Nicht geweinte Tränen

Ein Sommertag: Großmutter arbeitet mit mir an einem Sägebock. Hin und her läuft die Handsäge. Wir zerkleinern Stämme zu Brennholz. Nicht nur das Sägen bereitet uns Vergnügen. Wir beide kennen uns gut. Eine erfreuliche, gemeinsame Zeit, umhüllt uns. Wie bei der Arbeit mit der Handsäge, so schenkte mir die Großmutter im Hin und Her vertrauter Nähe, beständige Liebe und Geborgenheit. Großmutter war daher für mich, obwohl sie nicht viel redete, durch ihre konstante Anwesenheit wie ein sicherer Hafen, aus dem ich zu kindlichen Spielen auslief, und in den ich nach ermüdenden Aktionen wieder zurückkehrte. So gut ich konnte, hatte ich ihr schon viele Male beigestanden: Wenn sie zur Behörde ging, begleitete ich sie stolz, las ihr die Texte vor, und half beim Ausfüllen der Formulare. Brauchten wir Kohlen, dann zog ich den schweren Leiterwagen. Sie las täglich die Heilige Schrift, und betete andächtig den Rosenkranz. Ich fühlte mich einbezogen und in guter Obhut. Umständehalber schliefen wir in einem Zimmer. Nach ermüdenden Spieltagen, spendete sie mir den Abendsegen. Sie bekreuzigte sich und mich mit Weihwasser. Eine seelische Wohltat, die mich mein ganzes Leben lang begleitete. Mit ihrem abgegriffenen Rosenkranz bete ich mich auch noch heute in den Schlaf. Die Großmutter zeigte mir durch ihr ganzes Wesen, dass ich ihr wichtig war. Im Zusammenleben mit ihr habe ich durch sie die fraglose Sicherheit, geliebt zu werden und zu lieben, einprägsam erfahren.

Diese unbeschwerte Kindheit, fand in meinem zwölften Lebensjahr ein jähes Ende. Ich war in keiner Weise darauf vorbereitet, dass meine Großmutter einmal nicht mehr da sein könnte. Während wir vergnügt Holz sägten, überfiel sie plötzlich ein Unwohlsein: Sie sackte ein wenig in sich zusammen, und griff sich an die Brust. Ich erkannte sofort, dass sich irgendetwas Schlimmes ereignete. Besorgt bot ich ihr den Arm, und geleitete sie bis zum ersten Podest unseres mehrstöckigen Wohnhauses. Hier brach die Großmutter in die Knie. Ich stützte sie dabei, und sie starb in meinen Armen. Der herzzerreißende Aufschrei unserer Mutter klingt mir noch in den Ohren. Sie war herbeigeeilt, stand uns gegenüber, blickte in die brechenden Augen ihrer Mutter, und erlebte so deren Tod. Die panische Reaktion meiner Mutter, die am ganzen Leib zitterte, beunruhigte mich sehr. Dem Auftrag, einen Arzt zu holen, kam ich in bestürzender Eile nach: Ich sehe mich noch, wie von Furien gehetzt, auf den Straßen rennen, bis ich endlich einen der uns vertrauten Ärzte fand. Dieser konnte aber nur noch den Tod der Großmutter feststellen. Sie lag inzwischen ruhig, ohne zu atmen, bewegungslos und mir fremd geworden, auf ihrem Bett in unserer Wohnung. Nach einiger Zeit holten sie Männer ab und brachten sie bis zur Aussegnung und Beerdigung in das „Totenhäusle“ unseres Friedhofs.

Was sich danach ereignete, erlebte ich schockiert und blockiert, wie in einem schrecklichen Film: Das Geschehen lief an mir vorbei. Irgendetwas schnürte mir die Kehle zu. Ich fand keine Worte, nicht einmal Tränen. Am Grabe stand ich, ohne zu begreifen, was da geschah. Nur die Leichenträger habe ich noch vor Augen, wie sie, schwarz gekleidet den Sarg an Seilen langsam in das Grab senkten. Ich höre heute noch den dumpfen Aufprall des Sarges auf der Erde, und die Geräusche, als die Seile wieder hoch gezogen wurden. Wie versteinert stand ich da, in einem Zustand, der weder Tränen noch Trauer zuließ. Vor dem Totenhaus im Friedhof fürchtete ich mich danach lange Zeit. Den Geruch der Thuja-Hecken konnte ich nicht mehr leiden. Den Friedhof und alles, was mit Tod zu tun hatte, verbannte ich ängstlich aus meinem Gedächtnis. Es fiel mir in den folgenden Jahren auch sehr schwer, mich an die Großmutter zu erinnern. Ihr Gesicht und ihre Gestalt waren aus meiner Erfahrung verschwunden. Die Versuche, an sie zu denken, endeten immer in bitterer Enttäuschung. Ohnmächtig und schmerzerfüllt, zog mich das überfordernde Geschehen in seinen Bann. Hatte ich zuvor gern und stolz über meine Großmutter geredet, als wäre sie die liebenswerteste Person der Welt, war ich nun nicht mehr in der Lage, über sie und ihren Tod, der mich fassungslos machte, zu klagen oder zu trauern. Es schien so, als wären auch alle positiven Erfahrungen, vor ihrem Tod in mir erstorben. Wenn in späteren Jahren Erinnerungen an sie auftauchten, überfielen mich Wehmut und Trauer, die mir oft die Teilnahme am aktiven Leben vergälte. Wie ein großer Stein lag die Einschätzung, es könne mich nach dem Tod der Großmutter niemand mehr so wie sie lieben, auf der Seele. Auch meine Liebe zu ihr fand keinen Ausdruck mehr. Selbst ihr Bild verblasste so sehr, dass ich mir nicht mehr vorstellen konnte, wie sie aussah. Es schien, als ob alles, was mich leidvoll an die Zeit mit ihr erinnerte, und viele nicht geweinte Tränen in meiner Brust versiegelt wären. Der Wunsch, nicht mehr an diese Katastrophe erinnert zu werden und die Angst, dass andere Menschen mein Leid nicht verstehen könnten, verschlossen mir den Mund.

