Memoria

Wie Morgenlicht
durch Dunkel
bricht so bist Du
da holde Memoria

Gibst mir Geleit
in Herz und Sinn
durch Raum und Zeit
zu Freunden hin

Ich steh in Schuld
und wünsche zu
vergelten denn
ohne Eure Huld
herrscht Armut
in den Zelten

Dies‘ dankend
Wort es bleibt als
Hort mein Lied das
die Erinnerung
schrieb

Rosenkranzköniging
Jungfrau Du Reine

 

An die Mütter

Mutter Du hast mich geboren
es war schön zu Haus zog ich
auch in manchen Stunden
brummig von Dir aus

Tönen heute die alten Lieder
kehrt bergende Erinnerung wieder
an Frohsinn Tanz geteilte Not
und Sorge um das tägliche Brot

Mir scheint ich könnt die Stimme hören
und halt Dein Leben hoch in Ehren
denn weder Tod noch Streiten
können wahre Liebe scheiden.

Nun hast Du Ruhe von aller Plag
ein Stein schließt Deine Wohnung ab
den gleichen Weg bist Du gegangen
wie Andere die uns einst umfangen.

Und muss ich heute unter Tränen
erneuten Abschied von Euch nehmen
dann pflanze ich nach altem Brauch
Euch dankbar einen Rosenstrauch

Rosen für die Liebe

Über Worte und Sprache

Unsere Worte und Sprachen in ihren vielfältigen Formen, dienen uns Menschen lebenslang als Brücken zur Verständigung. Ich lade Sie, liebe Leser, daher heute ein, mit mir über die Bedeutung und Pflege dieses kostbaren Geschenkes unseres Lebens nachzudenken: Lange bevor wir sprechen konnten, drangen Geräusche, Töne und Worte an unsere kindlichen Ohren: Wenn die Mutter beispielsweise den Tisch deckte, dabei ein Lied summte, mit den Geschwistern redete oder die Teller klapperten, verschmolzen  Geräusche und Worte zu einem vertrauten Sprachraum. Mutters Stimme klang in uns nach, als wir von ihr die ersten Worte und Sätze lernten, und deren Bedeutung erfassten. Es brauchte geduldige Zuwendung, viele Hinweise und Hilfen von ihr, bis wir im spielerischen Spracherwerb, unseren Wortschatz so erweiterten, dass wir konkrete Ereignisse in unserer Umgebung verstehen, und sinngemäß darauf antworten konnten. Die Worte und Sprache der anderer Menschen konnten uns von da an, im Einklang mit der eigenen Erfahrung, gelegentlich wie ein „heile Segen“ beruhigen und trösten, oder verunsichern, erschrecken und ängstigen. Der  Spracherwerb und die Bereitschaft lebenslang zu lernen, gehören daher mit zu den Voraussetzungen unserer Kompetenz zur Lebensgestaltung und Orientierung in einer komplexen Umwelt.

Eine weitere Modifikation unseres Sprachvermögens erfolgte, außerhalb der Familie, durch Kontakte mit anderen Kindern und Erwachsenen, in der Schule, im Studium, im Beruf und in sozialen und religiösen Gruppen. Wir vermehrten dadurch unsere kognitiven, emotionalen und sprachlichen Fähigkeiten, und verinnerlichten diese Erfahrungen. Dabei passten wir im Wechsel vom Dialekt zur Hoch-, Fremd- und Fachsprache unsere Sprachkompetenz an die jeweiligen Erfordernisse an, um in stetig komplexerer Umgebung vernünftig handeln zu können. Auch in den globalen Beziehungen der Menschen und bei deren Problemen, sind die Bereitschaft zum Gespräch und unsere sprachliche Kompetenz als Medium des Interessenausgleichs, von entscheidender Bedeutung. Die weltweiten Konflikte und die wirtschaftlichen, ökologischen und religiösen Differenzen, sowie die militärischen und terroristischen Bedrohungen, sind daher auch Gegenstand von andauernd zähen Verhandlungen. Der Wille zur Verständigung über die hohen Kosten des Wiederaufbaus, der Migrationsbewegungen, und die Abwehr von Bedrohungen, bedürfen deshalb im hohen Ausmaß analytischer Fähigkeiten und sprachlicher Kompetenz der Beteiligten, um Lösungen unter den Geberländern im begrenzten Umfang zu verhandeln. Die globalen Probleme des in verschiedenen Sprachen erfolgenden Datenaustausches, bekommen nicht nur Wissenschaft, Bildung und Wirtschaft, sondern alle Menschen zu spüren, die bemüht sind, den ständigen Wandel der relevanten Informationen zu verstehen, um handlungsfähig zu bleiben. Um die heutige Nachrichtenflut zu reduzieren und die Worte und Sätze in ihrer kulturell unterschiedlich tradierten Bedeutung zu verstehen, ist außer der sprachlichen-, eine hohe medial-technische Kompetenz erforderlich.

