Dem Leben
das nur leben
will ist Gewalt
und Mord
zu viel
Religiöse Erfahrung
Nach einem morgendlichen Gottesdienst saß ich in meinem Sessel und verweilte schweigend in Ruhe, die mich nach einer Weile zu Personen, Dingen und Ereignissen in der Natur führten. Es dränget sich spontan der Wunsch auf, all dies im Gefühl großer Nähe zu segnen, obwohl ich nicht im direkten Kontakt war.
Frieden und Zuneigung erfüllte mich selbst zu denen, die Anlass leidvoller Erfahrungen waren. Auch Personen, von denen mich der Tod trennte, tauchten wie zum Leben erweckt, in der Erinnerung unter großer innerer Anteilnahme auf. Für einen kurzen Moment drängte es mich sogar, das Leid und alle Behinderungen, die mir im Leben begegneten, zu segnen.
Ich ließ den Wunsch zu, die Steine, Sonne, den Mond und die Sterne, die Wissenschaftler und Künstler, im Grunde alles was lebt, vor uns lebte und nach uns leben wird, in den Segen einzuschließen. Es stellten sich sogar verwegene Bedürfnis ein, mit meinen bescheidenen Kräfte die Kirche, Menschen, alle Lebewesen, und die Heiligste Dreifaltigkeit zu segnen, die mir jetzt eine so überaus beseligende Erfahrung schenkte.
Nach einigen Bedenken entschloß ich mich, von diesem religiöses Erlebnis zu erzählen.
Dreifaltigkeit
Vater Du bist da
unsagbar nah
Sohn Wort für mich
erbarme Dich
Heiliger Geist
tätige Ruh
in allem Du
Bitte
Herr lass Deine
Engel los dem
Unrecht Halt
zu bieten
Worte und Wort
Worte fliegen
hart und krumm
um´s fassungslose
Herz herum
Aus Schweigen mit
hell wachen Sinnen
kann ein neues
Wort gelingen
Drängt frohgemut
aus sicherem Haus
bergend in die
Welt hinaus
Schmiegt innig sich in
bitteren Stunden wie
Balsam an die Wunden
Der Wächter
Als Wächter
geboren zum
Herold der
Armut und
Schönheit
erkoren
Der Sonne
Sie zieht schon
lange ihre Bahn
scheidet Tag und
Nacht gibt auf
unser Leben Acht
füge Gott dass sich
die Alte jung erhalte
Freundschaft
Wahre Freunde in
der Zeit begleiten
uns in Ewigkeit