Erfüllte Gegenwart

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Liebe Literaturfreunde,

ich habe in den letzten Tagen wieder einmal über das Phänomen der Zeit nachgedacht, sah aber davon ab, meine Gedanken hierzu in einem Essay zu bearbeiten. Eine aktuelle Erfahrung regte mich aber an, mit Ihnen über einige erfüllte Augenblicke im Zeiterleben zu reden:

Unsere älteste Tochter befand sich zu unserer Freude wieder einmal für einige Tage mit ihren Hunden bei uns zu Besuch. In meinem geliebten Sessel sitzend, genoss ich die angenehmen Erinnerungen an ihre Zeit im Elternhaus. Die leichte Trauer, die sich bei dem Gedanken an ihren bevorstehenden Abschied einstellte, ließ aber wieder nach, als ich mir vorstellte, wie wir uns bei der Trennung innig umarmten, und ich ihr für das künftige Leben bis in den Himmel hinein alles Gute wünschte.

Das wollte ich ihr unbedingt nahe bringen und ging sofort zu ihr in unser Wohnzimmer. Claudia spielte am Flügel. Ich unterbrach sie etwas aufgeregt und sagte: „Mir ist nach einem Tanz mit Dir zumute, obwohl ich nicht mehr so gut zu Fuß bin wie früher.“ Sie willigte erfreut ein, und wir tanzten einige Schritte zu meinem Gesang, „ich tanze mit Dir in den Himmel hinein, in den siebenten Himmel der Liebe,“ um dann hinzu zu fügen, „das meine ich wirklich so“. Dann sagte ich zu ihr: „Claudia ich weiß, dass wir immer gern mit einander getanzt haben. Und wer könnte uns daran hindern, solange es geht, das Tanzbein zu schwingen und uns zu wünschen, mit einander bis in den Himmel hinein zu tanzen?“

Warum erzähle ich Ihnen, liebe Literaturfreunde, diese Begebenheit? Einfach deshalb, weil mir das Wohlergehen unserer Töchter und aller Menschen, mit denen ich eine Lebensstrecke wandere durfte, in Zeit und Ewigkeit wichtig ist. Derartige geheimnisvolle Ereignisse erfüllter Gegenwart, sind für mich Zeichen einer tiefen menschlichen Sehnsucht nach ewiger Freude in Gottes gegenwärtiger Liebe.

Auch Ihnen, liebe Literaturfreunde, wünsche ich allezeit freundliche Begleiter beim Tanz durch ihr Leben. In der frohen Hoffnung auf eine erfüllte ewige Liebe in der Gegenwart Gottes, reiche ich auch Ihnen meine Hand, und wir tanzen dann zusammen bis in den ersehnten Himmel der Liebe hinein.

Franz Schwald

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