Auch in unserer multikulturellen, europäischen Gesellschaft, wechselnwir ständig unser Sprachmuster vom Dialekt und der Alltagssprache zur Hochsprache, Fach- oder Fremdsprache. Wir berücksichtigen beim Datenaustausch auch den Unterschied von empirischen und historischen Befunden, wie ebenso bei Themen aus den Bereichen der Kunst, Literatur, Musik, der Philosophie oder Religion. In einem lebenslangen Prozess entwickeln wir Menschen unsere analytischen  und intellektuellen Fähigkeiten daher notwendig weiter, um verbale Inhalte, die uns täuschen, verwirren, schaden könnten, von denen zu unterscheiden, die hilfreich, richtig und wichtig für uns sind. In Diskussionen begegnen wir dabei aber gelegentlich zwei üblichen Sprachspielen, die wie „feindliche Brüder“ nicht zusammen finden wollen: Die Naturwissenschaften, die von der Vorstellung ausgehen, wir könnten mit geeigneten Methoden alles erforschen, und mit hoher Wahrscheinlichkeit das, was gültig, richtig und wahr ist, von dem unterscheiden, was falsch und zu verwerfen sei. Sie betrachten die Frage, warum es sie und ihre Forschungsgegenstände gibt, als irrelevant. Ausgeblendet wird meistens auch die Frage, ob alles was erforscht werden kann, noch zu finanzieren, sowie ethisch und sittlich zu vertreten ist. Der immer spezifischere Blick empirischer Forschung nur auf ihre Disziplin, führt schließlich auch dazu, dass es im Laufe der Zeit immer weniger Spezialisten gibt, die sich in den von ihnen vertretenen Fachgebieten noch auskennen. Die so bedeutsame ganzheitliche Betrachtung aller Lebenskontexte und ihrer Wechselwirkungen hingegen, schwindet.

Im Interesse von uns allen und der Forschung, ist es daher auch heute unverzichtbar, dass die in den Geisteswissenschaften tradierte Frage: „Warum gibt es das alles und nicht nichts?“, und damit der Blick auf das „Ganze“ nicht verloren geht. Es mag die empirischen Forscher zwar enttäuschen, wenn ihr Anspruch, das Maß aller Dinge zu sein, bestritten wird. Um die unantastbare Würde des Menschen als Person, eine Stellung und Verantwortung im gesamten Lebenskontext des Makro- und Mikrokosmos zu verstehen, muss aber über seinen Gestaltungsspielraum und dessen Grenzen, über seine Macht und Ohnmacht, über Leben und Tod, die in allem waltenden Geheimnisse, und seine Sehnsucht nach Vollendung in Gott gesprochen werden. Offensichtlich sind Worte eingebettet in sprachgeschichtliche Kontexte, von denen her sie ihre Bedeutung bekommen. Das gilt sowohl für die Natur- als auch für die Geisteswissenschaften. Beide Betrachtungsweisen sind unentbehrlich und bedürfen gegenseitiger Ergänzung. Dies umso mehr in einer Zeit, in der man vielfach davon ausgeht, eine geisteswissenschaftliche Erforschung der Phänomene erübrige sich. Es gilt daher, immer wieder neu, in den geschichtlichen Epochen aufzuzeigen, dass die unterschiedlichen Standpunkte Schaden nehmen müssten, wenn sie nicht durch die jeweils andere Auffassung ergänzt und bereichert würden. Wir müssen leider feststellen, dass bei einem unheimlich anmutenden Wachstum an Wissensbeständen, die Fähigkeit der Menschen, zur kritischen Analyse der Meinungsvielfalt, eher zu schwinden scheint. Hinzu kommt, dass die Sensibilität für den Reichtum an sprachlichen Ausdrucksmitteln, und damit die Bereitschaft zu kultiviertem Sprechen und Hören abnimmt. Differenziertes Hören und Verstehen von Worten und Sätzen im jeweiligen Sprachkontext, und die Fähigkeit, sich adäquat auszudrücken, sind aber notwendig, wenn beispielsweise Worte und Sätze in philosophischen, theologischen oder religiösen Kontexten, wenn letztendlich »Worte Gottes«, sinngemäß verstanden und von naturwissenschaftlichen Befunden unterschieden werden sollen.