Es dauerte seine Zeit und ein Leben in vertrauter Umgebung, bis ich wieder weinen lernte, mit anderen Menschen Freundschaft pflegen konnte und in der Lage war, über den Tod meiner Großmutter und den anhaltenden Schmerz zu sprechen. Im offenen Gespräch mit vielen Menschen ist nun der Stein, der auf der Seele lastete, weggewälzt, und ich erfahre wieder den österlichen Segen, zu lieben und geliebt zu werden. Warum sollte ich daher trotz schmerzlicher Trennung und Tod, nicht wieder wie früher, dankbar und stolz über die Liebesbeweise und kostbaren Erfahrungen mit der „besten Großmutter“, die es für mich gab, sprechen. Ihr Segen hat mich ja ein Leben lang begleitet. Ihr Rosenkranz liegt, nicht unbenutzt, unter meinem Kopfkissen. Ist das nicht die eine oder andere Träne wert?

Das Kreuz der Erlösung und Hoffnung

Nicht geweinte Tränen

Ein Sommertag: Großmutter arbeitet mit mir an einem Sägebock. Hin und her läuft die Handsäge. Wir zerkleinern Stämme zu Brennholz. Nicht nur das Sägen bereitet uns Vergnügen. Wir beide kennen uns gut. Eine erfreuliche, gemeinsame Zeit, umhüllt uns. Wie bei der Arbeit mit der Handsäge, so schenkte mir die Großmutter im Hin und Her vertrauter Nähe, beständige Liebe und Geborgenheit. Großmutter war daher für mich, obwohl sie nicht viel redete, durch ihre konstante Anwesenheit wie ein sicherer Hafen, aus dem ich zu kindlichen Spielen auslief, und in den ich nach ermüdenden Aktionen wieder zurückkehrte. So gut ich konnte, hatte ich ihr schon viele Male beigestanden: Wenn sie zur Behörde ging, begleitete ich sie stolz, las ihr die Texte vor, und half beim Ausfüllen der Formulare. Brauchten wir Kohlen, dann zog ich den schweren Leiterwagen. Sie las täglich die Heilige Schrift, und betete andächtig den Rosenkranz. Ich fühlte mich einbezogen und in guter Obhut. Umständehalber schliefen wir in einem Zimmer. Nach ermüdenden Spieltagen, spendete sie mir den Abendsegen. Sie bekreuzigte sich und mich mit Weihwasser. Eine seelische Wohltat, die mich mein ganzes Leben lang begleitete. Mit ihrem abgegriffenen Rosenkranz bete ich mich auch noch heute in den Schlaf. Die Großmutter zeigte mir durch ihr ganzes Wesen, dass ich ihr wichtig war. Im Zusammenleben mit ihr habe ich durch sie die fraglose Sicherheit, geliebt zu werden und zu lieben, einprägsam erfahren.

Diese unbeschwerte Kindheit, fand in meinem zwölften Lebensjahr ein jähes Ende. Ich war in keiner Weise darauf vorbereitet, dass meine Großmutter einmal nicht mehr da sein könnte. Während wir vergnügt Holz sägten, überfiel sie plötzlich ein Unwohlsein: Sie sackte ein wenig in sich zusammen, und griff sich an die Brust. Ich erkannte sofort, dass sich irgendetwas Schlimmes ereignete. Besorgt bot ich ihr den Arm, und geleitete sie bis zum ersten Podest unseres mehrstöckigen Wohnhauses. Hier brach die Großmutter in die Knie. Ich stützte sie dabei, und sie starb in meinen Armen. Der herzzerreißende Aufschrei unserer Mutter klingt mir noch in den Ohren. Sie war herbeigeeilt, stand uns gegenüber, blickte in die brechenden Augen ihrer Mutter, und erlebte so deren Tod. Die panische Reaktion meiner Mutter, die am ganzen Leib zitterte, beunruhigte mich sehr. Dem Auftrag, einen Arzt zu holen, kam ich in bestürzender Eile nach: Ich sehe mich noch, wie von Furien gehetzt, auf den Straßen rennen, bis ich endlich einen der uns vertrauten Ärzte fand. Dieser konnte aber nur noch den Tod der Großmutter feststellen. Sie lag inzwischen ruhig, ohne zu atmen, bewegungslos und mir fremd geworden, auf ihrem Bett in unserer Wohnung. Nach einiger Zeit holten sie Männer ab und brachten sie bis zur Aussegnung und Beerdigung in das „Totenhäusle“ unseres Friedhofs.

