Ein Lied

Ein Lied geht um die Welt
und Erd und Himmel weit
summen die Weise mit

Es dringt an jedes Menschen
Ohr und tausendfache Stimmen
im Weltenraum erklingen

Berührt von jedem Herz
befreit die Liebe Angst
Freude Leid der Seele Schmerz

Dies Trostlied dringt an jedes Ohr
bringt Frieden und Gerechtigleit
in den Weltenlauf der Zeit

Lässt Sphären zueinander finden
denn ewiger Liebe Kraft will
Hass und Feindschaft binden

Diese uralte Weise lädt zum Tanze
ein denn alles darf geborgen sein
und sich in ewiger Liebe finden

Zeit und Ewigkeit

Danklied

O Gott von dem wir alles haben
wir preisen DICH für alle Gaben die
wir in unserem Leben in DEINEM
Segen empfangen haben.

DU bist uns nahe allezeit im
„FIAT“ Frieden und Gerechtigkeit
und sendest uns den Gottessohn
zur Rettung Herr von DEINEM Thron

Maria voller Gnaden darf es wagen
im Glauben für uns „fiat“ zu sagen
und empfängt im Heiligen Geist
Jesus Christus unseren Sohn der
den Weg zum Himmel weist

Um des Vaters Liebe und Willen
vollkommen zu erfüllen umarmst
DU am Kreuz im „FIAT“ DEINEM Tod
ohne Macht all unser Leid und Not
in DEINEM Ruf „es ist vollbracht“

Möge der Vaters Sohn und Geist
auch uns begnaden in diesen
Tagen den Kampf mit dem Bösen
zu bestehen dass wir mit unserem
„fiat“ auf Gottes Wegen gehen

Das Kreuz der Erlösung und Hoffnung

Berufung

Dreifaltiger Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist, alles hast Du ins Dasein gerufen, uns von Ewigkeit in Dein Herz geschrieben und als »Getaufte« in Deine Kirche berufen. Du hältst Deine Schöpfung sicher über den Abgründen, vergibst den Völkern ihre Schuld, segnest Dein Werk und holst uns heim in Deinen großen Frieden. Geheiligt werde Dein Name! Staunend, andächtig und dankend preisen wir Dich, wenn Du Allmächtiger, uns Zeichen Deiner Herrlichkeit deutest. In der Stille unsere Häuser achten wir ein Leben lang auf Deine Weisungen. Rufst Du uns, dann jubeln unsere Seelen ihr »ad sum« und wir beten: »Öffne, Herr, Herz und Sinne, um Dir, den Menschen und all Deinen Werken zu begegnen. Lehre uns, wie Abraham zu glauben, Dich den Gekreuzigten und Auferstandenen, wie die Emmaus-Jünger zu erkennen, sorgsam und dankbar Dein Handeln auch in unserem Leben zu bedenken «:

Ein aus Lindenholz geschnitztes Kreuz, meines verehrten Großvaters, neben einem Bild Mariens mit dem Jesus-Kind, ist in unserem Wohnzimmer nicht zu übersehen. Ursprünglich war der leidende Herr an einem Kreuz in Gestalt eines Weinstockes mit Rebzweigen und Trauben befestigt, und hing in der Wohnung der Großeltern. Es begleitet meinen Lebensweg von Kindheit an. Tiefes Erbarmen überfällt mich oft, wenn ich zum Herrn emporblicke, der in Schmerzen gekrümmt, mein ohnmächtiges Schweigen mit den Worten füllt: »Für alle; auch für Dich, Franz! « Betete die betagte Großmutter den Rosenkranz, las sie in der Heiligen Schrift, segnete sie mich mit Weihwasser zur Nacht oder empfing sie die Krankenkommunion, warst Du Herr uns nahe. Wenn die Ordensschwestern im Kindergarten mit uns beteten und sangen, der Pfarrer uns vom Leben, Tod und Auferstehung Jesu, der weltweiten katholischen Kirche und den vielen Glaubenszeugen erzählte, oder Gottesdienste mit uns feierte, fühlten wir Kinder uns auch im Krieg und den Notzeiten danach, im Schutze Gottes geborgen. In sicherer Obhut und im Wissen, zur heiligen Familie zu gehören, blieb die St. Josefskirche in Rheinfelden mit der Marienkapelle bis zum heutigen Tag, meine erste geistliche Heimat. Sie hat sich in stillen Stunden der Anbetung tief in meine Seele eingeprägt. In der weltweit geöffneten Katholischen Kirche erfahre ich immer wieder Hilfe und Zuspruch und mein Glaube sagt mir, dass die Pforten der Hölle sie nicht überwinden. Ich betrachte es als Führung und Gabe Gottes, aufrechte und fromme Priester und Gläubige zu kennen, die mir den katholischen Glauben vorbildlich vermittelten. Sie halfen mir, Gott in allen Dingen, der Schrift, Liturgie, den Sakramenten, der Natur, Kunst, Musik und Literatur zu erfahren. Im Kindesalter ließ ich mich in feierlichen Gottesdiensten, tief beeindruckt von den Gesängen und Gebeten der Gemeinde mittragen, in stürmischer Adoleszenz, trösten und aufrichten. Dich, Herr, erlebte ich auch dankbar gegenwärtig, wenn mich in späteren Jahren, Fragen, Sorgen, und das Leid der Menschen berührten, oder, wenn ich deren Freude, Hoffnung und Glaubenstreue erleben durfte.

Deine gütigen Engel, Herr, schützten und bewahrten mich in vielen Gefahren während des Krieges und den Hungerjahren danach. Immer wieder erfuhr ich in Notsituationen Beistand: Es gab fromme Frauen, die für mich beteten und Männer, die mich berieten und unterstützten. In der eigenen Familie, unserer Verwandtschaft, und bei Nachbarn, lernte ich im liebenden Miteinander christliche Fürsorge kennen. In unserer Stadt kannten sich die Menschen und teilten in schwierigen Zeiten die geringen Vorräte unter sich. Ohne ernstlich Schaden zu nehmen überstand ich im Krieg einen bedrohlichen Tieffliegerangriff, die riskante Flucht aus einer Kaserne, einen Kampfeinsatz in den letzten Kriegstagen, die Gefangenschaft und den gefährlichen Fußmarsch nach Hause. Ich habe den »guten Begleitern« bis zum heutigen Tag viel zu verdanken. Nach dem Ende einer längeren Beziehung, gab es für mich zeitliche Freiräume: Ich begann mich mit politischen und religiösen Themen zu beschäftigen. In der Leitung eines Katholischen-Vereins zur Beratung und Betreuung Jugendlicher, gelang es unseren Pfarrer zu entlasten. Als Vorsitzender einer Wählervereinigung und Stadtrat gewann ich vielfältige Einblicke in kommunale Entscheidungsprozesse. Die ständigen Enttäuschungen mit handelnden Personen und die Konfrontation mit wahltaktischen Strategien zur Meinungsbildung führten dazu, dass meine kommunalpolitischen Interessen abnahmen. Ich erkannte erhebliche Schwachstellen in den Voraussetzungen politischer Diskussion: Es mangelte in unserer Gesellschaft offensichtlich an einer ernstlichen Auseinandersetzung mit Werten, Normen, sozialen-, ethischen-, philosophischen-, religiösen und Sinnfragen. Bei der Suche nach Lösungen, begegnete ich immer mehr christlichen Konzepten. Ansprechpartner in diesen Fragen, waren die örtlichen Geistlichen und ein Stadtrat der CDU. Je mehr sich der Eindruck verstärkte, dass mich politische Fragen nicht mehr so stark interessierten, desto unsicherer wurde ich, ob ich mit der Übernahme dieser Aufgaben auf dem rechten Weg bin. Auf der Suche nach Alternativen, beschäftigte ich mich zunehmend mit christlicher Literatur. Zeitweise studierte ich fast ausschließlich die Heilige Schrift. Es entstanden in diesem Zusammenhang Fragen, die sich nicht mehr so leichthin abweisen ließen:

Ich meldete mich aus diesem Grund zu Exerzitien im Kloster
Beuron an. In der Ruhe dieser Tage erhoffte ich mir klarer zu werden, welche Aufgaben mir im Hinblick auf das bisherige und künftige Leben wichtig wären und welche Ziele ich erreichen wollte. Den Aufenthalt in einem Kloster hatte ich gewählt, um den eigenen Standort als katholischer Christ im Licht meiner Glaubensüberzeugung zu überprüfen. Der vorgegebene zeitliche Rahmen zwischen anregenden Vorträgen, Schweigen, Mahlzeiten, Erholungsphasen und Gottesdiensten, kam meinem Anliegen sehr entgegen. Das Kloster mit den vielen Mönchen, Brüdern, der Liturgie und den zur Besinnung einladenden Räumen, erlaubte es, Alternativen zum bisherigen Leben zu prüfen. Ich kann es nicht beweisen, hatte aber den Eindruck, dass die Benediktiner in dieser Woche auch für uns beteten. Zu unserer Gruppe gehörte ein blinder Teilnehmer. Es ging mir besonders zu Herzen, wenn er bei den Gottesdiensten an einer kleinen Hausorgel Platz nahm und unsere Gesänge begleitete. Waren wir doch alle mit persönlichen Anliegen gekommen, wie Blinde, die weitergeführt werden wollten. Von Kindheit an, kannte ich die Bereitschaft, auf Eingebungen Gottes zu lauschen. Dieses kindliche Vertrauen, dass Gott unsere Wege kennt und uns lenken kann, tauchte wieder auf. Am Ende dieser Woche war ich kein anderer Mensch. Es war auch nicht so, dass ich zu allen Fragen Lösungen entdeckt hätte. Ich hatte aber erlebt, wie tröstlich es ist, wenn mehrere Menschen sich in »Gottes Namen« zusammenfinden, um zu beten und zu singen. Die Bereitschaft im Gebet, in der Schriftlesung und Liturgie die Nähe zu Gott zu suchen, begleitete mich in den Alltag. Die aufrüttelnde Erfahrung, zu erkennen, wie wichtig Priester sind, um Eucharistie zu feiern und die Frage, ob und wie ich auf einen solchen Anspruch reagieren könnte, ließ mich nicht mehr los:

Wieder zu Hause, eingebunden in die beruflichen, sozialen und politischen Aufgaben, suchte ich immer wieder die Stille, um mich mit Aspekten priesterlichen Dienstes in der Kirche vertraut zu machen. Zum Glück hatte ich von frühester Jugend an glaubenstreue Priester erlebt. Nun beschäftigte mich die Frage, was diese Menschen motivierte, sich von der Kirche in Dienst nehmen zu lassen. Ich interessierte mich für deren Aufgaben, las Berichte und Geschichten über das Wirken von Missionaren. Es fiel mir in diesem Kontext wieder ein, dass einst Pfarrer Dold mich als Junge gerne in der Priesterausbildung gesehen hätte. Sein Plan scheiterte aber am Widerstand meiner Mutter. Die Kirche als weltweite Gemeinschaft der Gläubigen mit ihrer Struktur, den Bischöfen, Kardinälen und dem Papst kamen in den Blick. In politischer Arbeit geschult, begann ich für alle, die als schwache Menschen, wie ich, der Kirche dienten, zu beten. Die geschichtliche Dimension der Kirche, ihr Weg durch die Zeit und ihre aktuelle Gestalt, beschäftigte mich sehr. Ich erkannte das notwendige Gegengewicht der Kirche zu den Zeitströmungen. Alles, was mir von Kindheit an lieb und teuer war, schien mir ohne die Stimme der Kirche in Gefahr. Noch mehr: Ich sah viele Menschen bedroht, der Gottlosigkeit zu verfallen. In meiner Not und aufbrechenden Sorge um deren Seelenheil, griff ich vermehrt zur Heiligen Schrift. Ich fühlte mich durch Gottes Wort sehr angesprochen. Da redete »Einer«, der die Menschen kannte, der Herr, wahrhaft, vertrauenswürdig und mit Macht. Mir gingen die Texte so unter die Haut, dass ich mich schwer davon lösen konnte. Ich war der Auffassung, nichts Besseres finden zu können. Immer wieder hörte ich die Stimme des Herrn, dass er Arbeiter in seinem Weinberg brauche. Zusehends beschäftigten mich Begegnungs- und Berufungsszenen: Der kleine Zachäus, der auf den Baum stieg, um den Herrn zu sehen, Jesu Gespräch mit der Sünderin, die Rückkehr des verlorenen Sohnes, der Schächer am Kreuz, die Verleugnung des Petrus, die Auferstehung Jesu und der ungläubige Thomas, die Begegnung mit den Emmaus Jüngern. Ich verfolgte den Lebens- und Leidensweg des Herrn, Jesu Tod und Auferstehung. Die Gestalt des Herrn beeindruckte mich immer mehr. Gleichzeitig fühlte ich mich sehr unwürdig, ihm als Priester nachfolgen zu können.

