Hier folgt ein Marienweihegebet

Hier folgt ein Marienweihegebet

Herr Jesus Christus
Gottes und der Menschen
Sohn erbarme DICH
unser
DU der Höchster gibst
uns ein Beispiel und
kniest DICH nieder
uns die Füße zu waschen
DU der Herr erweist
uns diesen Liebesdienst
damit auch wir einander
die Füße waschen
Lassen wir es an uns
geschehen was ER tut
damit SEINE Liebe sich
auch durch uns erfüllt

Verneigen wir uns tief und voll Vertrauen, vor Gott unserem Vater, dem Schöpfer des Himmels der Erde, im Universum SEINER ewigen Liebe. Vor IHM dem ALLMÄCHTIGEN, BARMHERZIGEN, GERECHTEN, GEGENWÄRTIGEN, SEINEM Sohn Jesus Christus, unserem Erlöser, dem Weg der Wahrheit und des Lebens, und dem Heiligen Geist unserem Tröster und Beistand. Vor IHM, dem DREIFALTIGEN, EINEN GOTT allen Lebens, dem Anbetung, Dank Lobpreis und Herrlichkeit in Zeit und Ewigkeit gebührt.
Bekennen wir im Licht SEINER Gnade IHM, allen Heiligen und Seligen, der Heiligen Maria, allen Engeln und himmlische Heerscharen, und Euch Brüdern und Schwestern im Herrn, dass wir seit Menschengedenken viel gesündigt haben, in Gedanken Worten und Werken, durch unsere übergroße Schuld. Wir haben DIR o Gott im Laufe der Geschichte nicht vertraut, und sind den Götzen des eigenen Willens nachgelaufen. DIR bringen wir als Buße und Opfergabe die Reue über unsere Verfehlungen, und die Missachtung DEINER Gebote der Weltordnung dar. Wir erkennen vor DEINEM Angesicht auch die Schuld aneinander und die schmerzlichen Folgen durch Streit, Spaltung, Hass, Gewalt, Krieg, und Zerstörung des Daseinsraumes unserer Menschheitsfamilie, vom Anfang der Zeit bis heute.
DU aber, Allerheiligster Gott, hast uns in DEINEM Sohn, durch SEIN Leben den Tod und die Auferstehung, nach DEINEM Willen von Schuld und Sünde entsühnt, und als versöhnte Brüder und Schwestern, zu Bausteinen DEINER Kirche gemacht. DU bist und bleibst im Heiligen Geist das Leben auf Erden, und die Einheit im Universum DEINER Liebe aller Völker DEINER Kirche, und in der Vielfalt der Schöpfung im Himmel und auf Erden. DEINEM eingeborenen Sohn unserem Herrn, ist alle Macht im Himmel und auf Erden gegeben. In IHM, durch IHN und mit IHM, leben wir in der Einheit mit dem Vater im Heiligen Geist, im Glauben und Lieben in der Zeit, in der sicheren Hoffnung auf ewiges Leben. Lass uns DEIN Reich der Gerechtigkeit und des Friedens, mit allen Menschen und Geschöpfen teilen, bis DU Herr Jesu wiederkommst, Gericht zu halten über Lebende und Tote. Der Vater Sohn und Heilige Geist segne uns.

