Tief in meinem Herzen, stellten sich auf der letzten Wegstrecke meines Lebens, Erfahrungen ein, die nicht nur mich betreffen. Daher entschloss ich mich, das was mich erfüllt und bedrängt, zu veröffentlichen. Als ich mich nach meiner Pensionierung gedrängt fühlte, aus dem Leben für das Leben als Schriftsteller zu arbeiten, wusste ich aber nicht, was daraus folgen würde. Alles, was ich schrieb und was mir zufiel, habe ich treulich meinen Texten anvertraut, in der Hoffnung, als Brückenbauer mit anderen Menschen in Kontakt zu bleiben. Jetzt stellt sich ein neues Drängen ein, darüber zu sprechen, was ich mit bald vierundneunzig Jahren noch zu sagen habe, bevor ich vor dem Richterstuhl Gottes mein Leben und meine Begabungen zu verantworten habe.
Immer mehr hat sich aus diesem Grunde die Gottesfrage, in meiner Arbeit als Schriftsteller, in den Vordergrund gedrängt. Dies umso mehr, weil mich die aktuelle krisenhafte weltpolitische Lage, und die Sorge um eine möglichst friedliche Lösung der Konflikte, sehr bewegt. Ich habe nach den Erfahrungen im zweiten Weltkrieg, und den Ansätzen zu einem friedlichen Leben zwischen Ost und West nicht damit gerechnet, dass wir uns nach siebzig Jahren, in unserer Menschheitsfamilie, bis an die Zähne bewaffnet, wieder als Feinde gegenüberstehen würden. Wir sind aber, als Christen und religiös- oder humanistisch-orientierte Personen, zur Pflege unverzichtbarer Werte und Regeln des Zusammenlebens verpflichtet. Die Sicherung unserer Ressourcen zum Überleben der Menschheit erfordert, dass wir alle Kräfte einsetzen, um Zukunft für uns zu gestalten. Ich sehe daher auch die Aufgabe für uns, in Verantwortung vor Gott unserem Schöpfer zu bezeugen, welch ein Segen es bedeutet, Gerechtigkeit und Frieden zu wahren.
Ich erlebe daher, dass ich immer mehr von Gott beansprucht werde, Zeugnis über meinen Glauben abzulegen. Dies ist ja genau der Punkt, der mich einst bewog, alles stehen und liegen zu lassen, um noch im fortgeschrittenen Alter, das Abitur mit dem Ziel nachzuholen, nach dem Theologiestudium Priester zu werden. Dies geschah bis zu dem Augenblick, als ich bekennen musste „ich kann nicht mehr“. Damals stand ich kurz vor den Weihen. Der weitere Weg war aber keine Unterbrechung meiner religiösen Einstellung, spndern ein Weg unseren Glauben, in mannigfaltigen Formen neu und vertieft zu erfahren. Er war und blieb aber Wegweisung für alles, was ich im beruflichen, familiären und religiösen Umfeld zu bewältigen und zu verstehen hatte.
Es zeigte sich aber, dass nach der Pensionierung mit 75 Jahren mein Leben in unerwarteter Fülle wieder auf Zukunft offen war. Ich hatte nun die Zeit, um mich wieder mehr mit unserem Glauben zu befassen, und der Spur meines Herzens zu folgen, mit Gott im Gespräch zu bleiben, um IHM Ehre zu erweisen. Ich spüre nun wieder ein tröstliches Drängen, mehr als bisher über das zu reden, was mein ganzes Leben in Bewegung hielt, und in Bann zog. Es ist der Vater unser Schöpfer, der Sohn unser Erlöser und der Heilige Geist unser Tröster und Beistand. Immer Tag und Nacht bis zum heutigen Tag, war mein Blick auf Gott gerichtet, von dem wir alles haben, um von IHM, dem Herrn des Himmels und der Erde zu erzählen, der uns in unendlicher ewiger Liebe zugetan ist. Auch jetzt kommen die Tränen. Ich weine aber nicht, weil ich gequält, sondern weil ich vom Glück über Gott, und meiner unendlichen Sehnsucht nach IHM bewegt bin. Könnt Ihr verstehen, dass ich nicht mehr schweigen kann? Bleibt um Gottes Willen im Segen und Frieden. Ich bleibe im Gespräch mit Euch der Gottesmutter allen Heiligen und Seligen.