Gestalten

Wahrheit zeigt
stolz ihr Gesicht
im Erkennen
als das Licht

Memoria die uns
zu Eigen will
nicht in alten
Räumen bleiben

Nur Hoffnung
für alles Leben
ahnt Wahrheit
in Fülle und Segen

Der Wächter

Ein Brief

Liebe Freunde,
was drängt mich heute zum Schreiben? Es ist leicht zu erklären. Ich habe einfach Lust mit Euch ein wenig zu plaudern. Schon meldet sich in mir aber eine kritische Stimme: „Darf man das, möchten die Anderen das auch?“ Und dann folgt der Einwand: „Haben wir nicht das Recht dazu, einfach nur zu erzählen, was uns umtreibt, in der Hoffnung, dass wir einander verstehen?“ Etwas Rückendeckung gewinne ich bei der Erinnerung an die „Alten“, bei denen wir in unserer Jugend lernten, wie Plaudern geht. Es waren die fleißigen Handwerker in unserer Umgebung, die sich ab und zu Zeit gönnen, neben ihrer Arbeit über alles zu reden, was sie bewegte. Auf dem Lande war es Sitte, dass die Bauern sich nach des Tages Mühen auf eine Bank vor dem Hause setzten, oder im Winter auf die wärmende Kunst in der Stube, um es sich bei Gesprächen wohlergehen zu lassen. Nichts anderes habe ich im Sinn, wenn ich Euch, und den Vielen über unseren Leserkreis hinaus, einige Sätze zum reinen Vergnügen anbiete. Heute schenkt uns die Natur, zum Segen der ans Licht drängenden Pflanzen und Blüten, einen sonnigen Tag. Als ich mir aber vorstellte, dass Sie ein Brief, nicht wie meine Frau, beim Vorlesen eines Buches einladen könnte einzuschlafen, blieb meine gute Laune erhalten. Das muss ich näher erklären:

Wir lesen schon geraume Zeit jeweils in der Mittagspause bei einem Espresso mit Vergnügen Bücher, meistens Klassiker, die während der beruflichen Zeit zu unserem Leidwesen nur das Bücherbord zierten. Von befreundeter Seite geschenkt, fesselt uns seit einiger Zeit der Roman „Madame Bovary“ von Gustave Flaubert. Es ergeben sich bei dieser Lektüre für uns immer wieder Gelegenheiten zu einer Nachfrage oder zu einem Gespräch. Nach über zweihundert Seiten, blicken wir heute zurück: Flaubert zeigt uns in der Gestalt der „Emma“ in Beziehung zu ihrem gutmütigen Ehemann und ihrem Liebhaber Rodolphe, den vergeblichen Versuch, aus einem fragwürdigen Leben illusionär auszubrechen. Flaubert versteht es, dem Leser durch die handelnden Personen und deren Umwelt, das gesellschaftliche Leben und den Geist seiner Zeit nahe zu bringen. Es gelingt ihm, die Leser in einer bewundernswert bildhaften Sprache zu fesseln, und realen Vorgängen des Alltags, eine zeitlose Gestalt zu geben. Es ist ein Geschenk, dem täglichen Brot unseres Daseins im Raum der Kunst oder der Sprache Bedeutung zu verleihen, und auch mein Anliegen den realen Alltag in im literarischen Schaffen zu würdigen.