Hier folgt eine Predigt

Wohin soll ich mich wenden
wenn Gram und Schmerz
mich drücken wem künde ich
mein Entzücken wenn freudig
pocht mein Herz
Zu DIR zu DIR o Vater komm
ich in Freud und Leiden DU
sendest ja die Freuden DU
heilest jeden Schmerz
Ach wenn ich DICH nicht hätte
was wär mir Erde und Himmel
ein Bannort jede Stätte ich
selbst in Zufalls Hand
DU bist‘s der meinen Wegen
ein sicheres Ziel verleihet
und Erde und Himmel weihet
zu unserem Heimatland
Süß ist Dein Wort erschollen
zu mir ihr Kummervollen
zu mir ich will euch laben
euch nehmen Angst und Not
Heil mir ich bin erquicket
heil mir ich darf entzücket
mit Dank und Preis und Jubel
mich freuen an unserm Gott
Hoch gelobt und gebenedeit
sei das Allerheiligste Sakrament
der Vater Sohn und Heilige Geist
allezeit und in Ewigkeit

Es ist schön
zu dichten
Wenn sich der
Seele Anker
lichten und
Die Gedanken
auf dem Meer
der Liebe
Schaukeln
hin und her

Wir sitzen im Wohnzimmer und meine Frau strickt. Es ist nur das leise aneinander Reiben der Nadeln zu hören. In der momentanen Stille erinnere ich mich an ähnliche Situationen in meiner Jugend. Damals fühlte ich mich manchmal sehr wohl und meiner Mutter innig verbunden, wenn sie in der Küche das Geschirr spülte, und ich sie beim Klappern der Teller in der Nähe wusste. Im Augenblick geht es mir genau so. Schweigend genieße ich die Zweisamkeit mit meiner Frau. Ab und zu beobachte ich sie auf meinem Sessel hinter ihr und freue mich, sie so entspannt sitzend zu sehen. Ich weiß, wenn sie nadelt, geht es ihr gut – und mir dann auch. Ein wenig Himmel auf Erden. Verbindet uns doch unaussprechlich viel, seit wir uns vor über fünfzig Jahren das erste Mal sahen. Immer wieder bin ich dankbar, wenn ich sie an meiner Seite glücklich erlebe. Das nun aufkommende Gespräch, öffnet unsere Zweisamkeit. Wir reden mit einander über die vergangenen Tage.
Iris hatte am Abend zuvor aus Interesse an Märchen die Sendung „Alice im Wunderland“ eingeschaltet. Hingegeben verfolgt sie, um mir Ruhe zu gönnen, mit Kopfhörern das Geschehen. Ich beteiligte mich etwas halbherzig und genoss das beim Fernsehen übliche Schweigen, um meinen stets bereiten eigenen Fantasien freien Lauf zu lassen. Gelegentliche Stille, in der sich viel ereignet, ist für mich geradezu lebenswichtig. Immer wieder gönne ich mir deswegen eine Pause, um die vielen Eindrücke und Informationen, denen ich nicht entgehen kann, auf ihre Bedeutung für uns zu überdenken. Aber genau in dem Augenblick, als Alice im Märchen dem Hasen folgend, durch ein Loch im Wurzelwerk eines ausladenden Baumes, in ein weit verzweigtes unterirdisches Labyrinth hinabstürzt, tauche auch ich ab in ein kleines Nickerchen. Auf diese Weise verpasste ich den größten Teil der Sendung. Ab und zu muss ich aber doch wieder ein wenig zu mir gekommen sein. Nach einem jeweils kurzen Blinzeln schlossen sich aber die Lieder wieder, als ich bemerkte wie heftig Alice noch mit den schrecklichen Wesen der Unterwelt kämpfte. Die innere Uhr weckte mich aber exakt in dem Augenblick, als Alice nach langer Irrfahrt wieder gesund, gestärkt und wohlbehalten aus dem Labyrinth auftauchte. Nach dieser Sendung drehte sich meine Frau um, sah mich etwas besorgt an und fragte: „Weinst Du, bist Du etwa traurig?“ Es mag durchaus sein, dass ich beim inneren „Wiederkäuen“ von Erlebnissen im Halbschlaf oder träumend auf wichtige Dinge gestoßen bin, die einer Träne Wert waren – wer weiß das schon genau. Wahrheitsgemäß antwortete ich: „Sollten Dir meine Augen feucht erscheinen, dann könnte das eher bedeuten, dass ich mich wie Alice im Märchen darüber freue, eigene Kämpfe und Trauer im Leben auch schadlos überstanden zu haben.“ Angeregt durch das Märchen, kamen wir auf gemeinsame Erlebnisse in den letzten Tagen zu sprechen, die uns überraschten und der Fantasie reichlich Nahrung boten. Diese kleinen Geschichten aus unserem Alltag möchten wir Ihnen, liebe Leser, nicht vorenthalten.
