De Gotteswäg

O Gott i
zieh mi
Chäpli ab
un schwieg

Un bin ganz
g´wiß DU
hesch uns
lieb

Durch DICH
isch alles
schön un
ganz

DU bisch mi
Glück i bin
DI Edelstei un
DI Monstranz

DU mi vetrauti
Hand DU Gottes
Wort

Bisch Wäg
und Hort ins
g´lobti Land

Heimatliche Stimmung

 

 

 

 

 

 

Graz und Josephine

Pünktlich zur vereinbarten Zeit treffen wir uns auf einem Parkplatz in der Nähe des Friedhofes. Josephine entstieg, wie erwartet, elegant gekleidet, einem älteren, braunen Peugeot. Wir fahren auf Vorschlag unserer munteren „Reiseführerin“, durch das im warmen Sonnenlicht liegende, hügelige Umland von Graz, nach Deutschlandsberg. Es bereitet uns unterwegs ein besonderes Vergnügen, Josephine erzählen zu hören. Konnte sie doch Episoden aus ihrem reichen Leben anschaulich darstellen. Dazwischen blieb genügend Zeit, uns auf das Reiseziel, ein kleines Städtchen, von dem sie schwärmte, ein zu stimmen. In ruhiger Fahrt durch das sich um uns ausbreitende Land in sommerlichem Grün, erfahren wir in anregendem Gespräch, dass Josephines Temperament auch in deren Jugend schwer zu bändigen war: Ihr verehrter Vater, Offizier, hatte, wie manche andere Väter, einen speziellen Lebensweg für seine hübsche Tochter vorgesehen. Sie aber plante eigenwillig ihre Gegenwart und Zukunft zielstrebig selbst. Dem zufolge verbrachte sie ihre Jugend überwiegend beim Tennisspiel, dem Fechtsport und in anderer angenehmer Gesellschaft. Auch bei der Wahl ihres Studiums, wich sie entschieden von den Zielen ihres Vaters ab, behauptete sich, und studierte slawische Sprachen. Diese speziellen Kenntnisse verhalfen ihr später zu einer Karriere im diplomatisch-wirtschaftlichen Dienst ihres Landes. Da wir im Westen kaum Möglichkeiten hatten, uns ein Bild vom Leben der Menschen hinter dem „eisernen Vorhang“ zu machen, waren wir sehr interessiert, hiervon durch Josephine in deren authentischen Geschichten etwas zu hören: Sie berichtete eindrücklich und lebhaft von verschiedenen Episoden aus ihrer beruflichen Tätigkeit. Josephine erzählte auch einfühlend von vielen Begegnungen im Alltag mit den Menschen hinter dem „eisernen Vorhang“ und den damals üblichen strengen Kontrollen an den Grenzübergängen. Wir erreichen so, amüsant unterhalten, Deutschlandsberg: Der die kleine Stadt, mit ihrem allerwärts vorhandenen Blumenschmuck, liebevoll verklärende Blick unserer Begleiterin, entsprach aber nicht ganz unseren höheren Erwartungen, als wir in der Hitze des Tages, die kaum belebte Hauptstraße entlang gingen. Nach einem reichlichen Mittagessen -es durften auf Vorschlag unserer Reiseführerin nur „Back Hendel“ sein, die man uns  in einem ihr bekannten, nahe gelegenen Landgasthaus, köstlich zubereitet vorsetzte. Wir hatten nach der Mahlzeit zur Verdauung einen Spaziergang nötig, umrundeten geruhsam, das der Öffentlichkeit nicht frei zugängige Schloss Hollenegg mit Park, und fuhren satt und vergnügt nach Graz zurück.

Wer könnte schon eine Reise nach Österreich unternehmen, ohne die Dynastie der Habsburger respektvoll zu würdigen, die durch kluge Heiratspolitik und Erbverträge von einem Grafengeschlecht im Aargau, zu einem mächtigen, über Jahrhunderte in Europa regierenden Herrschergeschlecht aufstiegen. Wir hofften daher sehr, an unserem Ferienort in der zweitgrößten österreichischen Stadt Graz, die mit ihrer Altstadt und dem Schlossberg zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört, auf historisch bedeutsame Spuren zu stoßen, und einigen dort beheimateten Menschen zu begegnen. Mit unserer erst hier entdeckten Grazerin Josephine und meinem aus dieser Region stammenden Jugendfreund Harald, hatten wir bereits erste Zeitzeugen gefunden, die uns auf ihre je eigene Weise zur historischen Spurensuche in und um die Landeshauptstadt der Steiermark ermunterten. Wir waren gespannt darauf, was uns bevorstand! Aus der Stadtgeschichte erfahren wir, dass Graz im10. Jahrhundert von slawischen Siedlern gegründet, 1282 habsburgisch, und mit der Krönung Friedrichs III. 1452, kaiserliche Residenz wurde. Diesen Status verlor die Stadt aber wieder für einige Zeit. Erst unter Erzherzog Karl II., dem Regenten der Innerösterreichischen Erblande, wurde Graz im Jahr 1571 erneut Residenzstadt: Erzherzog Karl II. hielt in Graz prunkvoll Hof, holte in der Gegenreformation die Jesuiten in die Stadt und veranlasste den Bau einer Universität. Von einigen Erlebnissen in dieser einladenden Stadt, deren Umgebung und von einigen Bürgern, die hier Wurzeln geschlagen haben, möchte ich nun zu Ehren der Habsburger berichten:

Eine erste, beeindruckende Begegnung mit der Geschichte der Stadt Graz erlebten wir beim Besuch des Landeszeughauses. In den Jahren 1641/1642 richteten die Landstände dieses zentrale Waffendepot der Steiermark ein. Dort lagern seit vierhundert Jahren sorgsam gepflegt und sortiert, 32000 Waffen und Harnische für Fuß- und Reitsoldaten, mit denen noch heute eine Armee von 5000 Mann ausgerüstet werden könnte. Es ist eine sehenswerte Sammlung. Die größte historische Waffenkammer der Welt. Sie wurde einst in Graz, im Südosten des Habsburger-Reiches, zum Schutz der Innerösterreichischen Erblande Steiermark, Kernten,  Krain und der Stadt, vor den Bedrohungen durch Einfälle osmanischer Truppen und ungarischer Rebellen, im 15.-bis ins 18. Jahrhundert eingerichtet. Bei unserem ersten längeren Spaziergang durch die Altstadt, mit ihren gut erhaltenen Fachwerkhäusern und deren prächtigen Fassaden, gelangen wir neugierig geworden, durch eine Zufahrt in einen der gepflegten Innenräume. Zu unserer Überraschung kommen wir dort mit einem freundlichen Grazer, einem pensionierten Beamten ins Gespräch, der diesen Innenhof in liebevoller Arbeit und Pflege zu einem schmucken Lebensraum für unzählige Pflanzen, Blumen und Rosen gestaltet hatte. Es war sehr beeindruckend, diesen begeisternden Garten- und Blumenfreund sprechen zu hören und zu erleben, was ihm dieses Fleckchen Erde Wert ist. In dieser Stadt, so scheint es, kommt man leicht mit einander ins Gespräch. Wir bekamen auch unterwegs immer wieder freundliche Menschen zu Gesicht, die uns halfen, den Weg zu unserem nächsten Ziel zu finden.

