Ein Wochenende

Ja, es gibt sie noch, unsere „Ehrenamtlichen“, die sich auf je eigene Art dem Leben unverdrossen zur Verfügung stellen. Sie verdienen es, dass wir ihr Handeln bemerken und anerkennen. Sind ihre stillen Dienste doch so nötig wie das Salz in der Suppe, um uns das Leben im Alltag etwas schmackhafter zu machen. Hierzu nur einige Beispiele: Berufstätige Eltern wissen es zu schätzen, wenn die Großeltern sie entlasten und sich liebevoll um ihre Enkel kümmern. Manchmal schreckt uns das „Tatü“ eines Martinshorns auf. Ein Zeichen dafür, dass einsatzbereite Feuerwehrleute und Rettungsdienstler Tag und Nacht unterwegs sind. Vermögen wir doch ihre wichtigen Aufgabe erst dann voll zu würdigen, wenn wir selbst in Not geraten. Mich brachte unlängst ein älterer Mann zum Nachdenken, der sich nicht scheute, ohne besonderen Auftrag, auf dem Gemeindegelände achtlos weg geworfene Abfälle einzusammeln. In ähnlicher Weise beeindrucken mich und meine Frau seit Jahren die Einladungen engagierter evangelischer Christen vor Ort zu Gesprächen über den Glauben im Rahmen einer Vortragsreihe, die sie in eigener Regie gestalten und finanzieren. Im Anschluss daran möchte ich von einigen Frauen und Männern erzählen, deren Freude an ihren selbst gewählten Aufgaben, uns ein schönes Wochenende bescherte.

Es ist Freitag. Wir haben uns entschlossen, am dritten Vortrag der „Kirche im Dialog“ in diesem Jahr teilzunehmen. Das Thema „Gebet – Reden zu oder mit Gott“ hatte uns sehr interessiert. Durften wir doch davon ausgehen, dass die Pfarrerin, Dozentin an einer Missionsschule, die Not der Beter kennt und ihre gesamten Erfahrungen einbringen würde, um darüber mit uns zu reden. Wir kommen auch aus formalen Gründen gern zu diesen Veranstaltungen, denn es ist zu erwarten, dass die der Arbeitswelt angehörenden Organisatoren sorgsam mit unserer Zeit umgehen. Der Vortrag beginnt wie üblich um 18.00 Uhr und wird auch heute pünktlich um 20.00 Uhr mit dem Abendsegen enden. So bleibt uns anschließend noch genügend Zeit, um den Tag nach persönlichen Interessen ausklingen zu lassen. Dieser festgelegte zeitliche Rahmen mag mit dazu beitragen, dass in der Regel an die siebzig bis hundert Personen an den Vorträgen teilnehmen.

Die Referentin gab authentisch und überzeugend zu bedenken, dass ein gelingender Spracherwerb sowohl für die gesunde Entwicklung des Menschen als auch zur Gestaltung seiner Beziehungen zu anderen Personen und zu Gott sehr bedeutsam sei. Ergebnisse der Forschung belegten, dass nur dann, wenn Menschen von Geburt an angesprochen würden, irreparable Störungen der Fähigkeit zum Dialog mit anderen Personen zu vermeiden sind. Die Referentin ging auch ausführlich auf Probleme beim Beten als einem Sprechen zu oder mit Gott ein. Sie betrachtete unterschiedliche Formen und Praktiken beim freien und gebundenen Gebet. Einen besonderen Akzent legte sie auf die kirchliche Tradition, des den Glauben stärkenden Psalmengebetes. Sie vermittelte diese gehaltvollen Texte und Melodien von bleibendem Wert, als einen lebendigen Ausdruck existenzieller Erfahrungen des Gottesvolkes bei seinem dialogischen Reden mit dem Schöpfer.

Ob die referierten Vorstellungen des Betens und Bittens zu Maria, dem katholischen Verständnis von Lob und Fürbitten bei ihrem Sohn im Heiligen Geist, und das betrachten zentraler Glaubensgeheimnisse beim Rosenkranzgebet, heute noch unter Christen als trennend erlebt werden muss, wage ich aber zu bezweifeln. Dass wir Christen auch beim freien Gebet mit oder zu Gott nie allein, sondern immer in einer geistlichen Beziehung zur Kirche, allen Menschen und der ganzen Schöpfung stehen, ist tröstlich. Diese Einheit mit allen Menschen und der Welt käme aber auch in gebundener Form, besonders beim Lob- und Preisgesang in unseren Gottesdiensten zum Ausdruck. Es wurde uns in dieser Veranstaltung Kirche im Dialog, wieder einmal nahe gebracht und gezeigt, auf welch vielfältige Weise uns der Heilige Geist beim Beten zur Einheit führt. Allen ehrenamtlich tätigen Menschen und den Veranstaltern von „Kirche im Dialog“ ist auch in Zukunft Ideenreichtum und eine glückliche Hand bei der Auswahl von Themen und Referenten zu wünschen. Der anregende Freitag-Abend sollte aber nur der Auftakt zu einem anderen Ereignis an diesem Wochenende sein:

Einer Einladung von Freunden folgend, fahren wir frohgemut mit der S-Bahn am Samstagmorgen in den Hauptbahnhof Stuttgart ein. Beim Verlassen des Abteils geraten wir wie von selbst in den Sog einer betriebsamen Menschenmenge, die uns Richtung Ausgang schiebt. Dort warten schon die Gastgeber und eine lebhafte, uns zunächst noch ein wenig fremde Reisegesellschaft. Ein liebevoll in Form einer Lokomotive gestalteter, leuchtend gelber Anhänger, wird uns als Erkennungszeichen an die Brust geheftet. Das darauf befestigte, winzige grüne Kleeblatt, weist uns als Freunde der Gastgeber aus. Die zur Familie zählenden Angehörigen sind an einem kleinen Marienkäfer, die munteren Freunde des Iglauer – Singkreises, an einem Violinschlüssel zu erkennen.