Sie wissen, liebe Leser, dass ich vor langer Zeit an Hand eines erfahrenen Informatikers, dem Rat eines Freundes folgend, einen Literaturblog einrichtete. In dieser Zeit kam ich leider nicht zum Schreiben. Hinzu kam die Tücke des Objektes: Das Office-Programm meines Rechners konnte nicht aktiviert werden. Zum Glück funktioniert mein Laptop noch, während wir versuchten, dem Programm wieder auf die Beine zu helfen. Gelegentlich nehme ich in „technischen Angelegenheiten“ auch den Rat unserer Töchter in Anspruch, die wie alle jungen Frauen mit den neuen Medien vertraut sind. Sie konnten mir aber im vorliegenden Falle nicht helfen. und eine Tochter ließ mich wissen, dass ich ihr im Umgang mit meinen Arbeitsgeräten wie ein „IT-Opa“ vorkomme, der sie mit manchen Fragen überfordere. Das deute ich als ein Kompliment für meine Kenntnisse in diesem Bereich. Ich kann diesem Lob aber nicht vorbehaltslos zustimmen, denn zuweilen gibt es beim Lernen auch herbe Enttäuschungen, die ich nicht verschweigen möchte: Vor einiger Zeit bat ich meinen Administrator von Unruhe getrieben um Hilfe, denn ich hatte die Kategorie meiner Kurzgeschichten im Literaturblog gelöscht. Als ich ihm auf dessen Nachfrage bestätigte, bei diesem Vorgang ein rotes Warnsignal bemerkt, aber übergangen zu haben, sah ich ihn fassungslos vor mir stehen. Es folgte meinerseits ein Stoßgebet zum Heiligen Antonius, der mir schon oft half, Verlorenes wieder zu finden. Dann suchte ich selbst angestrengt nach den Texten und -o Wunder- ich fand sie tatsächlich wieder. Das Programm des Literatur-Blogs, hatte wie ein treuer Knecht, die von mir als gelöscht vermuteten Kurzgeschichten, automatisch unter „unkategorisierte Texte“ gespeichert. Sie können sicher den Stein plumpsen hören, der mir von der Seele fiel, als ich mich daran machte, alle Texte wieder geordnet einzugeben. Dabei konnte ich vom neuen Archiv profitieren, das mein Administrator einrichtete, sodass ich bei der Recherche die gesuchten Texte leicht finden konnte. Ich kann Ihnen daher nur empfehlen, sich bei einer Textsuche im neuen Literaturblog dieser Hilfe zu bedienen.
Im Übrigen passt alles, was ich Ihnen heute erzähle, sehr gut zu meinem Hauptthema, allem Kreativen offen, ständig nach neuen Erfahrungen zu suchen, und immer wieder neue Formen literarischen Austausches mit den Lesern zu erkunden. Ich versichere hoch und heilig, dass der Gedanke, Ihnen einen freundlichen „Brief“ zu schreiben erst bei der heutigen Lektüre in Mittagspause auftauchte. Gebannt von dieser Idee, begann ich sofort, ihr eine literarische Form zu geben. Ob mir das gelungen ist, unterstelle ich Ihrem Urteil. Andere Optionen habe ich daher vorerst zurückgestellt: In meiner Schublade liegt ein Manuskript zum Thema „Spukgestalten“, das auf seine Vollendung wartet. Auch meine heutige Absicht, weitere Texte der letzten Jahre im Literaturblog unterzubringen, gab ich zugunsten dieses Briefes auf. Aber bei all meiner Vorliebe für Literatur, Kultur und Religion, übersehe ich natürlich weder die aktuelle politische Weltlage, noch die anstehenden europäischen oder deutschen Fragen. Bekannter Weise wird in den Medien hierzu viel, manchmal zu viel geschrieben, und noch mehr geredet. Ich wende mich daher lieber anderen Themen zu:

Haben wir zum Beispiel alle im Blick, dass nach Karfreitag Ostern und die nachösterliche Zeit beginnt. Ohne den österlichen Geist, der auch mich auferweckt, und ständig zu neuen Taten ermuntert, wäre mir ja nicht der Gedanke gekommen, Ihnen heute einen Brief zu schreiben. Als Kinder suchten wir die Ostereier und die suchenden und fragenden Jünger, wir alle, brauchen immer wieder einen Anstoß, der uns ermuntert, in neuen Sprachen und Formen, das unfassbare österliche Geheimnis zu deuten und zu feiern. Genau das versucht Ihr Franz Schwald aus Oppenweiler mit seinen Geschichten und Gedanken. Ich betrachtete zum Beispiel vor wenigen Minuten einen Rosenstrauß auf unserem Tisch. Genau in diesem Augenblick tauchte die Sonne eine einzelne Rose so in ihr Licht, dass ich sie für eine Weile wie gebannt anschaute. Die Augen meines Herzens erfassten im staunenden Hinblick ihre wahre Schönheit und Bedeutung für mich weit mehr, als meine natürlichen Augen. Vielleicht können Sie, liebe Leser, einen ähnlichen Standpunkt des „Staunens“ einnehmen und mit mir, die aufbrechende Kraft des jährlich wiederkehren Frühlings und Sommers genießen. Ich habe aber nun den Eindruck, als ob ich Ihnen in meiner österlichen Freude, auf unserer imaginären „Bank oder Kunst“ schon mehr erzählt habe, als bei einem Zusammensitzen ohne Sie zu ermüden, gesagt werden sollte. Wie sie ja wissen, liebe ich mit Bedacht Kurzgeschichten. Wie Kinder, gern „Pusteblume“ spielen und sich freuen, wenn die Samen des Löwenzahnes wie kleine Fallschirm davon fliegen um irgendwie ihr Ziel zu finden, so hoffe auch ich, dass das eine oder andere Wort bei Ihnen landet.
Mit freundlichen Grüßen und Wünschen, Ihr
Franz Schwald