Was sich danach ereignete, erlebte ich schockiert und blockiert, wie in einem schrecklichen Film: Das Geschehen lief an mir vorbei. Irgendetwas schnürte mir die Kehle zu. Ich fand keine Worte, nicht einmal Tränen. Am Grabe stand ich, ohne zu begreifen, was da geschah. Nur die Leichenträger habe ich noch vor Augen, wie sie, schwarz gekleidet den Sarg an Seilen langsam in das Grab senkten. Ich höre heute noch den dumpfen Aufprall des Sarges auf der Erde, und die Geräusche, als die Seile wieder hoch gezogen wurden. Wie versteinert stand ich da, in einem Zustand, der weder Tränen noch Trauer zuließ. Vor dem Totenhaus im Friedhof fürchtete ich mich danach lange Zeit. Den Geruch der Thuja-Hecken konnte ich nicht mehr leiden. Den Friedhof und alles, was mit Tod zu tun hatte, verbannte ich ängstlich aus meinem Gedächtnis. Es fiel mir in den folgenden Jahren auch sehr schwer, mich an die Großmutter zu erinnern. Ihr Gesicht und ihre Gestalt waren aus meiner Erfahrung verschwunden. Die Versuche, an sie zu denken, endeten immer in bitterer Enttäuschung. Ohnmächtig und schmerzerfüllt, zog mich das überfordernde Geschehen in seinen Bann. Hatte ich zuvor gern und stolz über meine Großmutter geredet, als wäre sie die liebenswerteste Person der Welt, war ich nun nicht mehr in der Lage, über sie und ihren Tod, der mich fassungslos machte, zu klagen oder zu trauern. Es schien so, als wären auch alle positiven Erfahrungen, vor ihrem Tod in mir erstorben. Wenn in späteren Jahren Erinnerungen an sie auftauchten, überfielen mich Wehmut und Trauer, die mir oft die Teilnahme am aktiven Leben vergälte. Wie ein großer Stein lag die Einschätzung, es könne mich nach dem Tod der Großmutter niemand mehr so wie sie lieben, auf der Seele. Auch meine Liebe zu ihr fand keinen Ausdruck mehr. Selbst ihr Bild verblasste so sehr, dass ich mir nicht mehr vorstellen konnte, wie sie aussah. Es schien, als ob alles, was mich leidvoll an die Zeit mit ihr erinnerte, und viele nicht geweinte Tränen in meiner Brust versiegelt wären. Der Wunsch, nicht mehr an diese Katastrophe erinnert zu werden und die Angst, dass andere Menschen mein Leid nicht verstehen könnten, verschlossen mir den Mund.

Es dauerte seine Zeit und ein Leben in vertrauter Umgebung, bis ich wieder weinen lernte, mit anderen Menschen Freundschaft pflegen konnte und in der Lage war, über den Tod meiner Großmutter und den anhaltenden Schmerz zu sprechen. Im offenen Gespräch mit vielen Menschen ist nun der Stein, der auf der Seele lastete, weggewälzt, und ich erfahre wieder den österlichen Segen, zu lieben und geliebt zu werden. Warum sollte ich daher trotz schmerzlicher Trennung und Tod, nicht wieder wie früher, dankbar und stolz über die Liebesbeweise und kostbaren Erfahrungen mit der „besten Großmutter“, die es für mich gab, sprechen. Ihr Segen hat mich ja ein Leben lang begleitet. Ihr Rosenkranz liegt, nicht unbenutzt, unter meinem Kopfkissen. Ist das nicht die eine oder andere Träne wert?

Gespräch mit Gott

Ich muss mit Dir reden, Herr! Mein Herz ist übervoll: Es sind Fragen, Schmerzen, Freuden. Wir sind in Not, Herr! Unser Gespräch mit Dir, ist wie ein Metronom, ein Taktgeber, damit wir und alles, was es für uns gibt, in der rechten Ordnung bleiben kann. Denn ohne Dich, Herr, nicht auszumalen, welche Qual und Hoffnungslosigkeit dann unser Los wäre. Aus dem Glauben, den Du uns ins Herz gelegt hast, wenden wir uns Tag und Nacht im Reden und Schweigen an Dich. Denn groß bist Du Herr, barmherzig und wunderbar! Dass All und die kleinste Mücke leben aus Deiner Hand; ich und die vielen anderen Menschen auch. Ich hole sie alle heim in DEIN göttliches Erbarmen, schwach, einsam, todeskrank wie wir sind. Lege Deine segnende Hand auf uns. Schau uns alle an; schau auch mich an. Wir brauchen Dich, Deine Nähe, den Frieden in Dir, und in der Welt, nötiger als unser tägliches Brot. Stärke unseren Glauben, die Hoffnung und die Liebe, auch wenn wir uns enttäuscht zurückziehen, von DIR unserem Taktgeber, Du Gott in uns, über uns und mit uns. Reiß DU, Herr, in dieser Zeit und allezeit die Mauern ein, die wir gebaut haben, die uns von Dir und voneinander trennen. Gieße immer wieder neu „Heiligen Geist“ in unsere Herzen, den Geist der Hoffnung, des Trostes und der Weisung, damit wir auf DEINEN Wegen pilgern können. Komme uns mit DEINER Gnade zuvor, stelle uns DEIN Licht aus, halte, berge und stärke uns, damit wir das tun, was Deinem Willen entspricht und was unsere Glaubenspflicht ist. Hilf uns, die Angst zu überwinden, die uns hindern könnte, dort, wo die Not am größten ist, präsent zu sein, um vom Überfluss unseres Glaubens, das tägliche Brot der Liebe mit einander zu teilen.

