie. Fallen Züge aus, sind Kindergärten geschlossen, streikt die Müllabfuhr, fällt der Strom aus, dann ist es oft sehr schwierig, geeignete Ersatzlösungen zu finden. Streiken Arbeiter oder Heilberufler, verunsichern Entscheidungen der Banker und Politiker die Bürger, dann können Auswirkungen davon, viele Menschen treffen. Bedrohen destruktive Kräfte die öffentliche Sicherheit, gefährden wirtschaftliche Veränderungen die Arbeitsplätze oder erschüttern Katastrophen unser Sicherheitsbedürfnis, dann erst begreifen wir, wie sehr wir auf einander angewiesen sind.
Könnte es sein, dass wir uns in unserer Gesellschaft so sehr an die Vorstellung gewöhnt haben, dass andere Menschen für unsere persönliche Sicherheit und unser Wohlergehen verantwortlich wären, sodass Eigeninitiative sich erübrigte und wir uns durch Flucht in die Anonymität davor schützen könnten, unsere stillen Helfer wahrzunehmen und ihnen danken zu müssen. Gibt es andererseits im vor uns liegende Advent, einer Zeit der Umkehr, in der Barrieren abgebaut und krumme Wege gerade gerichtet werden sollten, nicht genügend Anlass, ab und zu an jene Menschen zu denken, die ohne dass wir sie sehen, beständig um unser Wohl und Wehe besorgt sind? Vielleicht kostete es keinen unüberwindlichen Aufwand, die oft beklagte Anonymität unter uns aufzusprengen, um mit einander ins »Gespräch« zu kommen. Wünschen wir uns darum gegenseitig jeden Tag ein wenig Ruhe, um uns im geheimnisträchtigen Advent, über die Geschenke so vieler unbekannter Menschen und das Kind zu freuen, das bei uns ankommen will. Der kleine Adventskranz auf der Fensterbank, der gestern billig zu kaufen war, drängt unversehens ins Blickfeld: Er ist schlicht gestaltet. Nur zwei festlich glänzende kleine Äpfel, eine etwas gewöhnliche, rote Schleife, und eine Kerze, schmücken die zum Kranz gebundenen Tannenzweige. Wir nehmen uns Zeit, für unsere Verhältnisse sehr viel Zeit, um den kleinen Adventskranz auf uns wirken zu lassen: Plötzlich geschieht ein Wunder: Unsere Gesichter beginnen zu leuchten und die Augen zu strahlen, als ob wir mit dem Adventskranz und er mit uns Freundschaft geschlossen hätten. Die Vorfreude auf den kommenden Advent, bewegt uns so sehr, dass wir uns nicht mehr zurückhalten können, und die Kerze heute schon anzünden, obwohl wir eigentlich noch Tage zu warten hätten. Ist es ein weiters Wunder oder eine Täuschung? Wir sehen den Kranz auf einmal doppelt, denn vor dem Hintergrund des nur sehr zögernd anbrechenden Tages, hat die Adventskerze sich in der Fensterscheibe ein Abbild geschaffen, als wollte sie sagen: Ich will die Anonymität durchbrechen, mich im Fenster spiegeln, und allen, die mich sehen wollen, doppelt Licht und Segen spenden. Ob aber die Menschen, in der vorweihnachtlichen Zeit, in der Lage sind, sich auf ruhige Adventstage und die Ankunft des Kindes zu freuen und die Botschaft hören, dass auch ihr »anonymer Dienst« gesehen, bemerkt und anerkannt wird, ist die Frage, die sich jetzt stellt. Wenn in den Tagen vor dem Fest, alles von hektischer Geschäftigkeit strotzt, Männer, Frauen und Kinder, sich in schier endlosen Schlangen durch die Einkaufszonen der Städte drängen, sich in überfüllten Kaufhäusern an einander vorbei bewegen, eingelullt von »Stille Nacht…, und O du Fröhliche…«, auf der Jagd nach all dem Nötigen und Unnötigen, kann da Ruhe, Besinnlichkeit, Begegnung und Erwartung auf die Ankunft des Herrn geschehen? Schaut uns aus diesem »Spiegel« nicht der reine Konsument, ein Zerrbild unserer selbst an? Und wir könnten weiter fragen, ob diese schreckliche Anonymität auch andere Lebensbereiche beherrscht und wie wir dennoch mit anderen Menschen in Beziehung bleiben können?
