Danken wir #Maria voll der #Gnaden der mächtigen #Fürsprecherin beim #Vater #Sohn und #Heiligen #Geist zum #Schutz des #Papstes der #Kirche aller #Gläubigen unserer #Mutter der #Geliebten #Gottes für Ihr #Gebet. #Deus #Kirche #Corona pic.twitter.com/dwLXonlSyk
— Franz Schwald (@FranzSchwald) September 9, 2021
Spur der Liebe
Immer wieder staune ich darüber, wie vieler Überlegungen es wohl bedurfte, und welche Mühen Menschen auf sich nahmen, um die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass wir in unserem Auto ein Navigationsgerät benutzen können, das uns hilft, den richtigen Weg zu finden. Auch die drei Könige konnten sich vor Zeiten auf ihren guten Stern verlassen, der sie zur Krippe des Gotteskindes führte. Der Philosoph Pascal folgte auch einer Weisung als er sagte, dass das Herz seine Gründe habe, die der Verstand nicht kenne. Ich habe vor Jahren meine schriftstellerische Arbeit mit einem Essay über die Einheit und Vielfalt eröffnet. Damals nicht wissend, was mich eigentlich dazu veranlasste. Ich fasste daher die Motivation zum Schreiben zunächst in den Begriff „Drängen“. Etwas Besseres fiel mir als Arbeitshypothese nicht ein. Insgeheim war ich mir aber sicher, dass sich alles nach und nach klären werde. Heute schaue ich in einem Rückblick darauf, was inzwischen geschah. Es sind auch zu meiner Freude, drei Bücher mit den unterschiedlichsten Themen entstanden. Manchmal habe ich schon darüber nachgedacht, warum und unter welchen Bedingungen ich gerade diese Gedichte, Aufsätze und Erzählungen geschrieben habe: Konkret frage ich mich heute, was das Navigationsinstrument in mir gewesen ist, das die Auswahl und die Art und Weise der Themenbehandlung und des Umfeldes meiner Gedanken steuerte. Als das Manuskript des dritten Bandes nach Abschluss letzter Gespräche mit meinem geschätzten Lektor vor mir lag, und noch einmal durchgelesen werden musste, lehnte ich mich zurück, atmete auf und sagte zu mir humorvoll: Ach bist Du klug und weise – ich hatte in diesem Augenblick den flüchtigen Eindruck, als könne ich das Ganze selbst gar nicht geschrieben haben. Danach setzte ich mich in meinen Sessel im Wohnzimmer, in dem ich schon oft in allen möglichen Stimmungen saß. Plötzlich stieg in mir ein Lachen auf. Fragt mich nicht woher und warum? Eine solche Frage stellte sich für mich in jenem Augenblick wirklich nicht. Mir genügt es auch heute, dass ich in jener Situation, trotz mancher leidvollen Erfahrung in meinem Leben, einfach nur lachen konnte. Darum sagte ich zu mir, Franz, dieses Lachen hast Du Dir redlich verdient. Lass es lachen, wenn Dir jetzt danach ist. Und es kam mir in der Folge soviel „Unsinn“ in den Kopf verbunden mit der Erkenntnis, dass gerade bei Konflikten, in denen etwas Unerwartetes passiert, möglicherweise zugleich entscheidend Neues geschieht. Nur sind wir alle so klug und weise, dass wir diese Übungen der Demut nicht so sehr schätzen. Als mich danach mein Computer durch einen Bedienungsfehler ärgerte, kam das Lachen wieder. Ebenso bei der Schwierigkeit, mit einigen Unstimmigkeiten in der Kirche klar zu kommen. Ich musste dabei an den verehrten Papst Johannes XXIII. denken, von dem folgende Sätze überliefert sind: Ein Engel habe ihm einmal gesagt „Giovanni, nimm Dich nicht so wichtig, Du bist ja nur der Papst. Und an anderer Stelle sagte dieser gütige weise Mann über sich: „Ich gehöre nicht mir selbst, auch nicht den anderen Menschen, ich gehöre nur dem Herrn“. Könnte dieser liebenswerte Papst auch für uns gesprochen haben?