Eine Lokomotive aus vergangenen Tagen, steht bereits reiselustig, prustend und zischend, unter Dampf. Unser Sonderzug mit seinen Wagen erregt auch bei anderen Reisenden große Aufmerksamkeit. Der Lokführer und dessen Heizer, blitzsaubere junge Männer, winken ihren Fahrgästen bei unserer Ankunft lachend aus dem Fenster des Führerstandes zu. Ein umsichtiger Zugführer in passender Uniform mit Schirmmütze und Trillerpfeife, hat alles bestens unter Kontrolle. Was kann bei seinem ordnenden Blick noch schief gehen?

Wir nehmen in einem alten Wagen der ersten Klasse auf unseren weich gepolsterten, dunkelroten Sitzen platz. Während der Fahrt von einem Bistro wohl versorgt, schaukeln wir in geruhsamer Fahrt mit wenigen Unterbrechungen Richtung Haigerloch. Die sich in vollen sommerlichen Grüntönen darbietende Landschaft zieht wie bei einer Kutschfahrt an unseren Augen vorbei. Hatte doch an diesem Tag die liebe Sonne nach verregneten Wochen ein Einsehen und vergoldete nach Kräften den Festtag unseres Jubilars.Es herrscht blendende Laune an Bord: Manche Reisende hängen wie aufgeregte Kinder an den Fenstern, um ja nichts von der schönen Umgebung zu verpassen. Kameras klicken unentwegt. Die aus der Lokomotive reichlich ausgestoßenen Rauchschwaden erschrecken zwar manchmal die unbedachten Fahrgäste an den Fenstern, dringen aber uns allen wie wohlduftender „Weihrauch“ in die Nasen. Wir genießen unsere jungen Fahrgäste, die an der sichernden Hand ihrer Eltern mit strahlendem Lachen demonstrieren, wie sicher sie sich schon auf ihren kleinen Beinen beim Marsch durch das Abteil fühlen. Nur für wenige Augenblicke erinnert mich der Sonderzug auch an vergangene Zeiten: Wie viele Familien mit ihren Kindern mögen vor uns in diesem Zug gesessen haben? Kann sich die alte Lokomotive auch noch an die vielen Soldaten, Heimkehrer und Gastarbeiter erinnern, die sie einst zu ihren Zielen beförderte? Ein schriller Pfiff ertönt und reißt mich aus meinen Gedanken zurück in die Gegenwart. Erstaunlich viele unbeschränkte Bahnübergänge gibt es auf unserer Strecke und dadurch immer wieder Anlass, uns durch warnende Pfiffe zu erschrecken. Stößt doch die Lokomotive vor jeder gefährdeten Stelle mehrere Signale aus, als gehe es für uns um Leib und Leben.Nach einigen Stationen, sowie bei Aufenthalten wegen Überholungen und einem Fahrtrichtungswechsel, erreichen wir wohl behalten unser Reiseziel Haigerloch.

Während der größere Teil unserer Gesellschaft nach dem Aussteigen die über hundert Stufen zum Schlosshotel hinauf stiefelt, klärt mich eine Dame, die den Kleinbus des Hotels steuert, über die Folgen des jüngsten Hochwassers im Tal und die anderen Sehenswürdigkeiten Haigerlochs, unter ihnen, die heute als Museum zugängige, ehemalige Arbeitsstätte des Atomforschers Heisenberg, auf. Oben angekommen versammeln wir uns alle in der sehenswerten Schlosskirche. Die wenigen Arbeiter, die zur Restauration der Kirche auf den Gerüsten herumturnen, verhalten sich ruhig und stören nicht. Vor dem Chor stellen sich die Mitglieder des Iglauer-Singkreises auf. Wir genießen bei ausgezeichneter Akustik den Gesang, der wie ein berührendes Gebet zu Ehren Gottes in der „Baustelle – Kirche“ aufsteigt. Mich beeindruckt nicht nur das hohe Niveau sondern auch die Dynamik des Musizierens, die sich unter der einfühlsamen Leitung unmittelbar auf uns Hörer übertrug. Die den Singkreis belebenden, in vielen Jahren gewachsenen Beziehungen der Sänger unter einander, und die reichlichen, übers Jahr verteilten Proben, haben sich offensichtlich gelohnt und einen ansprechenden Klangkörper geformt. Die Begeisterung und Aufmerksamkeit beim Singen konnte man den vielen jüngeren und älteren Sängerinnen und Sängern von Mund und Gesicht ablesen.

