Sehnsucht

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. O Gott hilf uns beten und reden. Allmächtiger, ewiger himmlischer Vater, DU Schöpfer des Himmels und der Erde. Wir danken DIR für alles was wir sind und haben und für alles, was DU nach DEINEM Willen als unseren Lebensraum erschaffen hast, und am Leben erhältst. DEIN sind wir mit allen DEINEN Gaben und Geschöpfen im Kosmos DEINER Liebe, und DEIN wollen wir auf ewig bleiben. Gewähre uns in DEINER Huld und Güte, dass wir DICH Abba, unseren geliebten Vater, von ganzem Herzen mit Leib und Seele und allen unseren Kräften lieben, DEINEM eingeborenen Sohn, unserem Herrn nachfolgen, und DEIN Heil und Segen überall mit allen Lebewesen teilen.

Du hast uns von Kindheit an, eine innige Sehnsucht nach DIR ins Herz geschrieben, die nur DICH, den einen Gott in drei Personen, den „ICH BIN DER ICH BIN DA“, als Spender aller Gnaden kennt, anerkennt und mit und in allem was es gibt anbetend verehrt. Diese heilige Sehnsucht, die nur durch DICH gestillt werden kann, hält uns an DIR fest. Sie rührt an DEIN göttliches, ewig liebevolles Herz, in der Gewissheit, dass nur DU allein, der uns und alles was es gibt, ins Leben erschaffen hat und am Leben erhält, diese Sehnsucht nach Dir ganz verstehst. Hab Erbarmen mit uns, dass wir es wagen, unsere Sehnsucht nach DIR in der Hoffnung zu bekennen, dass allein DU, unser Schöpfer, mit DEINEM Sohn und dem Heiligen Geist, unser ganzes Leben wie wir es uns wünschen, auch in ewiger Liebe verstehst.
DEO gratias. Laudetur Jesus Christus. Agnus DEI miserere nobis.

Gottesgabe die Zeit

Lieben und Erbarmen

Geliebter Herr Jesus Christus
im Vater und Heiligen Geist
vereinter Gottes- und unser
der Menschen Sohn

DU hast aus Liebe und
Erbarmen im Gehorsam
aus Maria DEINER und
unserer Mutter unsere

Menschennatur für uns nach
Gottes Willen durch DEIN
Leben Leiden den Tod am
Kreuz die Auferstehung und

Himmelfahrt zu unserem Heil
und der Erlösung von Sünde
und Schuld als unser Lebens-
und Sterbensmeister vollbracht

Und uns in DEINER Nachfolge in
der Gemeinschaft der Kirche
in DEIN Reich der Gerechtigkeit
und des Friedens berufen

Wir sollen wie DU im Willen
des Vaters das Erbarmen und
die Liebe mit allen Menschen
und Geschöpfen teilen

Ein Erbarmen und eine Liebe
die wir Gott und allen Schwestern
Brüdern und uns selbst schulden.
Aus tiefstem Herzen im Dank für

DEINE lebenslang erfahren Gnade
bitten wir DICH Vater Sohn und
Heiliger Geist statte uns neu mit
allem was hierzu nötig ist aus

DU ewige Liebe und Erbarmen
DU Kraft und Allmacht Gottes
rüste uns auf die Fürbitte Marias
und aller Heiligen zum Dienst aus

Und wenn es uns scheint als ob
wir manchmal verlassen wären
gegenüber der Macht des Bösen in
uns und um uns in dieser Welt

Stärke DU immer neu das Vertrauen
dass DU Ewiger Gott uns allezeit nahe
bist und uns hilfst einander zu lieben
und DEINE Erbarmen zu teilen

Betende Hände

Kirchengebet

Bitten und beten wir mit dem Papst zu Gott unserem Vater und Schöpfer, zu SEINEM Sohn, unserem Erlöser und zum Heiligen Geist, unserem Tröster und Beistand, um Vertrauen, Dank, innigen Glauben, Hoffnung, Treue, Liebe und Einheit, Gerechtigkeit, Erbarmen, Versöhnung und um Fürbitte Marias, der Mutter aller Betrübten.

Geborgen in der Kirche
Geborgen im Glauben Hoffen und Lieben.

