Auferstehung

Ich lade Euch ein, mit mir zusammen eine Pause einzulegen; um einmal für wenige Augenblicke alle Sorgen los zu lassen, und das innere Lächeln, das sich ausbreiten will, nicht wieder zu verscheuchen. Wir öffnen die Türe zur Terrasse vor meinem Arbeitszimmer, und genießen die freie Sicht über den von meiner Frau liebevoll gepflegten Garten, die angrenzenden Büsche, über die nahe gelegenen, in den Bäumen versteckten Häuser unserer Nachbarn hinweg, bis zum ansteigenden Wald, über den sich ein lichter blauer Himmel, mit einzelnen Kumuluswolken rundet. Ich staune immer wieder, welche vielfältigen Grüntöne, die vom Winde leicht bewegten Blätter, im Spiel von Licht und Schatten, sich den Blicken darbieten. Es lohnt sich manchmal, genau hinzusehen. Heute sind auf den ausladenden Blättern eines Busches, winzige Tautropfen so im Licht der Sonne gruppiert, dass sie wie Diamanten glitzerten. Es grenzt an ein Wunder, was die uns umgebende Natur vor unseren Augen ausbreitet. Ich zeige unseren Gästen meine Liege, die ich vor Blicken geschützt, gern zu einem Sonnenbad nutze, um unter dem Gesang der Vögel und Kinderstimmen, beim entspannten Atmen, auf die eigenen Gedanken und Empfindungen zu lauschen.
Wir hatten es an diesem Tag ruhig angehen lassen. Zu meiner Überraschung rief ein ehemaliger „Pirminer“ an. Wir hatten uns viel zu erzählen über die Zeit im Spätberufenen-Seminar, und die unterschiedlichen Lebensverläufe nach dem Abitur. Wir bedauerten sehr, dass unser St. Pirmin nicht mehr existiert und überlegten, auf welche Weise, an die Zeit des Seminars erinnert werden könnte. Nach wenigen Minuten unterbrach ich die Stille und sagte. Heute dachte ich an Christi Himmelfahrt. In Sasbach sangen wir an diesem Tag einst den Hymnus „viri galilaei…“, den ich in Erinnerung heute schon mehrfach anstimmte. Wir gehen zusammen auf unsere Terrasse vor meinem Arbeitszimmer: Dort stehen für uns bequeme Stühle bereit. Noch meint es die Sonne gut mit uns. Die Vögel singen und zwitschern die Melodie des Lebens. Wir sind Auge und Ohr, ohne das Meer der Stimmen, blühenden Bäume und Büsche, und der vielen Blumen in den Gärten zu erfassen. Als ob eine innere Stimme uns zuflüsterte: „Es ist alles gut so, wie es gerade ist“, schließen sich unsere Augen wie von selbst. Wir können es nun genug sein lassen, nur ein- und auszuatmen; da zu sein in ruhiger Erwartung, was geschehen will, und überlassen uns dem freien Spiel der Gedanken und Empfindungen. Ich weiß nicht wohin Euch eure Gedanken führen, aber ich kann Euch erzählen, wie es mir heute dabei geht:

Es kommt das Oster-Alleluja in mir hoch, und ich summe die Melodien der Liturgie und Osterlieder mit. Wie von selbst steigen Erinnerungen an die nachösterlichen Tage in mir auf. Da sind die Jünger, die in Trauer gefesselt, sich nicht von der Todeserfahrung des Karfreitages, und ihren Schmerz über den Tod des Herrn am Kreuz lösen können. Ihre Augen sind gehalten, als der auferstandene Herr sich den Emmaus-Jüngern anschloss. Sie waren begriffsstutzig wie wir. Muss der Herr nicht auch uns, beistehen, mit uns wandern und reden, damit auch wir, befreit von den Todesfesseln, durch IHN in uns auferstehen, um mit IHM im Geist und in Wahrheit, als SEINE Söhne und Töchter, durchs Leben zu wandern? In der Schrift ist belegt, wie derselbe Herr, der für uns am Kreuz starb, aus dem Grab auferstanden, mit den Jüngern redet und sie spüren lässt, dass ER ihre Not begreift, und Ihnen nahe ist. Dann hält der Auferstanden Mahl mit ihnen und nun gehen ihnen nicht nur die Augen auf. Brennt nicht auch unser Herz, wie bei den Jüngern in uns, wenn wir im Evangelium SEINE Stimme vernehmen, und ER mit uns Mahl hält? Wie oft habe ich mit anderen Christen zusammen in der Heiligen Messe die Wandlung von Brot und Wein, in des Herren Leib und Blut erlebt, und die Worte des Priesters, zum Gedächtnis des Herrn mitgebetet. Und dass erst nach und nach der Osterjubel sich in mir ausbreiteten konnte, dass der Herr uns und die ganze Schöpfung am Kreuz von Sünde Schuld und Tod erlöste, um im Reich der Gerechtigkeit und des Friedens mit IHM dem Vater und dem Heiligen Geist und miteinander, als Versöhnte leben zu dürfen. Möge der Herr unsere Augen und Herzen im Glauben, Hoffen und Lieben öffnen, um immer mehr zu begreifen, dass ER wahrhaft nicht im Tode blieb, sondern auch uns der Macht des Todes entrissen, zu ewigem Leben auferweckt, in uns und unter uns wohnt. Ja, Tod, wo ist dein Stachel, Hölle wo ist dein Sieg!
Und nun fallen mir die Schriftworte ein, dass die wahren Beter, Gott im Geist und in der Wahrheit anbeten. Das heißt doch auch mit Gottes Eingreifen in unsere Lebensgeschichte jederzeit zu rechnen, und uns SEINER Führung und Weisung anvertrauend, auch unser „fiat“ DEIN Wille geschehe, sprechen zu können, auch wenn wir nicht alles verstehen. Ist das nicht ein schönes Ostergeschenk, das Gott unser Vater, die Quelle allen Lebens, aller Schönheit, Güte, Vergebung und Erbarmen in SEINEM Sohn entdecken lässt und unseren Schöpfer, als Ursprung aller Schönheit, Güte und Erbarmens, in und um uns aufscheinen lässt: Dass der Vater uns SEINEN Sohn schenkt, um alles Trennende, die Fesseln des Todes, die Not der Gottferne, Schuld und Sünde zu sühnen, damit wir IHM durch SEINEN Sohn begegnen, und IHN im Geist und in der Wahrheit anbeten können. Wir verehren ja keinen Gott, der Lichtstraßen weit von uns entfernt ist, sondern den DREIFALTIGEN GEGENWÄRTIGEN VATER, der in Zeit und Ewigkeit in uns wohnen und wirken will. Hierzu sollen und dürfen wir, wie die Gottesmutter, beten: Der Heilige Geist möge in uns Gestalt annehmen, damit wir als „Auferweckte“, der Todesfesseln ledig, als Gottes- und Menschenkinder, miteinander frohgemut wandern können. Der Allmächtige möge uns durch SEINEN Sohn im Heiligen Geist zu allem Guten anregen und bewegen, und in uns darauf achten, dass wir SEINE Stimme nie überhören.

Die Auferstehung der ewigen Liebe.

Adventgebet

DU, unser Gott, wohnst gewiss im Licht unendlicher Liebe, als Vater, Sohn, und Heiliger Geist. Niemand vermag DCH zu fassen oder zu widerlegen. Sogar unsere Vernunft, die brennende Kerze, und deren Schatten, die Zweifel, verneigen sich im Feuer der Liebe vor DEINER Schönheit und Größe, DU Höchster, dreimal Heiliger, DU ewig Gegenwärtiger, DU unser liebster Vater. Dreifaltiger, DU wohnst wahrhaft ebenso in allem Geschaffenen und in den Herzen der Menschen. Erwecke in uns heiligen, adventlichen Geist, und berge uns im Schutze DEINER gegenwärtigen Kirche in DEINER versöhnenden Liebe, auf dem Weg zu den ewigen Wohnungen.

Komm Vater, komm Sohn, komm Heiliger Geist !

Licht in Dunkelheit

Anbetung

Vor aller Zeit, in unserer Zeit und von Ewigkeit zu Ewigkeit bist DU, der „ICH BIN DER ICH BIN“ unser Herr und Gott. Wir verneigen uns durch DEINE Gnade in Demut und Ehrfurcht vor DIR, DEINEM Sohn Jesus Christus und dem Heiligen Geist.. Wir verehren DICH, als unseren Schöpfer und Erhalter aller Gaben in DEINEM Universum. Heilig, heilig, heilig bist DU, aller Menschen und Geschöpfe Vater, und geheiligt werde immerdar DEIN über alles erhabener Name. Lass DEIN Reich der Wahrheit, Gerechtigkeit und des Friedens, immer wieder neu bei uns ankommen, und hilf uns, dass wir DIR und einander in Treue dienen, damit DEIN Wille auf Erden wie im Himmel geschehe. Gib uns das tägliche Brot DEINER GÜTE, LIEBE und BARMHERZIGKEIT, damit wir es teilen, und unser Hunger und Durst nach DIR gestillt werde. Vergib o Gott unsere Schuld seit Menschen Gedenken und ermutige uns, dass auch wir durch den Tod Deines Sohnes, unseres Herrn und Meisters, die Vergebung annehmen und, als Auferstandene im Herrn, allen Menschen in DEINEM Namen vergeben. Guter Gott lass nicht zu, dass wir DEINE Fürsorge und Liebe missachten, und in Versuchung geraten, uns als DEIN auserwähltes Volk, fremden Göttern und Götzen unserer Zeit zuwenden, sondern erlöse uns von allen Übeln des Leibes und der Seele. Denn DEIN ist alle Macht und Kraft und Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen

Heilig heilig heili heilig ist der Herr

Meditation

Herr und Gott, DU Vater unser Schöpfer, mit dem Sohn unserem Erlöser, und dem Heiligen Geist, unserem Beistand, begleite meine Worte mit DEINEM Licht. DU EWIGER, den Himmel und Erde nicht fassen, DU einziger Gott JAHWE, der ICH BIN der ICH BIN DA. Immer und ewig bist DU, vor aller, in aller Zeit, und in Ewigkeit. DU Alpha das alle Zeiten zeitigt, DEINEN Geschöpfen Leben schenkt, und als Omega deren Ende und Ziel bestimmt, Du seist hochgepriesen und gebenedeit. DU der LEBEN gewährende, dreimal heilige Herr und Gott, bist vor aller Zeit, in allen Zeiten, und nach aller Zeit, immer und ewig der Gegenwärtige. und Allmächtige ICH BIN der ICH BIN DA. Alle Zeiten und Geschöpfe im Himmel und auf Erden verdanken DIR ihr Dasein und Leben, und verneigen sich in Ehrfurcht und Anbetung vor DIR. Unser Herz, Leib, Verstand, Geist und Seele, jubeln auf, in DIR o Gott: Keine Macht der Welten, weder satanische Bosheit oder Tod, können DICH, ewiggütige, barmherzige, unendliche Liebe, und die geheimnisvollen Pläne DEINER göttlicher Gnade zerstören. Vater unser, der DU bist im Himmel, geheiligt werde DEIN Name, DEIN Reich komme, DEIN Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute, und vergib unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldnern, und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn DEIN ist die Kraft, die Macht, und die Herrlichkeit, in Ewigkeit. Amen.

Im Namen des Vaters Sohnes und Heiligen Geistes

Zur Lage

Die im Namen des Vaters, des Sohnes, des Heilig Geistes und der Versöhnung zu führende Debatte über einen bedeutenden Beitrag, den Europa in der transeuropäischen, transatlantischen und weltpolitischen Geschichte zu Leisten hatte und für die Zukunft bewahren muss, braucht heute dringend eine Stimme. Ich habe als Zeitzeuge einer leidvollen Geschichte, die kulturell-humanistische Bedeutung weltweiter Versöhnung des Christlichen Abendlandes zutiefst in mich aufgenommen. Sie prägte und prägt mich seit über sechsTagundneunzig Jahren hoffentlich bis zu meinem letzten Atemzug so sehr, dass ich dieses mich erfüllende und tragende christlich-humane Geschichtsbewusstsein, als zu unserem Wesen gehörend, verteidige und auch in Zukunft bewahrt sehen möchte. Wer in aller Welt fühlt nicht das Leid und den Schmerz, der sich seit Menschengedenken in Konflikten und entsetzlichen Kriegen bis auf den heutigen Tag in unserer Welt austobt. Und wir müssen zugeben, dass es uns bisher nicht gelang, das Paradies auf Erden herzustellen. Wir können jedoch auch noch heute Gott vertrauensvoll bitten, uns bei den anstehenden Aufgaben beizustehen. Denn auf Gottes Wegen und in SEINER Macht geschah und geschieht immer Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden im Himmel und auf Erden.