Nun aber zurück zu meinem Thema: Wir alle kennen wohl recht gut die gelegentliche Schwierigkeit, im Verwirrspiel von Meinungen, Gedanken und Ansichten den rechten Weg zu finden. Wie oft war ich entsetzlich geplagt von inneren und äußeren Konflikten, und dem Problem, dann zwischen wahren und falschen, guten und bösen Handlungen zu unterscheiden. Auch Heidegger scheint derartige und andere Erfahrungen zu Recht im Blick zu haben, wenn er von uns Menschen als denjenigen spricht, die zwischen Geburt und Tod ins Dasein geworfen seien. Mein innerer Navigator sagt aber – stimmt nicht, und hält dagegen: Wir sind nicht ins Dasein geworfen, sondern ins Dasein geliebt. Unzählig waren die Situationen, in denen ich herausfinden musste, was in Verantwortung vor Gott für mich, die Gesellschaft und Kirche zu tun und zu lassen war. Mein Navigator half mir bis heute und hoffentlich auch in Zukunft immer bei meinen Entscheidungen. Es brauchte aber manchmal ein feines Gehör und viel Geduld, um seine Anweisungen zu vernehmen und zu befolgen. Der Navigator führte mich allerdings nicht nur auf leichten oder gut begehbaren Wegen, denn manchmal, um im Bilde zu bleiben, musste er mir auch die Hand reichen, um mich an schwindelerregenden Abgründen vorbei zu führen. Das Ganze des Daseins kam dadurch aber immer deutlicher in meinen Blick. Heute habe ich mehr denn je den Eindruck gewonnen, ein recht nützliches und seiner Verantwortung durchaus bewusstes Glied der menschlichen Gesellschaft zu sein. Jetzt kommt das Lachen wieder – und dennoch kann ich das alles von einem Schmunzeln begleitet, so ausdrücken: Es gibt erfahrbar in mir einen Navigator, eine Instanz, die ich unbedingt respektiere, die mir verlässlich - wie ein guter Ratgeber signalisiert, ob ich bei der Lösung schwieriger Aufgaben zu meinem und anderer Menschen Wohl oder Wehe auf dem rechten Weg bin. Zugegebener Maßen dauerte es in einigen Fällen aber etwas länger, bis ich gelernt hatte, was zu tun ist. Denn die Demut, früher sagten Menschen wie der Alttestamentler Deissler „Dienmut“ dazu, ist nicht meine naturgegebene Stärke. Aber da gibt es Gott sei Dank noch mein Navigationsgerät. Der von mir verehrte Religionsphilosoph Welte betitelte eines seiner Werke mit der Überschrift „Auf der Spur des Ewigen“. Ich hing einst mit anderen Studenten an seinen Lippen, wenn er dozierte, denn es beeindruckte uns, dass bei ihm Lehre und Leben in Einklang schienen. Ich kann in ähnlicher Weise allerdings nur mit meinen Worten sagen, dass ich in mir lebenslang Wegweisungen verspüre, denen ich die Hilfe bei all meinen Entscheidungen verdanke. Auch dann, wenn ich dem inneren oder äußeren Navigator gelegentlich blind vertraute, konnte ich nach einige Zeit vielfach feststellen, intuitiv richtig gehandelt zu haben. Die Wegweisungen schienen außerdem mit dem überein zu stimmen, was ich im Grunde wollte und brauchte, um auf der “Spur der Liebe” zu bleiben. Das ist schon ein großes Wort. Aber was wäre ohne diesen Navigator aus mir und meinem Leben geworden? Darüber hinaus versuchte ich auch immer wieder im Dialog mit anderen Menschen zu klären, ob mein Leben und Handeln vor und mit Gott, den Bedürfnissen anderer Menschen, und der Verantwortung gegenüber allem