Lobgesang

Herr öffne unser
Schweigen DIR in
Worten anzuzeigen
wie alles in uns zu
DIR drängt weil es
DEINEN Namen kennt

Unendlicher DEIN
Name VATER SOHN
und GEIST DU lebst
im Herzen zierst die
Fahne die den Weg zum
Himmel weist

DEINER Fülle danken
wir der ganzen Schöpfung
reiche Zier DU HEILIGER
GEIST mit DEINEN

Gaben dring tief in
unsre Seelen ein und
bringe was wir sind
und haben das Viele
in das Eine ein

Dass Erde und
Himmel alle Werke
preisen Gottes Kraft
und Stärke im Glanze
der Dreifaltigkeit auf
Erden und in Ewigkeit

Die Ehre sei dem Vater Sohn und Heiligen Geist

Peter

Ich konnte mir nicht erklären, warum ich beim Versuch, den Reichtum einer beglückenden religiösen Erfahrung in Worte zu fassen, in eine betrübliche Arbeitshemmung geriet. Es fühlte sich in der voran gegangenen Meditation alles, wie in der Genesis beim Schöpfungsakt des Herrn, gut an. Ich war dabei, in einem Text dieser schönen Erfahrung nachzu,,spüren. Da brach plötzlich das gestaltende Wort weg. Ich musste den Schreibtisch verlassen, und versuchte im Gespräch mit meiner Frau, die innere Macht, die mich zu schreiben hinderte, zu verstehen.

An die Tatsache, dass mein Bruder Peter seit Tagen im Todeskampf lag, hatte ich in diesem Augenblick keine Erinnerung. Erst als uns Peters Frau Lore anrief und sagte, dass er soeben um 14.45 Uhr gestorben sei, überkam mich eine Ahnung davon, dass ich unbewusst den Todeskampf meines Bruders mit durchlitten haben könnte. Seit über zwei Jahren wusten Peter und wir alle, dass seine Lebensuhr ablaufen wird. In dieser Zeit ist uns mein Bruder und seine Familie mehr als je zuvor ans Herz gewachsen. Die Art und Weise, wie er die Chemotherapie und deren Nebenwirkungen ertrug, und immer wieder Hoffnung gegen jede Hoffnung aufbaute, hat uns tief beeindruckt. Ebenso die menschliche Haltung, wie Lore und die ganze Familie Peter in dieser schweren Zeit beistanden. Als ihm in den letzten Wochen vor seinem Tod, nur noch Morphium blieb, um die starken Schmerzen zu lindern, holte ihn Lore aus dem Krankenhaus in häusliche Pflege. Manchmal hatte ich große Sorgen um deren Gesundheit. Die anstrengende Pflege lief nicht spurlos an ihr vorüber. Die Belastungen waren ihr anzusehen. Peter wurde in den letzten Wochen Tag und Nacht von Lore, deren Tochter und ihrer Schwester liebevoll versorgt. Auch Peters stiller, im Hintergrund aber stets präsenter Schwiegersohn, der Enkel und die Enkelin brachten sich auf ihre Weise in die familiäre Aufgabe ein

Sofort nach dem Anruf, fuhr ich zusammen mit meiner Frau nach Gondelsheim. Im Gespräch mit ihr wünschte ich mir unterwegs, die nötige Fassung bewahren zu können, um Lore und Peters Familie nicht zu belasten. Da der Arzt bei unserem Eintreffen seine Pflicht erfüllte, baten Daniela, ihr Mann und die Enkel uns in ihre Wohnung im gleichen Haus. Da saßen wir nun. Meine Kehle war wie zugeschnürt. Ein Glück, dass ich ähnliche Situationen kenne, in denen trotz karger Worte, Nähe und Trost möglich ist. Die Familie begleitete uns anschließend in die Wohnung Lores im Untergeschoss. Ich bat darum, für meinen Bruder mit der Familie zusammen beten zu dürfen.

Peter, der uns zuletzt zu meinem achtzigsten Geburtstag besuchte, und uns erst danach von seiner Krankheit berichtete, lag leblos aber würdevoll wie erlöst und angekleidet auf seinem Bett. Der Herr hatte ihn nach Hause geholt, zu all den anderen treuen Menschen, die uns voran gegangen sind, mit denen wir über deren Tod hinaus in Liebe verbunden bleiben. Peter, mein Bruder, hat diese letzte Prüfung bestanden. Er hat wahrlich die Lebenskrone aus der Hand unseres Schöpfers verdient. All das kann ich jetzt, in Worte fassen. Obwohl ich mit allen über jede Stunde froh bin, die uns mit ihm geschenkt wurde, stand ich doch erschüttert an Peters Todesbett. Im Unterschied zum Tod meiner Großmutter, der mich nach einer sorglosen Jugend im Alter von 12 Jahren mit Angst und Entsetzen erfüllte, sodass ich den Anblick der Toten nicht ertragen konnte, blieb ich jetzt stehen. Nicht nur der lebendige, sondern ebenso der tote Bruder wird meine und unsere Erinnerungen an ihn prägen.

Wir beteten zusammen ein Vaterunser. Ich reihte mich dabei ein in die Familie der Zurückbleibenden. Mehr noch, es gelang mir für uns alle einige wenige Worte zu sagen und Peter mit dem Kreuzzeichen zu segnen. Wir wussten ja schon lange, dass es mit ihm zu Ende gehen wird. Nun lag er vor uns und muss nicht mehr leiden und kämpfen. Und dennoch, während ich versuchte ihm, wie vor Jahren bei der Krankensalbung unserer Mutter, ein Osterlied anzustimmen, will mir das Alleluja nicht gelingen. Aus der Seite des Herrn floss ja auch nur Blut und Wasser – das Alleluja des Ostertages folgte später. Für mich und für uns alle wird das Osterlicht aber sicher auch wieder siegreich aufleuchten. In Kreuz und Auferstehung, des Lebens Mitglied einer solchen Familie zu sein, die zu Hoffnungen berechtigt, erfüllt mich unter Tränen mit Stolz.