Eine Tatsache – factum est

Um uns in Oppenweiler ist es noch dunkel. Doch ein Licht freudiger Erwartung leuchtet schon seit Tagen in mir. Es ist ein seltsames Drängen, wie ich es in einem meiner früheren Aufsätze beschrieb. Eine Art Schwangerschaft; recht außergewöhnlich für einen Mann. Meine Seele zittert und jubelt in der Stille. Da bekommt das Drängen einen Namen. Er unser Gott kommt, ja er kommt unverdienter Weise in unser Dasein. Der Herr braucht aber eine Wohnung. Ich habe nicht viel vorzuweisen. Ganz sicher wird ER mit dem vorliebnehmen, was ich IHM bieten kann. Dann aber werde ich mit allen und allem was mir wert und teuer ist, ein Fest der Liebe feiern. Die Engel ziehen schon die schönsten Röckchen an und putzen ihre Heiligenscheine, damit die Ehrerbietung an der Krippe zusammen mit uns Menschen nicht allzu dürftig ausfällt. Mit der Himmlischen Heerschar, dem Heiligen Josef, der Gottesmutter, mit Ochs und Esel zusammen, kann das Fest beginnen. Es wird schön sein, wenn wir dem Gottessohn, dem „semper maior“, unsere Lieder singen. Warten wir doch alle im Advent unseres Lebens immer wieder auf die Ankunft des Herrn. Denn wir wissen, dass keine fremden Götter sondern nur ER unsere Sehnsucht zu stillen vermag. Es könnte sogar ein Wunder geschehen. Wer weiß das schon. Der Herr stände dann in SEINER, jeden Kalender sprengenden Liebe, sogar jetzt um Einlass bittend vor unserer Tür, und wollte möglicherweise sogar in uns geboren werden. Am liebsten würde ich dann die ganze Menschheitsfamilie zur Geburtsfeier einladen. Ich fürchte aber, meine Herberge könnte für so viele zu klein sein. Daher laufe ich lieber als „schwangerer Mann“ zu Euch, wie einst Maria zu Elisabeth, um über eine jeder Zeit mögliche Geburt des Gotteswortes in uns zu reden.

Meine Frau, die seit ihrer Pensionierung Vorlesungen an der Uni Stuttgart besucht, brachte mir einen schlichten, in grüner Farbe der Hoffnung gehaltenen Computerausdruck. mit Weihnachtsgrüßen ihres Professors nach Hause. Sie wurde für mich, wie viele Frauen vor ihr, zur Überbringerin einer wahrhaft guten Nachricht. Dieser Gruß hatte es nämlich in sich. Das muss ich Euch erzählen; aber auch noch anderes. Hört gut zu! Um die überlieferten Worte Gottes in der Heiligen Schrift zu verstehen, habe ich einst Latein und Griechisch gelernt – wie meine Frau als Ärztin. Das war nötig, um die mit dem Gruß des Professors gestellte Aufgabe zu lösen. Die Nachricht war in Latein verfasst. Ich las und verstand sofort wie meine Frau. Welche Freude: „Wir haben die Sprache nicht umsonst gelernt!“ Auch ich werde nun ein Bote und reiche die Wünsche um besinnliche Weihnachtstage einfach an Euch weiter; ergänze sie aber mit einer kleinen Betrachtung. Der in Latein geschriebene, vertraute Text, handelt von der Geburt des Herrn nach Lukas 2,1-20. Er stammt aus der Stiftsbibliothek St.Gallen(Cod. Sang.51, S. 134f). Seit dem Konzil von Trient (16. Jh.) wurde mit der Vulgata Latein in der Katholischen Kirche zur maßgeblichen Sprache der Bibelübersetzung. Ich nehme das Geschenk des Professors in die Hand und lese wie neu diesen mir von Kindheit an vertrauten Text mit seiner „umstürzenden Botschaft“ an uns alle. Die prägnante, ausdrucksstarke lateinische Sprache packt mich. Immer fester wird meine Stimme beim Lesen, während ich die „Worte im Herzen erwäge“. Meine Frau zeigt ihr Interesse an dem Text. Gemeinsam fühlen wir uns, im langen tradierten Sprachraum des Lateins, wie zu Hause. Die Weihnachtsbotschaft sprengt ja an sich alle inneren und äußeren Grenzen. Selbst in den Niederungen der Weihnachtslieder, die wir in den Geschäften und auf den Märkten zu hören bekommen, verbirgt sich noch eine geheime Sehnsucht und Hoffnung.