Geschaffenen diene. Insofern habe ich in der schriftstellerischen Arbeit auch nach der Pensionierung, trotz mancher altersbedingten Beschränkung, eine sinnvolle und wichtige Aufgabe gefunden, um mich nach Kräften an der Mitgestaltung unserer heutigen Gesellschaft zu beteiligen. In diesem Sinne verneige ich mich aber auch vor allen Menschen, die mir auf irgendeine Weise durch ihr vorbildliches Leben zum Weggefährten wurden und mich in meinem Bemühen bestärkten. Denn auch ich bin, um mit Marcus Cicero zu sprechen, dem Gemeinwesen verpflichtet, ein „ens – sociale“
In meinen Büchern habe ich an verschiedenen Stellen darauf verwiesen, dass gute Engel uns gelegentlich in mancherlei Gestalt im Leben die Hand reichen, um uns zu dem zu führen, was wir aus tiefster Seele für wünschenswert erachten. Manchmal allerdings, bei wichtigen persönlichen Entscheidungen, oder wenn es galt, den eigenen Standpunkt gegenüber anderen Meinungen oder dem Zeitgeist zu behaupten, musste ich auch schmerzhafte Prozesse akzeptieren. Im eröffnenden Artikel des ersten Bandes untersuchte ich in einem Gegensätze verbindenden Denken, Aspekte der Zusammengehörigkeit von Einheit und Vielfalt aller Phänomene, die aber immer wieder von jedem Menschen neu bedacht und ergriffen werden müssen. In der Summe meiner Erkenntnisse zeigte sich in der Unbedingtheit des erfahrenen Drängens zum Schreiben, ein für mich fassbarer Ausdruck der fürsorglichen Handschrift Gottes zu meinem Wohl. Daraus folgt, dass es Menschen entlasten und insofern schön sein kann, letztlich nicht allein für alles auf der Welt verantwortlich zu sein. Anfang und Ende sowie die Erhaltung unseres Lebens und der Schöpfung, lege ich mitwirkend getrost in Gottes Hände. Er lässt sein Werke – ich gehöre dankenswerter Weise auch dazu, sicher nicht im stich. Das Navigationsgerät in mir hilft mir Gott sei Dank auf dem rechten Weg, der Spur der Liebe zu bleiben. Daher vertraue ich dem göttlichen Navigator nahezu blind. Er der Herr weiß es sicher besser als ich oder andere Gelehrte, was in der jeweiligen Situation gut für uns Menschen und die Welt ist.

Speise
Gott Vater hat
uns auferweckt
in SEINEM Sohn
den Tisch gedeckt
Dass wir allen
die auf Erden
nach ihrer Art
zur Speise werden
Danken wir Gott
dem Heiligen Geist
der uns den Weg
zum Himmel weist

Läbenskunscht
S‘isch nit e
so eifach im
menschliche
Läbe s‘goht
d‘r doch
mengisch
öbbis denebe
Un sch´tosch
emol im Schreck
wie erstarrt
blieb ruhig
es git au die
anderi Art
Es durt nur e
Wieli dann
chömme sie
wieder die
guete Gedanke
un frohe Liäder

Speise
Gott Vater hat
uns auferweckt
in SEINEM Sohn
den Tisch gedeckt
Dass wir allen
die auf Erden
nach ihrer Art
zur Speise werden
Danken wir dem
Vater Sohn und
Heiligen Geist
der uns den Weg
zum Himmel weist

Feriengrüße
Heute besprachen wir beim Frühstück unsere bevorstehende Abreise am kommenden Freitag. Nur noch zwei Tage! Wie im Flug sind die erlebnisreichen beiden Wochen vergangen. Es fällt schwer, mich an den Gedanken zu gewöhnen, Sonne, Strand, Wellen und unser schönes Ferienhaus wieder zu verlassen. In der Absicht, etwas von diesen Tagen fest zu halten, kommt mir die Idee, unseren Freunden von den Erlebnissen in einer kleinen Geschichte zu erzählen.