Einem mit den Gastgebern befreundeten Pastor, gelang es bei seiner Ansprache in diesem Gotteshaus, die von Kindesbeinen an bestehende leidenschaftliche Liebe des Jubilars zur Eisenbahn, sogar mystisch zu erhöhen, indem er sie mit dem seinerzeitigen „Zug“ des Gottesvolkes unter dem Schutz des Herrn verglich. Diese, das Fest eröffnende, gemeinsame musikalische Besinnung in der Schloss-Kirche, verlieh dem ganzen Tag eine feierliche Note und eigene Würde. Das Schlosshotel selbst entsprach mit seinem geschulten Personal und der erlesenen Speisefolge allem, was ein exzellent geführtes Vier -Sterne – Lokal auszeichnen kann. Beim gesamten Verlauf des Festes, waren aber auch die ordnenden Hände unserer Gastgeber deutlich zu spüren. Wir nahmen so in Gruppen platz, dass es erwünschte Gespräche durchaus erleichterte. Tischreden hielten sich in noblen Grenzen. Ein gesungenes Gebet eröffnete die Mahlzeit. Der Gang zum Bueffet verlief sehr ruhig. Das reichliche Angebot an ausgezeichneten Speisen und Getränken, bis hin zum Dessert, vermochte selbst verwöhnte Gaumen zufrieden zu stellen. Ein Gruppenbild mit der aufgeregten Gesellschaft vor der dampfenden und prustenden, zur Rückreise bereiten Lokomotive, durfte nicht fehlen. Der Lokführer und sein Heizer lachten immer noch aus dem Führerstand, waren aber nun deutlich von ihrer Tätigkeit und den Rauchschwaden gezeichnet. Die Rückreise nach Stuttgart bot wieder reichlich Gelegenheit zu Gesprächen über Erlebnisse während des Tages und anderen Themen.

Bei dieser Gelegenheit konnten wir erfahren, dass die Instandhaltung der Lokomotive und der Wagen eine kostspielige Angelegenheit ist. Der Zugführer, Lokführer und der Heizer, seien zwar nach dem vorgeschriebenen Standard ausgebildet, aber derzeit keine beruflich tätigen Eisenbahner. Sie waschen sich einfach nach einer schönen Fahrt mit ihrer Lokomotive wieder, und der Zugführer packt seine Schirmmütze ein. Dann geht´s mit dem nächsten Zug nach Hause. Ist das nicht zum Wundern schön? Ein Gespräch mit einem älteren Herrn führte mich aber überraschend zu seinen und meinen schmerzlichen Erfahrungen als junge Soldaten in den Wirren des zu Ende gehenden letzten Krieges und der unter ähnlichen Schwierigkeiten verlaufenen Rückkehr nach Hause. Es gibt wohl nur noch wenige Menschen, die aus persönlichem Erleben zu den damaligen bedrückenden gesellschaftlichen Verhältnissen etwas sagen können. Aber auch dieses Gespräch und selbst das Missgeschick, dass eine Dame ihre Handtasche mit allen Papieren an einem Bahnhof stehen ließ, konnten unser Reisevergnügen insgesamt nicht all zu sehr beeinträchtigen, zumal ein Taxifahrer das vermisste Stück samt Inhalt wieder zurück brachte. Bleibt schlussendlich nur noch, unseren Gastgebern, dem Jubilar Peter, seiner Frau Susanne, deren Sohn und Tochter und den ehrenamtlich tätigen „Eisenbahnern“ für einen in jeder Hinsicht schönen Tag zu danken. Wie arm wären wir in unseren Tagen ohne die vielen ehrenamtlich wirkenden Menschen?

Geborgen in der Kirche
Geborgen im Glauben Hoffen und Lieben.

Anbetung

Vor aller Zeit, in unserer Zeit und von Ewigkeit zu Ewigkeit bist DU, der „ICH BIN DER ICH BIN“ unser Herr und Gott. Wir verneigen uns in Demut und Ehrfurcht vor DIR, DEINEM Sohn Jesus Christus und dem Heiligen Geist durch DEINE Gnade als unseren Schöpfer und Erhalter aller Gaben in DEINEM Universum. Heilig, heilig, heilig bist DU, aller Menschen und Geschöpfe Vater, und geheiligt werde immerdar DEIN über alles erhabener Name. Lass DEIN Reich der Wahrheit, Gerechtigkeit und des Friedens, immer wieder neu bei uns ankommen, und hilf uns, dass wir DIR und einander in Treue dienen, damit DEIN Wille auf Erden wie im Himmel geschehe. Gib uns das tägliche Brot DEINER GÜTE, LIEBE und BARMHERZIGKEIT, damit wir es Teilen und unser Hunger und Durst nach DIR gestillt werde. Vergib o Gott unsere Schuld seit Menschen Gedenken und ermutige uns, dass auch wir durch den Tod Deines Sohnes, unseres Herrn und Meisters, die Vergebung annehmen und als Auferstandene im Herrn allen Menschen in DEINEM Namen vergeben. Guter Gott lass nicht zu, dass wir Deine Fürsorge und Liebe missachten und in Versuchung geraten, uns als DEIN auserwähltes Volk, fremden Göttern und Götzen unserer Zeit zuwenden, sondern erlöse uns von allen Übeln des Leibes und der Seele. Denn DEIN ist alle Macht und Kraft und Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen

Heilig heilig heili heilig ist der Herr

Heimetschproch

O wie d´Wörter
im miem Läbe
voll Sang und
Klang sich
z´semme wäbe

Zum Teppich nur
dem Herz bekannt
un wär i au im
fernschte Land

Du Muetersproch
bisch schtets in mir
i sag dir tausend
Dank defür

I mag Dich eifach
Schproch am Rhi
will ab und zue
au bi Dir si

Wenn i nur dieni
Tön vernimm bin
i deheim mit
Herz und Sinn

Wär will mir´s
wehre un bin i alt
dass i mi Schproch
in Ehre halt

Au wenn i färn
rächt wit vo Dir
hör i Di no ganz
lies in mir

Du holsch mi
in Gedanke z´ruck
zu Land und Lütt
un minere Bruck

Doch in de Nöchi
voller Luscht
hüpft´s Herz in
minre Bruscht

Dann mues i
eifach badisch
schwatze so
wie mir de
Schnabel gwachse

Dreifaltigkeit

Für viele Christen und Menschen ist Gott als Schöpfer des Universums, im Geheimnis der Dreifaltigkeit von VATER, Sohn und Heiligem Geist, so sehr ins Nebulöse, Lebensferne gerückt, dass sie vor dem Unfassbaren die Augen und ihr Herz verschließen. Es ist ja in der Tat für unseren begrenzten Verstand eine Herausforderung, sich dem Heiligen zu nähern. Könnte es aber auch eine große Versuchung sein, der Frage „warum gibt es uns, das alles und nicht nichts“ auszuweichen, um Fragen nach dem Anfang, der Vielfalt, Ausdehnung und dem Ziel allen Lebens im Universum ausweichen zu können. Wir könnten dann aber aus Stolz auf die stets wachsende empirische Forschung dem Glauben erliegen, dass dies die einzige Möglichkeit sei, um uns in Raum und Zeit unserer Existenz im Universum zu orientieren. Ein religiös fundierter Glaube, der die empirische Wissenschaft respektiert, relativiert, und die Frage nach Anfang und Ziel allen Lebens durch Anerkennung einer umfassenderen Wirklichkeit erfordert, wäre überflüssig. Die Frage nach Gott stellte sich dann aber als Frage, warum ein liebender Gott das Elend aller Zeiten zulässt?

Ich weiß aus eigener Erfahrung religiösen Glaubens, dass Demut nötig ist, um anzuerkennen, dass alle Wunder dieser vergänglichen Welt und wir Menschen, nicht das Ergebnis eines blinden Zufalls, sondern einer alle Vorstellungen sprengenden Gottesliebe sind. Einer Liebe, die uns mit IHM, dem Vater und Schöpfer, durch SEINEN Sohn und Erlöser und dem Heiligen Geist, zum Dienst in SEINEM Reich der Gerechtigkeit und des Friedens, mit allen Geschöpfen verbindet. Schon Pascal hat sich einst in der Gnade seiner Berufung, zum Gott unserer Väter, dem Gott Isaaks, Jakobs und Abrahams bekannt. Und wir dürfen hinzufügen, sind in der Gnade der Nachfolge Jesu des Gottes- und Menschensohnes, berufen, SEINEN Tod und die Auferstehung als Offenbarung der ewigen barmherzigen Liebe des Vaters zu uns im Heiligen Geist, zu bezeugen, bis ER wieder kommt, um Gericht zu halten über Lebende und Tote. Möge uns der Vater Sohn und Heilige Geist in der Kraft SEINER allmächtigen Liebe vor allem Bösen bewahren und in dankbarer Liebe zu IHM und zu unseren Brüdern und Schwestern stets erneuern.

Wie einfach kann alles werden, wenn wir uns von der Vorstellung verabschieden, DICH Vater Sohn und Heiliger Geist, wie einen Lehrsatz anzubeten und uns durch DEINE Gnade dazu führen lassen, unserem innersten Wesen, als Söhne und Töchter DEINER Liebe zu folgen. Einer Liebe, die wir nicht machen können, die uns aber als geschenkte Gnade umfängt und herausfordert, DICH Vater Sohn und Heiligen Geist, als den DREIFALTIGEN HERRN UND GOTT, in und mit allem was wir sind und haben von Herzen zu lieben und DIR, wie Benedikt XVI immer wieder zeigte, Macht und Herrlichkeit, in ewig barmherziger Liebe zu gönnen. Einem Vater und Schöpfer, der in der Liebe SEINES Sohnes, und in der Kraft des Heiligen Geistes in der Lage ist, versteinerte Herzen ja sogar Tote zu ewigem Leben zu erwecken. Möge uns die unendliche, heilige, und heilende Liebe des Vaters Sohnes und Heiligen Geistes von Sünde und Schuld reinigen, und zum Dienst in SEINEM Reich der Barmherzigkeit, Gerechtigkeit und des Friedens befähigen.

Das Kreuz der Erlösung und Hoffnung

Ereignisse Klage Lobpreis

Einer indianischen Geschichte zufolge, muss der Mensch ab und zu innehalten, damit seine Seele nachkommen kann. In dicht gedrängter Folge, stellten sich mir Ereignisse in den Weg, für die ich erst heute Worte finde. Meine Frau wunderte sich schon darüber, dass sie meine eigene Betroffenheit, in Situationen, in denen ich zu handeln hatte, kaum bemerkte. Heute aber lege ich die nötige Pause ein, um in zeitlichem Abstand, dem Geschehen nachspürend, Klage, Hoffnung und Dank nochmals erleben und mitteilen zu können.

Meine Frau befand sich in Oberstdorf. An diesem Ort gemeinsamer Urlaube beabsichtigten wir uns zwei Wochen Erholung zu gönnen. Mein Rücken und die Matratze in der Ferienwohnung passten aber leider
nicht zusammen. Um meinen zuvor passablen körperlichen Zustand zu erhalten waren wir jedoch zur vorzeitigen Heimreise genötigt. Erst heute gelingt es mir eine Pause einzulegen, um meine Enttäuschung über den unerwarteten Abbruch unserer Ferien zu fühlen. und in Worte zu fassen. War es doch so schön, bei Sonnenschein wieder einmal die winterliche Landschaft zu genießen. Ab und zu hielten wir auf unserer Wanderung inne, erfreuten uns an den schneebedeckten Bergen, der weithin grüßende Kirchturmspitze, der nahe gelegenen Kapelle, um dann zusammen mit einem engagierten Priester in einer lebendigen Gemeinde im sonntäglichen Gottesdienst für diese Geschenke zu danken. Auch ein abgebrochener Urlaub kann noch bleibende Spuren hinterlassen. Wer sollte uns außerdem daran hindern, Oberstdorf wieder einmal zu besuchen, um dort so lange es uns das Bett erlaubt, Natur und Menschen im Wandel des Jahres zu erleben.