Es tauchten Fragen auf: Könnte ich mich getäuscht haben? Ich
befand mich ja schon im fortgeschrittenen Alter. Habe ich die
Fähigkeiten, die nötig sind, um das Abitur nachzuholen und ein
Hochschulstudium zu absolvieren? Wie kann ich ein langes Studium finanzieren? Wer wird meine Mutter versorgen, wenn ich außer Haus bin? Ich stand einer Fülle ungelöster Probleme gegenüber. Immer, wenn ich an den Herrn dachte und das, was er für uns getan hat, wurde es mir warm ums Herz. Über Monate hinweg hatte ich nicht den Mut, mit anderen Menschen über das zu sprechen, was mich zutiefst umtrieb. Schließlich wagte ich es doch, unseren Pfarrer über meine Überlegungen und Pläne zu informieren. Im Unterschied zu unserem damaligen Vikar, den ich ebenfalls ansprach, reagierte unser lebenserfahrener Pfarrer ruhig und besonnen. Mit Rücksicht auf mein bisheriges Leben, lag ihm sehr daran, mich vor unüberlegten Schritten zu warnen. Ihm gegenüber war es aber möglich, offen zu sprechen und mitzuteilen, dass mich die eigene religiöse Entwicklung ebenfalls überraschte und ich mir eine zweijährige Frist setzte, um die sich anbahnende Entscheidung so weit es möglich war, zu prüfen. Ich war froh, in unserem Pfarrer, meinem Beichtvater, einen Freund zu haben, mit dem ich über alles reden konnte.

Ich begann nun immer mehr, mich ernstlich zu fragen, auf was ich mich einstellen müsste, wenn ich in der gegebenen Situation und in meinem Alter Priester werden wollte. Mir schien eine redliche Selbstprüfung angezeigt und ich hoffte, dass ich, nach einer Frist von zwei Jahren, je nach Ausgang dieser Erfahrungen, leichter entscheiden könne, ob ich es wagen könnte, das Ziel des Priesterberufes anzustreben. Ein Priester muss zum Beispiel morgens aus den Federn kommen. Mir schien das ein erstes Kriterium zu sein, um mich zu prüfen, ob ich auf dem richtigen Weg bin. Von da ab begann ich, vor Antritt meiner täglichen Arbeit als Baukaufmann, die Frühmesse zu besuchen. Es waren nie viele Gläubige anwesend nur einige Frauen, deren Frömmigkeit mich beeindruckte, und unser Pfarrer, der mir sehr vertraut war. Ich möchte keinen dieser Gottesdienste missen. Ähnlich wie mit 12 Jahren in der kleinen Kapelle in Giersbach mit dem »Hotzenbischof«, waren wir eine kleine Herde. Wenn ich in der Dunkelheit und Ruhe frühmorgens die zehn Minuten Fußweg durch die Stadt zur St. Josefs-Kirche ging, war dieses schweigende Gehen wie erfüllt von Gottes Gegenwart. Ich war mit mir und meiner Absicht, Priester zu werden, einfach glücklich. Vor dem Ende meiner selbst gewählten zweijährigen Probezeit, hatte sich der Wunsch, noch Priester zu werden, gefestigt. Mir war klar, dass es mit Sicherheit kein leichter Weg werde. Ich machte mir auch Gedanken darüber, welche Zeit mir nach einem Studium bliebe, um als Priester zu wirken. Immer wieder setzte sich der Gedanke durch, dass ich von Gott alles, empfangen habe und dass der Herr sein Leben für uns Menschen hingegeben hat. Manchmal überlegte ich mir, dass sich jeglicher Einsatz lohnte, wenn ich auch nur einmal als Priester ein Messopfer feiern würde. Während der ganzen Zeit der Vorbereitung, befand ich mich in regelmäßigem Austausch mit unserem Pfarrer und dem damaligen Vikar. Ihre Begleitung und das Gebet frommer Frauen in den täglichen Gottesdiensten, erlebte ich wie einen Raum der Stille und Zuwendung, in dem Gott selber auf SEIN$ Weise wirkte. Ich konnte auf zwei Jahre zurückschauen, in denen mit Gottes Hilfe einiges geschehen war:

Trotz meiner umfangreichen Tätigkeit im Beruf, im sozialen und politischen Umfeld und beim Musizieren, war es mir möglich,
wochentags die Frühmesse zu besuchen. Dies war auch der Fall, wenn ich spät zu Bett kam. Es war mir wichtig, mein Studium weitgehend aus Eigenmitteln zu finanzieren. Die Ersparnisse, insbesondere aus meiner Nebentätigkeit als Schlagzeuger, waren so bedeutend, dass ich, wenn ich zusätzlich mein Instrument verkaufen würde, die Kosten bis zum Abitur aus eigener Tasche bezahlen konnte. Ich betrachtete auch die Tatsache, dass ich keine feste Beziehung zu einer Frau hatte und dass ich in den zwei Jahren als nebenberuflicher Musiker, trotz den Begegnungen mit vielen schönen Frauen, bei meinem Entschluss bleiben konnte, als einen Hinweis, der mich hoffen ließ, auch den geforderten Zölibat halten zu können. Ich wusste zwar nicht, ob ich das Abitur schaffen würde und in der Lage wäre, unter anderem noch Latein und Griechisch zu lernen. Es war mir bewusst, viel arbeiten zu müssen, um diese Hürde zu nehmen. Mit Blick auf bisher gelöste Aufgaben im Beruf, der Politik und im sozialen Bereich, durfte ich aber damit rechnen, dass sich diese Fähigkeiten auch in der Schule bewähren würden. Alles andere konnte ich ja getrost Gott und SEINEN guten Engeln überlassen. Hatte mich doch der Herr in meiner Jugend und im bisherigen Leben, in der Familie, der St. Josefs-Pfarrei, bei Verwandten auf dem Hotzenwald, in den Kriegsjahren und in schwierigen Zeiten danach, beschützt und vor Schaden bewahrt. Das Beispiel frommer Priester, Männer und Frauen, bestärkte mich im Glauben. Deren Glaubenszeugnis im beruflichen und sozialen Umfeld, im Mitvollzug der Eucharistie und den liturgischen Handlungen, halfen mir, die Zugehörigkeit zur Katholischen Kirche zu festigen. Ich ging davon aus, dass auch meine beruflichen Erfahrungen, die Leitung einer Wählervereinigung und des Katholischen-Männer-Fürsorgevereins. sowie die Tätigkeit als Stadtrat und in den verschiedenen Ausschüssen, für die künftige Arbeit in einer Pfarrgemeinde nützlich sein könnten. Dies galt auch für die Einschätzung der eigenen Kräfte und den verantwortlichen Umgang mit der Gesundheit. Das vermehrte Studium religiöser Literatur, vor allem der Heiligen Schrift, und die nach dem Aufenthalt im Kloster Beuron fortgesetzte Klärung der Berufungsfrage sowie das wachsende Interesse an Aufgaben der Kirche, deren Strukturen und die vielen Hilfen, die mir durch sie zuteil wurden, bestärkten mich in der Gewissheit, dass wir Priester und die Kirche brauchen, um Eucharistie zu feiern und ein Gegengewicht zu atheistischen Zeitströmungen herzustellen, und um Menschen vor der Gottlosigkeit zu bewahren. Nachdem ich mir über meine religiöse Entwicklung und die aktuell gewonnenen Einsichten klar geworden war, drängte es mich, nicht mehr zu schweigen, sondern die wichtigsten Personen über die sich anbahnende Entscheidung zu informieren. Dies betraf die
politischen Freunde, die Mitarbeiter im Sozialdienst, meinen
Arbeitgeber, den Bürgermeister, meine Familie, die Verwandten,
persönlichen Freunde und einige wichtige Nachbarn. Es begegnete mir in diesen Gesprächen, teils Überraschung, aber auch respektvolles Verstehen-Wollen.