Im vergangen Jahr bewohnten wir in S ´ Gravensande schon einmal ein Ferienhaus. Es bot uns allerdings mehr Schutz vor den hier, trotz Sonne, immer heftig wehenden Winden. Dieser Ferienpark ist nahezu ausgebucht. Viele Holländer nutzen die Schulferien, um sich an der See zu erholen. Uns direkt gegenüber haben “ständige Bewohner“ ihr Eigenheim liebevoll mit bunten Blumen und zahlreichen Büschen umgeben. Ein schwerer, weiß gestrichener Anker, auf dem eine Möwe im Flug thront, soll wohl andeuten, dass sie beabsichtigen, für längere Zeit anzudocken. Sicherheitshalber befestigten sie ihr Schmuckstück mit einer starken Kette an einem Holz-Polder. Wem könnte es aber schon in den Sinn kommen, sich an einem so schweren Schiffs-Anker zu vergreifen? Ich versuchte anfänglich, unsere Nachbarn, die oft auf der windgeschützten Seite ihrer Terrasse saßen, anzusprechen, spürte aber fast körperlich deren Abneigung, sich auf nur vorübergehend hier wohnende Gäste einzulassen. Bei den vielen, häufig wechselnden Feriengästen, die uns an die rasch vergehende Zeit erinnern, ist es sehr wohltuend, in den Holländern, die für längere Zeit „Anker geworfen“ haben, als Gegengewicht zur Veränderung, Stabilität zu spüren. Die hier „ansässigen Holländer“ bieten jedenfalls Gewähr, dass auch wir wieder Gefallen an
S ´ Gravensande finden können.
Viele Kinder bereichern mit ihren Spielen auf den Strassen unseren Ferienalltag: Sie fahren begeistert mit großen Kettcars herum. Hunde aller Rassen werden hier von ihren stolzen Besitzern ausgeführt. Bei genauerem Hinsehen, passen die großen oder kleinen Vierbeiner oft auffallend gut zu ihren Frauchen oder Herrchen. Hinter unserem Haus haben wir freien Blick auf einen kleinen Binnensee. Enten, Reiher und vor allem Möwen vergnügen sich dort im Flug. Sie möchten bewundert und gefüttert werden. Zur Nacht wiegen uns die quakenden Frösche mit einem ausdauernden, eintönigen Konzert in den Schlaf. Die um den See verteilten, schmucken Häuser spiegeln sich bei Tageslicht und nachts im Schein der Laternen im Wasser, als ob sie sich durch ihr reflektiertes Spiegelbild von ihrer Schönheit überzeugen wollten. Alles um uns, drückt Leben und Veränderung aus. Wir lassen uns auf diese Stimmung ein und genießen die vielen Eindrücke in vollen Zügen. Gestern befanden wir uns wieder einmal auf einem längeren Spaziergang den Strand entlang, Richtung Hoek van Holland. Im Rücken eine kräftige Briese, über uns ein strahlend blauer, unendlich weit gedehnter Himmel. Hinter uns und vor uns, so weit das Auge reicht, die heranstürmenden Wogen, die sich schäumend überschlagen und in immer matterer Bewegung am Strand auslaufen. Ein nach ehernen Gesetzen geregelter Ablauf: Wie ein unruhig pochendes Herz der See, so kommt und geht das Wasser im steten Wellenschlag seit undenklichen Zeiten. Der weit gewölbte Horizont und die anstürmenden Wassermassen, lassen den Betrachter klein werden. Welch staunenswerte Kräfte bändigt die Natur in einem einzigartigen, großzügigen Spiel? Wie bedeutungslos erscheint demgegenüber das Bemühen der Menschen, wenigsten einen kleinen Teil dieser Reserven zu nutzen. Unzählige, vielfarbige, bunt gestreifte Muscheln, ordnen sich beim Ausschreiten unter unseren Füßen zu Mosaiken. Sie wollen offensichtlich gesehen und gesammelt werden. Wir raten daher unserer Enkeltochter, die seit Beginn der Ferien bei uns wohnt, nach den schönsten Muscheln zu suchen. In unserer Ferienwohnung sind inzwischen einige der staunenswerten Fundstücke zur Dekoration auf einer Fensterbank ausgelegt. Gerade eben kommt die Enkelin wieder ins Haus zurück. Sie