Dankgebet

O Gott der uns
unendlich liebt
DU schenkst uns
alles was es gibt

DU hast uns auch
in dieser Nacht so
väterlich bewacht
und uns aus dem

Schlaf erweckt den
Gabentisch so reich
gedeckt. Wir danken
loben preisen DICH

Ob DEINER Liebe
gnädiglich. Vergib o
Herr Sünde und Schuld
und schenk uns Erbarmen

Gut zu sein mit allen
Armen. Hilf uns beten
einander unsere Schuld
vergeben und verzeihen

Und in DEINEM Namen
und Segen von Angst und
Sünde zu befreien dass wir
mit allen Wesen im Himmel

Und auf Erden DEIN Volk
ein Reich die Kirche werden
und DICH mit allen die
zum Gotteshaus gehören

Auf alle ihre Weisen als
unseren Schöpfer preisen
Erde singe dass es klinge
laut und stark dein Jubellied.

Himmel alle singt zum Schalle
Dieses Liedes jauchzend mit.
Singt ein Loblied Eurem Meister
preist dem Herrn Engel und

Geister was ER schuf was ER
gebaut lobe preise verehre
rühme und danke IHM unserem
Herrn und Gott laut

Der Segen des Vaters unseres
Schopfer des Sohnes unseres
Erlösers und des Heiligen Geistes
des Trösters und Beistandes

Unseres Herrn und Gottes komme
herab auf uns und alle Wesen
und Geschöpfe und bleibe bei
uns in Zeit und Ewigkeit

Geborgen in der Kirche
Geborgen im Glauben Hoffen und Lieben.

Gespräch mit Gott

Ich muss mit Dir reden, Herr! Mein Herz ist übervoll: Es sind Fragen, Schmerzen, Freuden. Wir sind in Not, Herr! Unser Gespräch mit Dir, ist wie ein Metronom, ein Taktgeber, damit wir und alles, was es für uns gibt, in der rechten Ordnung bleiben können. Denn ohne Dich, Herr, nicht auszumalen, welche Qual und Hoffnungslosigkeit dann unser Los wäre. Aus dem Glauben, den Du uns ins Herz gelegt hast, wenden wir uns Tag und Nacht im Reden und Schweigen an Dich. Denn groß bist Du Herr, barmherzig und wunderbar! Dass All und die kleinste Mücke leben aus Deiner Hand; ich und die vielen anderen Menschen auch. Ich hole sie alle heim in Dein göttliches Erbarmen, schwach, einsam, todeskrank wie wir sind. Lege Deine segnende Hand auf uns. Schau uns alle an; schau auch mich an. Wir brauchen Dich, Deine Nähe, den Frieden in Dir, und in der Welt, nötiger als unser tägliches Brot. Stärke unseren Glauben, die Hoffnung und die Liebe, auch wenn wir uns enttäuscht zurückziehen, von Dir unserem Taktgeber, Du Gott in uns, über uns und mit uns. Reiß Du, Herr, in dieser Zeit und allezeit die Mauern ein, die wir gebaut haben, die uns von Dir und voneinander trennen. Gieße immer wieder neu „Heiligen Geist“ in unsere Herzen, den Geist der Hoffnung, des Trostes und der Weisung, damit wir auf Deinen Wegen pilgern können. Komme uns mit Deiner Gnade zuvor, stelle uns Dein Licht aus, halte, berge und stärke uns, damit wir das tun, was Deinem Willen entspricht und was unsere Glaubenspflicht ist. Hilf uns, die Angst zu überwinden, die uns hindern könnte, dort, wo die Not am größten ist, präsent zu sein, um vom Überfluss unseres Glaubens, das tägliche Brot der Liebe mit einander zu teilen.

Geborgen in der Kirche
Geborgen im Glauben Hoffen und Lieben.

Morgengebet

O Gott DU hast
in dieser Nacht
so väterlich für
uns gewacht

DU hast uns
aus dem Schlaf
erweckt den
Gabentisch

So reich gedeckt
wir danken loben
preisen DICH für
alles Gute gnädiglich

Bewahre uns auch
diesen Tag dass uns
kein Leid geschehen
mag

Die Ehre sei dem
Vater Sohn und
Heiligen Geist jetzt
und in Ewigkeit

Sonne der Gerechtigkeit gehe auf in dieser Zeit.