Worte und Sprache

 

 

 

 

 

 

Worte und Wort

Worte fliegen
hart und krumm
um´s fassungslose
Herz herum

Aus Schweigen
mit hell wachen
Sinnen kann ein
neues Wort gelingen

Drängt frohgemut
aus sich´rem Haus
bergend in die
Welt hinaus

Und schmiegt sich
dann in bitt´ren
Stunden wie Balsam
an die Wunden

Geborgen in der Kirche
Geborgen im Glauben Hoffen und Lieben.

 

 

 

 

 

Veni creator…

Ein Tropfen DEINER
Liebesfülle bewegt
der Herzen Stille
und es wird Licht

Wo Gottes Wort
in uns zerbricht
erhebst DU Sinne
und Gemüt damit es
wieder neu erblüht

Sind Gottes Worte
wie neu geboren
trösten sie unsre
armen Ohren

Des Vaters und
des Sohnes Erbe
ist zu sehen im
Wort und Werke

Komm Heiliger Geist

 

 

Wahrheit und Gedankenspiele

Es gibt eine tiefe Sehnsucht im Menschen nach Wahrheit. Wir möchten einander vertrauen können und nicht angelogen werden. Schon Pilatus stellte aber im Verhör mit Jesus die kritische Frage: „Was ist Wahrheit?“ Er hatte im politischen Alltag der Römer so viele Lügen und Intrigen erlebt, dass er nicht mehr daran glaubte, der Wahrheit noch begegnen zu können. Sind wir heute nicht in einer ähnlichen Situation, wenn wir die vielfältigen Lügen in unseren persönlichen Kontakten, sowie im beruflichen und gesellschaftlichen Umgang miteinander bedenken? Obwohl es auch in unserer medialen Umwelt schwierig ist, Wahrheit von Lüge zu unterscheiden, gibt es den Wunsch, ohne Schaden zu nehmen, einer vertrauten Person die Wahrheit sagen zu können.

Der barmherzige Vater im Evangelium kennt diese Sehnsucht und kommt allen, die sich ihm mit  ihrer Schuld zuwenden, von weitem entgegen, um ihnen zu vergeben. Noch mehr: Alle Menschen sollen erkennen, dass Gott durch das Leben, den Tod und  die Auferstehung Jesu Christi unsere Lebenslügen in eine „felix culpa“ verwandelt. Im Blick auf IHN, unseren Herrn, und auf alle, die ihm nachfolgen, dürfen wir es daher wagen, die Lüge zu meiden,  und IHM im Glauben Hoffen und Lieben zu folgen.