Der Herr ist für uns gestorben und vom Tod auferstanden-

Trostworte

In Summe der erkennbaren Ereignisse, hat Putin nicht nur eine gestärkte Bereitschaft zur Verteidigung der Verbündeten, die Kritik an seiner Propaganda und Diplomatie in der Weltöffentlichkeit, sondern auch eine zunehmende Opposition in Russland, als Folge der Ereignisse und Sanktionen zu erwarten. Aus christlicher Sicht können wir, bei allen nötigen Hilfen zu Lösung der anstehenden Fragen, darauf vertrauen, dass Gott die Menschen aller Zeiten liebt, und durch das Leben, den Tod und die Auferstehung SEINES Sohnes, im Gehorsam zum Vater, Sühne für unsere Schuld geleistet hat. Dies gibt uns Anlass, nicht nur Gott zu bitten, dass er uns vor Kriegen verschone, sondern auch dafür zu danken, dass ER uns im Heiligen Geist zu SEINEN Kindern Söhnen und Töchtern macht, die in einer Menschheitsfamilie als Versöhnte in Frieden mit einander leben dürfen. Unser Schöpfer will keinen Krieg, sondern ER ermutigt uns durch SEINE Liebe, dass wir IHM und einander in Sorge und Verantwortung auch für das ewige Leben dienen. Bedenken wir, was der Vater gelitten haben musste, um SEINEN Sohn für uns zu hinzugeben, und wie sehr uns der Herr Jesus Christus liebt, der unsere Schuld am Kreuz sühnte, dann hat uns der Heilige Geist schon jetzt getröstet. und in der Hoffnung gestärkt, einander als Versöhnte im Namen Gottes zu vergeben, und zu SEINER Ehre, mit einander im Frieden als Erlöste unsere Wege zu gehen. Der Vater Sohn und Heilige Geist gebe uns SEINEN Segen!

Die Auferstehung der ewigen Liebe.

Hymnus

Gott, der ICH BIN DER ICH BIN DA , von Ewigkeit zu Ewigkeit unerforschliche Liebe und Leben. Wir loben und preisen DICH in allem was DIR um DEINER selbst Willen zukommt, und beten DICH in DEINER Herrlichkeit vor in und nach aller Zeit an. DU, unser über alles geliebter Vater, hast Himmel und Erde, alle Kreaturen und uns Menschen erschaffen. Wir danken DIR, dass es uns und den unendlichen Reichtum des Universums DEINER Liebe gibt. Wir danken DIR für DEINE Liebe Güte und Barmherzigkeit, die nicht an sich hält, sondern aus unerschöpflicher göttlicher Fülle Werke belebt, sie für gut befindet und ihnen Würde und Sinn verleiht. Welch eine Anmaßung und Sünde ist es, Gott von dem wir alles haben, als gäbe es IHN nicht abzulehnen. Erheben wir eingedenk solch unermesslicher Sünde vor Gott, mit allem was wir sind und haben, für alles was Gott erschaffen und erhält, die Arme zum Gebet mit der Bitte um Vergebung in Dank und Lobpreis.

Wie unendlich Weise und überströmend ist DEINE Liebe Herr und Gott, den wir in Ehrfurcht zitternd, unseren über alles geliebten Vater nennen dürfen. DU hast uns im Advent allen Lebens, die Propheten, DEINEN Sohn, das Evangelium, die Kirche und viele gläubige Menschen geschenkt, und bist durch Maria Fleisch und Wort geworden, um in DEINEM Reich des Friedens der Gerechtigkeit und der Liebe bis zum Ende der Zeiten unter uns zu wohnen. DU hast DICH in DEINEM Sohn der ungeheuren Schuld und Sünde der Gottvergessenheit ausgeliefert, und DICH als Herr und Gott geoffenbart, um uns Menschen und alle Geschöpfe aus Sünde Schuld und ewigem Tod zu erlösen, um uns in den Himmel DEINER Liebe zu führen. Dieser Himmel der ewigen Liebe hat zu unserem Glück und Segen schon ein menschliches Gesicht. DU selbst, unerforschlicher Gott erwählst im Heiligen Geist die Jungfrau Maria zu unserer und zur Mutter DEINES Sohnes. IN IHM durch IHN und mit IHM erweist DU DICH, als über alles geliebter Vater. SEINEM Willen gehorsam besiegt ER durch SEIN Leben, den Tod am Kreuz, die Auferstehung und den Tod, alle Macht des Bösen, die Schuld und Sünde aller Menschen. ER nimmt auch uns in SEINEM Reich der Gerechtigkeit und des Friedens als Auferweckte in den Gehorsam und in die Hoffnung auf ewiges Leben aller Geschöpfe hinein. Wünschen wir uns und dem ganzen Universum, dieses Geschenk göttlicher Liebe mit und durch den Gottes- und Menschensohnes, den Frieden auf Erden und die ewige Versöhnung mit einander und mit Gott dem Vater dem Sohn und dem Heiligen Geist.