Die Anmeldung zur Aufnahmeprüfung im Spätberufenen-Seminar St. Pirmin in Sasbach war begleitet von Fragen, Unsicherheit und Hoffnung. Ich hatte unseren Bürgermeister gebeten, den Stadtrat erst über meine Absicht zu informieren, wenn mir die Bestätigung, zur bestandenen Prüfung vorliege. Er hielt sich aber nicht an diese Absprache. Zum Glück bestand ich die Prüfung am selben Tag, an dem ich wunschgemäß als Stadtrat von Rheinfelden aus dem Gremium ausschied. Ein erstes Ziel war mit Gottes Hilfe erreicht. Ich schaute auf zum Kreuz meines Großvaters, zu all denen, die diesen Weg vor mir gegangen waren und wartete mit großem Interesse auf den Tag, ab dem ich im Spätberufenen-Seminar St. Pirmin in Sasbach wohnen und arbeiten würde. Über die segensreiche Zeit in St. Pirmin werde ich mich in einem nächsten Beitrag äußern.

Das Kreuz der Erlösung und Hoffnung

Dankgebet

Herr und Gott, unser Vater und Schöpfer, Jesus Christus unser Retter und Erlöser, Heiliger Geist unser Beistand und Tröster, DU hast mich zum Gebet gerufen. Ich danke Dir mit allem was ich bin und habe für die Gnade, dass DU Allerheiligster Gott mich heute daran erinnert hast, dass ich nicht wissen darf wieviel Tage, Nächte, Stunden Minuten und Sekunden ich noch atmen kann und leben werde. Ich muss aber damit rechnen, dass mit fünfundneunzig Jahren der Augenblick näher kommt vor DICH, den gnädigen Richter zu treten, um Rechenschaft über das von DIR geschenkte Leben zu geben. Du gibst mir heute noch Zeit, mich zu besinnen, bevor meine Lebensuhr abgelaufen ist:
Ich lade alle meine Brüder und Schwestern, auf Erden und im Himmel ein, dem Dreifaltigen Allerheiligsten Gott, unserem Herrn, für das mir geschenkte Leben von Ewigkeit zu Ewigkeit zu danken. Ehre, Lobpreis und Ruhm sei allezeit und in Ewigkeit unserem Herrn und Gott. ER hat mich in meiner Mutter Leib gezeugt, als SEIN Eigentum mit Namen benannt, und in der Gemeinschaft SEINER Kirche, in Liebe und Sorge, durch alle Höhen und Tiefen des Lebens, in Heil und Segen begleitet. ER hat mir Menschen und SEINEN Kosmos der Liebe mit allen Bewohnern der Erde zur Seite gestellt, und wurde mir zur lebendigen Kirche, Wohnung und weltweiter Heimat. Alles was Gottes ist, und dem ewigen Wohl auf Erden und im Himmel dient, ist mir lieb und teuer geworden. Ich empfehle, was ER mir und uns gab gibt und geben wird, der ewigen Liebe Gottes.

