Der Rücktritt

Es hat mich wie viele Gläubige sehr berührt, dass unser Papst Benedikt der XVI in einem Konsistorium bekannt gab, dass er nach reiflicher Gewissenserforschung und im Gebet entschieden habe, zum 28. Februar 2013 um 20.00 Uhr freiwillig auf die weitere Ausübung seins Pontifikates zu verzichten. Es mag sicher viel kompetentere Menschen als mich geben, ihn als Oberhaupt der Katholischen Kirche zu würdigen. Zur Situation der Kirche unter seinem Pontifikat habe ich mich in einem Buch ausführlich geäußert. Die derzeitige Diskussion in den Medien, vor allem in den Talk-Runden beim Fernsehen unterlässt es gezielt, davon zu reden, worum es diesem Papst, einem bedeutenden Theologen auf dem Stuhl Petri geht. Er setzte sich mit kraftvoller Liebe und Gelehrsamkeit dafür ein, dem Herrn folgend, uns den Sinn unseres Glaubens in einem Leben mit und im dreifaltigen Gott, der barmherzige Liebe ist, zu verkünden. Entgegen vielfältiger menschlicher Erwartungen, paradiesische Zustände auf Erden selbst herstellen zu können, verdanken Christen ihr Leben und ihre Gestaltungskraft dem lebendigen Gott unserem Schöpfer. Deswegen verkünden der Apostel Paulus den Griechen, Papst Benedikt heute, und seine Nachfolger bis zum Ende der Zeiten, Jesus Christus, unseren gekreuzigten und auferstandenen Gottessohn als unsere Hoffnung. Dass Gott unsere harten Herzen für Sein Liebesangebot öffnen möge, darum beten wir in der Fastenzeit.

Wie viel Trost und Segen hat uns Papst Benedikt zugesprochen. Begleiten auch wir ihn mit unseren Gebeten in schwierigen Tagen. Stehen wir ihm zur Seite, und erweisen wir ihm unseren Respekt dadurch, dass wir einander sagen, um welch hohen Preis wir erkauft und zu welch großer Hoffnung wir berechtigt sind. Wehren wir uns demütig aber kraftvoll gegen die Versuchung, uns selbst Götzenbilder zu schaffen. Bringen wir unseren Glauben als Licht zu den Menschen, damit ihre Sehnsucht nach Frieden und Glück wahre Erfüllung finden kann. Natürlich ist die Frage erlaubt, welche Auswirkungen der Rücktritt von Papst Benedikt für die Kirche hat und was all die Umstände sein mögen, die ihn zu diesem Schritt veranlassten. Spekulationen darüber gibt es wie bei jeder Papstwahl zuhauf. Welche Bedeutung dem Dienst an der Spitze der Katholischen Kirche auch in unseren Tagen zukommt, kann man an den unterschiedlichsten Reaktionen nach seiner Rücktrittserklärung erkennen. Welche Wünsche, Hoffnungen, von Klerus, Gläubigen, von Politikern, Vertretern der Weltreligionen und Atheisten. richten sich auf den Nachfolger. Man darf die Frage stellen, ob es die essentielle Aufgabe der Kirche in Zukunft wäre, all den angemahnten Reformstau aufzulösen. Es kann doch nicht das Ziel sein, Gott und die Kirche aus unserem Alltagsleben völlig zu verdrängen. Manche Beiträge hören sich aber so an, als ob wir es darauf anlegten, nicht nach Gottes Willen, sondern uns ohne IHN nach unseren Wünschen einzurichten. Viele kritische Stimmen richten sich zwar gegen die Amtsführung des Papstes, meinen aber im Grunde die Herrschaft Gottes. Nicht umsonst hat uns Papst Benedikt im Jahr des Glaubens aufgerufen zu entscheiden, ob wir Gott oder dem Mammon in all seinen verführerischen Angeboten dienen sollen. Ich wundere mich, wie viele Menschen genau zu wissen vorgeben, wie sich die Katholische Kirche zu verhalten habe. Papst Benedikt und viele treue Christen haben aber kein Interesse daran, dass unser kostbarer Glaube, der uns durch Zeit und Ewigkeit trägt verdunstet.

Wir sind nicht die ersten Menschen in der zweitausendjährigen Kirchengeschichte, die Gott die Ehre gaben und Unbill in Kauf nahmen, um das Evangelium weiter zu erzählen. Es gibt so viel Schönes und Großes und so viele Kultur und segensreiche Wirkungen, die von gläubigen Christen auch in unserer Zeit zu berichten sind. Es gibt nicht nur Skandale und Destruktivität in der Kirche, sondern unendlich viel Leid, dass Menschen einander zufügen. Wer will den ersten Stein werfen. Schützen wir unseren Papst die Kirche und alle die sich Gott anvertrauen vor Verleumdung und Lüge. Stellen wir uns geadelt durch die Taufe, und gestärkt durch die Gnade des Dreifaltigen Gottes, schützend vor unseren manchmal schwachen Glauben, den wir weiter zu geben berufen sind.