Wie anders ging es aber einst unseren Vätern an Weihnachten 1942, die im sinnlosen Morden des zweiten Weltkrieges im Kessel von Stalingrad, der Kälte und dem blanken Entsetzen ausgeliefert, nur noch Tod oder Gefangenschaft vor Augen hatten. Von der Führung der Partei verraten, zerbrach bei nicht wenigen von ihnen jegliche Hoffnung auf Gottes Güte. Einige aber wandten sich für alle anderen in ihrer unaussprechlichen Not an die Gottesmutter – und beteten vor deren Bildnis, das ein Arzt geschaffen hatte. Ähnliche Situationen gibt es leider auch noch heute in unserer Welt überall dort, wo Macht und Gewalt Triumphe feiern. Nur Gott selbst kann uns gewähren, dass wir dem Unverständnis preisgegeben, in der Barmherzigkeit und Liebe des Menschensohnes verankert bleiben. Aber nicht mit Gewalt oder Macht greift der Schöpfergott wieder in die Geschichte ein. In einem wehrlosen Kind, dem Menschensohn, wirbt der Retter, der geboren wird, um Heil und Segen in unser inneres und äußeres Dasein zu bringen, um unser Herz. Ein Kind, das zum Manne herangewachsen, den Kosmos umspannend, einer von uns wird, um durch Seine Geburt, Seinen Tod und die Auferstehung alle Schuld zu tilgen, Gerechtigkeit und wahren Frieden wieder herzustellen. Ja das Weihnachtsfest ist gehaltvoll, nicht nur süß. Es erinnert uns immer wieder daran, um welch hohen Preis wir erlöst sind. Aber auch an die unerschütterliche Treue Gottes, der alles Geschaffene, wie die Heilige Schrift in der Genesis bezeugt, für gut befindet und fortwährend in Seiner unerforschlichen Liebe erhält, der wir staunend antworten dürfen. „Factum est in diebus illis“, so beginnt der Text im Lukasevangelium wie ein Paukenschlag. Von einer Tatsache ist hier die Rede von einem real fassbaren Geschehen in jenen Tagen. „Factum est“, will sagen – Gott greift in das Weltgeschehen ein. Er unser Herr ist in Sorge um uns, will unser wirkliches Wohl und Heil. Das ist keine Fabel, kein Traum, sondern „factum est“ es ist ein wirkliches Ereignis. Gott ist nicht tot. Als unfassbares Geheimnis will ER in Seinem Sohn unter uns sein. Die Schrift weist akribisch nach, wann wo und wie dies geschieht. Es ist von Joseph die Rede, der aus dem Hause Davids stammt und von Galiläa aus Nazareth mit seiner schwangeren Verlobten nach Bethlehem unterwegs ist, um sich, der Sitte gemäß, eintragen zu lassen. Dort gebiert sie ihren ersten Sohn, hüllt ihn in Windeln und legt ihn in eine Krippe, denn „in diversorio“ – in der Herberge finden sie keinen Platz. Ist das nicht genau unsere Glaubenssituation, dass Gott oft vor einem Bollwerk unserer Vorbehalte steht, und wir nicht zulassen wollen, dass er uns vor aller Zeit und auf unserem manchmal beschwerlichen Pilgerweg durch seinen Sohn zärtlich liebend, bis in die ewigen Wohnungen geleiten will? Hirten, Menschen wie Du und ich, hielten in jener Heiligen Nacht Wache bei ihrer Herde. Da stand plötzlich ein Engel Gottes bei ihnen „et claritas Dei circumfulsit illos et timuerunt timore magno “ – Und der Glanz Gottes umhüllte sie, sodass sie sich sehr fürchteten und erschraken. „Nolite timere!“ Fürchtet Euch nicht, ruft ihnen der Engel, und auch uns Trostbedürftigen zu. Habt keine Angst Euch von Gott lieben zu lassen. Fürchtet Euch nicht vor Eurem Bruder, einem wehrlosen Kind in der Krippe. Und weiter wie Fanfarenstöße: Seht ich verkündige Euch eine große Freude, die allem Volk zuteilwerden soll. Denn heute, ist Euch der Retter geboren, Christus der Herr, in der Davidsstadt. Und ihr werdet ein Kind finden das in Windeln gehüllt in einer Krippe liegt. Und plötzlich, aber nicht nur damals, war der Engel von einer großen himmlischer Heerschar umgeben, die voll Freude preisend und lobend sangen: „Gloria in altissimis Deo et in terra pax hominibus“ Ehre sei Gott in den Höhen und Friede den Menschen auf Erden. Möge durch die Gnade des Heilandes und Retters, das Wort Gottes, auch in uns geboren werden und uns zur Vollgestalt eines Christen heranwachsen lassen. Dass wir dann vom Heiligen Geist befeuert, bestärkt und gedrängt, selbst Wort und Hand werden, um anderen Menschen die Liebe und Sehnsucht des Dreifaltigen Gottes nach uns zu verkünden, der uns nicht nur an Weihnachten SEINEN Sohn schenkt, um unsere Not, Schuld und Hoffnung im göttlichen Erbarmen zu bergen. Ein Kind, von dem gesagt worden war: Und alle, die es hörten, staunten über das, was ihnen die Hirten erzählten. „Maria autem conservabat omnia verba haec conferens in corde suo“ Maria aber bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen. Beten und leben wir die Gnade zu verkünden, dass die Geburt des Gottessohnes durch Maria, wie die Hirten gehört und gesehen, und die Schrift bezeugt, „factum est“ wirklich geschehen ist.

