Es gab einmal vor Zeiten einen edlen Ritter. Auf manchen großen Turnieren hatte er schon tapfer um Ehre und Ruhm gekämpft, und manchen Siegeskranz aus schöner Hand empfangen. Eine tiefe Sehnsucht nach allem Guten und Schönen bewegte sein Herz. Als er davon hörte, dass eine edle Frau rassige Lipizzaner züchte und ausbilde, folgte er der Eingebung, dieses Gestüt und seine Besitzerin kennen zu lernen. Nach einer beschwerlichen Reise kam er an sein Ziel, und begegnete dort einer Edelfrau, deren Schönheit sein Herz höher schlagen ließ. Als er bemerkte, dass sie ihn freundlich anblickte, überwand er sein Staunen, und trug ihr die Bitte vor, ihre Pferde sehen zu wollen, und in der Kunst der Dressur ausgebildet zu werden.
Es gelang dem Ritter, die Gunst der Schönen zu gewinnen, und aus ihrem bezaubernden Mund zu vernehmen, dass sie ihn selbst im Dressurreiten ausbilde, wenn er sorgsam mit Pferden umgehen könne. Der Ritter verneigte sich tief und bedankte sich für dieses großzügige Angebot. Als er darauf in ihrer Begleitung das Gestüt besichtigte, blieb er wie angewurzelt vor einer Box stehen, aus der ihn ein kraftvoller, wunderschöner Lipizzaner, neugierig anschaute. Die Edelfrau bemerkte den Kennerblick des Ritters, und gab zu verstehen, dieser schöne Lipizzaner werde zu Recht „weißes Pferd“ genannt, denn er sei am besten ausgebildet. Sie habe dessen Zutrauen zum Ritter bemerkt, und biete ihn als Schulpferd an. Als die schöne Edelfrau versicherte, dass sie selbst die Ausbildung übernehme, konnte der Ritter sein Glück kaum fassen.
Er hörte auch davon, dass sie an der Seite eines mächtigen, aber unnahbaren Fürsten lebte, und deswegen ihre ganze Liebe den Pferden deren Zucht und Dressur schenke. Bei den ersten Reitstunden fiel es dem Ritter daher schwer, zu entscheiden, ob ihn die Schönheit und Kraft des weißen Pferdes, oder der Liebreiz der Edelfrau mehr verwirrten. Von Stunde zu Stunde vertiefte sich die Zuneigung des Ritters zum weißen Pferd. Er fühlte, dass dieser edle Lipizzaner unter ihm zeigen wollte, was er alles kann. Der Ritter liebte es sehr, sein rassiges Pferd, dessen Kraft und zuchtvolle Gangart, unter sich zu spüren. Reiter und Pferd hatten Vertrauen zueinander gefunden. Bei ersten Ausritten im unwegsamen Gelände, konnte sich der Ritter auf die Führung des Lipizzaners und dessen Reaktion bei Hindernissen verlassen. Das weiße Pferd ging auch beim Dressurreiten willig unter seiner Hand, sodass kaum Hilfen nötig waren. Am Ende der Dressurausbildung konnte man Reiter und Pferd die Freude ansehen, ihre Lektionen vorzuführen. Dabei überraschte das weiße Pferd den Ritter, als es mit spürbarer Lust spontan zu einer Kapriole ansetzte, bei der Pferd und Reiter für einen Augenblick waagerecht in der Luft schwebend, die Bodenhaftung verloren. Mit einem charmanten Lächeln quittierte die Edelfrau diese Vorführung und war beruhigt, beim Gedanken, dass sie ihr bestes Pferd einem sympathischen und erfahrenen Reiter anvertraute. Der Ritter bedankte sich artig für die gelungene Ausbildung, und die Erfahrung, die er mit dem weißen Pferd machen durfte, um der Edelfrau dann offen zu gestehen, dass er manchmal unsicher war, ob er das weiße Pferd oder seine attraktive Reitlehrerin lieber gewonnen hätte.
Mit diesem Geständnis ist die Geschichte vom „weißen Pferd“ wie alle Märchen zu Ende. Und wenn Edelfrau Ritter und weißes Pferd nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
Es gab einmal vor Zeiten einen edlen Ritter. Auf manchen großen Turnieren hatte er schon tapfer um Ehre und Ruhm gekämpft, und manchen Siegeskranz aus schöner Hand empfangen. Eine tiefe Sehnsucht nach allem Guten und Schönen bewegte sein Herz. Als er davon hörte, dass eine edle Frau rassige Lipizzaner züchte und ausbilde, folgte er der Eingebung, dieses Gestüt und seine Besitzerin kennen zu lernen. Nach einer beschwerlichen Reise kam er an sein Ziel, und begegnete dort einer Edelfrau, deren Schönheit sein Herz höher schlagen ließ. Als er bemerkte, dass sie ihn freundlich anblickte, überwand er sein Staunen, und trug ihr die Bitte vor, ihre Pferde sehen zu wollen, und in der Kunst der Dressur ausgebildet zu werden.