Glaubensbekenntnis

Allerheiligster Vater, wir danke DIR, dass DU uns und das Universum im ewigen Anfang DEINES liebenden göttlichen Herzens erschaffen hast, und im Dasein erhältst. DEIN unendlicher Anfang vor, und DEINE Gegenwart in, und nach aller Zeit, sei in Ewigkeit gepriesen und verherrlicht. Und wir danken mit allem, was wir sind und haben, der von DIR erwählten, allerseligsten Jungfrau Maria, die uns DEINEN geliebten Sohn geschenkt hat, der uns zu DEINEN Söhnen und Töchtern macht. DEIN allerheiligster Sohn, der DICH Vater, uns als Menschensohn und Bruder, in ewiger Liebe geoffenbart hat, sei gelobt und gepriesen. IHM, dem Eckstein der heiligen Kirche, dem Ort des Gebetes, des Dankes, der Verherrlichung Gottes, unserer Heimat im Glauben Hoffen und Lieben, sei Ehre und Dank. ER, unser allerheiligster Erlöser, der unter Pontius Pilatus gelitten, am Kreuz für uns gestorben, zu den Toten hinabgestiegen, am dritten Tag von den Toten auferstanden ist. Sei gepriesen. ER, der in den Himmel aufgefahren, zu Rechten des Vaters sitzt, von dort kommen wird, die Lebenden und die Toten zu richten, sei hoch gelobt. ER, Jesus Christus, der Allerheiligste, der unser Weg. die Wahrheit und das Leben ist, der Gottes Volk in SEINER heiligen Kirche, dem Ort der Gerechtigkeit und des Friedens, in der Einheit des wahren Glaubens bewahrt sei die Ehre. IHM unserem Herrn gebührt in Gott. und unserem Namen mit allen Kreaturen, Heiligen und Seligen für die Vergebung der Sünden, die Auferstehun der Toten und das ewige Leben, ewig Dank und Herrlichkeit. Wir preisen ebenso den Heiligen Geist, der uns mit allen Geschöpfen des Universums in Zeit und Ewigkeit geschenkt ist. IHM, der uns im Willen des Vaters und des Sohnes in der Einheit der Kirche vor den Pforten der Hölle bewahrt, im Leiden tröstet, zur Gottes- und Nächstenliebe ermutigt, und uns in die ewigen Wohnungen des Vaters begleitet, sei Lob Dank und Herrlichkeit. Der Vater der Sohn und der Heilige Geist segne SEINE Kirche, uns und alle Geschöpfe des Himmels und der Erde, im Universum SEINER ewigen Liebe.

Geborgen in der Kirche
Geborgen im Glauben Hoffen und Lieben.

Kirschblüten

Manche Märchen könnten so beginnen: Es war einmal eine große Familie. Der Vater hatte wie alle Väter viel zu tun, um im Auf und Ab des Lebens das Nötige zu besorgen. Er wusste, wie fast alle Väter, was eigentlich wichtig war, und nur zu oft übersehen wurde. Aber ihm war das Glück beschert, von Jugend an mit Mutter Natur in gutem Einvernehmen zu leben. Sie gebar ja immer wieder neues Leben und sorgte still und ohne Unterlass dafür, dass alle ihre Kinder wohl gedeihen konnten. Glaubt mir, es gab unter ihrem Schutz schon lange und bis heute unermesslich viele Pflanzen und Tiere aller Art und sogar auch vernunftbegabte Menschen auf Erden. Allen diesen Lebewesen gewährte sie für eine genau zugemessene Zeit in immer wieder neuen Formen ein auskömmliches Dasein. Und nicht nur das. Sie freute sich bis zum heutigen Tag von Herzen, wenn alle ihre Kinder sich voll entfalteten und mit ihren Artgenossen zusammen ein eigenes Leben führten. Über all dies hinaus, barg sie sorgsam die vielen Geheimnisse des Lebens und die Weisheit, dass auf jeden Herbst und Winter wieder ein neuer Frühling und Sommer folgte.

Unter dem Segen der Natur brachte einst ein Kirschbaum im Garten, als die Vögel und Menschen längst die leckeren Früchte eines Jahres verzehrt hatten, wieder neue Schösslinge hervor. Eine lange Zeit des Reifens und Wartens lag nun vor ihnen. Nachdem die Herbstwinde die fahl gewordenen Blätter abgeschüttelt hatten, konnte man endlich den Stamm und die vielen Zweige besser erkennen. Wirklich schön war er, auch ohne Laub. An der den Winden zugekehrten Seite hatte der Kirschbaum Moos angesetzt. Das bedeutete, dass er an dieser Stelle schon viele Jahre lang seinen Platz behauptete. Wer es einmal versucht hatte, diesen einmaligen Stamm mit seinen vielfältigen Verzweigungen zu zeichnen, konnte erfahren, welch schönes Kunstwerk die Natur geschaffen hatte. Aber nur einem staunend schweigenden Betrachter, gab der Kirschbaum in beglückenden Augenblicken etwas von seiner Würde preis. Selbst ein Poet brauchte sensible Augen und Ohren, damit diese Zwiesprache gelingen konnte. Sagte doch neulich ein Schössling zum andern: «Du Nachbar, findest Du es nicht schön, dass uns die Mutter Natur vor Einbruch der kalten Jahreszeit in ein so feines Mäntelchen gepackt hat, um uns vor Wind und Kälte zu schützen?» «Gewiss, sagte ihr Nachbar, und ich bin mir auch sicher, dass sie uns schützend während des langen Wartens bis zum nächsten Frühling begleiten wird». «Selbst die Tiere haben aber im Unterschied zu uns einen sehr großen Vorteil, entgegnete der Andere nachdenklich. Sie können wenigstens Laute von sich geben, wenn es ihnen gut oder schlecht geht. Und außerdem gibt es ja auch noch die vielen klugen Menschen, die denken und reden können.» Da geriet sein Nachbar ins Philosophieren und gab -neun Mal klug- zur Antwort: «Stimmt schon, aber hast Du nicht bemerkt, dass manche Menschen weder richtig sehen, hören, noch fühlen können und dass sie manchmal so seltsame Dinge tun?»