Die Auferstehung der ewigen Liebe.

Bitte

Herr verrichte
DEIN Gebet in
uns damit wir
DEINEN Willen

Zum Wohl der
Brüder und
Schwestern
erfüllen

In der Liebe
zu DIR und
zu einander
stillt DEINE
Gnade

Die Sehnsucht
nach DIR gelobt
und gepriesen
seist DU hier
allezeit und
in Ewigkeit

Hoch gelobt sei ohne End das hochheilige Sakrament

Traum Realität Wünsche

Vielleicht haben Sie sich gelegentlich auch schon gefragt, ob Träume wirklich nur Schäume sind, ob es eine lupenreine, von jeglicher Subjektivität befreite „Realität“ gibt, wie es sich mit unerfüllbar scheinenden Wünschen verhält, oder ob es im Leben auch ein Zusammenspiel von Träumen, Realität und Wünschen geben könnte? Gelegentlich braucht es aber einen Anstoß, um sich mit derartigen Fragen zu befassen: Zur Abklärung eines Beschwerdebildes befand ich mich wenige Tage im Krankenhaus. Ich erlebte die Mitpatienten, Ärzte und Schwestern als ein in jeder Hinsicht besorgtes Team. Es steht an, noch einmal Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dies hat den verständlichen Wunsch ausgelöst, alles gut zu überstehen, und zu einem Nachdenken geführt, wie ich die aktuelle Lebenssituation der Gesundheit dienlich gestalten könnte. Ein Traum und eine Theaterszene in denen es auch um Herzenswünsche geht, scheinen damit in Zusammenhang zu stehen: In diesem Traum befinde ich mich so in der Situation des bekannten, von Edvard Munch gemalten Bildes, als sei ich der weit geöffnete Mund, der über mein Befinden hinaus, die Klagen und Nöte aller Menschen in der Hoffnung auf Gehör hinausschreit. Auch bei einer Aufführung von Goethes Faust, wird ein Herzenswunsch deutlich: In den letzten Szenen zeigt Goethe, wie der nach Erkenntnis strebende Faust, in einem erschütternden Ruf nach Gretchen, seinen Wunsch zu lieben und geliebt zu werden zu erkennen gibt. Zwei Szenen, die uns zeigen, dass wie Augustinus sagt, unser Herz über das Menschen Mögliche hinaus unruhig ist, bis es Ruhe findet in Gott.