Vor Tagen fuhren wir mit der Regionalbahn nach Stuttgart. Iris nimmt dort an Vorlesungen über Karl den Großen teil. Da ich mich derzeit im Blick auf das Zeitgeschehen oft besorgt frage, was geschehen müsste, damit wir Europäer nicht wieder in National-Staatlichkeit zurückfallen, interessierte mich, was die heutige Forschung uns über Karl den Großen vorlegt. Hatte er doch damals in einer bedeutenden geschichtlichen Epoche, ähnlich wie wir heute, schwierige Aufgaben zu bewältigen, um das weit ausgedehnte Reich zu verwalten und zu einen. Die Frage, was heute zum Wohl Europas geschehen müsste, treibt mich schon lange um. Ich werde mich zu gegebener hierzu äußern. Dies ist aber dann eine andere Geschichte. Hier will ich nur andeuten, was mich veranlasste, meine Frau an diesem Tag zu begleiten. Die Realität holte uns Altstudenten nach der Vorlesung wieder rasch ein, denn es galt, die Abfahrtszeit unseres Zuges zur Rückreise nach neuem Fahrplan zu bestimmen. Meine Frau kennt sich, der vielen Termine wegen, in der Stadt unstrittig besser aus als ich. Manchmal verlieh ich ihr schon insgeheim den Titel einer „Wahl-Stuttgarterin“ Deshalb lasse ich mich in der Regel gern von ihr durch die belebten Straßen führen. In dem aktuellen Falle geschah dies aber nicht. Denn ein kleines Teufelchen männlichen Aufbegehrens gab keine Ruhe, sodass ich sehr bestimmt, am Ende jedoch ineffektiv, darauf bestand, auch selbst auf irgendeine Weise die Abfahrtszeit des Zuges herausfinden zu können. Die Miene meiner Frau verhieß darauf hin nichts Gutes. In der Folge hatten wir einige Mühe, die etwas eingetrübte Stimmung wieder auszugleichen. Ich musste zu diesem Zweck, in meiner männlichen Ehre zwar etwas gekränkt, aber ohne ernstlichen Schaden zu nehmen, meine „Protestfahne“ wieder einrollen. Denn Iris führte mich im Bahnhof zielstrebig zu einem Stand, an dem die neusten Fahrpläne kostenlos angeboten wurden. Der Selbständigkeit halber versorgte ich mich auch mit den aktuellsten Informationen über die Ankunfts- und Abfahrtszeiten der Züge. Ich muss gestehen, dass wir heute unsere unterschiedlichen Standpunkte weniger kämpferisch vertreten und bei geringerem Aufwand eher beidseits befriedigende Lösungen erzielen, als in früheren Jahren. Es lohnte sich daher für uns in vielen Versuchen geduldig zu lernen, was geschehen muss, um immer wieder einen Ausgleich der Interessen zu erreichen. Manche Menschen nennen diesen Umgang mit einander sogar Liebe.
Als ob uns das Schicksal an diesem Tage nicht besonders wohl gesonnen wäre, steuerten wir bereits ohne etwas davon zu ahnen, auf den nächsten Dissens zu: Ich stürmte, um unseren Zug nicht zu verpassen, entgegen sonst üblicher Praxis voraus. Ein Blick auf die Abfahrtstafel zeigte mir, dass Eile geboten war. Die Regionalbahn stand an unserem Bahnsteig schon bereit, um in drei Minuten Stuttgart zu verlassen. Die Erregung stieg zusehends, als ich zurückblickend meine Frau nirgends entdecken konnte. Das hatte mir gerade noch gefehlt. Wütend steige ich, begleitet von dem wenig schmeichelhaften Gefühl, „möge sie nun nach Hause kommen, wann sie will“, in einen der hinteren Wagen des Zuges ein. Eine unerklärliche Hoffnung auf ein Wunder ließ mich aber an der offenen Türe warten. Und siehe da, in letzter Sekunde vor Abfahrt des Zuges, taucht Iris auf, sieht mich, stürzt herbei und steht schwer atmend, aber wie ein unschuldiges Lämmchen neben mir. Ich wollte schon zu einer Gardinenpredigt ansetzen, da erklärte sie mir mit einem versöhnenden Blick, sie habe einen Blinden zum Zuge führen müssen. Nicht einmal meine durchaus berechtigt Wut konnte ich nun loswerden. Die Kritik an ihrer für mich unangenehmen Verspätung blieb mir bei diesem Sachverhalt im Halse stecken. Einem blinden Menschen hätte ich doch auch geholfen.