Die Verkäuferin, Mutter schulpflichtiger Kinder, hält uns entgegen: Ich bange um meinen Arbeitsplatz und stelle mich schweren Herzens dem zunehmenden Leistungsdruck. Advent, was ist das schon für mich? Die Hektik nimmt zu, je näher das Fest kommt. Auch an Wochenenden müssen die Verkaufszahlen stimmen. Das Verkommen der Weihnachtslieder zu einer Beschallung, die Kauflaune wecken soll, geht mir längst auf die Nerven. In den wenigen freien Stunden versuche ich auch Erwartungen der Familie zu erfüllen. Ich backe unermüdlich Plätzchen, die in Nachtschichten entstehen, aber auf geheimnisvolle Weise, längst vor dem Fest wieder verschwinden. Plätzchen schmecken bekanntlich vor dem Fest am besten. Ein Kreislauf, der die Erwartung, allen eine gute Mutter sein zu können, jedes Jahr aufs Neue enttäuscht. Natürlich weiß ich um den Segen der Ruhe und kenne die Weihnachtsbotschaft vom Kind in der Krippe. Ich erlebe aber all die gut gemeinten Einladungen und Angebote, mich einzustimmen, und einzubringen, wie eine kaum mehr zumutbare Belastung. Wenn ich dann erschöpft in der Kirchenbank ausruhe, während einer längeren Predigt den Kopf senke, einnicke, und dann, zur Aufmunterung einen Rippenstoß meines Gatten bekomme, kann ich diese Berührung keineswegs als Ausdruck wohlwollenden Verstehens begreifen. Ein erfahrener Mann in leitender Stellung, sagt uns: Die Geschichte mit Advent und Weihnachten kenne ich sehr gut. Ich kann aber das Gedudel der Weihnachtslieder in den Städten und Kaufhäusern nicht mehr aushalten und höre gar nicht mehr hin. Ich meide diesen Umtrieb und spreche, in der Erwartung, es interessiere andere Menschen nicht, auch nicht gern über meine vielen Aufgaben gegen Ende des Jahres, von zunehmender Konkurrenz im Management und der schmerzlichen Rivalität unter Kollegen. Pflichtbewusst absolviere ich die verschiedenen Weihnachtsfeiern im Betrieb, in Vereinen, der Politik und sozialen Einrichtungen. Die Nerven sind zum Platzen gespannt und manchmal entlädt sich der angestaute Ärger, im einzigen angstfreien Raum, der Familie, zur Unzeit, an Kleinigkeiten. Ruhe, Besinnung auf das Fest, Erwartung des Kindes in der Krippe, ja, er kenne das irgendwie von Kindheit an, aber in seiner Realität, die ihn tagtäglich umgebe, könne er sich keine Sentimentalitäten leisten. Ja, wenn er krank wäre, Zeit hätte, wie ein Rentner, oder gar Pfarrer wäre, der nichts anderes zu tun habe, dann könnte er sich Besinnung erlauben. Ein achtjähriger Knabe freut sich auf den Advent und das kommende Weihnachtsfest. Er berichtet: Die Mutter hat -wie üblich- einen Adventskalender in der Küche aufgehängt. Wie in den vergangenen Jahren, darf er jeden Tag ein Fenster öffnen und das Stück Schokolade dahinter essen. Wenn man ihn dabei hantieren sieht, wird nicht so ganz klar, ob das Öffnen des Türchens oder der Genuss der Schokolade den größeren Reiz auf ihn ausübt. Er scheint bei Einkäufen in der Stadt auch nicht überfordert und ist unentwegt dabei, seiner Mutter Hinweise zu geben, was