Hinzu kommt, dass wir uns, der Wahrheit und Verantwortung für die Erkenntnisse des Geschehens im Makro- und Mikrokosmos der Natur verpflichtet, in einem steten Wandel befinden. Wie in einem „Spiel ohne Grenzen“, in dem wir die Lebenswirklichkeit nicht voll erfassen, sind wir zum Handeln berufen. Zuweilen kann das, was wir sehen, verwirrend, angsterregend, oder aufregend   neu für uns erscheinen. Denn immer wieder führen neue Perspektiven des Hinblicks, auf uns selbst und die Umwelt, zu anderen Sichtweisen, die eine Veränderung unserer bisherigen Einstellungen erfordern.Dann gilt es, dem uns innewohnenden Prinzip zu folgen, und das was wahr und gültig erscheint, von dem zu trennen, was sich als falsch oder Lüge erweist. Das, was uns zum Beispiel in der Jugend, oder danach im beruflichen und öffentlichen Leben bedrohlich erschien, muss uns aber im höheren Lebensalter nicht mehr so sehr erschrecken. Was das eigene Leben wie eine schicksalshafte Benachteiligung erschwerte, kann neu bewertet, zu einer neuen Erfahrung werden, auf die man stolz zurück blickt. Parallel zur stetig geringeren Lebenszeit, kann sich im höheren Lebensalter auch Freude beim kreativen Gestalten entwickeln. Johann Sebastian Bach hat beispielsweise bis kurz vor seinem Tod noch komponiert und musiziert.

Erst nach dem Ende meiner beruflichen Karriere, entstand auch bei mir im Ruhestand die Idee, mich als Schriftsteller zur Einheit und Vielfalt der Lebensumstände zu äußern. Seit ich mich nach dem dritten Buch entschloss, nur noch Texte zu den jeweils andrängenden Themen zu schreiben, stellte sich bei der Aufgabe,  eigenen Gedanken ohne Druck eine sinnvolle Form zu geben, zunehmend Freude ein. Derzeit denke ich intensiv über unsere Fähigkeit nach, überhaupt selbständig denken und handeln zu können. Dieses Nachdenken ist mit einer innigen Dankbarkeit für das ganze Leben, und der ihm innewohnenden Wahrheit verbunden. Wem sollte ich nun noch etwas vormachen, und welcher Ehrentitel könnte mich noch reizen? Meine Ehre ist es, mit allem, was ich erlebte und mich beschäftigte, so gut ich es vermag, redlich umzugehen, und Erfahrungen, die mich glücklich und zufrieden sein lassen, mit Ihnen, liebe Leser, zu eigenem Gebrauch zu teilen.  Ich erinnere mich dabei oft an meine frühe Kindheit und das damals übliche vielfältige Spiel. Alles, was um mich geschah, was in mir erwachte, was ich erlebte und erlitt, fand im arglosen Spiel  seinen Ausdruck. Auch in den vielen Jahren danach, erlebte ich mich in meinen Daseinsbezügen als ein mit eigenen Fähigkeiten zu sehen und zu lernen, ausgestatteter Mitspieler. Alle neuen Erkenntnisse, erforderten aber auch stets zu entscheiden, was sich als richtig oder falsch, als Wahrheit oder als Lüge erwies. In all diesem sich wandelnden Erleben, bin ich aber, Gott sei Dank, meinem Wesen treu geblieben. Es erfüllt mich daher mit großer Freude, den Menschen, die mir bisher auf meinem Lebensweg beistanden, noch danken zu dürfen. Im Spiel des Lebens, im Geben und Nehmen, mit Schuld und Vergebung, gilt dies besonders der Kirche, die mich aufgenommen, begleitete, belehrte, und bis zum heutigen Tag ermuntert, auch künftig wahrhaft und redlich meinen Weg zu gehen. Heute, und hoffentlich noch eine Weile, bin ich, dem Lob und der Ehre des Schöpfers und der Mitmenschen verpflichtet, noch in der Lage, mit den Bällen, die mir das Leben zuspielte, als Gottes fröhlicher Clown mit zu spielen. Wenn ich auch nicht mehr, wie in früheren Jahren, aktiv ins politische Geschehen eingreife, und mich im Beruf und in gesellschaftlichen Verpflichtungen weniger zu bewähren habe, so bin ich doch bereit, Ihnen liebe Leser zu zeigen, wie ich als „spätberufener Schriftsteller“ in meinen bisher schönsten Beruf am Leben teilnehme. Mich beschäftigt derzeit schon die Frage, was mir aus dem Reichtum des Erlebens geeignet erscheint, in einem nächsten Beitrag für Sie, in eine geeignete Form zu bringen. Ich muss aber gestehen, dass ich bis zur Stunde noch keine klare Vorstellung davon habe, wie diese Geschichte aussehen könnte. Eines ist aber gewiss, solange ich beim Schreiben bin, dürfen Sie sicher sein, dass es ihrem Franz in Oppenweiler gut geht.