Die Gemüter beruhigten sich nicht wesentlich, als wir uns danach durch einige Wagen des voll besetzten Zuges hindurch quälen mussten, um im vorderen Bereich einen Platz zu ergattern, der für den Ausstieg am Zielbahnhof günstiger lag. Wir verzichteten weise auf eine grundsätzlichere Aussprache zum Thema Verspätung. Hatte doch mein Schwiegervater deswegen schon unter der Türe stehend zu leiden, um auch die letzte seiner Töchter vor der Abreise noch einzufangen. Was die Pünktlichkeit anbelangt, bin ich mit meiner Frau und drei Töchtern gesegnet, sein direkter Nachfahre. Auf der Rückreise aus Stuttgart, gelang uns aber auf elegante Weise, das Thema zu wechseln. Waren wir doch beide mehr an einem Gespräch über Details der interessanten Vorlesung interessiert, als daran, die Gründe zu erforschen, weshalb es in unserer Familie die betrübliche Neigung gibt, dass die Damen oft zu spät kommen. Wir wurden dabei durch ein unangenehmes Geräusch aus dem Lautsprecher so sehr gestört, dass wir in einen anderen Wagen flüchteten, um auch dieser Belästigung zu entgehen.
Bei der anschließenden anregenden Unterhaltung, verging die Zeit wie im Fluge. Irgendwann hielt der Zug irgendwo. Ich schaue kurz aus dem Fenster und behaupte, wir sind schon in Backnang, und damit bald zu Hause. Ein vergnügtes Kichern junger Damen neben uns, und deren Hinweis, dass wir uns bereits in Murrhardt befänden, und nun die anfahrende Regionalbahn nicht mehr verlassen könnten, überraschte uns nicht wenig. Die freundlichen Mädchen zückten hilfreich ihre Handys, nannten uns die nächste Station, und informierten uns über die Abfahrtszeiten zu einer möglichen Rückreise. Der Zug hält, wie angesagt, esin Fornsbach. Bei leichtem Nebel und anbrechender Dunkelheit, befinden wir uns auf einem menschenleeren Bahnsteig. Es ist ziemlich kalt an diesem Abend. In einsetzendem leichtem Schneefall bewegen wir uns im Schein einiger trüber Straßenlaternen, Richtung Ortsmitte. Wir freuen uns schon darauf, die etwa eineinhalb Stunden bis zur Rückreise, zu unserem Vergnügen nutzen zu können, und uns das kulinarische Angebot des empfohlenen Gasthauses „Krone“ munden zu lassen. Das Restaurant, das wir in einiger Entfernung erblicken, wirkte auch in der Nähe sehr einladend, hatte aber nur den Nachteil, dass es heute wegen des Ruhetages geschlossen war. Damit hatten wir nicht gerechnet. Wir sehen uns um, und entdecken zum Glück eine kleine Imbissstube. Etwas durchgefroren, ging es uns wie Maria und Josef, die einst mit ihrem Kind auch ein Dach über dem Kopf suchten. Wir treten ein und werden in einem gut beheizten, mit einem Tresen, zwei Tischen, Stühlen und dem unvermeidlichen Fernseher ausgestattetem Raum, von einer freundlichen, mit Kochmütze dekorierten Bedienung empfangen. Unter den gegebenen Umständen entscheiden wir uns, nach Möglichkeit, eine Rückreise mit der verflixten Eisenbahn zu vermeiden.