Wunderbarer Gott

Im Namen des Vaters des Sohnes und des Heiligen Geistes. Mir wurde eine Betrachtung geschenkt, die ich mit Euch, an diesem schönen sonnigen Tag, teilen möchte. Ich hatte mich nach dem Erwachen an den Flügel gesetzt, und ein wenig improvisiert. Dann nahm ich in meinem geliebten Sessel Platz, und schloss die Augen vor dem von meinem Großvater geschnitzten Kreuz, der Maria mit dem Jesuskind, und einer Kirchenikone an der Wand. Ich folge jetzt meiner Meditation: O Gott, der DU vor aller Zeit in der ewigen dreimal heiligen Unendlichkeit DEINER selbst bist, war ich und alles was es gibt schon in DIR. Dann sprichst DU DEIN Schöpferwort, und alles was ist, und je in der Zeit sein wird „factum est“ geschieht. DU bist die Quelle, der Herzschlag und Atem, in allem was in der Zeit lebt. Die ganze Schöpfung verneigt sich ohne Worte im Dank und Drang des Lebens und Sterbens vor DIR. DU zeugst auch uns Menschen und schenkst uns Geist, Stimme und Wort. Und DU, wunderbarer Gott und Herr gehst mit uns, als der Allerheiligste Gegenwärtige durch die Zeit. DU erfüllst unser Leben in Sehnsucht nach DIR, in DEINEM eingeborenen Sohn. In IHM mit IHM und durch IHN schenkst DU uns im Glauben und in der tätigen Liebe die Hoffnung, auf ewiges Leben im Reich der Gerechtigkeit und des Friedens, als DEINE Söhne und Töchter, in Hoffnung ewigen Himmel DEINER Gegenwart hier und in DEINER neuen Schöpfung.

Als DEINE Kirche erleben wir, wunderbarer Gott, auf der Wanderung mit DEINEM Sohn, in Freude und Leid des Lebens, immer wieder Zeichen DEINER Gegenwart. In der Taufe, in den Sakramenten der Kirche, und im Wirken DEINES Heiligen Geistes, entreißt DU uns der Macht des Bösen, und hüllst uns in das Kleid DEINER Liebe und DEINES Erbarmens. O wunderbarer guter Gott, Du herrliche unfassbare Gegenwart in uns um uns und über uns; alles was wir sind und haben, drängt in der Hoffnung DEINES Sohnes im Heiligen Geist nach DIR. In allen unseren Herzschlägen und Atemzügen, Gedanken und Gefühlen, und in allen unseren Sehnsüchten des Glaubens, Hoffens und Liebens, bist DU die Quelle, der wir alle Höhepunkte des Lebens verdanken, das heilende Wort der Erinnerung, und der hoffenden Sehnsucht nach DIR. DU bist aber auch in allen Leiden, Enttäuschungen und im Versagen, der wunderbare Gott, der uns im Mitleid und Erbarmen DEINES Sohnes umarmt. O wunderbarer Gott, DU erbarmst DICH unserer Armut, Schuld, Sünde, Krankheiten, Kümmernisse, Sorgen Ängste und Nöte durch DEINEN Sohn. Wir danken SEINER Mutter, die IHN den Gottes- und Menschensohn und uns im Leid Tod und Auferstehung in Liebe nahe ist. Aber selbst die schrecklichste Angst, die Liebe zu DIR o Gott verlieren zu können, ist noch hinein genommen in Jesu Schrei „mein Gott warum hast DU mich verlassen“, und in SEIN Trostwort „es ist vollbracht“. in diesem Ja, wunderbarer Gott, im Herzen DEINES Sohnes, gehört unser Leben, die Freude und das bitterste Leiden DIR. SEIN Tod am Kreuz sühnt die Sünde und Schuld der Welt. In SEINEM „vollbracht“ ist alle satanische Macht und der Tod besiegt. Der letzte Lebenshauch DEINES Sohnes hinterlässt uns aber den Heiligen Geist, die Hoffnung auf Auferstehung nach unserem Tod, im Reich der Gerechtigkeit und des ewigen Friedens in einer neuen Schöpfung bei DIR, wunderbarer Gott, unser Vater, Sohn und Heiliger Geist

Die Ehre sei dem Vater Sohn und Heiligen Geist
.