Worte und Sprache

 

Gedanken zur Lage

Ein Blitzkrieg scheint Putin in der Ukraine nicht zu gelingen. Stattdessen sehen wir grausame Bilder der Zerstörung einer Infrastruktur, und ein sich tapfer gegen den Aggressor wehrendes Volk. Die Reaktion der westlichen Verbündeten, durch Sanktionen,
Verstärkung der Nato, Lieferung immer schwerere Waffen und diplomatische Bemühungen, konnten den Krieg nicht stoppen. Ein verstummendes Bemühen um Frieden, und der Versuch das Bedrohungsszenarium richtig einzuschätzen, erinnert an die Zeit des kalten Krieges. Das über Dezennien aufgebaute, im Welthandel, kulturelle Austausch der Nationen im friedlichen Zusammenleben aufgebaute Vertrauenb, scheint in überraschend kurzer Zeit in Ost und West bedroht. Eine neue Ordnung weltweiter Handels- und kultureller Beziehungen ist noch nicht zu erkennen. Wir verfolgen kritisch, die von der russischen Propaganda verbreiteten Thesen, einen brutalen Krieg in der Ukraine, als gerechtfertigt zu erklären, um die Bedrohung russischer Interessen zu verteidigen. Russland hat sich nach dem Niedergang der Sowjetunion, so schien es, kulturellen und handelspolitischen Beziehungen mit dem Westen geöffnet, ohne die Rüstung bis zur atomaren Bewaffnung aufzugeben. Der Westen hat dagegen auf einen innenpolitischen Wandel in Russland durch Annäherung gehofft. Soweit sind dies die für mich erkennbaren Fakten. Ich beobachte aber aufmerksam das militärische und politische Geschehen unserer Tage im Bemühen, wie alle Menschen, die noch die Schrecken des letzten Weltkrieges erlebten, die Lage auch aufgrund eigener Analyse einzuschätzen, und wage es, Ihnen die Überlegungen hierzu in einigen Thesen vorzulegen.

  1. Könnte es sein, dass Putin Seite an Seite mit der Orthodoxen Kirche, die Vision hatte und noch immer hat, Russland sowohl innenpolitisch wie außenpolitisch Weltgeltung zu verschaffen? Dass er es aber für taktisch besser ansah, in einer Zeit des Wandels, den Westen nicht als Feind zu brandmarken, und günstigere Konstellationen abzuwarten.
  2. Dass es ihm gelang, nachdem der Westen und die Nato durch den Gedanken der Abrüstung ausreichend geschwächt und bereit waren, eigene Ansprüche nicht militärisch, sondern durch diplomatische Reaktionen zu vertreten, den Aufmarsch seiner Truppen als Manöver zu tarnen, um dann zu einem ihm günstig erscheinenden Zeitpunk, zum Schlag gegen den vermeintlichen Feind propagandistisch und militärisch auszuholen.
  3. Dass er selbst taktisch, sehr wohl damit rechnete, den Westen unter Führung von Amerika herausfordern zu können, in Reaktion auf seine brutale Kriegsführung, die Nato und die westlichen Bündnisse gegen sich zu mobilisieren, um nun propagandistisch, politisch und militärtechnisch behaupten zu können, dass er sich gegen die bedrohlichen Aggressoren der westliche Welt zur Wehr setze, die ja nun offenbar, gegen Russlands nationale und imperiale Interessen kämpften. Dies könnte auch erklären, warum diplomatische Lösungen von Putin kalt abgeschmettert wurden.
  4. Dass er dann hoffte, die zu erwartenden Reaktionen des Westens durch die Wirkung verstärkter Sanktionen, den Schulterschluss der Nato, die Bereitstellung immer stärkerer Waffen und die weltweite Empörung über den brutalen Krieg und die damit einhergehende Isolation Russlands propagandistisch und taktisch dazu benutzen zu können, um die Wahrheit zu verdrehen, dass es sich mit dem Einmarsch in die Ukraine nicht um eine Aggression Russlands in ein friedliches Land, sondern um die Verteidigung seines Landes, gegen die nun offensichtlichen nationalen und imperialen Interessen vereinter westlicher Aggressoren handele.