Da wurde der Andere ein wenig traurig und antwortete: «Ich weiß, uns fehlt einiges von dem, was Menschen auszeichnet. Ich jedenfalls leide sehr darunter, wenn sie unsere Mühen für sie da sein zu wollen, gar nicht so recht bemerken». Das ging dem anderen Schössling zu Herzen. Er wollte seinen Nachbarn trösten und bemerkte: «Schau, gerade jetzt hat sich ein vom Wind zerzauster Sperling auf unseren Zweig gesetzt und singt der Kälte und dem Regen trotzend, für uns ein frohes Lied». Nun erinnerten sich beide Schösslinge an derartige schöne Erlebnisse im vergangenen Frühling und Sommer bis tief in den Herbst hinein und daran, dass ihnen in dieser Zeit viele Vögel und Insekten Gesellschaft geleistet hatten. Nach dieser erfreulichen Erkenntnis, bargen sie sich wieder in ihre wärmenden Mäntelchen, um mit den Gefährten, dem nächsten Frühling entgegen zu träumen. Sie waren sich sicher, dass die Mutter Natur sie durch den strengen Winter bringen und danach wieder zu neuem Leben erwecken werde. So kam es dann auch.

Nach einem langen Winter hielt sich die Frühjahrssonne mit Ihrer Wärme noch sehr zurück. Die Schösslinge wunderten sich. Sie hatten lange gewartet und spürten nun ein Drängen, sich zu entfalten. Unsere beiden Schösslinge gehörten zu den ersten, die es wagten, die ersten Sonnenstrahlen zu nutzen, um sich aus ihren Mäntelchen zu schälen. Welch ein Wunder! Die anderen Blüten folgten ihnen, und über Nacht schlüpften auch sie aus ihren Winterkleidern. Die Zweige mochten sich recken und strecken und hatten dennoch keine Chance mehr, selbst gesehen zu werden. Denn ein weißes Blütenmeer hüllte den Kirschbaum wie in ein Festtagsgewand ein. Die vielen Blüten platzten vor Stolz und freuten sich über die emsigen Bienen, Insekten und die fröhlich zwitschernden Vögel, die ihnen Gesellschaft leisteten. Die beiden Schösslinge bekamen feuchte Augen, als sie sich, von einem Windhauch bewegt, gegenseitig in ihrer vollen Schönheit bewunderten und zunickten. Sie wurden dabei fast ein wenig fromm, und dankten gerührt der Mutter Natur für ihre Gaben. «Was hast DU denn», fragte der eine, zur Blüte gewordene Schössling, den anderen besorgt, «Du schaust ja trotz all Deiner Blütenpracht ein wenig traurig aus?». «Ach», sagte dieser: «Mir gefällt zwar mein Frühlingskleid, aber ich habe mich doch auch für alle Tiere und Menschen hübsch gemacht und wünschte mir, dass sie sich über unsere Pracht freuen könnten. Es dauert doch nur wenige Stunden, dann nimmt uns der Wind die feinen Röckchen wieder ab».
Diese Worte gingen der anderen Blüte so zu Herzen, dass Sie nur mit Mühe ihre Tränen zurückhalten konnte. Dann wollte sie Trost spenden und entgegnete: «Aber schau doch auf die vielen Bienen, Insekten und Vögel, die uns besuchen. Und siehe da, das kleine Mädchen an der Hand der Mutter. Höre wie es staunend jauchzt und mit seinem Finger auf die Blütenpracht nach oben zeigt». «Ich habe den Jubel und den Finger wohl bemerkt, entgegnete die andere Blüte, aber ich kann ja nicht sprechen, um dem Kind meine Freude zu zeigen und meine Trauer, dass so viele andere Menschen uns das ganze Jahr über bei all ihren Geschäften gar nicht wahrnehmen». «Stimmt und stimmt doch nicht ganz, entgegnete die andere Blüte. Ich kenne einen Poeten, von dem weiß ich, dass er uns und die Mutter Natur bemerkt. Ja ich glaube sogar, dass er uns liebt und Mitleid mit uns hat, weil wir nicht reden können. Noch mehr, ich traue ihm zu, dass er es versucht, an unserer Stelle mit seinen Artgenossen darüber zu reden». «Du glaubst wirklich, dass es einen Menschen gibt, der für uns Blüten und die ganze schweigende Natur ein gutes Wort einlegt?» «Das weiß ich nicht so genau, gab die die andere Blüte zu bedenken, aber ich bin sicher, dass er uns und den Kirschbaum liebt». «Woher willst Du das so genau wissen, entgegnete die andere Blüte.» «Ich kann das auch ohne Worte in seinen Augen und seinem Herzen erkennen, entgegnete die Andere. Wenn der Poet mich manchmal aus seinem Fenster so innig anschaut, dann bin ich mir dessen sicher, dass er unsere schweigende Blütensprache versteht und ich bin dann sehr glücklich darüber, dass er unsere Anmut und Pracht schön findet.» «Ja und wenn im Herbst unsere Blütenblätter abgefallen und vom Winde verweht sind, und in der kalten Jahreszeit von unseren Frühlingskleidern nichts mehr zu sehen ist, fragte die andere Blüte?» «Ja, auch dann schaut er oft aus seinem Fenster und sein Blick sagt mir, dass er auch unseren kahlen Baum und die entblätterten Zweige liebt.» Die andere Blüte reckte und streckte sich danach ein wenig und sagte mit einigem Stolz: «Allmählich beginne ich zu hoffen, dass unser Dasein auch anderen Lebewesen Freude bereitet». Genau in diesem Augenblick gelang es dieser Blüte mit einem verständnisvollen Lächeln, dem sanften Winde eines ihrer schönsten Blütenblätter anzuvertrauen. Dann fügte sie glücklich hinzu: «Ich habe nun gar keine Angst mehr, mich von der Mutter Natur, wie es uns gemäß ist, von einer Kirsche wieder in eine Knospe verwandeln zu lassen, die warten muss, bis sie im Frühling für einige Stunden wieder zu neuem Leben erweckt wird.» «Und was macht Dein Poet, in dieser Zeit, fügte sie fragend hinzu?» «Er nimmt alles, was er mit uns erlebte, wahr und schreibt eine Geschichte, um die Menschen an uns zu erinnern und ihnen Augen und Ohren für die Schönheit der Natur zu öffnen.