Die europäische Gemeinschaft ist zurzeit gezwungen, mit großem finanziellem Aufwand einen militärischen Schutzschild zur Abwehr der russischen Bedrohung aufzubauen. Ich habe keine Waffen, um uns zu verteidigen, aber unendlich mehr in Gottes Wort, das mich im Glauben, Hoffen und Lieben verpflichtet, mit allen Menschen und Geschöpfen in unserer angsterregenden, von Kriegen und Konflikten erschütterten, realen Welt zu leben, In einer Zeit, in der bisher geltende Ordnungen, sich aufzulösen scheinen, als ob kein Stein mehr des vertrauten Wertebewusstseins auf dem anderen bliebe, und alles sich in bedrohlichem Ausmaß auflöste in Chaos und Kampf um Macht zu unbekannten neuen Formen. Es zeigen sich heute strategische, politische, ökonomische, politische, wirtschaftliche und mediale Ereignisse, die mit zerstörerischer Gewalt um Ressourcen geführt werden. Eine Welt, in der Menschen guten Willens nicht leben wollen und können.

Ich habe im Unterschied hierzu oben, von einem andere Daseinskonzept geredet, das mich lebenslang prägte und mir und vielen Menschen half, die Folgen unmenschlicher Kriege in Europa und der Welt im Gottvertrauen um Erbarmen, Gerechtigkeit und Frieden in einem versöhnten Dasein zu überwinden. Zu Recht folgte ich einem Wertebewusstsein das ich der christlich abendländischen Tradition und ihrer transeuropäischen, transatlantischen und globalen Versöhnung verdanke. Ich fühle mich mit Ihnen allen zutiefst verbunden, denn wir haben gemeinsam ein hohes Gut zu verteidigen. Wenn es scheint, als ob wir ohnmächtig am Katzentisch global handelnder Akteure säßen, erhebe ich im Schutze Gottes meine mächtige Stimme und fordere uns alle auf, unsere Kultur zu pflegen. Leisten wir nicht nur unseren militärischen Beitrag zur Verteidigung Europas, sondern übernehmen und bewahren wir auch für alle wirksam, erhobenen Hauptes in Verantwortung vor der Geschichte, unser christlich-humanistisches Bollwerk transeuropäischen, transatlantischen, globalen Wertebewusstseins mit aller Kraft. Möge uns Gott, unser Schöpfer, der Sohn und Erlöser und der Heilige Geist, unser Tröster, hierzu alle guten Gaben schenken.

Geborgen in der Kirche
Geborgen im Glauben Hoffen und Lieben.

Schuld und Vergebung

Wir erleben in unseren Tagen, beim Reden und Handeln in der Öffentlichkeit, eine Verrohung der Sitten, die uns bedrückt. Dass wir Menschen, im Schutz der freien Meinungsäußerung, im öffentlichen Diskurs oder in der Begegnung mit Hilfs- und Ordnungskräften, respektlos mit einander umgehen, ohne dass ein Moderator wirkungsvoll eingreift. Es stellt sich die Frage: Darf das hohe Gut straffreier Meinungsfreiheit dazu führen, dass Beleidigung, Beschuldigung, Verletzung, Respektlosigkeit unter Mitmenschen erlaubt scheinen? Wo bleibt dann in unserer Gesellschaft eine Diskussion, über die vielfältige Schuld im Umgang mit einander? Wer kontrolliert zum Beispiel die Macht der Medien bei der Meinungsbildung? Das Schweigen vieler Menschen, kann sicher nicht als Zustimmung zum Fehlverhalten anderer im öffentlichen Diskurs gedeutet werden. Danken wir daher umso mehr den Medien und ihren Mitarbeitern, die sich gegen eine Verrohung der Sitten in unserem Land wehren, und uns mit ausgewogenen Berichten über gesellschaftliche, politische oder kirchliche Ereignisse informieren. Wir Christen leben mit unserem Volk und allen Menschen weltweit zusammen, und bitten im täglichen Herrengebet, eingedenk unserer Schuld, Gott zurecht um Vergebung, wie auch wir unseren Schuldnern vergeben. Im Vertrauen auf SEINE barmherzige Liebe und erlösende Gnade, erwächst daraus immer wieder Mut. zum Bekenntnis unserer Schuld.