Es scheint in unserer Zeit, in der wir Menschen einander, wie feindliche Brüder gegenseitig, bis an die Zähne bewaffnet, bekämpfen,  als ob es keinen wirklichen Frieden geben könnte. Doch EINEN gibt es der diese Bosheit für uns am Kreuz besiegte, um uns Menschen in SEINEM Reich der Gerechtigkeit und des Friedens miteinander zu versöhnen. Beten wir darum, dass uns der Krieg, das Leid, der Tod,  die Flucht vieler Menschen, und die sinnlose Zerstörung zu allen Zeiten so erschreckt, dass wir in Gottes Namen, Wege der Versöhnung erfinden, die uns in Christi Reich, das nicht von dieser Welt ist, immer mehr zu Brüdern und Schwestern macht, die sich nicht mehr vor einander fürchten müssen. In dieser Hoffnung, auf eine in Jesus Christus, dem Gottes- und Menschensohn gründende Gemeinschaft gottgesegneter Menschen, habe ich versucht, unsere Lage darzustellen und die Gefahr in Thesen zu beschreiben, einander gegenseitig zu Feinden zu machen des Glaubens, nur in einem durch Waffen gesicherten kalten Krieg überleben zu können. Nicht nur nach den Schrecken des letzten Weltkrieges, habe ich mit vielen anderen Menschen die Bitte „nie wieder Krieg“ zum Himmel geschrien. Möge Gott der Vater Sohn und Heilige Geist, uns allen SEINEN wahren Frieden, ohne Waffen, den die Welt nie geben kann, heute und in Zukunft schenken.

Heilig heilig heili heilig ist der Herr

 

 

Ostern

Seit undenklicher Zeit und im Strom der Geschichte wirkt die Liebe Gottes in unfassbarer Gegenwart. Bei  überraschenden Ereignissen im Alltag, in einer neuen Einsicht oder unerwarteten Begegnung, oft auch erst nach einer schweren Entscheidung, können wir manchmal eine Fügung zu unserem Besten erkennen. Möge die Liebe des HERRN uns im Osterglauben bestärken, damit wir vertrauensvoll auf SEINEN Wegen bleiben, und wie unsere Väter und Mütter, nur vor dem EINEN DREIFALTIGEN GOTT, dem LEBENDIGEN, mit dem geheimnisvollen Namen über allen Namen „ICH bin der ICH bin“ demütig unsere Knie beugen. Dieser Gott, zu dem wir beten, der Herr aller Zeiten und des Lebens, bleibt aber, wie wir erfahren dürfen, nicht unerreichbar im ewigen Licht. ER spricht uns an und hört unser Klagen, Bitten und Beten.