Nach dieser erholsamen Unterbrechung setzen wir unseren Weg auf den Spuren der Habsburger fort, und gelangen nach wenigen Minuten zum Dom mit seinem mächtigen, in Barock erstellten Hochaltar und der reichen Innenausstattung. Am nahe gelegenen Jesuitenkolleg vorbei, wo nebenan, die 1585 gegründete alte Universität bis 1870 als Stätte der Lehre diente, gelangen wir zum Mausoleum, einem der bedeutendsten Bauwerke des Manierismus in Österreich. Kaiser Ferdinand II. ließ dieses imposante Gebäude noch zu seinen Lebzeiten, als residierender Herrscher von Innerösterreich erstellen.  Über das rechte Seitenschiff gelangt man in die Friedrichskapelle. Hier befinden wir uns auf ehrwürdigem, historischem Hoheitsgebiet der Habsburger, denn in einer Gruft unterhalb der Grabkapelle ruht Kaiser Ferdinand II. mit anderen Habsburgern. Wer sich in Graz umsieht, stößt immer wieder auf den Namen „Joanneum“: Erzherzog Johann von Österreich(1782-1859), Sohn des späteren Kaisers Leopold II., entwickelte sich zum Förderer von Bildung und Wirtschaft. Er gründete 1811 das „Joanneum“, aus dem das heutige Landesmuseum, und die Entwicklungsgesellschaft Joanneum Research hervorgegangen sind. Für Touristen und historische Spurensucher eine Fundgrube, denn das seit zweihundert Jahren bestehende Universalmuseum bewahrt, erforscht und vermittelt Kenntnisse über 4,5 Millionen Exponate an 13 Standorten in der ganzen Steiermark. Es ist Zeit zu einem guten Mittagessen. Wir wollen dabei aber auch kennen lernen, welche Köstlichkeiten sich die Grazer gönnen, um „Leib und Seele zusammen zu halten“. An einladenden, bestens geführten Lokalen und Hotels, mangelt es hier nicht. Wir finden nach wenigen Minuten ein Restaurant mit einem schattigen Innenhof und genießen die steirische, etwas deftige Küche. Josephine, unsere Grazer Freundin, kommt uns nach Tisch mit ihrer Anregung in den Sinn, uns einen gemütlichen Platz vor einem Cafe in der Herrengasse nicht entgehen zu lassen, um diese Flaniermeile der Grazer, vor allem der Grazerinnen, zu genießen. Danach ist uns. Wir entdecken bald ein Cafe, das echte „Sacher-Torte“ anbietet. Dort nehmen wir Platz und lassen uns von dem lebhaften Treiben auf der Gasse nach dem Motto: „Man zeigt, was man hat“ einfach mitnehmen. Es fällt nicht schwer, uns dabei vorzustellen, dass auch lange vor uns in der Herrengasse Bürger und Gäste der Stadt, bei Kaffe und Kuchen ihre Augen schweifen ließen. Es dauert nicht lange und zwei der zeitlos immer schönen Grazerinnen platzieren sich in unserer Nähe. Wir sind uns offensichtlich nicht unsympathisch. In ihrer hübschen, sommerlich leichten weißen Kleidung, sind die beiden Damen eine echte Wohltat für meine Augen. Wir lächeln uns zu und das Spiel kann beginnen: Erste freundliche, unverfängliche Worte, wandern von Tisch zu Tisch. Alle Müdigkeit ist plötzlich verschwunden. Der Charme dieser Frauen, wahrscheinlich Mutter und Tochter, tritt im Gespräch immer deutlicher hervor. Das hatte mir zu meinem Glück in Graz gerade noch gefehlt. Auch meine Frau spielt vergnügt mit. Was wir durch den Liebreiz und das Temperament dieser Damen in kurzer Zeit erfahren konnten, rundete unsere Erlebnisse in Graz auf amüsante Weise ab. Als wir uns nach einem knappen Stündchen von einander verabschieden, geht es nicht ohne den Hinweis, dass wir uns hier gern wieder sehen möchten.

Ja, Graz ist wirklich eine Reise wert! Zu dieser Erkenntnis kamen wir, als wir uns angesichts der sich zu Ende neigenden Ferien entscheiden mussten, welche Akzente wir bei der Vielfalt der Optionen noch setzen könnten. Wir entschieden uns für das Schloss Eggenberg, das westlich von Graz liegt. Meine Frau, besser als ich zu Fuß, wollte aber unbedingt noch zusätzlich den Grazer Schlossberg besteigen, um mir, darüber berichten zu können. Um die lange christliche Tradition Österreichs zu würdigen, planten wir zum Abschluss unserer Reise, den Besuch von zwei Klöstern: Von unserem Hotel aus hatten wir die Straßenbahn in den letzten Tagen oft gehört und gesehen. Sie ist aus Graz nicht wegzudenken. Nun stiegen wir einmal selbst ein und genossen die etwas ruckende Fahrt mit ihr zu unserem heutigen Ausflugsziel: Wir sind nicht die einzigen Besucher an diesem Tag und gönnen uns eine Führung. Schloss Eggenberg ist mit seinen prächtigen Räumen und romantischen Parkanlagen die bedeutendste Schlossanlage im Westen von Graz. Das Universalmuseum Joanneum hat dort kostbare Sammlungen wie das Lapidarium, das Münzkabinett und die Alte Galerie mit Meisterwerken der Kunst vom Mittelalter bis zur Aufklärung untergebracht. Wir erfahren, dass Fürst Hans Ulrich von Eggenberg(1568-1634), der als engster Vertrauter Kaiser Ferdinands II. die politischen Geschicke des Reiches in der frühen Phase des Dreißigjährigen Krieges lenkte, ab 1625 dieses repräsentative Gebäude als ein Symbol der Macht und seines humanistisch geprägten Weltbildes errichten ließ: Im zentral gelegenen, prunkvollen Planetensaal, hat der Hofmaler Hans Adam Weißen Kircher zwischen den Jahren1678 und 1685 einen Gemäldezyklus gefertigt, in dem die Familie Eggenberg allegorisch. als Götter eines selbst geschaffenen Universums Himmel und Erde lenken. An den Planetensaal schließt sich die Beletage, ein Kreis von 24 Prunkräumen, mit kostbaren Original-Interieurs an. Die weitläufige Parkanlage mit dem Planetengarten und dem Rosenhügel, zählt zu den bedeutendsten Gartendenkmalen des Landes. Während meine Frau die vielen Stufen zum Grazer Schlossberg hinauf und hinunter steigt, vergnüge ich mich in einer Buchhandlung und fahnde in einer großen Weinhandlung nach der einen oder anderen Flasche zur Erinnerung an unseren Aufenthalt in Graz. Von ihrem Damenprogramm auf dem Schlossberg etwas ermattet zurück gekehrt, schwärmt meine Frau von der wunderbaren Sicht über die Stadt und das Umland, dem 1588 erbauten Glockenturm mit der knapp fünf Tonnen schweren Grazer Glocke „Liesl“, und dem Uhrenturm, dessen Werk seit 1712 pünktlich die Stunden schlägt. Ich, als Zurückgebliebener, habe aber auch etwas zu bieten und ergänze aus meinen Quellen, was meiner Frau entgangen sein könnte, denn der Schlossberg hat seine eigene Geschichte: Eine kleine Burg, vor 1000 Jahren auf einem Felsvorsprung errichtet, gab der Stadt den Namen Graz. Ab 1544 entstand hier eine mächtige Renaissancefestung, im Guinness-Buch der Rekorde als stärkste Festung aller Zeiten verzeichnet. Um bei Belagerungen über genügend Wasser zu verfügen, wurde 1554-1558 ein 94 Meter tiefer Brunnen, der „Türkenbrunnen“, gegraben. Sogar Napoleon konnte die Festung Anfang des 19. Jahrhunderts nicht erobern. Erst als er 1809, nach der Besetzung Wiens, mit dessen Zerstörung drohte, ergab sich Graz und die Festung wurde geschliffen. Im Zweiten Weltkrieg entstand als Luftschutzbunker für 40000 Personen im Schlossberg ein umfangreiches Stollensystem. Beim Abrechnen im Hotel übergibt uns eine Dame in der Reception ein kleines Päckchen das für uns hinterlegt wurde. Unsere Grazer Freundin hat an uns gedacht. Trotz der Reisevorbereitung nehmen wir uns ein wenig Zeit für diese gelungene Überraschung: In ihrer feingliedrigen, ziselierten Handschrift, lässt Josephine erkennen, wie viel ihr die Begegnung mit uns und die Gespräche gerade in ihrer augenblicklichen Situation bedeuten. Sie müsse altersbedingt ihr Haus verkaufen, umziehen, und sei daher auch telefonisch nicht zu erreichen. Sie wünsche uns aber mit lieben Grüßen eine gute Zeit. Der Brief zeigt uns, welch innige Beziehung eine kurze Bekanntschaft stiften kann. Beigefügt hat Josephine eine, im Reclam Verlag Leipzig erschienene Gymnasial-Humoreske von Dr. Krackowizer, mit dem Titel: „Naturgeschichte des österreichischen Studenten“. Und ein, im Jahr 1943 im Leykam Verlag Graz-Wien-Leipzig erschienenes Buch, getitelt: „Die Blume Türkenbund“ von Paul Anton Keller. Beide Bücher stammen aus dem Besitz ihres Vaters. Der Brief und die Geschenke von Josephine verdienen mit einem Rahmen unseres Wohlwollens versehen zu werden. Sie sind mehr als ein Reisesegen. Wir sind im Aufbruch. Der Abschiedsschmerz hält sich aber in Grenzen, denn es erwarten uns auf der Heimreise noch zwei sorgsam ausgewählte Klöster:

Bei fortwährend stabiler Wetterlage, stehen wir staunend vor dem 15 Kilometer nördlich von Graz, in einem Seitental der Mur bei Gratwein gelegenen Zisterzienserstift Rein-Hohen Furt, einer am Fuße des Ulrichberges gelegenen, mächtigen Vierhofanlage. Als 38. Kloster des Ordens, wurde es noch zu Lebzeiten des heiligen Bernhards 1129 durch Markgraf Leopold I. gestiftet. Heute präsentiert sich das Stift, als ein typisch österreichisches Barockkloster. Es ist als das älteste bestehende Zisterzienserstift der Welt bekannt und wird stolz „Wiege der Steiermark“ genannt. Papst Johannes II. erhob die sehenswerte schmucke Kirche 1979 zur Basilika minor. Die glanzvolle Stiftsbibliothek mit über 100000 Bänden, 300 Handschriften und Inkunabeln, am bekanntesten ein Parzival-Fragment aus dem 13. Jahrhundert, der Äbte Galerie und gotischen Kreuzkapelle, sind Sehenswürdigkeiten der besonderen Art. Dass aber im Stift Rein noch heute 20 Zisterzienser leben und in der Marienkapelle das Stundengebet und manchmal die Konventsmesse feiern, macht uns diesen Ort besonders wertvoll. Für eine Fülle geistiger und geistlicher Anregungen in Rein bedanken wir uns beim Stundegebet mit den Mönchen und beschließen den Aufenthalt bei den Zisterziensern mit einer deftigen Brotzeit in der Stiftstaverne. Mit dem Besuch des Klosters Admont nordwestlich von Graz, kurz vor dem Eintritt der Enns in das Gesäuse gelegen, steht uns auf der Heimreise ein besonderes Ereignis bevor: Das Benediktinerstift Admont ist eines der bedeutendsten Klöster Österreichs, durch seinen Grundbesitz sogar das größte Kloster der Welt. Als erstes steirisches Männerkloster wurde es im Jahr 1074 von Erzbischof Gebhard von Salzburg zu Ehren der Mutter Gottes und des heiligen Blasius gegründet. Im Mittelalter entwickelte es sich dank seiner bedeutenden Schreibschule zu einem Zentrum der Kultur in der Steiermark. Die Stiftskirche, seit 1787 auch Pfarrkirche, entstand in ihrer heutigen Gestalt als erster großer neugotischer Sakralbau Österreichs, nach einer Brandkatastrophe im Jahr 1865. Man kann das Kloster wie ein Wahrzeichen schon von weitem sehen. Der stimmungsvoll gestaltete Innenraum der Kirche ist mit vielfältigen künstlerischen Werken verschiedener Epochen ausgestattet. Beim Betreten des majestätischen Bibliotheksaales, des größten Büchersaals der Welt, kennt das Staunen keine Grenzen mehr: Der 70 Meter lange Raum erstreckt sich über zwei Geschosse mit einer elliptischen Kuppel in der Mitte. Die außergewöhnlich kräftig leuchtenden Deckenfresken, stellen die Künste, weltliche und geistliche Wissenschaften, mythologische und allegorische Szenen dar. Weiße, goldverzierte Rokoko-Bücherschränke, strukturieren den Raum. Aus allen Wissensgebieten stehen in den Regalen 90000 Bände. Als größter Schatz aber gelten die überwiegend im eigenen Skriptorium entstandenen Pergamenthandschriften. Im dritten Stock des Ostflügels konnten wir unzählige kunst- und naturhistorische Exponate bestaunen. Allein die Insektensammlung mit über 252000 Objekten, zählt weltweit zu einer der bedeutendsten. Leider müssen wir uns, der langen Heimreise wegen, schon wieder vom Kloster Admont, und den Benediktinern, die in den umliegenden Pfarreien und dem Gymnasium als Seelsorger wirken, verabschieden und sie bitten, uns in ihr „ora et labora“ einzubeziehen.

Bleibt als Nachwort zu sagen: Ja, liebe Josephine, wir werden alles dafür tun, dass sich Deine Wünsche erfüllen. Da Du leider schwer zu erreichen bist, möchten wir Dir wenigstens in diesem Reisebericht für alles danken, was wir mit Dir zusammen erleben durften und Dir mitteilen, dass wir Dich ebenso mit unseren guten Wünschen begleiten. Ich glaube, dass auch mein Jugendfreund Harald sich sehr freuen wird, wenn er unsere Erzählung über seine ihm teure Heimat liest und von Dir, Josephine, so viel Schönes zu hören bekommt.