Mit Hilfe eines anwesenden jüngeren Paares gelingt es, per Handy eine Taxe herbei zu rufen. Die Wartezeit bis zur Abfahrt reichte gerade noch zu einem Glas Bier. Unsere Bedienung wunderte sich sehr, als wir ihr, im Blick auf den zu erwartenden glücklichen Ausgang unseres Unternehmens, ein großzügiges Trinkgeld gaben. Die Frau mit der Kochmütze verneigte sich mehrmals erfreut dankend von ihren späten Gästen. Der Taxifahrer, der uns nach Oppenweiler zurückbrachte, erzählte kenntnisreich aus früheren Zeiten. Er habe beruflich schon oft mit uns zu tun gehabt, und wüsste genau, wo wir wohnten. Einige „Schutzengel“ standen uns heute zur Seite, sodass wir, wie „Alice im Wunderland“, wieder den rechten Weg durch das Labyrinth unserer Reise nach Hause fanden. Auf diese Weise bestätigte sich auch der Volksmund, der behauptet: „Wenn einer eine Reise macht, dann kann er was erzählen!“

Alles hat seine Zeit. Diese Erfahrung gilt bis heute, ebenso wie das kraftvolle Zeugnis der Propheten und Psalmen. Wir vertrauen Gott dem Schöpfer Himmels und der Erde, dass ER uns und SEINE Schöpfung durch alle Zeiten hindurch zur Vollendung führt. Seit über zweitausend Jahren folgen wir SEINEM eingeborenen Sohn Jesus Christus, dem Wort Gottes, in dem unser Vertrauen auf unseren liebenden himmlischen Vater zur Vollendung gelangt, und durch die Kirche und alle Diener Christi bis in unsere Tage als Heilsgeschichte bezeugt wird. Jederzeit, ob ich stehe, knie, mich verneige, arbeite oder ruhe, danke ich mit allen Christen dem gnädigen Gott und Herrn im Heiligen Geist, der uns aus unermesslicher Liebe mit der ganzen Schöpfung das Dasein gewährt. In allen Stimmungen, die das Leben eines älteren Menschen begleiten, sitze ich dankbar für die geschenkte Zeit, in meinem bequemen Sessel, betrachte das von meinem Großvater geschnitzte Kreuz, das Bild der Gottesmutter mit dem Kinde und eine moderne Ikone, die für mich die Kirche symbolisiert, schweige bete und meditiere. Ich komme dabei ins Gespräch mit dem GELIEBTEN, dem ich alles Schöne und Gute verdanke, der mir die Kraft und Freude am Leben schenkt, und mir hilft, das Leid und die Not unserer Zeit im Blick zu behalten. Der Herr kennt gewiss all unser Beten und Fragen, und weiß wie oft wir IHN zusammen mit anderen Christen anrufen. Für einen Moment erscheint es mir dann manchmal, als wäre schon alles gesagt und geschrieben, was nötig ist, sodass wir schweigen sollten. Das stimmt ja auch, denn Gott unser Vater, SEIN Sohn und der Heilige Geist wissen alles, bevor es zum Wort in uns wird; und dennoch meldet sich ein „Aber“. Obwohl der Eindruck entstehen könnte, als hätten wir lebenslang, zu Gott gefleht, gebetet und gesungen, sodass nur noch das Schweigen vor dem „Unsagbaren“ angemessen schien, geht es mir selbst wie einem Liebenden: Wie oft habe ich meiner Frau und anderen Menschen schon gesagt, dass ich sie liebe. „Aber“ immer wieder lockt es mich, in alter oder neuer Weise, das Gleiche zu sagen. Der Herr möge daher ein Einsehen haben, wenn es uns drängt auch IHM immer wieder, und tausendfach, das Gleiche zu bekennen, als wären wir SEINE unnützen Knechte, oder Narren der Liebe. Sagt doch schon der Volksmund: »Was sich liebt, das neckt sich«, oder wie ich es sage: »Was sich liebt, sagt dies immer wieder«. Wir können der Liebe dadurch nichts hinzufügen. Aber es ist immer wieder neu und schön, den Geliebten zu zeigen, wie unendlich liebenswert sie für uns sind.