er sich zu Weihnachten wünscht. Die Tage und Nächte im Advent wollen aber nicht vorbei gehen, als ob sie besonders lange dauerten. Wenn es endlich so weit ist und an Heilig-Abend die ganze Familiedas Krippenspiel in der Kirche, und die Weihnachtsgeschichte mit Maria und Josef, den Engeln, Hirten, Ochs und Esel hinter sich gebracht hat, ist zu Hause nur noch das vom Vater verlesene Weihnachtsevangelium und einmal das Lied »stille Nacht, heilige Nacht« zu überstehen, dann ereicht das Fest seinen »Höhepunkt«: Nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern und Verwandten geben ihre vornehme Zurückhaltung auf und packen erwartungsfroh ihre Geschenke aus, nicht wenige, wie die Kinder. In dieser Situation fällt es nicht immer leicht, daran zu denken, wie wenig das Kind in der Krippe braucht, um sich uns zu schenken. Es könnte ja sein, dass wir, wenn wir auf manches Entbehrliche verzichteten, uns weniger vor der Armut des göttlichen Kindesschämen müssten.
Ein Pfarrer, so sagt man, hat während der Adventszeit und über die Weihnachtsfesttage viel zu tun. Wir sind gespannt auf seinen Bericht: Er kann sich kaum der vielen Angebote erwehren, an vorweihnachtlichen Feiern bei Jungen, Alten und Kranken teilzunehmen. Nach den Festtagen ist er wieder weniger gefragt. Bei den Gottesdiensten im Jahreskreis ist die Kirche oft fast leer. Er fragt sich besorgt, wie das kommt? Eine schmerzliche Angelegenheit für ihn und die wenigen treuen Christen, auf die er sich verlassen kann. Umso größer ist seine Freude, wenn sich über Weihnachten viele Christen um den Altar versammeln und das Gotteshaus bis auf den letzten Platz füllen. Wir kehren zurück zu unserem Adventskranz auf der Fensterbank und der Kerze, die unverdrossen Licht spendet, obwohl die Dunkelheit zu schwinden beginnt, und ein neuer Tag erwacht. Es gibt keinen Grund für Christen, die Augen vor der Realität zu schließen und sich in eine innere Anonymität zurückzuziehen. ER, der Weg, Wahrheit und Leben ist, ist auch das Licht, das alle Dunkelheit erhellt. ER ist der Fels, das Fundament, IHM können wir »blind« vertrauen. In Freude und Not zünden wir daher als Brüder und Schwestern unsere Kerzen an und dürfen sicher sein, dass »ER, das göttliche Kind«, unsere Armut nicht scheut und in uns Wohnung nimmt.
Wandlungen
Höhen und Tiefen
Tage und Nächte
Lachen und Weinen
sich vereinen
Trennen und Binden
Geben und Nehmen
Hoffen und Bangen
finden zusammen
Schlafend und schaffend
träumend und wachend
gehalten vom Segen
Kräfte sich regen
Liebend gewoben im
Wandel der Zeit ein
trefflich Pilgerkleid

Veronika
Wie ein Wunder
über Nacht es geschah
zart und fein und noch
so klein Du bist da
Wenn ich Dich so
vor mir sehe fühl ich
Liebe Freude Nähe
und es hält Dich fest
und warm Vaters Arm
Und ich steh an Deiner
Wiege wie Du atmest
und Dich regst und ein
Tränlein steigt ins Auge
Gott sei Dank mein
Kind Du lebst
Ich umfang Dein
junges Leben lang
bevor Du es verstehst
bleibe in des Herren
Segen wenn Du Deine
Wege gehst