Abendgebet

Bevor des Tages
Licht vergeht hör
Welterschaffer
dies Gebet

Der DU so milde und
und so gut nimm gnädig
uns in DEINE Hut.

Gib dass kein böser
Traum uns weckt kein
nächtlich Wahnbild

Uns erschreckt die
Macht des Bösen
dämme ein dass unser

Herz stets bleibe
rein. DER DU Vater
mit dem Sohn und

Geist regierst auf einem
Thron DIR sei die Ehre
allezeit und in Ewigkeit

Abendlicht

Herbststimmung

Blätter taumeln von den Bäumen wie aus vergangener Zeit und liegen zuhauf. Mutter Erde breitet weit ihre Arme aus, hält und sammelt die Schwachen. Da liegen sie stumm; kein Windhauch wirbelt die Blätter auf. Für eine kleine Weile scheint für sie hier auf Erden die Zeit still zu stehen. In herbstlich leuchtenden Farben bedecken die Welkenden den spärlich vorhandenen Rasen, als wollten sie ihn mit einem Mantel aufgestauter Sommerwärme vor den anstehenden regnerischen und kühlen Tagen schützen.

Es sind dieselben Blätter, die vom Frühjahr an, still und leise, wie es ihre Art ist, die Büsche und Bäume bekleideten, und uns mit ihrem Spiel in Sonne und Wind erfreuten. Mit ihnen sind auch wir unmerklich und unaufhaltsam durch die Sanduhr unserer Zeit geglitten. Wehmut und Trauer berühren unser Herz, wenn wir es zulassen, dass wir mit der uns umgebenden Natur auch in den Kreislauf des Werdens und Vergehens eingebettet sind.

Selbst wenn wir sicher wissen, dass sich unsere Bäume und Büsche nach Herbst und Winter, in jedem Frühling wieder in einem schmucken, grünen Blätterkleid vorstellen werden, bleibt es dem „homo sapiens“ nicht erspart, dereinst wie alles in der Natur zu enden. Vor Zeiten benannten bereits die Griechen dieses unausweichliche Geschehen „Chronos“, um daran zu erinnern, dass alles fließt und vergänglich sei. Rilke verwies in einem seiner Gedichte im Bilde der herbstlich fallenden Blätter, auch auf das eherne Gesetz der Zeit, aber ebenso hoffend, dass „Einer“ sei, der sie einmal unendlich sanft in seinen Händen auffange.

Herbstwanderung

Geschenke

Noch sind wir nicht im Advent. In diesem Jahr überrascht uns aber die Natur. Obwohl die Sonne, wie früher um diese Jahreszeit, tiefer steht, die Bäume ihre Blätter abwarfen, ihr bizarres Astwerk sehen lassen, und die Dunkelheit länger andauert, will es nicht so recht Winter werden. Nur gelegentliche Nebelschwaden, die übers Land ziehen, und ab und zu ein Hauch von Raureif, erinnern uns daran, dass bald Weihnachten ist. Mit roten Köpfen und klopfenden Herzen, hören Kinder in dieser Zeit gern ihren Eltern zu, wenn sie die Geschichten von Frost, Kälte, Schnee, und dem Christkind, erzählen. Sie müssen jedoch, wie die Erwachsenen, noch eine Weile auf die Ankunft des Herrn warten. Manche Menschen vermögen es, sich ab und zu im Advent eine ruhige Stunde zu gönnen; eine Pause, um zu sich selbst zu kommen, zu betrachten, was wirklich nötig ist, und woran unser Herz hängt. In derartigen Musestunden kann es geschehen, dass wir vielfache Veränderungen erleben, und einen sicheren Ort vermissen. Die Sehnsucht nach Wahrheit, Liebe, Erlösung, und die adventliche Hoffnung, auf den, der kommen wird, kann dann aufleuchten. In Jahrhunderten christlicher Kultur und Frömmigkeit haben Menschen, wie wir heute, den Advent und die Geburt des Herrn besungen und gefeiert, der ohne Lärm und äußere Macht, Mensch wird. Ein Gotteskind, das lächelnd Furcht und Angst vertreibt und auch in uns geboren werden will. Welch ein Gegensatz zeigt sich aber zwischen unserem, den Frieden verkündenden, christlichen Glauben, der wie ein wehrloses Kind, seine Arme über alle Menschen ausbreitet, und der uns umgebenden vorweihnachtlichen Geschäftigkeit. Es scheint so, als könnten die Werbefachleute nicht mehr warten. Sie verlocken uns, schon Wochen vor dem Fest dazu, unseren Gabentisch überreich zu decken. Mancherorts soll es sogar die Absicht geben, den Advent und das Weihnachtsfest, als nicht mehr zeitgemäß, in einen “Wintermarkt” um zu benennen. Können aber die vielen Menschen, die zu uns ins Land kommen, geblendet von der glitzernden und glänzenden Werbung, überhaupt noch erkennen, welch großes Geschenk wir Christen erwarten? Wenn es uns aber gelingt, die eine oder andere Stunde freizuhalten, und der Geschäftigkeit zu entfliehen, dann können sich Erinnerungen einstellen, in denen wir nicht Konsumenten, sondern Beschenkte sind, so wie diese:

Wir befinden uns inmitten des zweiten Weltkrieges, in einer gerade noch erwärmten Küche. Ein Schrank, Tisch, Stühle und Herd, bilden das bescheidene Inventar. Der Vater dient als Gebirgsjäger an der Front, die Mutter ist mit dem jüngeren Bruder auf Besuch bei Verwandten. Ein Enkel bleibt bei seiner Großmutter zurück. Dass Weihnachten nahe ist, ahnt er. Einen Adventskranz oder gar einen Christbaum mit brennenden Kerzen, gibt es nicht. An Stelle dessen aber die geliebte Großmutter. Sie sitzt, in ihre bäuerliche Tracht, mit Mieder und blauer Halbschürze bekleidet, auf einem bequemen Stuhl. Ihr Gesicht ist von vielen Falten durchzogen, die ahnen lassen, dass sie im Leben nicht auf Rosen gebettet war. Ihr langes, graues Haar, hat sie geflochten, und im Nacken sorgfältig zu einer Schnecke zusammengesteckt. Es herrscht Stille. Nur das Knacken des Holzes im Herd ist zu hören. Ab und zu blickt die Großmutter von ihrem Gebetbuch im Schoß auf, und betrachtete mit einem leichten Lächeln, den zu ihren Füßen mit Holzklötzen spielenden Enkel. Beide scheinen wortlos zu bemerken, dass zu ihrem Glück etwas an diesem Abend fehlt. Unvermutet, klopfte es an die Tür; der Junge öffnet, und eine ihnen bekannte Nachbarin steht da. Sie begrüßte den Jungen und die Großmutter freundlich, bestellt Segensgrüße des Pfarrers, und packt ihre Geschenke aus. Der Junge erhält eine Tafel Schokolade und eine kleine, bewegliche Maus, die man mit einem Drehschlüssel aufziehen kann, die Großmutter eine Flasche Wein. Welch eine Freude! Die dürftige Wohnküche ist plötzlich wie verwandelt: Sie erscheint ihnen lichter, freundlicher, wärmer, und das brennende Holz im Herd knistert lustiger. Was war geschehen? Nur wenige Gaben und freundliche Worte waren nötig, um die Großmutter und ihren Enkel reich zu beschenken. Dem Erzähler fällt noch folgende Geschichte ein:

Ein Mann begleitet ausnahmsweise seine Frau zum Einkauf in der Stadt. Etwas erschöpft, nehmen sie in einem Lokal platz, um eine Kleinigkeit zu essen. Sie werden von einer freundlichen, jungen Dame bedient. Der Mann findet zunächst kein passendes Kleingeld, um der Kellnerin zu danken. Interessiert verfolgte er aber mit seinen Blicken die anmutige junge Frau, die behände ihre Gäste bedient. Er vermutet, dass sie eine Studentin sein könnte, die zur Aushilfe arbeitet. Um sich vergewissernd zu hören, ob seine Vermutung zutreffen könne, ruft er die junge Frau zu sich. Nach einem prüfenden Blick auf den Mann, erzählt die Kellnerin, zugewandt lächelnd, dass sie ein Studium zum Lehramt abgebrochen habe, aus Angst, im Schulalltag zu versagen. Hier prüfe sie, ob ihr die Arbeit in der Gastronomie zusage. Im Gespräch lässt die Kellnerin, eine Muslime, erkennen, dass sie ganz im Sinne des Mannes, ihre Entscheidung noch einmal überdenken wolle. Er beobachtet die sympathische Frau noch eine Weile bei ihrer Arbeit. Dann kramt er in der Börse, findet ein Geldstück, ruft sie noch einmal herbei und darf ihr das Geld als Geschenk, verdeckt in ihre Hand legen. Im Vorbeihuschen legt die Bedienung dem Ehepaar zwei Stückchen Schokolade auf den Tisch und bemerkt, dass sie so etwas im Umgang mit ihren Gästen selten erlebe. Der Mann freute sich sehr darüber, dass die junge Frau das Geld als ein persönliches Geschenk annehmen konnte. Als das Ehepaar aufbricht, lächelte die Kellnerin noch einmal freundlich.

Die beiden Geschichten könnten uns zur Frage führen, was eigentlich geschieht, wenn wir einander etwas schenken. Könnte es dabei gar nicht so sehr um den Wert der Gabe, sondern viel mehr um das Schenken an sich gehen? Wie kämen sonst Eltern dazu, sich über eine Butterblume, die ihnen ihr Kind im Frühling entgegenstreckt, zu freuen? Es soll Familien geben, in denen Kinder angehalten werden, möglichst etwas zu schenken, das sie selbst gestaltet haben. Schenken und Gaben sind offensichtlich Ausdruck einer persönlichen Beziehung zu einander. Vielleicht behalten wir daher die Freude über derartige Geschenke, lange in guter Erinnerung. Genau darüber unterhielt sich das Ehepaar. Dem Mann fiel ein, dass er in den letzten Tagen einen Brief entwarf, mit dem er Freunden und Bekannten in der stillen Zeit, Freude bereiten wollte. Spontan fragte er seine Frau, ob sie sich auch über ein derartiges persönliches Geschenk freuen könnte. Ihr Lachen und die strahlenden Augen, sagten mehr, als Worte, wie sehr so etwas für sie das schönste Geschenk sei. Genau in diesem Augenblick erfasste ihr Mann eine tiefere Bedeutung des Schenkens: Er blickte seine Frau erwartungsvoll an und sagte: “Bist Du für mich und bin ich für Dich, sind wir für einander, nicht das persönlichste Geschenk zu Weihnachten?” Beide waren über dieses Einverständnis nach vielen Ehejahren sehr glücklich. Sich gegenseitig ein Geschenk sein zu dürfen, könnte so manches Gespenst der Furcht und Angst vor einander bannen. Schenken hat ja nichts mit Macht und Zerstörung, sondern mit Friedfertigkeit zu tun. Die Sehnsucht danach ist groß, und das zu Recht, denn wir erwarten im Advent des Lebens als Christen ja alle den, der in uns und um uns, den endgültigen Frieden bringen kann, Jesus Christus, den Herrn. Ein Geschenk, das alle Vorstellungen übertrifft. Und unser erhabener Herr und Meister, macht sich ja an Weihnachten so klein, wie ein neugeborenes Kind, um uns nahe zu sein und zu zeigen, dass wir IHN nicht fürchten müssen. Jedes Jahr feiert die Kirche, immer wieder dieses Ereignis indem wir im Glauben das Geheimnis der Geburt unseres Erlösers bewundern. Was aber könnten wir IHM, dem Gottessohn schon schenken? Vielleicht uns selbst, als unsere persönlichste Gabe. Voll Vertrauen dürfen wir IHN daher bitten, dass er uns den Heiligen Geist schenke, um uns zu allem Guten zu bewegen. Durch Seine Gnade in Frieden mit Gott und den Menschen zu leben, und dem Herrn so die Wege für SEIN Kommen zu ebnen, das ist wahrer Advent, freudiges Warten, auf den, der immer wieder neu, auch in uns. geboren werden will. Hierzu segne uns der allmächtige Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

Ewige Liebe bewahre und tröste und stärke uns
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