Könnten auch wir, geblendet vom Wissen, oft nicht mehr in der Lage sein, zu bemerken, dass wir über alle unsere Begegnungen und Behausungen im Dasein hinaus, ständig Gott unseren Schöpfer, dessen Abbild wir sind, wie ein verlorenes Gesicht suchen? IHN, den HEILIGEN, der uns in hohen Stunden des Lebens, wie in der Szene am Dornbusch, oder im respektvollen Miteinander, schon hier auf Erden einen Vorgeschmack auf die ewigen Wohnungen geben will? Seit über zweitausend Jahren, bezeugt uns die Kirche, dass diese Hoffnung nicht trügt, Gott selbst uns entgegenkommt, und in der alles verbindenden Liebe des Gottessohnes Jesus Christus, ein menschliches Gesicht hat. Wie tröstlich ist es dann, dass der dreifaltige Gott durch IHN, mit IHM und in IHM in unsere Geschichte eintritt, um als Weg, Wahrheit und Leben, ständig bei uns zu sein. ER, der Herr, dem Ehre gebührt, der die Macht hat zu sagen, wer sucht, der findet, wer anklopft, dem wird aufgetan, wer bittet, der empfängt. Wann geschieht das? Eben jetzt, und in jedem Augenblick göttlicher Zeitrechnung. Kennt doch der Geliebte auch all unser Kreuz und Ungemach und weiß, dass wir ohne IHN nichts vermögen. ER kann, wenn wir IHN bitten, alles Tote und Gottferne in uns, und in dieser Welt zu neuem Leben erwecken, und unsere nach Liebe hungernden und dürstenden Herzen wirklich sättigen. Gibt es daher einen ernstlichen Grund, der Hybris des Wissens so zu erliegen, dass wir es nicht mehr wagen, darüber hinaus Gott unsere unerfüllbar erscheinenden Wünsche für die Welt, und Kirche ans Herz zu legen? Und sollten wir unseren Gott, der die Liebe ist, und uns ständig besuchen will, nicht gern einlassen, wenn ER bittend vor unserer Herzenstüre steht, nicht öffnen, wenn der ALLMÄCHTIGE anklopft, IHM nicht wie ein Kind entgegen stürmen, wenn der Vater uns die Ehre SEINER Gegenwart erweisen will? Guter Herr, möchte ich mit Ihnen antworten: Wir sind zwar nicht würdig, aber halte DU uns in DEINER Nähe, und in Liebe vereint, damit wir allzeit in Wort und Tat Deine frohen Zeugen bleiben.

Freude und Leid

Es gehört zur Lebenserfahrung, dass wir Menschen immer wieder überrascht werden von unerwarteten Ereignissen. Dies betrifft insbesondere schmerzliche Erfahrungen durch Tod und Trennungen. Ebenso beständig ist der Anspruch liebender Nähe über alle Grenzen hinaus. Man kann das als Eros und Thanatos, Leben und Sterben verstehen. Es sind so fundamentale überwältigende Tatsachen, dass wir Menschen davor zurückschrecken, darüber nachzudenken. Wir beschäftigen uns daher mit sehr vielen näher liegenden Ereignissen, und bemühen uns um die Gestaltung des Alltages in vielfältiger Weise. Wir sind so sehr mit allem beschäftigt, dass wir auch die im sogenannten Alltag und in der Sorge für einander sich ereignenden Wunder gar nicht mehr bemerken: Wenn ein Kind geboren wird, und mit seinen ersten Schreien, den ihm zustehenden Platz auf Erden behauptet, oder ein lieber Freund sein Leben ausgehaucht hat, und wir an seinem Totenbett oder an seinem Grabe stehen, oder wenn irgendeine nicht vorgesehene Störung unsere Pläne oder die selbstgeschaffene Ordnung durchkreuzt, dann rüttelt uns dieses Geschehen für einen Augenblick durch, und bringt uns aus dem vertrauten Gleichgewicht. In der Regel kehren wir dann aber wieder sehr rasch zu den alten Bewältigungsmustern zurück, denn wir sind ja noch einmal davongekommen.