Sicher bin ich nicht der Einzige, der sich vor Gott als ein armer Sünder erlebt. Ich weiß auch, wie schwer es fällt, sich die eigene Schuld einzugestehen, und darüber zu reden. Die Kirche hat zu Recht einen Vertrauensbereich geschaffen, der es dem Pönitenten erlaubt, sein Herz zu öffnen. Mit Freimut gilt es daher auszudrücken, wie lieb und teuer mir im Laufe des Lebens dieses Bußsakrament geworden ist. Leider haben es die Umstände und Altersbeschwerden erschwert, regelmäßig am Herz-Jesu-Freitag, bei einem mir vertrauten Priester zu beichten. Umso mehr vermisse ich bei Gottesdiensten, das mir von Kindheit an vertraute „Confiteor“, das Stufengebet, in dem wir Gläubigen mit dem Priester zusammen vor Gott, der Gottesmutter und allen Heiligen bekennen, in Gedanken, Worten und Werken durch eigene Schuld Gutes unterlassen und Böses getan zu haben. Sind wir Christen eventuell auch vom Gift der Selbsterlösung infiziert, die Schuld immer bei anderen zu suchen, deren Fehler zu kritisieren, die Gesellschaft, Kirche oder Gott anzuklagen, um uns selbst frei zu sprechen? Wer sollte dann aber in der Lage sein, das ersehnte Paradies auf Erden für uns herzustellen? Lenken wir dadurch nicht nur davon ab, dass wir alle Sünder sind, und Gottes Erbarmen, SEINE Erlösung, und die gegenseitige Vergebung nötig haben. Also weiter so? Nein, tausendmal nein. Sprechen wir für alle Menschen in der Wirtschaft, den Medien, in Politik, der Kirche dem Bildungswesen und unseren Familien in der Hoffnung auf Vergebung unserer Schuld, das „Confiteor“ wie wir es zu Beginn jeder Heiligen Messe mit einander beteten: Ich bekenne Gott, dem Allmächtigen, der seligen allzeit reinen Jungfrau Maria, dem hl. Erzengel Michael, dem hl. Johannes dem Täufer, den heiligen Aposteln Petrus und Paulus, allen Heiligen, und Euch Brüdern und Schwestern, dass ich Gutes unterlassen und Böses getan habe. Ich habe gesündigt in Gedanken, Worten und Werken, durch meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine große Schuld. Darum bitte ich die selige Jungfrau Maria, den hl. Erzengel Michael, den hl. Johannes den Täufer, die heiligen Apostel Petrus und Paulus, alle Engel und Heiligen und Euch Brüder und Schwestern, für mich zu beten bei Gott unserem Herrn. Laden wir herzlich alle Menschen unserer globalen Familie und alle Christen ein, bei Gott Fürbitte für uns einzulegen, dass wir zur Einsicht in unser schuldhaftes Verhalten kommen und einander gegenseitig verzeihen.

Bitten wir Gott aber auch inständig, dass ERuns Kraft verleiht mitzuwirken, dass wir die guten Sitten pflegen, jedem das Gute gönnen, das Böse verzeihen und würdevoll mit einander umgehen. Wir haben ja allen Grund, Gott, dem Vater Sohn und Heiligen Geist, der Allerheiligsten ewigen, starken und gerechten Liebe, ohne Makel und Fehl zu danken. Und IHN den HEILIGSTEN für das Leben, SEIN Erbarmen, die Vergebung unserer Sünden und Schuld und die Wohnung in SEINER Kirche, dem Reich ewigen Friedens, zu rühmen und zu lobpreisen. Beten wir wie der Schächer am Kreuz: DU, über alles Geliebter Gott, Vater. Sohn und Heiliger Geist, bist nicht Schuld an dem Bösen in der Welt, das uns hindern könnte DICH zu verehren anzubeten und zu verherrlichen und DIR für alles Gute zu danken. Tröste uns o Vater mit dem Segenswort DEINES Sohnes am Kreuz zum Schächer: „Heute noch wirst Du bei mir im Paradies sein!“

Das Kreuz der Erlösung und Hoffnung

Bittgebet

O Gott unser Schöpfer
und Vater mit dem Sohn
unserem Herrn und dem
Heiligen Geist unserem

Tröster und Beistand
hilf uns glauben hoffen
bitten beten und aus
Deiner Liebe Leben

DIR danken für alles
was DU gibst weil DU
uns und was DU bist
in Zeit und Ewigkeit

Unendlich liebst sei
DU gelobt gepriesen
und gebenedeit auf
Erden und Himmel weit