Damit hat sich bereits eine weitere Frage beantwortet. Ich bin Gott sei Dank ein spät berufener Schriftsteller und Autor geworden, und mir sehr bewusst, dass ich dieser Aufgabe nur noch eine begrenzte Zeit dienen kann. Sollte ich mich aber deshalb in den wohl verdienten Ruhestand zurücklehnen, im Bewusstsein, ich hätte alles gesagt, und Gott, der Herr, wüsste eh und je schon, was ich reden wollte? Dieser Gedanke ist für mich nur sehr begrenzt verlockend: Natürlich gehören Erholungspausen dazu, und vor allem ein ruhiges Arbeiten – wie jetzt. Aber in meinem Sessel kommt mir im Augenblick eine bessere Idee: Es könnte ja durchaus geschehen, dass mir beim weiteren Schreiben, SCHÖNERES oder BESSERES einfallen würde, als je zuvor. Vielleicht könnten gute Worte wie eine Arznei den geplagten Mitmenschen beim Blick auf das Wesentliche behilflich sein, oder sie beim Leistungsdruck und ihren Sorgen begleiten. Vor allem aber müsste ich unter den Augen unseres überaus ehrwürdigen Dreifaltigen Gottes, noch entschiedener gegen die global zu beobachtende Respektlosigkeit der Menschen im Umgang mit einander in der Wirtschaft, Politik, den Medien und zwischen den Religionen zu Felde ziehen. Daher bitte ich Sie um Ihr Gebet für mich bei Gott, und sage nein und abermals nein, gegen die Versuchung, aufzugeben. Ihnen verspreche ich aber, solange es mir der Herr gestattet, zu Seiner Ehre, zum Wohl der Schöpfung und aller Mitmenschen weiter zu schreiben, denn das Feuer ist noch nicht erloschen.

Vor Jahren schrieb ich einen Artikel über „Einheit und Vielfalt“. Die Motivation zu diesem Nachdenken, konnte ich damals nur sehr vage, als „ein Drängen“ bestimmen. Heute bewegt mich diese Frage in anderer Weise: Erfüllt von lebenslanger Erfahrung im Umgang mit Freunden, drängt es mich im höheren Alter, dankbar von der treibenden Kraft und dem Trost wahrer Freundschaft zu erzählen. Ohne zu ahnen, was in mir vorging, hat sich der Kreis meiner Freunde und die Art mit Ihnen zu reden, erweitert. In meinen drei Büchern „Geschichten und Gedanken“ habe ich davon berichtet, auf welchen Reichtum und Segen ich in meinem Leben zurückblicken darf. Ich erinnere mich immer wieder mit Freude an viele Begegnungen und das respektvolle Geben und Nehmen. Schaue ich mich in der heutigen Welt, wie sie sich uns darbietet um, dann scheint ach so viel von dem, was mich beglückte, den Blicken entzogen. Und dennoch gibt es auch in unserer Zeit eine tiefe Sehnsucht nach Wahrheit und Geborgenheit in tragender Freundschaft.
Ich habe Sie, die ich jetzt anspreche, zum großen Teil noch nie gesehen; als ich aber vor Pfingsten beim Rasenmähen den Einfall hatte, einen Text über Freundschaft zu schreiben, standen Sie mir lebhaft vor Augen. Geld und Gut, das heute unser Leben zu beherrschen scheint, kann ich Ihnen nicht anbieten. Hier in Oppenweiler gibt es aber einen Menschen, der Ihnen als Freund respektvoll die Hand reicht, denn ewige Freundschaft ist über uns alle ausgegossen. Dieses Geschenk geleitet uns im Wohl und Wehe bis in die Ewigkeit, und keine Macht der Welt kann wahre Freundschaft jemals zerstören. Ich freue mich, mit Ihnen und all dem, was mir bisher lieb und teuer war, verbunden zu sein. Möge der Heilige Geist diese Freundschaft segnen. Nach dem heutigen Gottesdienst, sagte ich tief berührt zu unserem Priester: „Ich habe in einem reichen Leben so viel Segen erfahren, dass es mir im Blick auf alle diese Freundlichkeiten, die Sprache verschlagen hat“. Auf den nachfolgenden Satz, dass ich aber gewiss wieder schreibe, wenn ich mich innerlich dazu beauftragt fühle, entgegnete er mit einem erlösenden Lächeln nur: „Bitte!“ Liebe Freunde: Die Kraft und stille Macht des Heiligen Geistes, vermag sogar einem Menschen wie mich, der aus Dankbarkeit gegenüber der Güte des Dreifaltigen Gottes verstummte, wieder unverbrauchte neue Worte zu schenken. Der Herr lässt uns ja nie als Waisen zurück. ER offenbart uns im Heiligen Geist alles, was SEIN und des Vaters ist, damit wir als SEINE Freunde mit allem Geschaffenen in Freundschaft leben. Verneigen wir uns daher vor Gott, seinen Werken und vor einander. Der Wahlspruch über der Heimschule Lender in Sasbach bei Achern: „INITIUM SAPIENTIAE TIMOR DOMINI“, dem ich folge, möge auch Sie trösten, bestärken und ermutigen.