Auferstehung

Ich lade Euch ein, mit mir zusammen eine Pause einzulegen; um einmal für wenige Augenblicke alle Sorgen los zu lassen, und das innere Lächeln, das sich ausbreiten will, nicht wieder zu verscheuchen. Wir öffnen die Türe zur Terrasse vor meinem Arbeitszimmer, und genießen die freie Sicht über den von meiner Frau liebevoll gepflegten Garten, die angrenzenden Büsche, über die nahe gelegenen, in den Bäumen versteckten Häuser unserer Nachbarn hinweg, bis zum ansteigenden Wald, über den sich ein lichter blauer Himmel, mit einzelnen Kumuluswolken rundet. Ich staune immer wieder, welche vielfältigen Grüntöne, die vom Winde leicht bewegten Blätter, im Spiel von Licht und Schatten, sich den Blicken darbieten. Es lohnt sich manchmal, genau hinzusehen. Heute sind auf den ausladenden Blättern eines Busches, winzige Tautropfen so im Licht der Sonne gruppiert, dass sie wie Diamanten glitzerten. Es grenzt an ein Wunder, was die uns umgebende Natur vor unseren Augen ausbreitet. Ich zeige unseren Gästen meine Liege, die ich vor Blicken geschützt, gern zu einem Sonnenbad nutze, um unter dem Gesang der Vögel und Kinderstimmen, beim entspannten Atmen, auf die eigenen Gedanken und Empfindungen zu lauschen.
Wir hatten es an diesem Tag ruhig angehen lassen. Zu meiner Überraschung rief ein ehemaliger „Pirminer“ an. Wir hatten uns viel zu erzählen über die Zeit im Spätberufenen-Seminar, und die unterschiedlichen Lebensverläufe nach dem Abitur. Wir bedauerten sehr, dass unser St.Pirmin nicht mehr existiert und überlegten, auf welche Weise, an die Zeit des Seminars erinnert werden könnte. Nach wenigen Minuten unterbrach ich die Stille und sagte. Heute dachte ich an Christi Himmelfahrt. In Sasbach sangen wir an diesem Tag einst den Hymnus „viri galilaei…“, den ich in Erinnerung heute schon mehrfach anstimmte. Wir gehen zusammen auf unsere Terrasse vor meinem Arbeitszimmer: Dort stehen für uns bequeme Stühle bereit. Noch meint es die Sonne gut mit uns. Die Vögel singen und zwitschern die Melodie des Lebens. Wir sind Auge und Ohr, ohne das Meer der Stimmen, blühenden Bäume und Büsche, und der vielen Blumen in den Gärten zu erfassen. Als ob eine innere Stimme uns zuflüsterte: „Es ist alles gut so, wie es gerade ist“, schließen sich unsere Augen wie von selbst. Wir können es nun genug sein lassen, nur ein- und auszuatmen; da zu sein in ruhiger Erwartung, was geschehen will, und überlassen uns dem freien Spiel der Gedanken und Empfindungen. Ich weiß nicht wohin Euch eure Gedanken führen, aber ich kann Euch erzählen, wie es mir heute dabei geht:

Es kommt das Oster-Alleluja in mir hoch, und ich summe die Melodien der Liturgie und Osterlieder mit. Wie von selbst steigen Erinnerungen an die nachösterlichen Tage in mir auf. Da sind die Jünger, die in Trauer gefesselt, sich nicht von der Todeserfahrung des Karfreitages, und ihren Schmerz über den Tod des Herrn am Kreuz. lösen können. Ihre Augen sind gehalten, als der auferstandene Herr sich den Emmaus-Jüngern anschloss. Sie waren begriffsstutzig wie wir. Muss der Herr nicht auch uns, beistehen, mit uns wandern und reden, damit auch wir, befreit von den Todesfesseln, durch IHN in uns auferstehen, um mit IHM im Geist und in Wahrheit, als SEINE Söhne und Töchter, durchs Leben zu wandern? In der Schrift ist belegt, wie derselbe Herr, der für uns am Kreuz starb, aus dem Grab auferstanden, mit den Jüngern redet und sie spüren lässt, dass ER ihre Not begreift, und Ihnen nahe ist. Dann hält der Auferstanden Mahl mit ihnen und nun gehen ihnen nicht nur die Augen auf. Brennt nicht auch unser Herz, wie bei den Jüngern in uns, wenn wir im Evangelium SEINE Stimme vernehmen, und ER mit uns Mahl hält? Wie oft habe ich mit anderen Christen zusammen in der Heiligen Messe die Wandlung von Brot und Wein, in des Herren Leib und Blut erlebt, und die Worte des Priesters, zum Gedächtnis des Herrn mitgebetet. Und dass erst nach und nach der Osterlubel sich in mir ausbreiteten konnte, dass der Herr uns und die ganze Schöpfung am Kreuz von Sünde Schuld und Tod erlöste, um im Reich der Gerechtigkeit und des Friedens mit IHM dem Vater und dem Heiligen Geist und miteinander, als Versöhnte leben zu dürfen. Möge der Herr unsere Augen und Herzen im Glauben, Hoffen und Lieben öffnen, um immer mehr zu begreifen, dass ER wahrhaft nicht im Tode blieb, sondern auch uns der Macht des Todes entrissen, zu ewigem Leben auferweckt, in uns und unter uns wohnt. Ja, Tod, wo ist dein Stache, Hölle wo ist dein Sieg!