Ds Kreuz

Jeder Mensch erfährt im Leben unausweichlich sein eigenes Kreuz. Wir Christen vertrauen aber darauf, dass uns der Herr in allen Nöten beisteht, und uns im Heiligen Geist hilft, die Last zu tragen. Vielleicht möchte Gott im Kreuz und Leid nur die Hoffnung auf Hilfe durch IHN zum Leben erwecken. Ich kann mir Gott unseren Herrn, der Seine Schöpfung für gut befindet, nur als „DEUS caritas est“ vorstellen. Mich erschreckt daher zutiefst, dass wir der Versuchung erliegen könnten, unser Kreuz, das uns mit Jesus Christus verbindet, zu verleugnen. Dies wäre das reine Entsetzen, ein Abweichen von Gottes Wegen, um anderen Götzen zu dienen. Wohin uns die Anbetung fremder Götter nach „unserem Bild und Gleichnis“ führen kann, das ist in unseren Tagen auf vielfache Weise zu beobachten. Scheint doch der Tanz ums goldene Kalb, die Verweltlichung und Abkehr der Menschen von Gott allgegenwärtig zu sein. Wir können das uns auferlegte Kreuz im Zerbrechen von Beziehungen, bei gegenseitiger Entwürdigung, in Leid, Elend und den Grenzen unserer Hilfen im Alltag, hautnah erleben. Wie wohl tut es dann, wenn Menschen bei einander wohnend, sich die Hand reichen, das Mögliche unternehmen, sich gegenseitig trösten, und Gott in unserer Not, um Hilfe und Erbarmen anrufen. Wie nötig ist im Leid auch ein tröstendes Wort, die bergende Hand oder ein verständnisvolles Schweigen. Dass auf diese Weise manchmal ein Stück Himmel auf Erden, aufleuchten kann, durfte ich in der Arbeit als Psychotherapeut und in vielen Begegnungen mit Menschen erfahren.

Einander beim Lasttragen zu helfen, ist aber für uns Christen noch nicht die ganze Wahrheit. Denn aus allem Scheitern und Leiden erwächst immer wieder neue Hoffnung, Vertrauen und Liebe zu einander, und zu Gott unserem Vater. Er vermag in uns Barmherzigkeit, Mitleid und Hilfsbereitschaft zu erwecken, deren es bedarf, um Sein Reich des Friedens aufzubauen. Unser Herr und Meister Jesus Christus geht uns auf diesem Weg voran, und lehrt uns, IHM vertrauensvoll, mit unserem Kreuz zu folgen. Dabei kann es jedoch geschehen, dass, wir manchmal mehr unser eigenes und nicht so sehr Jesu und Gottes Leid sehen und beklagen. Wer aber vermag ermessen, was unser Herr an physischer Gewalt bei Seiner Kreuzigung, und durch die Ablehnung Seiner Liebe und Sendung, für uns gelitten hat? Wie sehr muss Gott, unser Vater, menschlich gesprochen, immer wieder leiden, wenn wir IHM die kalte Schulter zeigen, als müssten wir einen Störenfried aus unserem Leben beseitigen. Gott aber lässt trotz allem nicht ab von Seiner Liebe. Mit offenen Armen geht er immer wieder auf uns zu, oder trägt uns, wie verirrte Schafe, auf Seinen Schultern ins Reich des Friedens zurück. Das Kreuz und Leid in unserem Leben erinnert uns immer wieder daran, wie nötig wir den Herrgott brauchen. Lassen wir daher vom göttlichen Winzer die ungeordneten Strebungen in uns beschneiden, damit der wahre Gott, der Gegenwärtige, uns im Kreuz und der Auferstehung Seines Sohnes begegnen, und im Heiligen Geist trösten, beleben und stärken kann. Aller Willkür und dem Spott ausgeliefert, fragt uns der Herr vom Kreuz herab, ist einer da, der Mitleid mit mir hat. Ich sage: Ja mein Herr und mein Gott „adsum“. Es hat mich immer erschüttert, wenn Menschen DIR o Gott die kalte Schulter zeigten und einander Leid zufügten. Herr erbarme DICH meiner, erbarme Dich unser. Wie von fern höre ich die Worte „heute noch wirst Du mit mir im Paradiese sein“. Lassen wir Kreuzträger diese tröstenden Worte Jesu tief in unsere geschundenen Herzen dringen.

Das Kreuz der Erlösung und Hoffnung

Dornbusch

Jegliches Bild von DIR, HERR, das mich hindern könnte, DEINE je neue Wahrheit, Schönheit und Gestalt Raum zu lassen, muss in der Begegnung mit DIR am Dornbusch wie Zunder verbrennen. Ich ziehe die Schuhe aus, verstumme und beuge mich tief in den von DIR gewährten heiligen Augenblick. Dank quillt aus offenem Herzen und Hoffnung, DICH immer wieder neu erfahren zu dürfen, und DEINEM liebenden Blick Stand zu halten. Wenn DU, der ewig Heilige und Gegenwärtige Halt gewährst, weichen Bilder und Gedanken über DICH, denn ich bin DEIN und DD bist mein. Unser Leben mit DIR am Dornbusch, HERR, ist dann wie Karfreitag und Ostersonntag zugleich: Jeden Augenblick stirbt, was wir nicht sind und neues Leben feiert Auferstehung. Ja, HERR, DU überragst alles Geschaffene unendlich und birgst uns in DEINER wunderbaren Unfassbarkeit und Nähe. Mein ganzes Leben, alle Höhen und Tiefen halte ich DIR zum Dank und Opfer hin. Es ist mein Lied und DEIN Klang, unser Gesang; die Musik in allem Sein, DU im brennenden Dornbusch von den Toten wahrhaft Auferstandener.