Nachhaltiger trifft es unser Wohlbefinden schon, wenn wir unabweisbare Begrenzungen hinnehmen müssen, die uns das Alter oder krankheitsbedingte Beeinträchtigungen auferlegen, die uns zunächst schonend, dann immer deutlicher auf das Ende des menschlichen Daseins auf Erden vorbereiten. Hier beginnt sich der Ernstfall des Lebens abzuzeichnen. Viele Dinge, die das bisherige Leben ausgefüllt hatten, bekommen einen neuen Stellenwert. Wenn die erste Resignation und Enttäuschung, in der es uns die Sprache verschlug, und die Neigung, sich resignierend zurückzuziehen überwunden sind, werden neue Strategien gefordert, um mit den Gegebenheiten so umzugehen, dass ein Überleben in gewandelter Form möglich und sinnvoll erscheint. Psychologen würden davon sprechen, neue Bewältigungsstrategien zu entdecken. Philosophen würden versuchen über das Leben und Sterben des Menschen inmitten der sich wandelnden Daseinsbedingungen nachzudenken. Menschen wie Du und ich würden miteinander redend versuchen, Trost und Anteilnahme zu zeigen. Kluge Theologen würden ihr ganzes Wissen um Gott und die Welt zur Erklärung des von Gott gewollten Daseins aufbieten. Es liegt mir völlig fern, all diese menschlichen Optionen gering zu schätzen. Sie sind die notwendigen Krücken, die uns auf unserem Pilgerweg durch die Zeit stützen und aufrichten. Nicht zuletzt möchte ich die vielen Zeugnisse der Kunst, Musik und Poesie erwähnen, die uns tröstliche Kunde bringen von Menschen, mit denen wir in einer Schicksalsgemeinschaft leben, lieben und wirken.

Da Leben und der Tod als Grenze unvermeidlich sind, sollten wir einander und allen, die nach uns kommen das Dasein nicht nur gönnen, sondern nach Möglichkeit auch nicht erschweren, und nach Kräften dazu beitragen, ihnen ausreichend Ressourcen als Lebensraum zu überlassen. Dann entsteht die Frage, was „sub spezie aeternitatis“ in einem bewertenden Rückblick auf das eigene Leben zu einem wohlbedachten Erbe für unsere Nachkommen zählen könnte. Ich habe mich entschlossen, seit ich mit 75 Jahren aus dem Berufsleben ausgeschieden bin, genau darüber nachzudenken und alles sorgsam aufzuschreiben: Gott dem Vater Sohn und Heiligen Geist verdanke ich, in religiöser christlicher Umgebung aufgewachsen, reichlich Liebe Trost und Zuwendung gläubiger Menschen erfahren, und lebenslang in der Schicksalsgemeinschaft gläubiger Christen von der Verkündigung der frohen Botschaft durch Jesus Christus getragen zu sein. Was wäre aus mir geworden, wenn ich diesen Halt nicht gefunden hätte? Das bedeutet natürlich alles andere, als ein krisenfreies Glaubensleben. Von den Erschütterungen und frohen Stunden dieser Pilgerreise, berichte ich in meinen drei Büchern. Noch schreibe ich weitere Geschichten, und erzähle meine Erlebnisse über die Pilgerreise im Leben und nach meiner Pensionierung. Nachdem mir das Berufsleben geholfen hat, eine ökonomische Basis zu sichern, die mir den nötigen Freiraum und die erforderliche Unabhängigkeit bescherten, wollte ich über das Leben und dessen Gestaltungsspielräume mit anderen Menschen reden. Sozusagen ein Brückenbauer sein, der mit offenem Visier um sich schaut, und Weggefährten sucht, um mit ihnen zu leben und über das für uns Wichtige zu reden. Ich wollte auf der letzten Wegstrecke noch das tun, was mir zum Wohl der Mitmenschen, aufgrund eigener Fähigkeiten, sinnvoll und möglich erschien. Es brauchte aber Mut und Gottvertrauen, um am Ende der beruflichen Laufbahn, eine Depression zu überwinden, und den eigenen Weg zu finden, um mich zu Fragen unserer Existenz und Zielbestimmung als Menschen zu äußern. Grenzen galt es zu beachten, um nicht auf naheliegende gesellschaftliche Aufgaben auszuweichen, die mir den Raum zum Nachdenken genommen hätten. So kam ich dann dazu, von all dem zu erzählen, was mich in meinem Leben und nach meiner Pensionierung bewegte und beschäftigte. Es erscheint mir nach Jahren an der Zeit, mich auch zur Gestaltung des Lebens als Pensionär zu äußern. Es gibt sicher viele Modelle und Bewältigungsstrategien hierzu. Ich kann jedoch nur von meinem bisherigen Weg sprechen. Den Vortrag, den ich einmal zu Fragen des Übergangs in den Ruhestand zu Papier brachte, halte ich Ihnen sicher nicht, obwohl er sehr viele praktische Hinweise enthält. Meine Lebenserfahrungen, und die nach meiner Pensionierung gefundenen Lösungsansätze, erschienen mir viel hilfreicher zu sein. In meinen drei Büchern und in Beiträgen im Literaturblog auf diversen Kanälen im Internet, erzähle ich bis heute davon, was mir im Leben und als Pensionär wichtig erschien, um der Freude, Dankbarkeit, und der Sorge um die Weitergabe des christlichen Glaubens Hoffens und Liebens mit allen meinen Kräften als Schriftsteller Gehör zu verschaffen. Bleiben sie in Frieden und im Trost Gottes auf allen Ihren Wegen.