Studium in Freiburg

Je mehr wir uns dem Ende unseres Aufenthaltes im Spätberufenen- Seminar St. Pirmin in Sasbach bei Achern näherten, desto mehr drängten sich Fragen auf, ob wir nach bestandenem Abitur, auch den Anforderungen eines Studiums der Katholischen Theologie, an der Universität in Freiburg genügen würden: Mit gemischten Gefühlen folgten wir Pirminer der Einladung zu einem Besuch nach Freiburg in das Collegium Borromaeum, um den künftigen Studien- und Wohnort näher kennen zu lernen. Herr Rektor Oberle hatte mich beauftragt, für die Einladung und den dortigen Empfang zu danken. Ich wünschte sehr, dass es mir gelingen würde, hierzu die passenden Worte und den rechten Ton zu finden. Die ersten Eindrücke bei der Ankunft in Freiburg schienen die Befürchtungen zu bestätigen, dass uns nicht nur ein schmerzlicher Abschied von St. Pirmin und der Region um Sasbach, sondern auch ein schwieriger Anfang im Priesterseminar Collegium Borromaeum bevorstand. Dieser Eindruck bestätigte sich, als wir den Unterschied zwischen dem einladend wirkenden Seminargebäude in Sasbach und dem geschlossenen Gebäudekomplex des Collegium Borromaeum in Freiburg sahen. An die der Öffentlichkeit zugängliche, damals etwas düster wirkende Seminarkirche, mit dem, überlebensgroßen Christus-Fresko hinter dem Altar, schloss sich das von außen ebenso streng wirkende Collegium in der Schoferstraße, mit dem wuchtigen Eingansportal und der das Grundstück umfriedenden hohen Mauer an. Gegenüber baute sich, wie ein allen Stürmen trotzendes „Bauwerk“, das Erzbischöfliche Ordinariat mit der von vielen romanisierten Fenstern durchbrochenen Fassade auf. In zeitlichem Abstand betrachtet, legten sich mir und auch anderen Freunden des Kurses, damals ahnungsvoll, erste Schatten auf die Seele, denn es stellten sich uns unvermutet mehr Fragen als wir beantworten konnten. Zum Glück hellte sich unsere Stimmung  beim Betreten des Hauses ein wenig auf, denn eine an der Pforte tätige ältere Schwester, wies uns freundlich den Weg zum Speisesaal, als würden wir schon erwartet. Mit etwas wackligen Knien schritt ich auf den großen, nicht nur zu unserem Empfang auf Hochglanz polierten Fließen, durch einen hellen, hohen Flur, zum „Refektorium“. Dort angekommen, konnte ich, wenn eine Person den Raum verließ, durch den Türspalt in den überdimensionierten Speisesaal schauen. Zur Rechten sah man eine Schar schwarz gekleideter Herren an einer langen Tafel sitzen. Ein kurzer Rundblick ließ erahnen, dass auch, wenn wir uns dazu zählten, noch viele Alumnen in dem reichlich großen Raum Platz gefunden hätten. Die Zeit bis wir aufgefordert wurden einzutreten, nutzte ich dazu, mir nochmals zu überlegen, was ich als Sprecher des Kurses in dieser für uns ungewohnten Situation, zum Dank sagen könnte. Ich war mir aber in einem wichtigen Punkt nicht ganz sicher: Uns war zu Ohren gekommen, dass der Direktor des Collegiums, ein strenges Regiment führe. Er stammte aus dem südlichen Teil des Schwarzwaldes, dem Hotzenwald. Aus dem Umgang mit den eigenen Verwandten, wusste ich nur zu gut, dass „Hotzenwälder“ manchmal sehr dickschädelig sein können. Aus diesem Grund wurde vermutlich der Direktor unter den Priesteramtskandidaten nur „Hotz“ genannt.   Irgendwie kamen mir zum Glück vor dem Betreten des Speisesaales erhebliche Zweifel, ob dies sein wirklicher Name sein könne?Wie zu erwarten, waren im Priesterseminar hilfreiche Schutzengel anzutreffen. Mir lief jedenfalls im passenden Augenblick auf dem Flur ein Herr in „Schwarz mit Römerkragen“ über den Weg. Diese Gelegenheit, mich zu vergewissern, wie ich den Direktor ansprechen sollte, ließ ich mir nicht entgehen. Kurz entschlossen, sprach ich den Herrn in „Schwarz“ an, und sagte: „Darf ich Ihnen eine Frage stellen“? Er antwortete: „Wenn ich sie beantworten kann, gern“. Durch das freundliche Lächeln meines Gegenübers ermuntert, fuhr ich fort: „Ich bin beauftragt, uns beim Direktor des Collegiums für die Einladung zu diesem Besuch, und den freundlichen Empfang zu bedanken. Leider bin ich mir aber nicht sicher, ob er wirklich den Namen „Hotz“ trägt, wie ich es von Seminaristen hörte?“ Der Mann in „Schwarz mit Römerkragen“ schien sehr bemüht, die Form zu wahren, als er mir, das Lachen unterdrückend, antwortete: „Unser Direktor trägt den Namen Huber. „Hotz“ ist sein Spitzname. So wird er von den Seminaristen genannt“. Ich bedankte mich für die Auskunft, und aufatmend auch bei meinem persönlichen Schutzengel, der mir, wie so oft im Leben, wieder einmal hilfreich zur Seite stand. Der Mann in „Schwarz mit Römerkragen“ kehrte mir nun auffallend rasch den Rücken zu, und lief davon. Ein Stein fiel mir vom Herzen. Nach dieser Begegnung habe ich mich schon oft gefragt, welches „Gelächter“ entstanden wäre, wenn ich,  mit der Anrede „sehr geehrter Herr Hotz“, die Ansprache im Refektorium begonnen hätte. Wie wäre der verblüffte Direktor mit dieser Überraschung zu Recht gekommen? Auch ich wäre verdutzt dagestanden, ohne zu ahnen, was die hier versammelten Theologen so überschäumend amüsierte. Diese Blamage blieb mir aber erspart. Im Gegenteil: Die Dankesrede kam an, und wurde mit freundlichem Beifall belohnt. Der Schreck musste mir aber gründlich in die Glieder gefahren sein, denn ich erinnerte mich später kaum an die Mahlzeit, und nur lückenhaft an die anschließende Führung.