Ihr Franz Schwald
Vor Jahren schrieb ich einen Artikel über „Einheit und Vielfalt“. Die Motivation zu diesem Nachdenken, konnte ich damals nur sehr vage, als „ein Drängen“ bestimmen. Heute bewegt mich diese Frage in anderer Weise: Erfüllt von lebenslanger Erfahrung im Umgang mit Freunden, drängt es mich im höheren Alter, dankbar von der treibenden Kraft und dem Trost wahrer Freundschaft zu erzählen. Ohne zu ahnen, was in mir vorging, hat sich der Kreis meiner Freunde und die Art mit Ihnen zu reden, erweitert. In meinen drei Büchern „Geschichten und Gedanken“ habe ich davon berichtet, auf welchen Reichtum und Segen ich in meinem Leben zurückblicken darf. Ich erinnere mich immer wieder mit Freude an viele Begegnungen und das respektvolle Geben und Nehmen. Schaue ich mich in der heutigen Welt, wie sie sich uns darbietet um, dann scheint ach so viel von dem, was mich beglückte, den Blicken entzogen. Und dennoch gibt es auch in unserer Zeit eine tiefe Sehnsucht nach Wahrheit und Geborgenheit in tragender Freundschaft.
Ich habe Sie, die ich jetzt anspreche, zum großen Teil noch nie gesehen; als ich aber vor Pfingsten beim Rasenmähen den Einfall hatte, einen Text über Freundschaft zu schreiben, standen Sie mir lebhaft vor Augen. Geld und Gut, das heute unser Leben zu beherrschen scheint, kann ich Ihnen nicht anbieten. Hier in Oppenweiler gibt es aber einen Menschen, der Ihnen als Freund respektvoll die Hand reicht, denn ewige Freundschaft ist über uns alle ausgegossen. Dieses Geschenk geleitet uns im Wohl und Wehe bis in die Ewigkeit, und keine Macht der Welt kann wahre Freundschaft jemals zerstören. Ich freue mich, mit Ihnen und all dem, was mir bisher lieb und teuer war, verbunden zu sein. Möge der Heilige Geist diese Freundschaft segnen. Nach dem heutigen Gottesdienst, sagte ich tief berührt zu unserem Priester: „Ich habe in einem reichen Leben so viel Segen erfahren, dass es mir im Blick auf alle diese Freundlichkeiten, die Sprache verschlagen hat“. Auf den nachfolgenden Satz, dass ich aber gewiss wieder schreibe, wenn ich mich innerlich dazu beauftragt fühle, entgegnete er mit einem erlösenden Lächeln nur: „Bitte!“ Liebe Freunde: Die Kraft und stille Macht des Heiligen Geistes, vermag sogar einem Menschen wie mich, der aus Dankbarkeit gegenüber der Güte des Dreifaltigen Gottes verstummte, wieder unverbrauchte neue Worte zu schenken. Der Herr lässt uns ja nie als Waisen zurück. ER offenbart uns im Heiligen Geist alles, was SEIN und des Vaters ist, damit wir als SEINE Freunde mit allem Geschaffenen in Freundschaft leben. Verneigen wir uns daher vor Gott, seinen Werken und vor einander. Der Wahlspruch über der Heimschule Lender in Sasbach bei Achern: „INITIUM SAPIENTIAE TIMOR DOMINI“, dem ich folge, möge auch Sie trösten, bestärken und ermutigen.