Mit der Zeit kamen aber in dichter Folge noch Ereignisse hinzu, die mir der Betroffenheit wegen so erscheinen, als ob sie irgendwie zusammen gehörten. Hinzu kommt, dass ich mir im Blick auf die enteilende Zeit sehr genau überlege, was ich noch aussprechen will. Ich gebe insofern gern zu, dass die hier vorgelegte Auswahl von Ereignisse und Gedanken der Realität geschuldet ist, dass ich zunehmend älter, dabei aber hoffentlich auch ein wenig weiser werde. Der Leser kann darauf vertrauen, dass ich in dichter Form nur das erzähle, was andere Menschen interessieren könnte.

Über drei Jahre habe ich den Kampf meines Bruders Peter mit Lungenkrebs bis zu seinem Tod miterlebt. Wenn es Heilige des Alltags geben sollte, dann gehörte er dazu. Wie Peter, ohne je über seinem Glauben zu reden, drei Jahre lang der Krankheit und dem Tod immer wieder ein wenig Hoffnung abtrotzte, bis er im Kreise seiner Familie sein Leiden und Leben beenden durfte, bleibt ein ermutigendes Zeichen. Schon kurz nach der Todesnachricht war ich in Begleitung meiner Frau bei unserer trauernden Verwandten. Mein Bruder lag angekleidet und leblos in eigenartiger Würde auf seinem Krankenbett. Mit bebendem Herzen rang ich nach Worten zum Gebet für Peter. Meine Stimme brach, als ich versuchte, uns zum Trost ein Osterlied zu singen. Ich empfahl Peter segnend der Barmherzigkeit Gottes. Als ich ihn zum letzten Mal beim Kreuzzeichen an der Stirn berührte, spürte ich noch einen Rest von Lebenswärme. Am Tage vor unserer Reise nach Oberstdorf erfolgte die Beisetzung der Urne. Wieder einmal stand ich traurig und erschüttert nun vor seiner letzten Ruhestätte. Ich fühlte mich aber in der Kraft dessen, der uns im Glauben und in der Hoffung auf eine ewige Wohnung bei Gott bestärkt, vor aller Augen und Ohren den Segen des allmächtigen Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes zu erteilen. Nach der Beerdigung saßen wir alle zunächst noch sehr betroffen bei einander. Wir Hinterbliebenen spürten aber durch den Tod meines Bruders die Verpflichtung, jetzt und künftig fest zusammen zu halten. Wir kamen nun auch miteinander ins Gespräch. Mein Cousin Volker berichtete von Erlebnissen seines Vaters des Jüngsten in der Familie. Unser gemeinsamer Großvater war Stadtbaumeister in Amberg/Oberpfalz. Seine Frau Anna gebar ihm zehn Kinder. Als er schon in jungen Jahren starb, musste unsere Großmutter vehement um eine Rente kämpfen. Armut stand daher Pate in der Familie. Sie habe nachts oft geweint und selbst gehungert, um ihre Kinder durchzubringen, und sie ausreichend ernähren zu können. Geblieben sind Erinnerungen und einige Photos. Bei einem Treffen nach dem Kriege, war ich auf Anhieb voll in meine bayrische Familie integriert. Wir saßen fröhlich beisammen, musizierten und sangen. Tante Betti jodelte aus voller Seele wie zu ihren besten Zeiten. Bei einem weiteren Fest trafen wir Verwandte uns noch einmal zusammen mit unseren Familien. Alle meine rechtschaffenen Tanten und Onkels sind inzwischen gestorben. Es liegt nun an uns wenigen Überlebenden, die Familientradition zu pflegen und unseren Kindern ans Herz zu legen. Inzwischen bin ich längst bei Menschen in Oppenweiler angekommen,lebe, handle und wirke hier als Glied einer großen Menschenfamilie, auf die ich nicht minder stolz bin. Wie viele Alltagsheilige gibt es in meinem Blickfeld, von denen die Medien heutzutage nichts berichten?

Vielleicht bin ich ein Sonderling, aber ich schaue eben lieber auf das stille und große Wirken der Menschen und decke deren Schwächen mit dem Mantel der Barmherzigkeit Gottes zu. Das führt mich zu einem nächsten Ereignis. Die St. Stephanus- Gemeinde in Oppenweiler, der ich angehöre ist für mich zum Zentrum des Gottesdienstes und der Öffnung auf die ganze Welt geworden. Wie sehr brauche ich den Dienst der treuen Priester und die Stärkung durch das Gebet der Gemeinde. Manchmal sind wir wenige Gläubige aber es gibt auch die Hochfeste, an denen unsere Kirche fast zu klein ist. Es gibt hier eine lebendige Ökumene, Gemeindefeste und die Prozession an Fronleichnam. Unsere Orgel schaffte es nach Auskunft unseres Pfarrers und des engagierten Organisten nicht mehr lange. Inzwischen sind aber alle Hindernisse überwunden und unser Organist und die Gemeinde freuen sich über eine neue Orgel. Dies führt mich zum nächsten bewegenden Ereignis.