Mögen alle die nach mir kommen, die Treue, Huld, Vergebung das Erbarmen und die Kraft des HEILIGEN Geistes so reich erfahren, dass sie gern miteinander in Frieden und Gerechtigkeit leben, um Gott für alle Liebe Dank zu erweisen. Möge Gott SEINE Kirche, als Sonne der Gerechtigkeit. so erstrahlen lassen, dass die Menschen erkennen welches Heil und Segen der gute Herr, allezeit bewirkt. Wer Gott dem Allerhöchsten traut, der hat auf keinen Sand gebaut. DU Herr Jesus Christus, hast DICH für uns am Kreuz hingegeben, dass unser größtes Leid, die Schuld und Sünde vor Gott und einander gesühnt und vergeben ist. DEIN Tod und DEINE Auferstehung ist unser Glaube die Hoffnung und Liebe, die uns im Himmel und auf Erden vereint. Im Bußsakrament und im Stufengebet, bekennen wir uns als Sünder und Kranke, die lebenslang DEINER Liebe und Vergebung bedürfen. Hilf uns, dass wir zu einander in DEINEM Namen zu allen Menschen und Geschöpfen barmherzig sind. Stehe mir o Gott bei, dass ich den Glauben bewahre, ihn mit einander teile, dass ich DIR dereinst als Sünder das Erbe DEINER Liebe, alles was DU für und durch mich bewirkt hast, in DEINE gnädigen Hände legen darf. DEIN Leib und DEIN Blut möge allen zum Segen sein.

Geborgen in der Kirche
Geborgen im Glauben Hoffen und Lieben.

Betrachtung

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes! Liebe Brüder und Schwestern treten wir in der Einheit des Heiligen Geistes zum Altar Gottes, der uns erfreut von Jugend an. Verneigen wir uns in Anbetung vor Gott, unserem Vater dem Vater und Schöpfer, dem Sohn unserem Erlöser, und dem Heiligen Geist unserem Tröster und Beistand. DIR Allmächtiger und ewiger Gott verdanken wir alles, was wir sind und haben. DIR allein gebührt Lob Dank und Herrlichkeit allezeit und in Ewigkeit.

Bekennen wir vor dem lebendigen ewig gegenwärtigen Herrn und Gott mit der Bitte um Vergebung, all unsere Schuld: Ich bekenne Gott, dem Allmächtigen, der seligen allzeit reinen Jungfrau Maria, allen Engeln und Heiligen und Euch Brüdern und Schwestern, dass ich in meinem Leben viel gesündigt habe in Gedanken, Worten und Werken, durch meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine übergroße Schuld. Darum bitte ich die allerseligste Jungfrau Maria, alle Heiligen, Engel und Euch Brüder und Schwestern, für mich und uns zu beten bei Gott unserem Herrn. Der Allmächtige Dreifaltige Gott erbarme sich unser und vergebe uns die Schuld und Sünde.

Jesus Christus, der Gottessohn, hat aus Liebe zum Vater unsere Menschennatur angenommen, uns von der Liebe des Vaters Kunde gebracht, uns durch SEIN Leben, den Tod und die Auferstehung, von Sünde und Schuld erlöst, zum Leben in der Gemeinschaft mit Gott in der Kirche befreit, und uns als Erben Gottes, das ewige Leben zugesagt. Als Söhne, Töchter und Kinder Gottes, bringen wir im Gottesdienst auf allen Altären der weltweiten Kirche, uns selbst mit allem was wir sind und haben, dem Vater Sohn und Heiligen Geist in unseren Gebeten, Bitten und Opfergaben dar. Wir vereinigen uns vor Jesus Christus, der makellosen Opfergabe, mit Maria unserer Mutter, allen Engeln und Heiligen der Kirche, und mit allen Geschöpfen in Gottes Universum der Liebe. Jesus Christus ist unser Weg, die Wahrheit und das Leben. IHM, der in der Einheit des Heiligen Geist in unseren Herzen, der Kirche und in allen Geschöpfen wohnt, sei allezeit und ewig Lob, Dank und Herrlichkeit.
Lasset uns mit IHM zu IHM und durch IHN zu SEINEM Gedächtnis beten: Am Abend vor SEINEM Leiden nahm der Herr Jesus Christus Brot in SEINE Hände, dankte, brach und segnete es und sprach: „Nehmet und esset alle davon, das ist mein Leib der für Euch hingegeben wird.“ Ebenso nahm ER nach dem Mahle den Kelch, dankte wiederum reichte ihn SEINEN Jüngern mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist der Kelch des neuen und ewigen Bundes. Mein Blut, das für Euch und für alle vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Tut dies zu meinem Gedächtnis. Bitten wir um den Beistand des Heiligen Geistes, dass Jesus Christus, der Gottes-und Menschensohn, auch unseren Leib und unser Blut Gott zur Vergebung der Sünden darbringen kann.