Hoch gelobt sei ohne End das hochheilige Sakrament

Ein neuer Weg

Als ich gegen Ende des Jahres 1969 entschied, das Studium der Theologie zu beenden, konnte ich noch nicht sicher erkennen, wie es danach weiter gehen sollte. Bisher hatte ich als Spätberufener nach dem Abitur, mehrere Semester Philosophie und Theologie mit dem Ziel, Priester zu werden studiert, und stand vor den ersten Weihen. Obwohl ich damals, wegen der wirtschaftlichen Lage im Baugewerbe nicht damit rechnen konnte, bald einen befriedigenden Arbeitsplatz zu finden, sah ich im Versuch, in den früheren Beruf als Baukaufmann, zurück zu kehren, die einzige realistische Chance. Schweren Herzens fuhr ich einige Tage über Weihnachten nach Hause, um noch einmal über meinen künftigen Weg nachzudenken, bevor ich im neuen Jahr wieder nach Münster fahren würde, um mich an der Universität zu exmatrikulieren. Was dieser schwierigen Entscheidung voraus ging, habe ich ausführlich in der Erzählung „Entscheidung in Münster“ beschrieben. Aber wie so oft in meinem Leben, half mir in dieser unübersichtlichen Lage, ohne mein ersichtliches Zutun, ein gütiges Geschick wieder weiter:

Etwas nachdenklich und besorgt, stand ich nach Neujahr auf dem Bahnsteig in Basel, um in den Zug nach Münster umzusteigen. An den Waggons vorbei schlendernd, erblickte ich am Fenster eines leeren Abteils, eine hübsche Frau. Mein Interesse an ihr war sofort geweckt, und es gelang mir, einen freien Platz gegenüber dieser blonden Dame einzunehmen. Ich hatte mich nicht getäuscht: Vor mir saß eine sorgsam gepflegte, sympathische junge Frau, die hin und wieder von ihrer Lektüre aufsah, und mir ein freundliches Lächeln schenkte. Ich kann mich, als wäre es gestern gewesen, noch genau an diese erste Begegnung erinnern: Mir gegenüber saß eine attraktive, von der Sonne gebräunte Frau, mit sportlicher Kurzhaarfrisur. Sie trug einen roten Rollkragenpulli, einen farblich darauf abgestimmten, rotkarierten Schottenrock, und passende Stiefel. Eine kleine Weile verlor ich mich schweigend, im Anblick dieser anmutigen, hübschen Erscheinung. Durch ihr einladendes, freundliches Wesen ermutigt, wagte ich es dann zu fragen, ob sie mit einer Unterhaltung einverstanden wäre? Sie stimmte lächelnd zu, und wir befanden uns kurz danach in einem anregenden Gespräch: Ich erfuhr zu meiner Freude, dass sie nach einem Winterurlaub in der Schweiz, nach Münster unterwegs sei, um dort ihr Medizin-Studium fortzusetzen. Etwas Schöneres hätte mir in der gegebenen Situation nicht passieren können. Sie schien angenehm berührt zu sein, als sie hörte, dass ich ebenfalls nach Münster reiste. Meine Stimmung hellte sich zu zusehend auf, denn ich bemerkte, wie mich der Charme der hübschen Frau verführte, mich von der vermeintlich besten Seite zu zeigen. Beim Rückblick auf die anregende Unterhaltung während der Fahrt, will es mir aber gerechter Weise erscheinen, als ob ich mehr geredet hätte, als sie. Die Stunden vergingen jedenfalls wie im Fluge. Sie erzählte von ihren Ski-Ferien zusammen mit ihrer Familie, und ich sprach von den Weihnachtsferien in Rheinfelden und dem Studium der Theologie in Münster. Meine persönliche Situation, dass ich mich zum Ende des Wintersemesters an der Universität exmatrikulieren werde, blieb aber vorerst noch ungeklärt. Was wir einander darüber hinaus während dieser angenehmen Unterhaltung auf der Reise nach Münster zu erzählen hatten, vermag ich nicht mehr zu erinnern. Viel zu sehr war ich mit der Frage befasst, wie ich meine Reisebegleiterin dafür gewinnen konnte, uns in Münster wieder zu begegnen. Ich freute mich daher sehr, als sie ohne lange zu zögern bereit war, eine Einladung anzunehmen, uns in der Vorlesung über Psychoanalyse bei Professor Dr.med. Winkler wieder zu sehen. Wir saßen auch alsbald neben einander in der besagten Vorlesung. Der von mir sehr geschätzte Professor, musste sich von da an mit meiner geteilten Aufmerksamkeit bei seinen Vorträgen begnügen, denn es blieb nicht bei einem gemeinsamen ersten Besuch seiner Vorlesungen.