ER, der Schöpfer und Erhalter allen Seins, hat seinen Werken und dem Lebensstrom der Geschichte eine Richtung gewiesen. Als Gott mit uns in uns und über uns waltet SEIN reicher Segen und verbindet wie ein Regenbogen Himmel und Erde. In Lobpreis und österlicher Freude erheben wir aus gutem Grund unsere Hände und preisen IHN mit unserem Herrn Jesus Christus im Heiligen Geist, der wie wir es in den Lesungen der Osternacht hörten, alles erschaffen, SEINE Werke für gut befindet und erhält. Wer wollte aber leugnen, dass es im Strom der Zeit auf Erden auch schreckliche Kriege, Katastrophen, die Gottesferne der Menschen, unsagbares Leid, Schuld, Angst, Not und Tod gibt? Unser Herr und Gott geleitet uns aber in SEINEM Mensch gewordenen Sohn, durch Leid, Kreuz, Tod und Auferstehung, ins wahre Leben. In lichten Momenten unseres Daseins können wir in allen Dingen SEINE Spuren entdecken und in der Unruhe unseres Herzens, die Hoffnung und Sehnsucht nach IHM erfahren. Das Osterereignis, der weg gewälzte Stein, das leere Grab  der Engel, die Frauen und viele Glaubenszeugen unserer Kirche, bis hin zu Papst Franziskus, verkünden den Jüngern Jesu, uns heute und allen Zweiflern die frohe Botschaft: Gott hat Seinen geliebten Sohn zum ewigen Leben auferweckt. Der Herr stirbt nicht mehr und hat auch uns eine Wohnung im Herzen des DREIFALTIGEN bereitet. Tod wo ist dein Stachel, Hölle wo ist dein Sieg!  In SEINEM Sohn, im Heiligen Geist und auch durch uns, will der Herr unser Gott, allen Menschen und der ganzen Schöpfung liebend nahe sein und ewiges Leben schenken. Amen, Amen, Amen!

Rufen wir daher in Gottes Namen, allen Widerwärtigkeiten zum Trotz, das österliche Halleluja, die frohe Botschaft in unsere arme Welt hinein: Unser Gott der Liebe und des Lebens ist nicht tot. Kreuz und Elend sind nicht die letzten Worte. GOTT ließ SEINEN Sohn, unseren Herrn, den unsere Schuld an Kreuz geschlagen, nicht in Todeswehen. ER, unser Vater, lässt auch SEINE Schöpfung und uns Menschen, wie die Lesungen der Osternacht zeigen, nicht in Schuld und Elend zu Grunde gehen. Denn der Herr hat SEINEN Geist für uns ausgehaucht, damit wir Leben in Fülle haben. Zu Recht jubelt unsere Kirche alle Vorstellungen sprengend: „ Der Herr ist wahrhaft auferstanden! “ Und auch wir leben von Gottes Gnaden in ewiger Liebe getragen, auf Hoffnung im Strom der Zeit. Wie groß ist aber unsere Not, den Willen des geliebten Herrn zu akzeptieren, IHN sterben und wirklich auferstehen zu lassen. Geht es uns da nicht ähnlich wie den Jüngern, die den schweren Stein auf  Herz und Seele spürten, der sie hinderte „alles zu begreifen, was in der Schrift über IHN gesagt ist“? Brauchen wir nicht auch unsere Zeit, bis wir nach der Auferstehungsfeier schrittweise frohen Herzens voll in den österlichen Jubel der Kirche einstimmen können? Manchmal sind unsere Augen ja auch schmerzlich gehalten und wir erkennen den auferstandenen Herrn nicht, der schon so lange mit uns geht. Reden wir dann nicht ebenso traurig wie die Jünger miteinander, als wäre mit dem schändlichen Tod des HERRN am Kreuz, all unsere Hoffnung begraben? Aber genau dann brauchen wir Christen einander als Glaubenszeugen, die Kraft und den Trost des Heiligen Geistes und unsere Kirche, damit unser Herz, wie die im Frühling zu neuem Leben erwachende Natur, sich der in allem waltenden ewig neuen Liebe öffnen kann.

Die Auferstehung der ewigen Liebe.

 

 

 

 

Nachtgebet

Wir suchen
Dich an allen
Orten und
greifen nicht

Nur in Bildern
hinter Worten
ahnen wir
Dein Licht

Bleib DU beim
Glockenklingen
im Frieden

Dieser Nacht
der treuste
Freund der für
uns wacht

Abendlicht

 