Kirschblüzen

INITIUM SAPIENTIAE TIMOR DOMINI

In goldenen Lettern grüßen jeden Besucher, die über der Pforte der Heimschule Lender in Sasbach bei Achern geschriebenen Worte „INNITIUM SAPIRNTIAE TIMOR DOMONI“. Im Anfang der Weisheit ist die Ehrfurcht Gottes. Das angegliederte, leider nicht mehr bestehende,“Spätberufenenseminar St. Pirmin“, habe ich zu weiteren Studien vor vielen Jahren verlassen. Die Worte berühren aber alle Menschen, die in Kenntnis ihres Wissens und Nichtwissens in ehrfürchtigem Staunen, den aller Wirklichkeit und Erscheinungen zugrunde liegende Schöpfer, den wir Christen in Einheit mit dem Sohn und dem Heiligen Geist als Gott und Herrn verehren. Verneigen wir uns vor dem „ICH BIN DER ICH BIN DA“, dem herrlichsten, ewigen, höchsten, liebsten Geheimnis allen Lebens im Himmel und auf Erden um SEINER selbst Willen in großer Freude.

Denn wir sind nicht von einem imaginären Schicksal aus dem Nichts in ein nebulöses Dasein geschleudert, sondern, wie die Heilige Schrift bezeugt, als Geliebte Gottes, in SEINER wunderbaren von IHM erschaffene Welt, in das geheimnisvolle Universum SEINER Liebe, ins Dasein berufen. Ehre, Ruhm und Herrlichkeit sei unserem Vater, dem Sohn und Heiligen Geist, allezeit und in Ewigkeit. Denn ER, der Allmächtige, gewährt der Schöpfung, wie uns die Genesis berichtet, im Mikro- und Makrokosmos Leben in Fülle. Unser Herz und alle Sinne jauchzen, loben und preisen den Herrn und Gott, der dem Erdkreis und allen Bewohnern Leben verleiht, und den Triaden der Sterne am Firmament ihre Bahn weist, vor dem selbst die himmlischen Heerscharen ihre Knie beugen. Wir dürfen unserem Schöpfer vertrauen, dass ER die Macht hat, alles Böse zu besiegen, wird SEINEM Werk bis in die ewige neue Schöpfung Bestand verleihen.

In SEINEM Sohn, der im Heiligen Geist aus Maria, der erwählten Jungfrau geboren, unter Pontius Pilatus, wie die Schrift bezeugt, unserer Sünden wegen gekreuzigt wurde, der gestorben und am dritten Tag von den Toten auferstanden ist, ist uns als Wahrheit, Heil und Weg zum ewigen Leben gegeben. In den Himmel aufgefahren sitzt ER zu Rechten des Vaters, um im Heiligen Geist unter uns zu wohnen, bis ER dereinst wieder kommt, alle Lebenden und Toten zu richten. An SEINEM heiligen Leben und Wirken haben wir als Söhne und Töchter SEINER Kirche, im Reich der Gerechtigkeit und des Friedens, Anteil. Das kostbare Erbe des Mitleids, Erbarmens und der Vergebung unseres Gottes, der Glaube, die wunderbare Hoffnung und Liebe, die im Heiligen Geist im Evangelium und Dienst der Kirche bezeugt ist, soll durch uns bis an die Enden der Erde zu allen Geschöpfen gelangen.

Bitten wir daher den Heiligen Geist und unseren wunderbaren Vater im Himmel, durch SEINEN Sohn, auf die Fürsprache Marias, um allen Segen, der im Willen Gottes möglich ist. Beten wir inständig in allen Belangen der Kirche und Welt, um Einheit, Frieden und Gerechtigkeit zu IHM, und empfehlen wir alle Brüder und Schwestern, Geschöpfe, den Mikro- und Makrokosmus im Himmel und auf Erden der Liebe Gottes. Die Ehre sei dem Vater Sohn und Heiligen Geist allezeit und in Ewigkeit.

Das Geheimnis
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