Einige Wochen blieben uns noch, um von St. Pirmin, den Menschen dort und der vertrauten Region Abschied zu nehmen. Wir hatten diese Zeit auch nötig, um uns auf das Studium in Freiburg und das neue „Zuhause“ im Collegium-Borromaeum einzustellen. Die Frage, ob meine Fähigkeiten ausreichen würden, um den Anforderungen des Studiums zu genügen, bedrängte mich manchmal? Als ich aber den künftigen Lebensweg bedachte, tröstete mich die Tatsache, dass ich ja auch trotz gelegentlicher Zweifel am Erfolg, in der Lage war, im Jahr 1967 das Abitur zu bestehen. Damals war ich immerhin schon siebenunddreißig Jahre alt. Einst war ich einmal der jüngste Stadtrat und nun der älteste Abiturient Baden-Württembergs. Es gab genügend Anlass zum Dank für den bisher erfolgreich verlaufenen Weg und berechtigte Hoffnung, auch den künftigen Aufgaben gewachsen zu sein. Die frohe Erwartung, nun bald an der Universität durch das Studium der Katholischen Theologie mehr, über unseren Glauben und dessen Bedeutung in unsere Gesellschaft erfahren zu dürfen, ließen alle kleinlichen Bedenken zurücktreten. Einige Voraussetzungen, die ich mitbrachte, stützten meine Hoffnung, mit Gottes Hilfe auch die anstehenden Aufgaben bewältigen zu können. Ich konnte darauf vertrauen, dass mein bisheriger Glaube. die Lebenserfahrungen und intensive Vorbereitung in St.Pirmin, bei den weiteren Studien ab und zu hilfreich sein könnten. Außerdem gab es manche mir wohl gesonnene Menschen, mit deren Hilfe und Gebet, ich auch weiterhin rechnen durfte. Unter diesen Bedingungen lockte das Studium der Theologie und Philosophie vehement.

Liebe Leser, es ist mir wichtig, Ihnen die Studienzeit in Freiburg so nahe zu bringen, dass sowohl die dort erworbenen Kenntnisse, als auch die Personen, die sie uns vermittelten, in ihrer Bedeutung erkannt werden können. Ich bitte daher den Heiligen Geist wie im Stundengebet mit den Worten: „Herr, öffne meinen Mund, mein Herz, und alle meine Sinne, Dich zu preisen!“ Im August 1967 erreichten mich zwei wichtige Nachrichten: Ein Brief, der mich darüber informierte, dass ich unter die Kandidaten der Theologie der Erzdiözese Freiburg aufgenommen wurde, und eine Einladung zu Exerzitien, gehalten von Dr. Klaus Hemmerle. Wir neuen „Alumnen“ trafen mit unseren Habseligkeiten zum festgelegten Zeitpunkt im „CB“, wie das Collegium Borromaeum unter den Kandidaten genannt wurde, ein. Groß genug war mein Zimmer: Ein Kleiderschrank, das Bett, ein Tisch und Stuhl aus älterem Bestand, bildeten die Einrichtung. Ich versuchte, mit etwas Dekor und einigen Büchern, dem Raum eine minimale persönliche Note zu geben. Albert, der wie ich, schon bessere Zeiten gesehen hatte, besuchte mich. Er hatte offensichtlich auch noch wenig Durchblick, und den Wunsch, sich zu orientieren. Dass dieses Gespräch der Anfang einer bis zum heutigen Tag bestehenden Freundschaft sein könnte, war nicht voraus zu sehen. Ein nachfolgender Gegenbesuch in seinem Zimmer überzeugte mich davon, dass wir nicht weit von einander unter gleichen Bedingungen untergebracht waren. Zum Glück stellte sich bald heraus, dass sich nicht nur unser bescheidenes Mobiliar ähnelte, sondern dass sich auch unsere Einstellungen in manchen Punkten deckten. Ich war froh, durch Albert eine erste mitfühlende Seele in neuer Umgebung gefunden zu haben. Unseren Exerzitienmeister Dr. Klaus Hemmerle kannte ich schon lange. Er war Jahre zuvor Vikar in meiner Heimatpfarrei St. Josef in Rheinfelden. Ich habe ihn, als groß gewachsenen Mann, mit einer markanten Nase und so schlank in Erinnerung, dass er Mitleid erregte, und man ihm einige Pfunde mehr wünschte. Er hatte seine helle Freude daran, andere Menschen mit Wortspielen zu ergötzen. Diese Technik war aber so eingefleischt, dass ihm verdrehte Sätze auch bei feierlichen Anlässen aus dem Munde purzelten. Der Leser stelle sich einmal vor: Hemmerle hielt eine Fastenpredigt in Rheinfelden und sprach lauthals von „Jesus, der in Kesseln gefettet war“. Wer konnte da noch andächtig bleiben? Er drückte seine Hirtensorge auch gelegentlich in der Frage aus, die ihm der Herr einst stellen werde: „Hemmerle, Hemmerle, wo sind Deine Lämmerle?“ Wir begegneten einander noch viele Male, bis er als Bischof von Aachen, leider viel zu früh, sterben musste. Auf einem Photo, das auf meinem Schreibtisch steht, schaut er mich, von Krankheit gezeichnet, sehr ernst an. Ich erinnere mich nicht mehr an Einzelheiten der Vorträge die er uns Alumnen während der Exerzitien hielt. Er führte uns aber, selbst sichtlich betroffen, auf so hohem geistigem Niveau an die zentralen Geheimnisse des Lebens und Sterbens Jesu heran, dass ich, berührt von seinen Worten, diese Exerzitien nie mehr vergessen konnte.

Am zweiten November 1967 begann ich mit dem Studium an der Universität in Freiburg. Der tägliche Weg führte am Münster, mit den Marktständen, und den schon von weitem appetitlich lockenden Würsten vorbei. Oft bewunderte ich die Menschen, deren Glauben und Kunstfertigkeit uns diesen einmaligen Kirchenbau mit seinem figuralen Schmuck der Portale, den kunstvoll gestalteten Fassaden, den vielen Wasserspeiern, und dem prächtig ausgestatteten Innenraum mit den wunderschönen gotischen Fenstern, hinterlassen haben. Das Freiburger Münster zeigte sich, Stein für Stein als ein Gotteshaus, das uns vom Staunen zum Beten führte, dessen mächtiger Turm mit seiner filigranen Spitze wie ein Finger Gottes, aus der Zeit in die Ewigkeit wies. Dieser kunstvolle Bau, der die Wirren des letzten Krieges überstand, war aber auch ein den Glauben stärkendes Zeichen der Zusage Gottes, dass die Pforten der Hölle seine Kirche nicht zu überwältigen vermögen. Ich frage mich oft in unseren unruhigen Tagen, wie es heute um die Bedeutung der Katholischen Kirche und deren Beitrag zur Sicherung  christlicher Grundwerte in unserem Land, in Europa und weltweit bestellt ist? Kann es Christen gleichgültig sein, wenn unsere Kirchen geschlossen oder anderen Zwecken zugeführt werden, und Minarette die Aufgabe übernehmen, uns an Gottes Gegenwart zu erinnern? Sollten wir nicht unseren Bischöfen und Priestern brüderlich beistehen, wenn sie die Gläubigen aufrütteln und mahnende Worte wagen.