Die Entscheidung von Papst Benedikt XVI nach reiflicher Prüfung seiner Kräfte von seinem Amt zurückzutreten, um es um es seinem Nachfolger zu überlassen, die Katholische Kirche zu führen, hat mich sehr berührt. Ich fragte mich was es für ihn und die Kirche bedeutete wie einst Luther und auch für mich schweren Herzens vor den Weihen, als meine Kräfte schwanden, zu entscheiden, nicht Priester zu werden. Was unserem Papst vor, während und nach seiner Entscheidung vorging, kann ich nur erahnen. In diesem Punkt war ich ihm, aber wie zuvor in seinem Amt, sehr nahe. Mein Gebet gilt nun seinem würdigen Nachfolger Papst Franziskus im Dienst für Gott und der Kirche. Im Blick auf das Heil und den Segen, der mir nach meiner Entscheidung bis heute erfahren durfte wage ich zu sagen, dass Gottes Wege in schwierigen Entscheidungen manchmal nicht unsere Wege sind.

Möge der Vater Sohn und Heilige Geist alle Menschen und Gläubigen leiten, demütig und vertrauensvoll Gottes Wegen zu folgen, und darauf zu hoffen,dass SEIN Heil und Segen uns auch bei schwierigen Entscheidungen, auf rechte Wege führt.

Lob der Liebe

Die Liebe Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, in ewiger Einheit der Dreifaltigkeit, spricht zu uns, und wird das eine Wort „Jesus Christus“, Gott von Gott, Licht von Licht, eines Wesens mit dem Vater, und dem Heiligen Geist. Durch dieses Wort wird alles erschaffen, was es je gab, gibt und bis zum Ende der Zeiten in alle Ewigkeit geben wird.

Und das Wort ist Fleisch geworden, und hat unter uns gewohnt. Im Heiligen Geist hat die erwählte Jungfrau Maria, den Gottes- und Menschensohn Jesus Christus empfangen. ER, unser Herr und Meister, der Geliebte des Vaters, nimmt unsere Menschennatur an, und bringt Kunde von der ewigen Liebe Gottes. Er ist der Weg des Vaters zu uns Menschen und allen Kreaturen, der Zeuge der ewigen Liebe Gottes zu allen Geschöpfen. In SEINEM Leben und Wirken offenbart ER uns die Wahrheit über die unendliche, ewig gegenwärtige Liebe des Vaters, zu uns Menschen und allen Kreaturen. Jesus Christus ist auch unser Weg zum Vater, ER der Herr und Meister, hat in SEINEM Wirken all unsere Not und unser Leid bis zur Gottverlassenheit im Tod am Kreuz auf sich genommen. In SEINER Liebe zum Vater und zu uns, ist ER unser Lebensbrot und Blut, das alle Sünden tilgt, und uns zu Kindern, Söhnen und Töchtern der ewigen Liebe macht.

Durch IHN, mit IHM und in IHM, unserem Herrn Jesus Christus, dem Herrscher aller Mächte und Gewalten, gehören wir SEINEM und unserem Vater, und zu allem was Gottes ist. Wir gehören nicht dem Satan, all seiner Pracht und dem ewigen Tod, sondern in der Auferstehung und Himmelfahr Jesu Christi, der ewigen Liebe des Vaters, Sohnes und Heiligen Geistes. Wir sind berufen, einander die frohe Botschaft von der ewigen Liebe des Dreifaltigen Gottes zu verkünden, und sie in der Liebe Jesu, allen Menschen und Kreaturen zu bezeugen. Der Gott der ewigen Liebe und des ewigen Lebens erneuere unseren Glauben, die Hoffnung und Liebe zu IHM, zu allen Menschen und Kreaturen, mit allem was wir sind und haben, in Dankbarkeit und Lobpreis. O Allerheiligster Vater, Sohn und Geist, segne, beschütze und bewahre uns in DEINER ewigen Liebe vor allem Bösen.

Das Kreuz der Erlösung und Hoffnung

Vaterunser

Gloria Patri et Filio et Spiritui Sancto sicut erat in principio et nunc et semper et in saecula saeculorum. Die Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie es war am Anfang so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit.

O Gott unser Abba, lieber Vater, mit DEINEM Sohn Jesus Christus, unserem Herrn und dem Heiligen Geist, Du hast uns aus dem Schlaf erweckt, den Gabentisch so reich gedeckt. Wir danken loben preisen DICH für alle Gutegnädiglich. DU ewig gegenwärtige Quelle unendlicher, alles erhaltender Liebe und Schöpfer allen Lebens, hast alles durch DEIN Wort ins Dasein gerufen, mit Namen benannt und nach DEINEM Willen geordnet. Alles, was wir sind und haben, was es auf Erden, im Himmel, und im Weltall DEINER ewigen heiligen Liebe gibt, verdanken wir DIR.

DU hast mit Abraham und seinen Nachkommen einen ewigen Bund geschlossen, Moses DEINEN Willen, das Gesetz, und den Propheten die Hoffnung auf den Erlöser geoffenbart. DU hast Maria auserwählt, Jesus Christus, den Gottes- und Menschensohn, im Heiligen Geist zu empfangen, um IHM in der Geburt als SEINE und unsere Mutter, die Menschennatur zu schenken. ER, das Wort, durch den der Vater am Anfang im Heiligen Geist, alles was geschehen soll bewirkt, ER, Gott von Gott, wird einer wie Du und ich im Willen des Vaters unser Menschensohn. Er bringt Kunde vom Vater und ist für alle Geschöpfe der Weg die Wahrheit und das Leben hin zum Vater. O Herr Jesus, hilf uns zu verstehen, was DEIN Weg auf Erden, DEIN Leiden, Kreuzweg, Tod, Auferstehung und Himmelfahrt für uns Menschen und alle Geschöpfe bedeutet. Entzünde immer wieder neu die Liebe und Dankbarkeit zu DIR, dass DU uns von aller Schuld und Sünde, gegenüber Gott und den Mitmenschen erlöst, und uns an DEINEM Tisch zur Gemeinschaft der Liebe im Glauben und Hoffnung einlädtst.