Heilig heilig heili heilig ist der Herr

Bekenntnisse

Weil sich tief in meinem Herzen, auf der letzten Wegstrecke des Lebens, Erfahrungen einstellen, die nicht nur mich betreffen, habe ich mich entschlossen, das was mich zutiefst erfüllt und bedrängt, zu veröffentlichen. Als ich mich einst nach meiner Pensionierung gedrängt fühlte, aus dem Leben für das Leben als Schriftsteller zu arbeiten, wusste ich nicht, was daraus folgen würde. Alles was ich schrieb und was mir zufiel, habe ich treulich meinen Texten anvertraut, in der Hoffnung, als Brückenbauer mit anderen Menschen in Kontakt zu bleiben. Jetzt stellt sich ein neues Drängen ein, darüber zu sprechen, was ich mit bald fünfundneunzig Jahren noch zu sagen habe, bevor ich vor dem Richterstuhl Gottes mein Leben und meine Begabungen zu verantworten habe.

Immer mehr hat sich seither die Gottesfrage, und alles was ich im Glauben der Kirche zu hören bekam, noch einmal als eine Kraft und ein Drängen eingestellt, über unseren Glauben und meine Erfahrungen zu erzählen, weil es hilfreich sein könnte, diese Botschaft zu verkünden. Ich bemerke, dass ich immer mehr von Gott beansprucht werde, Zeugnis über meinen Glauben abzulegen. Es ist genau der Punkt, der mich einst bewog alles stehen und liegen zu lassen, um mit dem Abitur den Weg zum Theologiestudium zu gehen, um Priester zu werden. Dies geschah bis zu dem Augenblick als ich bekennen musste „ich kann nicht mehr“. Damals stand ich kurz vor den Weihen. Der weitere Weg war aber keine Unterbrechung, sondern nur die Möglichkeit, den Glauben in mannigfaltigen Formen neu und vertieft zu erfahren. Er war und blieb Richtschnur und die Wegweisung für alles, was es zu bewältigen und zu verstehen gab.

Es zeigte sich aber, dass ich nach der Pensionierung der Raum öffnete, mich wieder mehr mit unserem Glauben zu befassen und der Spur meines Herzens zu folgen, mit Gott im Gespräch zu bleiben, um IHM Ehre zu erweisen. Ich spüre nun wieder ein Drängen, mehr als bisher über das zu reden, was mein ganzes Leben in Bewegung hielt, und in Bann zog. Es ist der Vater unser Schöpfer, der Sohn unser Erlöser und der Heilige Geist unser Tröster und Beistand. Immer zu Tag und Nacht bis zum heutigen Tag war mein Blick wieder auf Gott gerichtet, von dem wir alles haben, um von IHM, dem Herrn des Himmels und der Erde zu erzählen, der uns in unendlicher ewiger Liebe zugetan ist. Auch jetzt kommem die Tränen. Ich weine aber nicht, weil ich gequält, sondern weil ich von Glück über Gott und meiner unendlichen Sehnsucht nach IHM bewegt bin. Könnt Ihr verstehen, dass ich nicht mehr schweigen kann? Bleibt um Gottes Willen im Segen und Frieden. Ich bleibe im Gespräch mit Euch der Gottesmutter allen Heiligen und Seligen.

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