Es gelang dem Ritter, die Gunst der Schönen zu gewinnen, und aus ihrem bezaubernden Mund zu vernehmen, dass sie ihn selbst im Dressurreiten ausbilde, wenn er sorgsam mit Pferden umgehen könne. Der Ritter verneigte sich tief und bedankte sich für dieses großzügige Angebot. Als er darauf in ihrer Begleitung das Gestüt besichtigte, blieb er wie angewurzelt vor einer Box stehen, aus der ihn ein kraftvoller, wunderschöner Lipizzaner, neugierig anschaute. Die Edelfrau bemerkte den Kennerblick des Ritters, und gab zu verstehen, dieser schöne Lipizzaner werde zu Recht „weißes Pferd“ genannt, denn er sei am besten ausgebildet. Sie habe dessen Zutrauen zum Ritter bemerkt, und biete ihn als Schulpferd an. Als die schöne Edelfrau versicherte, dass sie selbst die Ausbildung übernehme, konnte der Ritter sein Glück kaum fassen.
Er hörte auch davon, dass sie an der Seite eines mächtigen, aber unnahbaren Fürsten lebte, und deswegen ihre ganze Liebe den Pferden deren Zucht und Dressur schenke. Bei den ersten Reitstunden fiel es dem Ritter daher schwer, zu entscheiden, ob ihn die Schönheit und Kraft des weißen Pferdes, oder der Liebreiz der Edelfrau mehr verwirrten. Von Stunde zu Stunde vertiefte sich die Zuneigung des Ritters zum weißen Pferd. Er fühlte, dass dieser edle Lipizzaner unter ihm zeigen wollte, was er alles kann. Der Ritter liebte es sehr, sein rassiges Pferd, dessen Kraft und zuchtvolle Gangart, unter sich zu spüren. Reiter und Pferd hatten Vertrauen zueinander gefunden. Bei ersten Ausritten im unwegsamen Gelände, konnte sich der Ritter auf die Führung des Lipizzaners und dessen Reaktion bei Hindernissen verlassen. Das weiße Pferd ging auch beim Dressurreiten willig unter seiner Hand, sodass kaum Hilfen nötig waren. Am Ende der Dressurausbildung konnte man Reiter und Pferd die Freude ansehen, ihre Lektionen vorzuführen. Dabei überraschte das weiße Pferd den Ritter, als es mit spürbarer Lust spontan zu einer Kapriole ansetzte, bei der Pferd und Reiter für einen Augenblick waagerecht in der Luft schwebend, die Bodenhaftung verloren. Mit einem charmanten Lächeln quittierte die Edelfrau diese Vorführung und war beruhigt, beim Gedanken, dass sie ihr bestes Pferd einem sympathischen und erfahrenen Reiter anvertraute. Der Ritter bedankte sich artig für die gelungene Ausbildung, und die Erfahrung, die er mit dem weißen Pferd machen durfte, um der Edelfrau dann offen zu gestehen, dass er manchmal unsicher war, ob er das weiße Pferd oder seine attraktive Reitlehrerin lieber gewonnen hätte.
Mit diesem Geständnis ist die Geschichte vom „weißen Pferd“ wie alle Märchen zu Ende. Und wenn Edelfrau Ritter und weißes Pferd nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
Herr und Gott: Du hast mir in den Jahren nach meiner Pensionierung so viele Gelegenheiten geboten, mich dankbar an mein Leben zu erinnern. Es gab viele Menschen, die mich von Kindheit an mit ihrer Liebe und Fürsorge begleiteten. Einigen konnte ich in meinen Texten nachträglich danken. Ihre Gaben und Wohltaten sind aber, ob ihrer Vielfalt. nicht zu fassen und zu erzählen. Manches kann ich noch mit Menschen um mich, oder in Texten mit denen, die nach mir kommen teilen. Vieles wird unausgesprochen bleiben. Die Zeit wird es in ihren Mutterschoß aufnehmen. Deo gratias.
Hier folgt ein Literaturhinweis “Theoder der Grosse” von H.Wiemer
erschienen 2018 im Verlag C.H.Beck ISBN 978 3 406 719080
Diese Website benutzen Cookies. Wenn Sie die Website weiter nutzen, stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.AkzeptierenReject
Privatsphäre & Cookies
Privacy Overview
This website uses cookies to improve your experience while you navigate through the website. Out of these, the cookies that are categorized as necessary are stored on your browser as they are essential for the working of basic functionalities of the website. We also use third-party cookies that help us analyze and understand how you use this website. These cookies will be stored in your browser only with your consent. You also have the option to opt-out of these cookies. But opting out of some of these cookies may affect your browsing experience.
Necessary cookies are absolutely essential for the website to function properly. This category only includes cookies that ensures basic functionalities and security features of the website. These cookies do not store any personal information.
Any cookies that may not be particularly necessary for the website to function and is used specifically to collect user personal data via analytics, ads, other embedded contents are termed as non-necessary cookies. It is mandatory to procure user consent prior to running these cookies on your website.