Vor Jahren lernte ich den früheren Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch kennen und schätzen. Zu meiner Zeit war er noch Repetitor im Collegium Borromaeum in Freiburg. Ich konnte damals nicht ahnen, auf welche Weise unsere Wege sich später kreuzen würden. Die Tagespost vom 2.2.10 berichtete über seine Predigt anlässlich des Karlsfestes im Aachener Dom, in der er die Auflösung, wenn nicht gar Zerstörung christlicher Grundwerte beklagte, und in Rückbesinnung auf unsere christlich-abendländische Kultur, verantworteten Glauben forderte, um der religiösen Gleichgültigkeit und dem praktischen Agnostizismus die Stirn zu bieten. Ich staune immer wieder, wie Gottes Liebe Menschen formt und auf große Aufgaben vorbereitet: Der äußeren Erscheinung nach war Erzbischof Zollitsch schlank geblieben. Davon konnte ich mich überzeugen, als wir uns nach langer Zeit bei einer Veranstaltung der Welte-Gesellschaft in Freiburg wieder begegneten. Er möge mir verzeihen, dass ich ihm bei einem Versuch, mich vorzustellen, versehentlich versicherte, ich hätte ihn vor Jahren im CB kennen gelernt, während er dort als „Präfekt“ tätig war. Er wehrte dieses Ansinnen mit Recht energisch ab. Mittlerweile ist mir der kleine Unterschied zwischen dem Rang eines Präfekten und seiner damals ausgeübten Aufgabe als „Repetitor“ wieder voll bewusst. Eine Person, die mich vom ersten Augenblick an faszinierte, war der Religionsphilosoph Bernhard Welte. Wenn er mit seiner markanten Stimme in einem bis auf den letzten Platz besetzten Hörsaal dozierte, und ab und zu den Kopf in den Nacken warf, um sich mit einem Blick nach oben zu vergewissern, dass er noch „auf der Spur des Ewigen sei“, hätte man ein Blatt Papier hören können, das zu Boden fiel. Wir Studenten hingen an seinen Lippen, wie Durstige, das klare Wasser der Wahrheit brauchten. Er verstand es, scheinbar selbstverständliche Phänomene noch einmal wie neu zu betrachten. Mit der Frage „was ist das“ nahm er uns mit auf einen Weg, der auf hohem, geistigem Niveau, immer mehr von einer vorder- zu einer hinter- und tiefgründigeren Betrachtung des Gegenstandes der Untersuchung führte. Wenn wir seinem Vortrag auch nicht immer sofort zu folgen vermochten, so prägte sich doch die Art und Weise in der er die Untersuchung durchführte, die Gedanken vortrug, und die Betroffenheit mit der er im Umkreis des „Heiligen“ um Worte rang, tief in unsere Seelen ein. In zeitlichem Abstand hierzu blieb er für mich vorbildlich, wenn es galt, Glauben und Vernunft miteinander zu versöhnen. In seinen Schriften erwies er sich als ein engagierter Brückenbauer, der es verstand, die Bedeutung philosophischen Denkens zu erschließen und zu verantwortlichem, eigenem Nachdenken anzuregen. Ich freue mich, dass sein umfangreiches Werk über die Welte-Gesellschaft, in einer Gesamtausgabe eine würdigende Verbreitung erfährt. Es ist sicher kein Zufall, dass mich mein Lebensweg auch mit seinen Schülern zusammenführte: Dem Dogmatiker Prof. Dr. Hünermann begegnete ich erstmals in Freiburg. Man erkannte ihn unterwegs, wenn er rank und schlank, zügig ausschritt, an seiner Baskenmütze. Mit einem entwaffnenden, bei jeder passenden Gelegenheit aufblitzenden Lächeln, und seiner klugen, zum Ziel führenden Argumentation, strahlte er bei seinen Vorlesungen eine vitale, reflektierte Frömmigkeit aus. Sein lebhaftes Mienenspiel und die sprechenden Gesten begleiteten den Vortrag. Er verstand es, komplexe Zusammenhänge auf das Wesentliche zu reduzieren, und verständlich darzulegen. Den Vorlesungen war eine gewisse Leichtigkeit zu eigen, die seine Hörer ermutigte, sich den angesprochenen Texten angstfrei zuzuwenden. Professor Hünermann fand in seiner unbekümmerten Art bei den Studenten Anklang. Weder er noch ich konnten damals ahnen, welche Bedeutung seine Vorlesungen über das Examen hinaus in meinem Leben haben würden: Die ewig aktuelle Frage des „Parmenides: „Warum gibt es etwas und  nicht nichts“ und andere ontologischen Grundfragen des christlichen Glaubens und der Offenbarung, beschäftigten mich permanent bis heute. Der damalige Anstoß zur kritischen Reflexion der Gotteslehre bei Aristoteles, führte mich zur Frage, ob wir ohne Schaden zu nehmen, die Gedanken Platons, Aristoteles, der Vorsokratiker und deren philosophische Wirkungsgeschichte ausklammern könnten? Anhand der von Karl Jaspers vertretenen Existenzphilosophie, lernten wir den philosophischen vom religiösen Glauben zu unterscheiden. Auch der von Anselm von Canterbury in den Schriften „ Proslogion und de veritate“ ausgeführte Gedanke, dass „Gott etwas sei, über den hinaus nichts Größeres gedacht werden könne“ behielt, wenn es um Aspekte möglicher Gottesbeweise ging, bis in unsere Tage, seine Bedeutung. Während meiner weiteren Studien an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster, begegnete ich Prof. Hünermann wieder. Er hielt damals, als Studentenseelsorger, sehr lebendige Gottesdienste mit aufbauenden Predigten in der Dominikaner-Kirche. In geistiger Freundschaft verfolgte ich über viele Jahre sein Engagement im universitären und kirchlichen Bereich und bei Veranstaltungen der Welte-Gesellschaft. Ab und zu kam es zu einem Telefongespräch, wenn ich sein Lächeln nötig hatte, um schwerer verdauliche Speise bei römischen Vorgaben, in mein katholisches Weltbild zu integrieren. Ohne diese Vorgeschichte, über die wir wie selbstverständlich nie miteinander redeten, hätte ich sein umfangreiches Werk zum zweiten Vatikanischen Konzil sicher nicht in meine Bibliothek eingestellt. Ich bin tief beeindruckt, dass er dem Vernehmen nach, noch in hohem Alter, in Erfurt eine für die Kirche der ehemaligen Ostgebiete bedeutsame Aufgabe übernahm, um Vorschläge zu erarbeiten, wie den dort anstehenden Problemen künftiger Glaubenssicherung, strukturell begegnet werden könnte. Die „stille Freundschaft“ mit Prof. Hünermann über viele Jahre ermunterte mich, unverdrossen das mir Mögliche beizutragen, um der Katholischen Kirche ein freundlich-einladendes Gesicht zu geben; und die Notleidenden unserer Tage mit einem dankbaren Lächeln im Glauben zu bestärken. Auf jede Vorlesung des Alttestamentlers Prof. Alfons Deissler, habe ich mich erwartungsvoll gefreut. Als junger Altstudent mit einiger Lebenserfahrung, entdeckte ich in ihm auf Anhieb das „Besondere“; seine Fähigkeit, der ewig jungen Wahrheit des Glaubens Gehör zu verschaffen. Wenn er ans Podium trat, schien es, als habe er lange zuvor die Worte, die er ehrfürchtig und kraftvoll aussprach, bei sich erwogen. Die Worte aus seinem Munde zu Ehren Gottes, legten auch bei seinen Hörern ein Verlangen frei, sich dem „Heiligen“ ehrfurchtsvoll zu nähern. Seine Exegese über „ausgewählte Psalmen“ und „das Buch Hosea“, sprang wie ein Funke auf uns über. Ich konnte diesem modernen Propheten leider nie sagen, wie wichtig mir damals seine Andacht, Demut und sein Glaubenszeugnis waren, und bis auf den heutigen Tag geblieben sind. Ich bin nicht der Einzige, den er mit seinem Auftreten und seinen bis in die Sprachlosigkeit hineinwirkenden Worten beschenkte: In dem 1989 im Herder-Verlag zu seinem 75. Geburtstag erschienenen Buch „Der Weg zum Menschen“, bezeugen viele Editoren, Autoren und Gratulanten, was sie Alfons Deissler verdanken. Auf dem Photo in diesem Band schaut er mit einem leisen, lebenserfahrenen Lächeln durch die Betrachter hindurch, als wolle er auch dadurch auf einen menschenfreundlichen Gott verweisen. Ich machte mir das einleitende Zitat von Bischof Klaus Hemmerle zu eigen, mit dem er Deissler in seinen religionsphilosophischen Beitrag charakterisierte und ehrte: Es hieß dort: „Wohl kein anderes Schriftwort steht für mich in so dichter Beziehung zu Alfons Deissler wie Mi 6,8. Er übersetzte den Vers wie folgt: „Man hat dir (bereits) verkündet, o Mensch, was gut ist und Jahwe an dir sucht: nichts anderes als Gerechtigkeit üben, den Brudersinn (hesed) lieben, und in Dienmut wandern mit deinem Gott“. Dieser liebenswürdigen Aufforderung habe ich nichts hinzu zu fügen.