Geborgen in der Kirche
Geborgen im Glauben Hoffen und Lieben.

 

 

Habenichts

Aus einem tiefen, gesunden Schlaf erwachend, geriet Habenichts in eine innere Erregung wie vor einem wichtigen Ereignis. Obwohl die Sonne schon zaghaft den jungen Tag ankündete, schloss er die Augen wieder. Zu schön und kostbar war das, was sich seinen inneren Augen darbot. In staunender Betrachtung verfolgte er wie sich wie von Hand eines Künstlers, Bild an Bild reihte: Habenichts befand sich träumend im hohen Mittelschiff einer himmelwärts strebenden, gotischen Kathedrale. Tief beeindruckt von den Altären und Kunstwerken, verweilte er in einer Kirchenbank. Da bemerkte er in einer Seitenempore, einen betenden  Mönch, der mit gesenktem Kopf, das den Raum füllende Orgelspiel in sich aufnahm. Plötzlich schien es Habenichts, als könne auch er die Orgelklänge  hören, die sich mit den hochstrebenden Pfeilern des Kirchenschiffes, zu einem feierlichen Lobgesang vereinigten. Und es weitete sich sein innere Schau:  Habenichts erinnerte sich an die schönsten Augenblicke seines Lebens, in denen er die Nähe Gottes fühlen durfte. Der Gesang und die Musik schienen nun, wie auf Engelsflügeln, den Kirchenraum zu verlassen. Alles sollte nun mitsingen, dachte Habenichts, in seiner kindlichen Freude, die ihn ergriff.

Was war nun auf wunderbare Weise mit seinen Ohren und Augen geschehen? Die Sterne am Himmel begannen zu klingen, Quellen und Wasserläufe stimmten auf ihre Weise mit ein. Ein Windstoß  bewegte wie von Geisterhand, die Blätter von Büschen und Bäumen zu einem großen Rauschen. Die Tier und alle Lebewesen gerieten im Licht der aufgehenden Sonne in Erregung. Habenichts fühlte sich in seinem Federbett ruhend, reich beschenkt und wagte es nicht, zu erwachen, um ja nichts von diesem  Erlebnis zu versäumen. Still,  im ruhigen Atmen, war er bereit, all das Schöne geschehen zu lassen. Raum und Zeit verloren ihr Maß: Seine feinen Ohren vernahmen sogar  den harmonischen Gesang und die feierliche Musik von Männern, Frauen und Kindern in allen Sprachen der Menschen. Es schien Habenichts, als stimme das ganze Universum  in den Lobgesang ein und auch er sei berufen, seine Freude hinaus zu jubeln. Erwachend und vor Freude zitternd begann er leise und dann mit immer festerer Stimme zu singen: „Ad Deum ad Dominum, ad Deum ad Dominum, ad Deum ad Deum oremus!“

Anbetung

Der Stein

Ich bin da rund
geschliffen im
Tanz der Wellen
ein Kiesel im Sand

Kinderhände
wortlos tasten
prüfen spielend
seine Form

Geneigten Hauptes
folgen das Herz
und die Sinne den
Worten in Stein

Kinderhände

 

 

Der Brückenbauer

Mit dem Eintritt in den Ruhestand im fünfundsiebzigsten Lebensjahr begann für mich ein neuer Weg ins Offene. Ich war schon immer ein nachdenklicher Mensch, und verfasste Texte. Eigene Gedichte und Aufsätze begleiteten meinen Lebensweg, die Studienzeit, und berufliche Arbeit in Klinik und eigener Praxis. Die Beziehungen zu Menschen in der Familie, Politik, Kirche und Gesellschaft, prägten mich zutiefst. Mit der Abgabe der Praxis ergaben sich Freiräume, die neuen Erfahrungen in den nächsten Jahren zu überdenken, und meinen Weg als Schriftsteller zu begleiten. Die ersten drei Bücher „Geschichten und Gedanken“ geben Einblick in die Themenvielfalt. Seit einigen Jahren nutze ich die digitalen und sozialen Medien für meine Botschaften. Dankbar für die Anregungen und Begegnungen, die mir das Leben bot, verstand und verstehe ich mich mit meinen Beiträgen als ein Brückenbauer zu den Menschen in unserer auf Zukunft offenen Lebenswelt. In meinem höheren Lebensalter beherrschen mich Themen, die uns in der weltweit bedrängenden Pandemie verstärkt beunruhigen. Wir sind als soziale Wesen auf andere Menschen angewiesen, um wirtschaftlich, kulturell, und gesellschaftlich, in geordneten Verhältnissen zu überleben. Die aktuellen durch die Coronakrise bedingten Todesopfer führen uns wieder eindringlich vor Augen, dass unser Dasein begrenzt ist. Die Frage, was im Leben zählt, ihm Sinn gibt, uns schützt, und den Lebensraum unserer Nachkommen sichert, betrifft uns alle und ältere Menschen in besonderer Weise.