Und nun fallen mir die Schriftworte ein, dass die wahren Beter, Gott im Geist und in der Wahrheit anbeten. Das heißt doch auch mit Gottes Eingreifen in unsere Lebensgeschichte jederzeit zu rechnen, und uns SEINER Führung und Weisung anvertrauend, auch unser „fiat“ DEIN Wille geschehe, sprechen zu können, auch wenn wir nicht alles verstehen. Ist das nicht ein schönes Ostergeschenk, dass Gott unser Vater, die Quelle allen Lebens, aller Schönheit, Güte, Vergebung und Erbarmen in SEINEM Sohn aufscheinen lässt und unseren Schöpfer, als Ursprung aller Schönheit, Güte und Erbarmens, in und um uns aufscheinen lässt: Dass der Vater uns SEINEN Sohn schenkt, um alles Trennende, die Fesseln des Todes, die Not der Gottferne, Schuld und Sünde zu sühnen, damit wir IHM durch SEINEN Sohn begegnen, und IHN im Geist und in der Wahrheit anbeten können. Wir verehren ja keinen Gott, der Lichtstraßen weit von uns entfernt ist, sondern den DREIFALTIGEN GEGENWÄRTIGEN VATER, der in Zeit und Ewigkeit in uns wohnen und wirken will. Hierzu sollen und dürfen wir, wie die Gottesmutter, beten: Der Heilige Geist möge in uns Gestalt annehmen, damit wir als „Auferweckte“, der Todesfesseln ledig, als Gottes- und Menschenkinder, miteinander frohgemut wandern können. Der Allmächtige möge uns durch SEINEN Sohn im Heiligen Geist zu allem Guten anregen und bewegen, und in uns darauf achten, dass wir SEINE Stimme nie überhören.

Die Auferstehung der ewigen Liebe.

Kirchengebet

Vaterunser, DU hast uns DEINEN Sohn geschenkt, DEINEN Willen zu erfüllen, sich unser zu erbarmen und IHN, den Erlöser, zum Eckstein DEINER Heiligen Kirche, gemacht, um uns vor der Macht des Bösen zu bewahren. O Gott, DU bist unser Glauben, Hoffen, Lieben und Vertrauen. Erbarme DICH unser. Heilige Maria, alle Heiligen und Engel bittet für uns.

Das Kreuz der Erlösung und Hoffnung

Lobgesang

Herr öffne unser Schweigen
DIR in Worten anzuzeigen
dass alles in uns zu DIR drängt
weil es DEINEN Namen kennt

Unendlicher DEIN Name
VATER SOHN UND GEIST
lebt im Herzen ziert die Fahne
die den Weg zum Himmel weist

DEINER Fülle danken wir der
ganzen Schöpfung reiche
Zier Herr führe uns an Deinen
Händen zu guten Enden

Ehre der Dreifaltigkeit

Bekenntnisse

Weil sich tief in meinem Herzen, auf der letzten Wegstrecke des Lebens, Erfahrungen einstellen, die nicht nur mich betreffen, habe ich mich entschlossen, das was mich zutiefst erfüllt und bedrängt, zu veröffentlichen. Als ich mich einst nach meiner Pensionierung gedrängt fühlte, aus dem Leben für das Leben als Schriftsteller zu arbeiten, wusste ich nicht, was daraus folgen würde. Alles was ich schrieb und was mir zufiel, habe ich treulich meinen Texten anvertraut, in der Hoffnung, als Brückenbauer mit anderen Menschen in Kontakt zu bleiben. Jetzt stellt sich ein neues Drängen ein, darüber zu sprechen, was ich mit sechsundneunzig Jahren noch zu sagen habe, bevor ich vor dem Richterstuhl Gottes mein Leben und meine Begabungen zu verantworten habe.