Zu einer ernsten Belastungsprobe meiner Glaubensüberzeugungen kam es, als der vertretungsweise in Freiburg lehrende Professor Riedl uns in seiner Vorlesung „Einleitung zum Neuen Testament“ mit aktuellen exegetischen Befunden konfrontierte. Damals habe ich mir bereits die Frage gestellt, ob die historisch-kritische Betrachtung dem im Evangelium verbürgten Gottes Wort, der Frohbotschaft für alle Menschen, angemessen ist? Wie kann man sich erkühnen, nach zweitausend Jahren Kirchengeschichte, und sorgfältiger Überlieferung der Heiligen Schrift, in der Suche nach dem „Sitz im Leben“ zu entscheiden, welche Worte der Herr wirklich sagte, und was als zeitgeschichtliche oder sonstige Einkleidung für den Glauben unerheblich sei? Zum ersten Mal ging es für mich um entscheidende Fragen. Ich war schockiert und sah meinen bewährten Glauben bedroht, wenn ich diesen exegetischen Auffassungen folgte. Die Befürchtung stellte sich ein, dass ich beim weiteren Studium in anderen theologischen Disziplinen mit ähnlich befremdlichen Überraschungen konfrontiert werden könnte. Glaube in einem das Leben tragenden, existenziellen Vollzug, und theologische Wissenschaft, waren für mich von da an nicht mehr fraglos deckungsgleich. Ich war gefordert, genau hin zu sehen, was gelehrt wird, kritisch und wach zu bleiben, um unseren Glauben und das Evangelium vor Schaden zu bewahren und notfalls unter allen Umständen zu verteidigen. Die Mittel hierzu waren aber noch sehr bescheiden. In dieser Situation wandte ich mich wieder im Gebet an Gott den Herrn, der seine Kirche treulich durch die Jahrhunderte führte, mit der Bitte. ER möge sie und unseren Glauben auch in Zukunft beschützen. Vorerst war ich aber gewarnt. Die von Professor Franzen 1965 im Herder-Verlag erschienene „Kleine Kirchengeschichte“ und die ergänzenden Vorlesungen über die alte Kirche von den Anfängen bis Gregor dem Großen, von dort zur Reformation, und darüber hinaus bis zur Gegenwart, ermutigten mich sehr. Der Katholischen Kirche, die trotz stärkster Bedrohungen, verlustreichen Glaubenskämpfen, und schmerzlichen Spaltungen, eine zweitausendjährige Geschichte überlebte, traute ich zu, dass sie Mittel und Wege finden werde, die Anfeindungen und Herausforderungen in unseren Tagen und in Zukunft zu bestehen. Große Heilige, Kirchenführer und unzählige treue Christen folgten der Aufforderung des Herrn: „Ihr werdet meine Zeugen sein!“ Ihnen allen, auch Professor Franzen schulde ich Dank. Er hat mir ja eine erste Brücke zum tieferen Verständnis der Kirchengeschichte im jeweiligen historischen Umfeld vermittelt. Es ist nicht zu übersehen, wie steinig der Weg unserer Kirche durch die Zeit war, und dass viele menschliche Schwächen und Schuld ihr Pilgerkleid beschmutzten. Dies kann aber nicht verdecken, welcher Segen für die Menschen von dieser „armen Kirche“ unter Gottes Beistand ausgegangen ist. Möge es uns vergönnt sein, mit ihrer Hilfe unseren Glauben auch in dem zusammenwachsenden Europa und überall auf der Welt zum Wohle aller Menschen unversehrt weiter zu geben.

In einigem Abstand zu den Ereignissen in Freiburg, die immer wieder von Semesterferien unterbrochen, reichlich Zeit ließen, um in der heimatlichen Umgebung, vertraute Menschen zu erleben, verlor auch das Leben im Collegium Borromaeum seine anfänglichen dunklen Seiten. Die Gottesdienste in der Seminarkirche und im Münster, die sich anbahnenden Freundschaften, die städtische Betriebsamkeit Freiburgs und ab und zu eine leckere Wurst als Zwischenverpflegung vor dem Münster, lockerten das von mir ernstlich betriebene Studium auf. Selbst das gegenüberliegende Erzbischöfliche Ordinariat stand ab zu für eine Weile im Sonnenlicht. Mühten sich doch dort auch engagierte Christen mit vielen schwierigen Fragen, Entscheidungen und Planungen zum Wohle der Diözese ab. Die Zeit rückte näher, um vom Collegium Borromaeum, der Universität und dem inzwischen vertrauten Freiburg mit seinem schönen Münster, Abschied zu nehmen. Die anfänglichen Fragen, ob ich in der Lage wäre, den Anforderungen des Studiums der Katholischen Theologie zu genügen, waren abgeklungen. Das ordentliche Ergebnis der abschließenden Prüfungen, erlaubte keinen Zweifel, dass ich beim Wechsel zur Universität in Münster das Theologie-Studium in der „Externitas“ erfolgreich fortsetzen könnte. Lediglich der Wohnortwechsel in das mir nicht bekannte Münsterland und die Frage, wie ich als „Süddeutscher“ dort überleben könnte, beunruhigten mich gelegentlich.  Beim Studium an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg, entdeckte ich meinen unersättlichen Hunger nach Wahrheit, Gerechtigkeit und Geborgenheit im katholischen Glauben. Wie ein Schwamm sog ich alles auf, was mir das Leben im Seminar und an der Universität an Anregungen hierzu bot. In einer großen Offenheit und wenn nötig kritisch, strebte ich nach wahrer Erkenntnis und einem umfassenden Verständnis unseres katholischen Glaubens. Ich freutemich darauf, meinem Ziel Priester zu werden, auch in Münster ein Stück näher zu kommen. Über die folgenden, entscheidungsreichen Jahre, werde ich in einem nächsten Beitrag berichten.

Geborgen in der Kirche
Geborgen im Glauben Hoffen und Lieben.