Welch ein seltsames Geschick hatte uns zum rechten Zeitpunkt zusammengeführt? Meine Entscheidung, das Theologiestudium zu beenden war gefallen, und jetzt, da ich dabei war, mein Leben neu zu planen, lernte ich diese hübsche Frau kennen. Dass sie mich über die übliche Nähe zu einer zufälligen Bekanntschaft hinaus interessierte, wurde mir eines Tages sehr bewusst: Am Prinzipalmarkt in Münster stehend, um den Karnevalsumzug zu beobachten, sah ich unvermutet am gegenüber liegendem Straßenrand eine hübsche blonde Frau, die meiner Bekannten erstaunlich ähnlichsah. Sie hatte sich zudem bei einem Manne eingehängt. An der Bitterkeit und Wut, die ich in diesem Augenblick bemerkte, konnte ich ermessen, wie viel sie mir schon bedeutete, denn sonst hätte ich nicht so eifersüchtig und enttäuscht reagiert. Den Stein, der mir vom Herzen fiel, hätten Sie, liebe Leser plumpsen gehört, als sie mir in einem nachfolgenden Gespräch glaubhaft versicherte, dass ich mich getäuscht hatte. Von da an nutzte ich jede sich bietende Gelegenheit, um mit meiner Bekannten zusammen zu sein. Sie bewohnte ein kleines, nach ihrem Geschmack eingerichtetes Appartement, durch das ich mich veranlasst sah, mein schlichtes Studentenzimmer aufzugeben, um auch ihr ein angenehmes Ambiente anbieten zu können. So erfüllte ich Ihren Herzenswunsch, gelegentlich bei mir vor einem offenen Kamin zu speisen und zu plaudern. In den vertraulichen Gesprächen konnte ich in den folgenden Monaten über meine schwierige Lage, die mit dem bevorstehenden Ende des Theologiestudiums entstand, ausführlich reden. Ihrem freundschaftlichen Zuspruch hatte ich es zu verdanken, dass in mir der Mut und die Hoffnung wachsen konnten, einen Studienwechsel zu erwägen.

Für mich stand bald fest, dass ich, wenn überhaupt, nur Klinische Psychologie studieren würde, von der ich mir im Beruf eine gewisse Nähe zur ehemaligen Ausrichtung als Theologe versprach. Ich gestehe gern, dass meine damalige Freundin wesentlich zur Entscheidung beitrug, noch einmal ein Studium zu beginnen. Sie erkannte, dass ich in dem bisherigen Examen, meine Befähigung zu wissenschaftlichem Arbeiten nachgewiesen hatte, sodass ich mit Studienförderung rechnen durfte, um dann zusammen mit den restlichen eigenen Mitteln, ein Studium finanzieren zu können. Da aber mein bisheriges Studium geisteswissenschaftlich ausgerichtet war, und mit der Klinischen Psychologie ein naturwissenschaftliches Studium folgte, war es ungewiss, ob ich den neuen Anforderungen gewachsen war. Daher stand für mich fest, dass ich nur bei einem guten Ergebnis im Vordiplom, in Psychologie weiter studieren würde. Nach diesen Vorüberlegungen war ich dazu bereit, einen Studienwechsel zu wagen. Zum Ende des Wintersemesters 1969/70 beendete ich mit der Exmatrikulation das bisherige Theologiestudium, und begann ab dem Sommersemester 1970 das Studium der Klinischen Psychologie an der Westfälischen Wilhelmsuniversität in Münster.

Ich freue mich darauf, Ihnen liebe Leser, in einem folgenden Beitrag von den Begegnungen und Erfahrungen mit Menschen während des Psychologie-Studiums und dem Leben in Münster erzählen zu dürfen.

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