Traumdeutung

Wir alle werden älter, das ist der nicht zu vermeidende Lauf der Zeit. Jedes Lebensalter hat aber die ihm zukommenden Aufgaben für uns. Den Menschen in sehr hohem Lebensalter sind spezifische Aufgaben gestellt: Das „Hobellied“ lässt diese Lebensmelodie anklingen und besingt die Tatsache, dass das Schicksal einmal alle gleich hobelt, und wir am Lebensende der Welt ade sagend, unseren Hobel aus der Hand legen müssen.

Ich hatte folgenden Traum: Ich befand mich in einer Prüfung zur Mathematik. Einen ersten Teil hatte ich absolviert und wurde zu meiner Überraschung mit der Note sehr gut dafür belohnt. Der zweite Teil musste aus technischen Gründen wiederholt werden. Da zu erwarten war, dafür neue Prüfungsunterlagen zu bekommen, hatte ich einen Teil meiner Unterlagen in Schnitzel zerrissen. Wir mussten aber die alten Unterlagen wieder verwenden. Obwohl mir einige Freunde bei der Ordnung halfen, reichte meine Zeit nicht, aus die Schnitzel wieder Seiten zu gestalten, und die Unterlagen zur nachfolgenden Prüfung zu ordnen. Im Traum führte das zu erheblichem Stress.

Mein Deutungsansatz: Im höheren Lebensalter bin ich dabei nach meinem Berufsleben als Schriftsteller die für die Nachwelt wichtigen Lebenserfahrungen zu veröffentlichen. Ich verfüge über reichlich Aufzeichnungen. Wie im Hobellied werde ich meinen Hobel zur Stunde Gottes, wie alle Menschen, aus der Hand legen müssen. Die Frage entsteht damit praktisch: „Wie gehe ich mit der verfügbaren Zeit um, um Stress möglichst zu vermeiden.“ Der obige Traum scheint mir zu raten, jeden Tag als Gottes Geschenk in Ruhe zu nutzen, und mit dem Ergebnis zufrieden zu sein. Dies in der sicheren Gewissheit, dass auch ich, wie alle Menschen vor und nach mir, nicht mehr alles erledigen kann, was mir möglich wäre, wenn ich länger leben dürfte, als Gott es in SEINER Weisheit für mich für gut findet. Wie im Hobellied, werde ich daher dem Schicksal seinen Lauf lassen, bis zu dem mir, wie allen Menschen bestimmten Lebensende, um dann der Welt ade zu sagen und den Hobel aus der Hand zu geben. Gott schenke uns allen die Gnade, in Ruhe solange uns Zeit bleibt zu wirken, und alles, was übrig bleiben muss, der Nachwelt zu überlassen.

Heimatliche Stimmung

 

 

Franz Schwald
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