benötigt dringend altes Brot, um ein Entenpaar, das ganz zutraulich vor unserer Tür bettelt, zu füttern. Immer wieder läuft sie aus dem Haus, hin zu einer Freundin oder besteigt stolz ihr Einrad, um nach einer Weile wieder zurückzukehren und von ihren Erlebnissen zu berichten. Im Moment ist sie dabei, Steine, die sie zusammen mit ihrer Freundin sammelte, auf einem Stück Papier in Reihen aufzukleben. Sie ist eine sehr aufmerksame Beobachterin. Auf unseren Wanderungen stellt sie uns unermüdlich neue Fragen. Warum sich alles so verhalte, wie wir es beobachten? Warum das Meer komme und wieder zurückfließe, woher die Muscheln am Strande kämen und vieles andere. Gelegentlich erinnert mich dieses fast philosophische Frage-Spiel an Parmenides, der lange vor unserer Zeit, sich und uns die Frage stellte, warum es überhaupt etwas gebe und nicht nichts? Zuweilen berührt sie zu meiner Verwunderung auch religiöse Themen. So beschäftigt sie die Frage sehr, ob es Gott gebe, wie die Christen glaubten, oder ob es Gott nicht gebe. Manche Fragen bringen uns dazu, Antworten offen zu lassen und das Fragespiel meiner Enkelin durch unsere Fragen ergänzend zu vertiefen. Sie bringt mit ihren wachen Sinnen viel Farbe und Leben in unseren Ferienalltag. Mit großer Hartnäckigkeit hält sie vor allem an Liedern fest, die ihr besonders zusagen. Das alte Studenten-Liedchen „als die Römer frech geworden“ geistert unentwegt durch unseren Ferienalltag. Am Morgen, am Mittag, auf unseren Wanderungen oder im Auto ist das Liederbuch dabei und los geht es mit den „Römern, die frech geworden sind“. Kehren wir aber nun wieder zurück zu unserer Wanderung am Strand: Wir kommen inzwischen Hoek van Holland immer näher. In der Ferne können wir schon deutlich die hochbeladenen Container-Schiffe sehen, die mit der Flut auslaufen. Wir werden sicher während unseres Urlaubs noch Gelegenheit finden, näher an Hoek van Holland heran zu wandern. Seit geraumer Zeit beobachte ich -so nebenbei- Küstenfischer in einem Motorboot. Sie haben beidseits Netze zum Fang ausgelegt und kreuzen bei der Suche nach den besten Fischgründe hin und her. Eine unzählige Schar kreischender Möwen, deren Schreie ab und zu vom Wind heran getragen werden, umkreist die Boote. Die mühselige Arbeit dieser Fischer lässt mich unwillkürlich daran denken, dass es vor langer Zeit ebenfalls Fischer waren, die sich eine ganze Nacht vergeblich um einen guten Fang bemühten und nichts fingen. Die dann erneut ihre Netze auswarfen, als der Herr sie dazu aufforderte, und eine so große Zahl Fische fingen, dass das Boot sie kaum bergen konnte. Für einen Moment steht mir auch die andere Szene deutlich vor Augen, wie Petrus, der den Herrn dreimal verleugnete, sich spontan das Obergewand umwirft, in den See stürzt und Jesus entgegen schwimmt, als er den Auferstandenen erkennt. Die reale Beobachtung der Küstenfischer und die daran anknüpfende Erinnerung schien die dazwischen liegende Zeit so aufzuheben, dass auch ich einen Hauch nachösterlichen Erlebens spürte. Unsere Enkelin riss mich indes mit der erschrockenen Bemerkung: „Ich muss ja noch zum Reiten!“ aus meinen Betrachtungen, und führte uns unmittelbar in unseren realen Ferienalltag zurück. Ein Blick auf die Uhr. Es konnte noch reichen, wenn wir uns sehr beeilten. In beschleunigtem Tempo ging es nun hinter den Dünen wieder zurück in unser Ferienhaus und dann zu den Pferden, um unsere Enkelin beim Reiten zu bewundern. Wir würden uns freuen, wenn Sie liebe Freunde, angeregt durch die geschilderten Eindrücke, die Dankbarkeit über einen gelungenen Urlaub in Holland mit uns teilen könnten.