Immer mehr hat sich seither die Gottesfrage, und alles was ich im Glauben der Kirche zu hören bekam, noch einmal als eine Kraft und ein Drängen eingestellt, über unseren Glauben und meine Erfahrungen zu erzählen, weil es hilfreich sein könnte, diese Botschaft zu verkünden. Ich bemerke, dass ich immer mehr von Gott beansprucht werde, Zeugnis über meinen Glauben abzulegen. Es ist genau der Punkt, der mich einst bewog alles stehen und liegen zu lassen, um mit dem Abitur den Weg zum Theologiestudium zu gehen, um Priester zu werden. Dies geschah bis zu dem Augenblick als ich bekennen musste „ich kann nicht mehr“. Damals stand ich kurz vor den Weihen. Der weitere Weg war aber keine Unterbrechung, sondern nur die Möglichkeit, den Glauben in mannigfaltigen Formen neu und vertieft zu erfahren. Er war und blieb Richtschnur und die Wegweisung für alles, was es zu bewältigen und zu verstehen gab.

Es zeigte sich aber, dass sich nach der Pensionierung der Raum öffnete, um mich wieder mehr mit unserem Glauben zu befassen und der Spur meines Herzens zu folgen, mit Gott im Gespräch zu bleiben, und IHM Ehre zu erweisen. Ich spüre nun wieder ein Drängen, mehr als bisher über das zu reden, was mein ganzes Leben in Bewegung hielt, und in Bann zog. Es ist der Vater unser Schöpfer, der Sohn unser Erlöser und der Heilige Geist unser Tröster und Beistand. Immer zu Tag und Nacht bis zum heutigen Tag war mein Blick wieder auf Gott gerichtet, von dem wir alles haben, um von IHM, dem Herrn des Himmels und der Erde zu erzählen, der uns in unendlicher ewiger Liebe zugetan ist. Auch jetzt kommen die Tränen. Ich weine aber nicht, weil ich gequält, sondern weil ich von Glück über Gott und meiner unendlichen Sehnsucht nach IHM bewegt bin. Könnt Ihr verstehen, dass ich nicht mehr schweigen kann? Bleibt um Gottes Willen im Segen und Frieden. Ich bleibe im Gespräch mit Euch der Gottesmutter allen Heiligen und Seligen.

Dankgebet

Spuren des Glaubens

Franz nennt man mich. Ich trage den Namen meines Vaters und ich trage ihn stolz. Mit meinem Vater verbindet mich die Liebe zu seiner Herkunft, zu Bayern, das ich erst zu einer späteren Zeit erwanderte. Es war ergreifend all die Wege zu gehen, die mein Vater liebte. Wir sind bei einem Berggottesdienst: Die Männer stehen, wie meine Kusine behauptet, gut in der Tracht. Sie tragen feste Schuhe, ihre Stutzen, Gemsbärte an den Hüten. Breite ledernen Riemen tragen die, im Lauf der Zeit durch Gebrauch veredelten Lederhosen. Die Dirndl haben sich fein gemacht. Jede ein Individuum und doch, in der ihnen lieben Tracht, eingebunden in ihre Tradition. Der Priester, ergriffen von der stillen Macht der Berge und grünen Wiesen, kann sich vor Begeisterung kaum an den liturgischen Text halten. Er empfiehlt uns seine Heimat und die Berge, als den nicht nur ihm zugewiesenen schönen Platz auf Erden. Seine Worte gehen zu Herzen, als wäre er ein Reiseführer Gottes, um mit einem schelmischen Lächeln darauf zu verweisen, dass nach dem Gottesdienst „Hendl und eine Maß“ beim Dorfwirt unten im Tal, auf uns warteten. Nach der Heiligen Messe saßen wir, wie empfohlen, bei einem gastfreundlichen Wirt, in gemütlicher Runde an einfachen Tischen. Es bereitete mir aber noch Mühe, ein ganzes Hendl zu verzehren und dazu eine Maß Bier zu stemmen. Ich fühlte mich aber dennoch wie zu Hause, obwohl sich mir erst in späteren Jahren auf Reisen mit meiner Familie die Heimat meines Vaters erschloss.