 

 

 

 

 

Ostern

Das Osterlicht
als Spur ein
Wimpernschlag
der Fülle nur

Durch tiefste Not
zu Gottes Höhen
Schenkt Ostern
ein Auferstehen

Der Herr ist wahrhaft auferstanden.

Nicht geweinte Tränen

Ein Sommertag: Großmutter arbeitet mit mir an einem Sägebock. Hin und her läuft die Handsäge. Wir zerkleinern Stämme zu Brennholz. Nicht nur das Sägen bereitet uns Vergnügen. Wir beide kennen uns gut. Eine erfreuliche, gemeinsame Zeit, umhüllt uns. Wie bei der Arbeit mit der Handsäge, so schenkte mir die Großmutter im Hin und Her vertrauter Nähe, beständige Liebe und Geborgenheit. Großmutter war daher für mich, obwohl sie nicht viel redete, durch ihre konstante Anwesenheit wie ein sicherer Hafen, aus dem ich zu kindlichen Spielen auslief, und in den ich nach ermüdenden Aktionen wieder zurückkehrte. So gut ich konnte, hatte ich ihr schon viele Male beigestanden: Wenn sie zur Behörde ging, begleitete ich sie stolz, las ihr die Texte vor und  half beim Ausfüllen der Formulare. Brauchten wir Kohlen, dann zog ich den schweren Leiterwagen. Sie las täglich die Heilige Schrift und betete andächtig den Rosenkranz. Ich fühlte mich einbezogen und in guter Obhut. Umständehalber schliefen wir in einem Zimmer. Nach ermüdenden Spieltagen, spendete sie mir den  Abendsegen. Sie bekreuzigte sich und mich mit Weihwasser. Eine seelische Wohltat, die mich mein ganzes Leben lang begleitete. Mit ihrem abgegriffenen Rosenkranz bete ich mich auch heute in den Schlaf. Die Großmutter zeigte mir durch ihr ganzes Wesen, dass ich ihr wichtig war. Im Zusammenleben mit ihr habe ich durch sie die fraglose Sicherheit, geliebt zu werden und zu lieben, einprägsam erfahren.

Diese unbeschwerte Kindheit fand in meinem zwölften Lebensjahr ein jähes Ende. Ich war in keiner Weise darauf vorbereitet, dass meine Großmutter einmal nicht mehr da sein könnte. Während wir vergnügt  Holz sägten, überfiel sie plötzlich ein Unwohlsein: Sie sackte ein wenig in sich zusammen und griff sich an die Brust. Ich erkannte sofort, dass sich irgendetwas Schlimmes ereignete. Besorgt bot ich ihr den Arm und geleitete sie bis zum ersten Podest unseres mehrstöckigen Wohnhauses. Hier brach die Großmutter in die Knie. Ich stützte sie dabei und sie starb in meinen Armen. Der Herz zerreißende Aufschrei unserer Mutter klingt mir noch in den Ohren. Sie war herbeigeeilt, stand uns gegenüber, blickte in die brechenden Augen ihrer Mutter, und erlebte so deren Tod. Die panische Reaktion meiner Mutter, die am ganzen Leib zitterte, beunruhigte mich sehr. Dem Auftrag, einen Arzt Hausarzt zu holen, kam ich in bestürzender Eile nach: Ich sehe mich noch, wie von Furien gehetzt, auf den Straßen rennen, bis ich endlich einen der  uns vertrauten Ärzte fand. Dieser konnte aber nur noch den Tod der Großmutter feststellen. Sie lag inzwischen ruhig, ohne zu atmen, bewegungslos und mir fremd geworden, auf ihrem Bett in unserer Wohnung. Nach einiger Zeit holten sie Männer ab und brachten sie bis zur Aussegnung und Beerdigung in das „Totenhäusle“ unseres Friedhofs.

Was sich danach ereignete, erlebte ich schockiert und blockiert wie in einem schrecklichen Film: Das Geschehen lief an mir vorbei. Irgendetwas schnürte mir die Kehle zu. Ich fand keine Worte, nicht einmal Tränen. Am Grabe stand ich, ohne zu begreifen, was da geschah. Nur die Leichenträger habe ich noch vor Augen, wie sie, schwarz gekleidet den Sarg an Seilen langsam in das Grab senkten. Ich höre heute noch den dumpfen Aufprall des Sarges auf der Erde und die Geräusche, als die Seile wieder hoch gezogen wurden. Wie versteinert stand ich da, in einem Zustand, der weder Tränen noch Trauer zuließ. Vor dem Totenhaus im Friedhof fürchtete ich mich danach lange Zeit. Den Geruch der Thuja-Hecken konnte ich nicht mehr leiden. Den Friedhof und alles, was mit Tod zu tun hatte, verbannte ich ängstlich aus meinem Gedächtnis. Es fiel mir in den folgenden Jahren auch sehr schwer, mich an die Großmutter zu erinnern. Ihr Gesicht und ihre Gestalt waren  aus meiner Erfahrung verschwunden. Die Versuche, an sie zu denken, endeten immer in bitterer Enttäuschung. Ohnmächtig und schmerzerfüllt, zog mich das überfordernde Geschehen in seinen Bann. Hatte ich zuvor gern und stolz über meine Großmutter geredet, als wäre sie die liebenswerteste Person der Welt, war ich nun nicht mehr in der Lage, über sie und ihren Tod, der mich fassungslos machte, zu klagen oder zu  trauern. Es schien so, als wären auch alle positiven Erfahrungen, vor ihrem Tod in mir erstorben. Wenn in späteren Jahren Erinnerungen an sie auftauchten, überfielen mich Wehmut und Trauer, die mir oft die Teilnahme am aktiven Leben vergälte. Wie ein großer Stein lag die Einschätzung, es könne mich nach dem Tod der Großmutter niemand mehr so wie sie lieben, auf der Seele.  Auch meine Liebe zu ihr fand keinen Ausdruck mehr. Selbst ihr Bild verblasste so sehr, dass ich mir nicht mehr vorstellen konnte, wie sie aussah. Es schien, als ob alles, was mich leidvoll an die Zeit mit ihr erinnerte und viele ungeweinte Tränen in meiner Brust versiegelt wären. Der Wunsch, nicht mehr an diese Katastrophe erinnert zu werden und die Angst, dass andere Menschen mein Leid nicht verstehen könnten, verschlossen mir den Mund.

Es dauerte seine Zeit und ein Leben in vertrauter Umgebung, bis ich wieder weinen lernte, mit anderen Menschen Freundschaft pflegen konnte und in der Lage war, über den Tod meiner Großmutter und den anhaltenden Schmerz zu sprechen. Im offenen Gespräch mit vielen Menschen ist nun der Stein, der auf der Seele lastete, weggewälzt und ich erfahre wieder den österlichen Segen, zu lieben und geliebt zu werden. Warum sollte ich daher trotz schmerzlicher Trennung und Tod nicht wieder wie früher, dankbar und stolz über die Liebesbeweise und kostbaren Erfahrungen mit der „besten Großmutter“, die es für mich gab, sprechen. Ihr Segen hat mich ja ein Leben lang begleitet. Ihr Rosenkranz liegt, nicht unbenutzt, unter meinem Kopfkissen. Ist das nicht die eine oder andere Träne  wert?

Bei alten Menschen
geborgen

 

 

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