Dir Herr, Vertrauen wir alle unsere Sorgen und Nöte, als unsere Opfergaben an, dass DU sie mit allem was wir sind und haben, dem Vater in DEINEM Opfer darbringst, und allen hungrigen Jüngern, als Speise zum ewigen Leben austeilst. Nimm nach dem Mahle, auch den Kelch all unserer Leiden in der Nachfolge, in DEINE heiligen und ehrwürdigen Hände, danke dem Vater, segne und biete sie mit DEINEM Blut des neuen Bundes, allen DEINEN durstigen Jüngern zum Trank an.

Heiliger Geist, des Vaters und des Sohnes Band der Einheit, entzünde in uns die heilige Liebe zu Gott, unserem allmächtigen Vater, zur Jungfrau und Mutter Maria, zu allen Heiligen und Seligen im Himmel, und allen Menschen und Geschöpfen auf Erden. Laßt uns allen Menschen und Geschöpfen verkünden, dass Gottes Reich nahe ist, und gehen wir Hand in Hand auf Jesu Weg der Wahrheit, in SEINEM Frieden, ins gelobte Land, dem Vater entgegen.

Hingabe Jesu an den Vater und an uns im Heiligen Geist

Abendgebet

Bevor des Tages
Licht vergeht hör
Welterschaffer
dies Gebet

Der DU so milde
und so gut nimm
gnädig uns in DEINE
Hut

Gib dass kein
böser Traum uns
weckt kein nächtlich
Wahnbild uns erschreckt

Die Macht des Bösen
dämme ein dass unser
Herz stets bleibe rein

DER DU Vater mit dem Sohn
und Geist regierst auf
einem Thron DIR sei Ehre
allezeit und in Ewigkeit

Abendlicht

Ein neuer Weg

Als ich gegen Ende des Jahres 1969 entschied, das Studium der Theologie zu beenden, konnte ich noch nicht sicher erkennen, wie es danach weiter gehen sollte. Bisher hatte ich als Spätberufener nach dem Abitur, mehrere Semester Philosophie und Theologie mit dem Ziel, Priester zu werden studiert, und stand vor den ersten Weihen. Obwohl ich damals, wegen der wirtschaftlichen Lage im Baugewerbe nicht damit rechnen konnte, bald einen befriedigenden Arbeitsplatz zu finden, sah ich im Versuch, in den früheren Beruf als Baukaufmann, zurück zu kehren, die einzige realistische Chance. Schweren Herzens fuhr ich einige Tage über Weihnachten nach Hause, um noch einmal über meinen künftigen Weg nachzudenken, bevor ich im neuen Jahr wieder nach Münster fahren würde, um mich an der Universität zu exmatrikulieren. Was dieser schwierigen Entscheidung voraus ging, habe ich ausführlich in der Erzählung „Entscheidung in Münster“ beschrieben. Aber wie so oft in meinem Leben, half mir in dieser unübersichtlichen Lage, ohne mein ersichtliches Zutun, ein gütiges Geschick wieder weiter:

Etwas nachdenklich und besorgt, stand ich nach Neujahr auf dem Bahnsteig in Basel, um in den Zug nach Münster umzusteigen. An den Waggons vorbei schlendernd, erblickte ich am Fenster eines leeren Abteils, eine hübsche Frau. Mein Interesse an ihr war sofort geweckt, und es gelang mir, einen freien Platz gegenüber dieser blonden Dame einzunehmen. Ich hatte mich nicht getäuscht: Vor mir saß eine sorgsam gepflegte, sympathische junge Frau, die hin und wieder von ihrer Lektüre aufsah, und mir ein freundliches Lächeln schenkte. Ich kann mich, als wäre es gestern gewesen, noch genau an diese erste Begegnung erinnern: Mir gegenüber saß eine attraktive, von der Sonne gebräunte Frau, mit sportlicher Kurzhaarfrisur. Sie trug einen roten Rollkragenpulli, einen farblich darauf abgestimmten rotkarierten Schottenrock, und passende Stiefel. Eine kleine, Weile verlor ich mich schweigend im Anblick dieser anmutigen, hübschen Erscheinung. Durch ihr einladendes, freundliches Wesen ermutigt, wagte ich es dann zu fragen, ob sie mit einer Unterhaltung einverstanden wäre? Sie stimmte lächelnd zu, und wir befanden uns kurz danach in einem anregenden Gespräch:

Ich erfuhr zu meiner Freude, dass sie nach einem Winterurlaub in der Schweiz, nach Münster unterwegs sei, um dort ihr Medizin-Studium fortzusetzen. Etwas Schöneres hätte mir in der gegebenen Situation nicht passieren können. Sie schien angenehm berührt zu sein, als sie hörte, dass ich ebenfalls nach Münster reiste. Meine Stimmung hellte sich zu zusehend auf, denn ich bemerkte, wie mich der Charme der hübschen Frau verführte, mich von der vermeintlich besten Seite zu zeigen. Beim Rückblick auf die anregende Unterhaltung während der Fahrt, will es mir aber gerechter Weise erscheinen, als ob ich mehr geredet hätte, als sie. Die Stunden vergingen jedenfalls wie im Fluge. Sie erzählte von ihren Ski-Ferien zusammen mit ihrer Familie, und ich sprach von den Weihnachtsferien in Rheinfelden und dem Studium der Theologie in Münster. Meine persönliche Situation, dass ich mich zum Ende des Wintersemesters an der Universität exmatrikulieren werde, blieb aber vorerst noch ungeklärt. Was wir einander darüber hinaus während dieser angenehmen Unterhaltung auf der Reise nach Münster zu erzählen hatten, vermag ich nicht mehr zu erinnern. Viel zu sehr war ich mit der Frage befasst, wie ich meine Reisebegleiterin dafür gewinnen konnte, uns in Münster wieder zu begegnen. Ich freute mich daher sehr, als sie ohne lange zu zögern bereit war, eine Einladung anzunehmen, uns in der Vorlesung über Psychoanalyse bei Professor Dr.med. Winkler wieder zu sehen. Wir saßen auch alsbald neben einander in der besagten Vorlesung. Der von mir sehr geschätzte Professor, musste sich von da an mit meiner geteilten Aufmerksamkeit bei seinen Vorträgen begnügen, denn es blieb nicht bei einem gemeinsamen ersten Besuch seiner Vorlesungen.

Welch ein seltsames Geschick hatte uns zum rechten Zeitpunkt zusammengeführt? Meine Entscheidung, das Theologiestudium zu beenden war gefallen, und jetzt, da ich dabei war, mein Leben neu zu planen, lernte ich diese hübsche Frau kennen. Dass sie mich über die übliche Nähe zu einer zufälligen Bekanntschaft hinaus interessierte, wurde mir eines Tages sehr bewusst: Am Prinzipalmarkt in Münster stehend, um den Karnevalsumzug zu beobachten, sah ich unvermutet am gegenüber liegendem Straßenrand eine hübsche blonde Frau, die meiner Bekannten erstaunlich ähnlichsah. Sie hatte sich zudem bei einem Manne eingehängt. An der Bitterkeit und Wut, die ich in diesem Augenblick bemerkte, konnte ich ermessen, wie viel sie mir schon bedeutete, denn sonst hätte ich nicht so eifersüchtig und enttäuscht reagiert. Den Stein, der mir vom Herzen fiel, hätten Sie, liebe Leser plumpsen gehört, als sie mir in einem nachfolgenden Gespräch glaubhaft versicherte, dass ich mich getäuscht hatte. Von da an nutzte ich jede sich bietende Gelegenheit, um mit meiner Bekannten zusammen zu sein. Sie bewohnte ein kleines, nach ihrem Geschmack eingerichtetes Appartement, durch das ich mich veranlasst sah, mein schlichtes Studentenzimmer aufzugeben, um auch ihr ein angenehmes Ambiente anbieten zu können. So erfüllte ich Ihren Herzenswunsch, gelegentlich bei mir vor einem offenen Kamin zu speisen und zu plaudern. In den vertraulichen Gesprächen konnte ich in den folgenden Monaten über meine schwierige Lage, die mit dem bevorstehenden Ende des Theologiestudiums entstand, ausführlich reden. Ihrem freundschaftlichen Zuspruch hatte ich es zu verdanken, dass in mir der Mut und die Hoffnung wachsen konnten, einen Studienwechsel zu erwägen.

Für mich stand bald fest, dass ich, wenn überhaupt, nur Klinische Psychologie studieren würde, von der ich mir im Beruf eine gewisse Nähe zur ehemaligen Ausrichtung als Theologe versprach. Ich gestehe gern, dass meine damalige Freundin wesentlich zur Entscheidung beitrug, noch einmal ein Studium zu beginnen. Sie erkannte, dass ich in dem bisherigen Examen, meine Befähigung zu wissenschaftlichem Arbeiten nachgewiesen hatte, sodass ich mit Studienförderung rechnen durfte, um dann zusammen mit den restlichen eigenen Mitteln, ein Studium finanzieren zu können. Da aber mein bisheriges Studium geisteswissenschaftlich ausgerichtet war, und mit der Klinischen Psychologie einem naturwissenschaftlichen Studium folgen wollt war es ungewiss, ob ich den neuen Anforderungen gewachsen war. Daher stand für mich fest, dass ich nur bei einem guten Ergebnis im Vordiplom, in Psychologie weiter studieren würde. Nach diesen Vorüberlegungen war ich dazu bereit, einen Studienwechsel zu wagen. Zum Ende des Wintersemesters 1969/70 beendete ich mit der Exmatrikulation das bisherige Theologiestudium, und begann ab dem Sommersemester 1970 das Studium der Klinischen Psychologie an der Westfälischen Wilhelmsuniversität in Münster. Ich freue mich darauf, Ihnen liebe Leser, in einem folgenden Beitrag von den Begegnungen und Erfahrungen mit Menschen während des Psychologie-Studiums und dem Leben in Münster erzählen zu dürfen.

Das Kreuz der Erlösung und Hoffnung

Kirchenlied

Im Frieden DEIN
o Herre mein lass
ziehen mich unsre

Straßen wie mir DEIN
Mund gegeben Kund
schenkst Gnad DU

Ohne Maßen hast
mein Gesicht das
selige Licht den

Heiland schauen
lassen. O Herr
verleih dass Lieb

Und Treu in DIR
uns all verbinden
dass Hand und Mund

Zu jeder Stund DEIN
Freundlichkeit
verkünden bis

Nach der Zeit den
Platz bereit an DEINEM
Tisch wir finden

Heilig heilig heili heilig ist der Herr
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