Ich brauchte ebenso einige Zeit bis ich begriff, dass mir meine Eltern den Ehrennamen eines großen Heiligen gaben. Hat doch der Heilige Franz zu seiner Zeit Gott, den Menschen und Geschöpfen gedient, und einst in frommer Einfalt die Weihnachtsgeschichte nachvollzogen. Ein Vornamen, den auch mein Vater und Kaiser trugen. Ich kann mich zwar nicht mehr an meine eigene Taufe erinnern. Umso vertrauter ist mir der Ort an dem ich getauft wurde, und die Erstkommunion feiern durfte: Es ist die St. Joseph-Kirche in Rheinfelden (Baden). Die Seele weitet sich, wenn ich an meine geliebte Heimatstadt denke, der ich später einige Jahre als Stadtrat dienen durfte. Mittelpunkt des geistlichen Lebens war die St. Joseph -Kirche. Ich kenne sie inn- und auswendig, nicht einmal die Risse in der Decke, die sie im Laufe der Geschichte erleiden musste, sind mir unbekannt. Wie oft bin ich in der kleinen Marienkapelle neben dem Hochalter gekniet. Die Gottesmutter ist meine Zeugin, dass ich ihr alles vortrug, was mein Herz erlitt und erfreute. Eingebettet in das Geheimnis der göttlich menschlichen Familie „Jesus, Maria, Josef“ wurden mir die göttlichen Heilspläne ein getauft, ja eingebrannt. Pfarrer Dold hat mich in die Gemeinschaft mit der katholischen Kirche aufgenommen. Wenn ich heute oft das Kreuzzeichen mache, bin ich tief betroffen von den Geheimnissen, die mich mit meiner Kirche verbinden. Jesus, der menschgewordene Gottessohn hat mich in der Taufe wissen lassen, dass ich in meinem Leben IHM und seiner segnenden Hand nie entgleiten könne. Könige wurden gesalbt, um sie in ihre Aufgaben ein zu führen. Ich danke Dir Mutter Kirche für den Chrisam, den ich von Pfarre Dold empfing, und unter den Schutz Mariens gestellt in eine Kirche, die weltweit geöffnet ist. Und Du Herr hast es nicht versäumt die Liebe und Geborgenheit von Nazaret bis zu Deinem 12. Lebensjahr anzunehmen. In St. Josef wurde ich eingeführt in die großen Geheimnisse und Traditionen der katholischen Kirche. Alle Priester, die später in diesem Gotteshaus mit uns die Eucharistie feierten, sind mir vertraut. In mir klingen sie nach diese Stunden, in denen uns der Herr besonders nahe erschien. Wenn ich heute am Flügel sitze und das „HEIIG – HEIIG – HEILIG“ der Schubert-Messe intoniere oder wenn ich nachvollziehe, dass auch heute noch „für mich vor dem Allerheiligsten die Christenheit im Staub liegt“, dann ist immer hohe Zeit.

Zu Hause in der Familie, war es vor allem meine Großmutter, die mit ihrer stillen Frömmigkeit vermittelte, dass ihr der Glaube Lebenselixier war. Sie betete oft und fromm den Rosenkranz, spendete mir zur Nacht Weihwasser und ihren Segen und las oft in der Heiligen Schrift. Was mir -und vielleicht würden es moderne Theologen wenig respektvoll abtun- geheimnisvoll blieb und bleiben muss: Sie trug auf dem Herzen unter ihrem Mieder in ein Tuch eingeschlagen ein „Skapulier -irgend eine fromme Schrift“, die ihr viel bedeutete. Ich stellte respektvoll nie Fragen hierzu. Dieses Geheimnis sollte meine Großmutter für sich behalten dürfen. Der Rosenkranz blieb mir erhalten. Er liegt unter meinem Kopfkissen. Er begleitet mich durch mein ganzes Leben. Ich kann nicht einschlafen, auch wenn es sehr spät wird, ohne „ein Gesätz“ zu beten, und das fort zu setzen, was auch meiner Großmutter viel bedeutete.