Ihr Franz Schwald

Im Namen des Vaters des Sohnes und des Heiligen Geistes. Mir wurde eine Betrachtung geschenkt, die ich mit Euch, an diesem schönen Tag, teilen möchte. Ich hatte mich nach dem Erwachen an den Flügel gesetzt, und ein wenig improvisiert. Dann nahm ich in meinem geliebten Sessel Platz, und schloss die Augen vor dem von meinem Großvater geschnitzten Kreuz, der Maria mit dem Jesuskind, und einer Kirchenikone an der Wand. Ich folge jetzt meiner Meditation: O Gott, der DU vor aller Zeit in der ewigen dreimal heiligen Unendlichkeit DEINER selbst bist, war alles was es gibt schon in DIR. Dann sprichst DU DEIN Schöpferwort, und alles was ist, und je in der Zeit sein wird „factum est“ geschieht. DU bist die Quelle, der Herzschlag und Atem, in allem was in der Zeit lebt. Die ganze Schöpfung verneigt sich ohne Worte im Dank und Drang des Lebens und Sterbens vor DIR. DU zeugst auch uns Menschen und schenkst uns Geist, Stimme und Wort. Und DU, wunderbarer Gott und Herr gehst mit uns, als der Allerheiligste Gegenwärtige durch die Zeit. DU erfüllst unser Leben in Sehnsucht nach DIR, durch DEINEN eingeborenen Sohn. In IHM mit IHM und durch IHN schenkst DU uns im Glauben und in der tätigen Liebe die Hoffnung, auf ewiges Leben im Reich der Gerechtigkeit und des Friedens, als DEINE Söhne und Töchter, im ewigen Himmel DEINER Gegenwart hier und in DEINER neuen Schöpfung.
Als DEINE Kirche erleben wir, wunderbarer Gott, auf der Wanderung mit DEINEM Sohn, in Freude und Leid des Lebens, immer wieder Zeichen DEINER Herrschaft. In der Taufe, in den Sakramenten der Kirche, und im Wirken DEINES Heiligen Geistes, entreißt DU uns der Macht des Bösen, und hüllst uns in das Kleid DEINER Liebe und DEINES Erbarmens. O wunderbarer guter Gott, Du herrliche unfassbare göttliche Gegenwart in uns, um uns und über uns; alles was wir sind und haben, drängt in der Hoffnung DEINES Sohnes im Heiligen Geist nach Dir. In allen unseren Herzschlägen und Atemzügen, Gedanken und Gefühlen, und in allen unseren Sehnsüchten des Glaubens, Hoffens und Liebens, bist DU die Quelle. der wir alle Höhepunkte des Lebens verdanken, das heilende Wort der Erinnerung, und der hoffenden Sehnsucht nach DIR. DU bist aber auch in allen Leiden, Enttäuschungen und im Versagen, der wunderbare Gott, der uns im Mitleid und Erbarmen DEINES Sohnes umarmt. O wunderbarer Gott, DU erbarmst DICH unserer Armut, Schuld, Sünde, Krankheiten, Kümmernisse, Sorgen Ängste und Nöte durch DEINEN Sohn. Wir danken SEINER Mutter, die IHN den Gottes- und Menschensohn und uns im Leid Tod und Auferstehung in Liebe nahe ist. Aber selbst die schrecklichste Angst, die Liebe zu DIR o Gott verlieren zu können, ist noch hinein genommen in Jesu Schrei „mein Gott warum hast DU mich verlassen“, und in SEIN Trostwort „es ist vollbracht“. In diesem Ja, wunderbarer Gott, im Herzen DEINES Sohnes, gehört unser Leben, die Freude und das bitterste Leiden DIR. SEIN Tod am Kreuz sühnt die Sünde und Schuld der Welt. In SEINEM „vollbracht“ ist alle satanische Macht und der Tod besiegt. Der letzte Lebenshauch DEINES Sohnes hinterlässt uns aber jetzt im Heiligen Geist, die Hoffnung auf Auferstehung jetzt und nach unserem Tod, im Reich der Gerechtigkeit und des ewigen Friedens in einer neuen Schöpfung bei DIR, wunderbarer Gott, unserem Vater, Sohn und Heiligen Geist.