Mit der Frage „warum gibt es alles und nicht nichts“ befassten sich nicht nur die Vorsokratiker, sondern viele nachdenkliche Menschen bis zum heutigen Tag. Obwohl sie von manchen Zeitgenossen als ein nicht beweisbarer Tatbestand zur Seite geschoben wird, führte sie auch mich dazu nach dem Anfang und Ende des Daseins in unserem Universum, und nach Gott, dem Schöpfer unseres Daseins auch über den Tod hinaus zu fragen. Der Nachweis einer humanen Lebensführung unter den gegebenen existenziellen Bedingungen unseres Daseins, stand und steht bis zum heutigen Tag im Zentrum meines Interesses an den Natur- und Geisteswissenschaften. Was hat unser Brückenbauer hierzu zu sagen:

Ich hatte das Glück, von Jugend an eingebettet in die katholische Glaubenstradition, nicht nur den Führerkult im dritten Reich, sondern auch andere mächtige Verlockungen zu überleben. In Erwartung des  nahenden Lebensendes, drängen aber religiöse Erfahrungen einer sinngebenden Lebenspraxis, und die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tode, in meine Texte. Auf allen Kanälen im digitalen weltweiten Verbund, bekenne und bezeuge ich daher, was mir geholfen hat, zweiundneunzig Jahre alt zu werden.

Im nicht zu überbietenden Geschenk des Glaubens an Gott den Vater Sohn und Heiligen Geist, den Schöpfer Himmels und der Erde, fand ich in der Katholischen Kirche eine Heimat für meine Sehnsucht und Wünsche. Es schmerzt mich sehr, dass viele katholische und evangelische Christen zurzeit aus der Kirche austreten. Möglicherweise sind die Kirchenaustritte den Debatten über innerkirchliche Strukturen, Missstände oder Glaubenszweifeln geschuldet. Sie könnten Ausdruck einer tiefen Verunsicherung sein, ob der christliche Glaube und Gott in unserer modernen Zeit noch nötig seien. Dass Glauben, Hoffen und Lieben, auch in unserem Alltag wichtig sind, beantwortet sich von selbst. Ohne diese tragenden Kräfte würde unser Gemeinwesen in allen Bereichen nicht funktionieren. Selbst in Forschung, Technik, der digitalen Welt, dem Gesundheitswesen, und im öffentlichen und privaten Leben, sind diese Impulse nicht zu entbehren. Auch in der christlichen Lebenspraxis kommt dem Glauben, der Hoffnung und Liebe, eine zentrale Bedeutung zu. In der Auslegung der Heiligen Schrift, in den Sakramenten, in der Liturgie, und im Alltag der Gläubigen wird Gott als Vater und Schöpfer des Himmels und der Erde bezeugt. Damit ist für uns Christen die umfassendste Frage nach dem Anfang und dem Ende des Universums beantwortet. Durch das Leben, den Tod und die Auferstehung des Gottessohnes Jesus Christus, so bekennen wir, wird alles Böse und der Tod entmachtet, die Liebe Gottes offenbar, ein Leben in Gottes Volk im Heiligen Geist, die Auferstehung zu ewigem Leben und eine neue Schöpfung am Ende der Zeiten zugesagt. Unser Dasein, die ganze Welt- und Kirchengeschichte, erhält im Glauben Hoffen und Lieben der Kirche einen universellen und überdauernden Sinn, als einer von Gott geliebten und getragenen, ewigen Ordnung. Wir Menschen sind deshalb nicht ins Dasein geworfen, einem blinden Schicksal ausgesetzt, sondern als Gottes Söhne und Töchter, irdische Gefäße, die ER in seiner Güte mit Wohltaten für uns alle füllt.  Der Glaube, die Hoffnung und Liebe, erscheint wie eine Tür, durch die unser himmlischer Vater, der Sohn und Heilige Geist zu uns kommt, um uns das Leben in Fülle, durch die Zeit bis in die Ewigkeit zu schenken. Der christliche Glaube, die Hoffnung und Liebe halten uns in der Einheit der Kirche in der Gott geschuldeten Ehrfurcht, und erneuert, bestärkt und festigt unsere Liebe zu IHM und zu einander. Gott unser Vater, der Sohn und Heilige Geist selbst ist die wunderbare, alle Vorstellungen sprengende Gabe, die ich mit allen Gläubigen im Glauben Hoffen und Lieben der Kirche feiere. In diesem Gotteshaus haben noch viele Menschen Platz, auch alle, die fern sind von Gott oder ihr Vertrauen zur Kirche verloren haben. Der Segen, das Heil, die Freude an Gott, die Dankbarkeit für das Leben, und eine Heimat im erfüllenden Glauben, Hoffen und Lieben, komme herab auf uns und bleibe bei uns immerdar.

Bruckeschtuck

 

 

 

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Geistliebe

Wunderbarer #Heiliger #Geist der #Einheit mit dem #Vater und #Sohn der #Kirche #Himmel und #Erde DU #Tröster #Beistand #Geist und #Leben in allen #Menschen und #Geschöpfen des #Universums erwecke in uns die demütige und dankbare Liebe zu all DEINEN Werken. #DEUS #Kirche

Komm Heiliger Geist

 

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