Pfarrer Dold und seine Vikare, bereiteten mich und meine Freunde und die Mädchen auf die erste Heilige Kommunion gewissenhaft vor. Dann kam der große Tag: Die Stadtmusik mit feierlicher Musik voraus, zogen wir in einer Schleife vom nahe gelegenen Kindergarten zur St. Joseph – Kirche, deren Glocken uns schon von weit her begrüßten. Wir nahmen unsere Ehrenplätz ein. Die Kerzen wurden vor uns hingestellt. Es ist mit Worten kaum auszudrücken, was mich bewegte, als ich zum ersten Mal im Verlauf des Gottesdienstes erleben durfte, dass der Mensch gewordene Sohn Gottes, der Herr, der am Kreuz endete und wahrhaft vom Tod auferstand, sich in Gestalt der schlichten Hostie zu mir kommen, und sich wie ein Stückchen Brot von mir verzehren lassen wollte. Es war der Anfang eines gemeinsamen Weges mit Christus. Und wie oft durfte ich mich durch IHN stärken lassen. Wie oft kniete ich unerkannt vor dem Allerheiligsten bei einem Kirchgang, oder feierte das Gotteslob vor ausgesetztem Allerheiligsten.

Die Kanzel und Predigt der sonntäglichen Gottesdienste setzte die Einweihung in die Glaubensgeheimnisse fort. Wir ließen es uns auch nicht nehmen im Dritten Reich, als wir hinein gezogen wurden in die damaligen Rituale, und bei den Sportfesten, den Standortapellen teilnehmen mussten und den “Führerreden“ im Turnsaal der Schule zu lauschen hatten, unseren Katholischen Glauben zu bezeugen. Wir zogen auch andächtig bei der Fronleichnamsprozession durch die Straßen der Stadt und stellten uns bei den mit Blumen geschmückten Altären auf, um das Evangelium zu hören und den Segen mit der Monstranz zu empfangen. In St. Joseph wurde ich auch gefirmt und für die anstehenden Kämpfe und Auseinandersetzungen mit dem Zeitgeist vorbereitet. So gewappnet, blieb mir immer klar, wer der eigentliche Herr der Geschichte war. Das Gebot, Du sollst den Herrn Deinen Gott lieben aus Deiner ganzen Seele aus Deinem ganzen Gemüt und mit allen Deinen Kräften, wurde tief, sehr tief in mein ganzes Wesen eingeritzt. Unter den Vikaren möchte ich besonders einen hervorheben, der einer marianischen Kongregation nahestand und uns besonders anregte, uns nicht grenzenlos an den vorherrschenden Zeitgeist anzupassen. Der andere: Unser Vikar Hemmerle, der spätere Bischof von Achen, der mit einem kindlichen Humor ausgestatte, von brillanter Intelligenz begabt, eine Vorliebe entwickelte, Worte aus ihrem Sinnzusammenhang heraus zu lösen und zu verdrehen. Der geneigte Leser mag sich vorstellen, wie es dem damaligen „Kirchenvolk zumute war, als Hemmerle in einer tiefschürfenden theologischen Fastenbetrachtung vom Herrn erzählte, der „in Kesseln gefettet“ war. Ein befreiendes österliches Lachen platzte mitten in die ernste Angelegenheit von Jesu Leiden. Das Bild dieses Bischofs, dem ich später als Theologe zu Füßen saß, ziert meinen Schreibtisch. Ich halte oft Zwiesprache mit dem auf diesem Bild von seiner schweren Krankheit gezeichneten Seelenfreund.

Geborgen in der Kirche
Geborgen im Glauben Hoffen und Lieben.

Vaterunser

Vater unser der DU mit dem Sohn
und dem Heiligen Geist im Himmel
DEINER ewigen Wirklichkeit aller
Wirklichkeiten und auf Erden bist

Geheiligt werde DEIN Name denn
DU bist auch die Macht Kraft Einheit
Ordnung das Maß und Ziel DEINER
Schöpfung im Universum der Liebe

DEIN Reich der Gerechtigkeit und
des Friedens komme allezeit und
DEIN Wille geschehe wie im Himmel
so auf Erden immer und ewig

DU vergibst uns durch DEINEN
Sohn im Heiligen Geist in DEINER
Kirche Sünde und Schuld und lässt
auch uns einander vergeben

DIR verdanken wir das tägliche Brot
des Glaubens und Liebens und
die Bewahrung vor allem Übel in
der Einheit mit allen Geschöpfen

Denn DEIN ist alle Macht Kraft
und Herrlichkeit im Himmel und
auf Erden und DIR verdanken wir
alles was wir sind und haben

Die Ehre und der Lobpreis sei DIR
Vater Sohn und Heiliger Geist wie
es war am Anfang so auch jetzt und
allezeit von Ewigkeit zu Ewigkeit

Gebet
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