Zeit und Ewigkeit

Vergebung

Manche Worte kommen leicht daher, manche aber inhaltsschwer kommen aus unbekannten Tiefen, und berühren die Herzen sehr. Wir alle kennen das Vater unser, das Herrengebet. Es begleitet mein ganzes Leben. Wer könnte zählen wie oft ER in SEINEM Leben dieses zu Herzen gehende Gebet gesprochen hat. Ich bin im sechsundneunzigsten Lebensjahr, und Vergebung ist so frisch und bedeutungsvoll wie am ersten Tag und passt sich im Lauf des Lebens den eigenen Erfahrungen geschmeidig an. Ich beziehe mich heute auf eine Predigt, die ich im Internet veröffentlicht habe. Im Lieblingsgebet des Herrn erinnert ER uns liebevoll dass Gott uns durch IHN, den Gottessohn, alle Schuld vergeben hat, und dass wir barmherzig wie der Vater im Himmel, auch allen unseren Schuldnern vergeben sollten. Ein hohes Ideal, dass wir nur dann erfüllen können, wenn Gott uns beisteht, SEINE Vergebung anzunehmen und mit SEINER Hilfe auch unseren Schuldnern zu vergeben. Ich weiß wovon ich rede, denn der Herr hat mir geholfen, allen zu vergeben und die Erlösung aus Gottes Hand anzunehmen für alles wodurch ich IHN und andere Menschen verletzte.
Hoch gelobt, gepriesen und gebenedeit sei der Vater, der Sohn uns der Heilige Geist, der die uns erwiesene Gnade offenbart. Ich lebe aber nicht nur in meinen persönlichen Beziehungen, sondern auch in einer weltweiten Gottesfamilie. Die Sorge und Not um diese Familie, die dabei ist in mörderischen Verstrickungen und Lügen, Schuld gegen Schuld auszugleichen, um uns ohne Gottes Hilfe selbst zu erlösen, lastet schwer auf meiner und unseren Seelen. Ich werde bald vor Gottes Thron stehen, um Rechenschaft über meine und unsere Verwaltung abzulegen. Umso mehr bitte ich Gott unseren VATER, den Sohn und den Heiligen Geist, dass er mir und uns allen die Gnade schenke SEINE barmherzige Erlösung von unserer Schuld anzunehmen und in SEINEM Namen, allen die an uns schuldig wurden und werden von Herzen zu verzeihen. Lasst uns aber Gott auch bitten, dass wir schöpferisch bleiben, um IHM zu danken, dass Vergebung nach Kräften in unseren Grenzen möglich ist. Vater unser hilf uns in allem was wir tun und was um uns geschieht, DEINE Güte und unendliche Barmherzigkeit zu preisen und uns als DEINE barmherzigen Kinder Söhne und Töchter zu erweisen.

Die Auferstehung der ewigen Liebe.
WP to LinkedIn Auto Publish Powered By : XYZScripts.com
Social media & sharing icons powered by UltimatelySocial