dringt in unsre Seele ein
Zeit und Ewigkeit
Dankbar schauen
wir zurück nehmen
alles in den Blick
Gott der Herr
hat es gegeben
Leib und Seele
das volle Leben
ER der diese ganze
Welt fest in SEINEN
Armen hält
Erhalte uns auch
SEINEN Segen bis
hinein ins ewige
Leben

Gebet
Hier folgt mein Impuls “Gebet”:
Möge #Gott unser #Vater und #Schöpfer mit SEINEM #Sohn unserem #Erlöser im #Heiligen #Geist unseren #Leib die #Seele den #Geist und unser ganzes #Leben zu einem #Dankgebet und #Bittgebet in SEINEM #Namen machen. #Deus #Kirche #Corona pic.twitter.com/huuh45sAlO
— Franz Schwald (@FranzSchwald) September 4, 2021
CARPE DIEM (Horaz)
Das zunehmende Lebensalter lädt uns Menschen ein, über das Phänomen der Zeit nachzudenken. Dies scheint berechtigt, wenn wir erwägen, dass unsere verfügbare Zeit stetig schwindet und, wie bei allen Lebewesen, begrenzt ist. Den römischen Dichter Horaz könnte dieses Erleben der Endlichkeit zu seiner Aussage “carpe diem” -nutze die Zeit- geführt haben, die ich als Titel zu einer Betrachtung über die Zeit wähle. Das Ende unseres Daseins naht wirklich todsicher. Es scheint so betrachtet, als stünde unser ganzes Leben nur unter einem schlechten Stern. Horaz richtet seinen Blick jedoch auf die in unserem Dasein stets vorhandenen Gestaltungsräume. Auch wir heute Lebenden versuchen die vorhandene Zeit zu nutzen, wehren uns gegen die Vorstellung einer reinen Vergänglichkeit und hoffen mit vielen Gläubigen auf ein Leben nach dem Tod. Greifen wir daher die Anregung des römischen Dichters, als Impuls zu einer Betrachtung über die Zeit auf:
Unter den Philosophen hat sich vornehmlich Martin Heidegger in seinem Hauptwerk “Sein und Zeit” ausführlich mit Aspekten des Phänomens der Zeit im menschlichen Dasein befasst. Ärzten, wie S. Freud und C.G. Jung, verdanken wir Erkenntnisse über das Zeiterleben in Gestalt von bewussten und unbewussten Vorgängen in unserer Seele. Auch die Psychologie untersucht Aspekte der Zeit, nimmt die existenziellen Bedingungen des menschlichen Lebens in den Blick, und erforscht das Verhalten und dessen gezielte Veränderung. Christliche und andere Religionen betrachten das menschliche Leben im Ganzen der Schöpfung, und geben Antwort auf die Sinnfrage und Sehnsucht nach einem Leben über den Tod hinaus. All dies sind bedeutende und nützliche Hilfen, um unser Dasein unter den jeweils gegebenen existenziellen Bedingungen unserer Umwelt zu verstehen und zu gestalten. Das Bewusstsein aber, dass unsere Leben einem steten Wandel ausgesetzt ist, umfasst die ganze Geschichte der Menschheit. Selbst die Natur, in der wir uns vorfinden, ist diesem unaufhaltsamen Werden und Sterben ausgesetzt. Wir könnten zwar versuchen, vor diesen Tatsachen die Augen zu verschließen und uns der Anerkennung unserer Lebensbedingungen und den uns gestellten Aufgaben zu verweigern, aber es nützte nichts, denn mit der Geburt in diese Welt blieben wir dennoch unauslöschlich im Buch des Lebens als einmal “Gewesene” aufgezeichnet. Nehmen wir daher unser persönliches Leben in der Zeit, als einen Prozess stetigen Wandels näher in den Blick.
Es mag in unserer Vergangenheit durchaus schmerzliche oder schöne Erfahrungen gegeben haben, sie gehören aber als solche nicht mehr zu unserer realen Gegenwart. Die Mutter Zeit hat sie längst in den Schoß des Vergangenen aufgenommen. Auch wenn vergangene Ereignisse von Gefühlen begleitet sind, besitzen sie nicht mehr die gleiche Aktualität wie früher. Sie können als vergangene und damit in ihrer Bedeutung als “gewesene” Ereignisse erkannt, und einer bewussten Prüfung zugängig gemacht werden. Dadurch könnten sie ihren eventuell bedrohlichen Charakter verlieren, und ihr kreatives Potential wieder entfalten, um in verschiedener Weise das gegenwärtige oder künftige Leben zu bereichern. Von den in unserer Vergangenheit wurzelnden Erlebnissen können wir uns aber nicht vollkommen lösen, denn sie wirken bewusst oder unbewusst in unsere Gegenwart und Zukunft hinein. Es gilt aber, darüber zu wachen, dass wir unsere Freude am Dasein bewahren, um die stets neuen Lebensaufgaben zu lösen. Horaz erinnert uns mit seiner Aufforderung, jeden Tag zu nutzen, nachdrücklich an diesen zu unserem Wohl täglich eröffneten Gestaltungsspielraum. Wir sollten uns daher bewusst sein, dass all unser gegenwärtiges Werken und Gestalten in der Zeit, dem Gesetz des Sterbens und Werdens in der Natur nicht ganz entgehen kann. Übergeben wir doch täglich unser Werk als einen “gewesenen Tag” dem uns geschenkten Schlaf, und damit auch der Vergangenheit. Es scheint daher vernünftig, unser Wirken in der Gegenwart so zu betrachten, als hätten wir alles nicht vollkommen in Händen, um uns dadurch in das stetige Loslassen im Leben nach dem Gesetz von Zeit und Ewigkeit einzuüben. Im Verlauf des Lebens wird aber zunehmend die Begrenzung aller verfügbaren Zeit deutlich bewusster. Unsere Handlungsspielräume können durch unerwartete Ereignisse wie Krankheit, körperliche oder seelische Beeinträchtigungen, gemindert werden. Es verlangt deshalb Mut, trotz der Beobachtung von Todesfällen und Schicksalsschlägen, in unserer Umwelt, sich immer wieder aufzuraffen, um das eigene Leben dennoch in Grenzen zu genießen, und den uns verbleibenden Lebensraum tagtäglich zu gestalten. Redlicherweise lässt es sich aber nicht aus unserem Bewusstsein verdrängen, dass auch unser künftig zur Verfügung stehender Gestaltungsraum, der zunächst, wie ein unbeschriebenes Blatt viele Möglichkeiten offen lässt, einmal ein “gewesener” sein wird. Es scheint daher, als ob die Mutter Zeit dem Gesetz des Sterbens und Werdens folgend, sowohl unser vergangenes, als auch unser gegenwärtiges und zukünftiges Leben umfinge.
So kommen wir nun bei unserer Zeitanalyse zu einem letzten Gedanken. Es scheint bei unserer Betrachtung des Lebens in der Zeit etwas zu geben, das sich trotz aller denkbaren Vergänglichkeit des Daseins behauptet. Denn unsere Vergangenheit, wie die Gegenwart und Zukunft, werden einmal mit Sicherheit ein persönliches Leben “gewesen” sein. Wir haben es zwar nur in sehr begrenzten Möglichkeiten in Händen. Dennoch wird es aber einmal sicher ein ganzes, nicht mehr auszulöschendes, wertvolles Leben “gewesen” sein, auch wenn wir dann dieser Welt nicht mehr angehören. Hier taucht noch einmal der Begriff des “carpe diem” in anderer Bedeutung auf. Wir können und sollten, soviel uns möglich ist, dazu beitragen, unser Leben so zu gestalten, dass wir es dereinst mit allen Höhen und Tiefen, als ein menschenwürdiges und verantwortungsvoll erfülltes Leben am Ende unserer Tage, unserem Schöpfer und Erhalter anvertrauen können. Er unser Gott, zu dem wir als Christen aufschauen, möge uns in allem Werden und Vergehen bis dahin segnen und vor allem Bösen bewahren. Ihm unserem Schöpfer und Erhalter dürfen wir aber getrost alles vergangene, gegenwärtige und zukünftig “Gewesene” unseres irdischen Weges, und dereinst all unser “Gewesensein” im Ganzen anvertrauen.

Gotteslied
Alles unsrem
GOTT zu Ehren
ER beschützt
SEIN Eigentum
SEINE Gaben
zu vermehren
und zu teilen
unser Tun