Glaubensspuren

Franz nannte man mich. Ich trage den Namen meines Vaters, und ich trage ihn stolz. Mit meinem Vater verbindet mich die Liebe zu seiner Herkunft, zu Bayern, das ich erst zu einer späteren Zeit erwanderte. Es war ergreifend, all die Wege zu gehen, die mein Vater liebte. Wir sind bei einem Berggottesdienst: Die Männer stehen, wie meine Kusine behauptet, gut in der Tracht. Sie tragen ihre Stutzen, Gemsbärte an ihren Hüten. Die breiten ledernen Riemen tragen die in den Jahren mit einer Patina versehenen Lederhosen. Die Dirndl haben sich fein gemacht. Jede ein Individuum, und doch hineingebunden in die ihnen liebe Tracht und Tradition. Der Priester, ergriffen von der stillen Macht der Berge und grünen Wiesen, kann sich vor Begeisterung kaum an den vorgeschriebenen Text halten. Er empfiehlt uns seine Heimat. als das von Gott ihm zugewiesene Plätzchen. Seine Worte gehen zu Herzen als wäre er ein Reiseführer seines Herrn, nicht ohne mit einem schelmischen Lächeln darauf zu verweisen, dass nach dem Gottesdienst „Händel und eine Maaß“ beim Dorfwirt unten im Tal auf uns warten. Mitten unter meinen Freunden aus dem Land meines Vaters saßen wir auf einfachen Bänken. Der Hunger nach den Händeln und die Fähigkeit, eine Maaß zu stemmen, waren nicht so gut entwickelt. Meine Seele hungerte aber nach dem Land meines Vaters, das ich mir erst in späteren Lebensjahren auf einer Reise mit meiner Familie in Bayer spurenhaft erschloss.

Ich entdeckte auch erst aus dem Glaubensleben, dass der Name, den mir meine Eltern gaben, ein Ehrenname besonderer Art war. Hat doch der Heilige Franz sich nicht gescheut, in frommer Einfalt die Weihnachtsgeschichte nach zu vollziehen. Ein weiterer Anlass stolz zu sein, auf den Namen, den auch Kaiser trugen. Ich kann mich zwar nicht mehr an meine eigene Taufe erinnern. Umso vertrauter ist mir aber der Ort, an dem ich getauft wurde. Ich habe konkrete Wurzeln: Es ist die St. Josefskirche in Rheinfelden (Baden). Die Seele weitet sich, wenn ich an meine geliebte Heimatstadt denke, der ich später einige Jahre als Stadtrat dienen durfte. Mittelpunkt des geistlichen Lebens war diese St. Josefskirche. Ich kenne sie inn- und auswendig, nicht einmal die Risse in der Decke, die sie im Laufe der Geschichte erleiden musste, sind mir unbekannt. Wie oft bin ich in der kleinen Marienkapelle neben dem Hochalter gekniet. Die Gottesmutter ist meine Zeugin, dass ich ihr alles vortrug, was mein Herz erlitt und erfreute. Eingebettet in das Geheimnis der menschlichen Familie „Jesus, Maria, Josef“ wurden mir die göttlichen Heilspläne eingetauft, ja eingebrannt. Pfarrer Dold hat mich in die Gemeinschaft mit der katholischen Kirche aufgenommen. Wenn ich heute oft das Kreuzzeichen mache, bin ich tief betroffen von den Geheimnissen, die mich mit meiner Kirche verbinden. Jesus, der menschgewordene Gottessohn hat mich in der Taufe wissen lassen, dass ich in meinem Leben ihm und seiner segnenden Hand nie entgleiten könne. Könige wurden gesalbt, um sie in ihre Aufgaben einzuführen. Ich danke Dir, Mutter Kirche, für den Chrisam, den ich von Pfarre Dold empfing, unter den Schutz Mariens gestellt, einer Kirche anzugehören deren Pforten weltweit geöffnet sind. Und Du Herr, warst ja auch bis zu DEINEN 12. In der Liebe DEINER Familie in Nazareth geborgen. In St. Josef wurde ich eingeführt in die großen Geheimnisse und Traditionen der katholischen Kirche. Alle Priester, die später in diesem Gotteshaus mit uns die Eucharistie feierten, sind mir vertraut. In mir klingen sie nach, diese Stunden, in denen uns der Herr besonders nahe erschien. Wenn ich heute am Klavier sitze und das „HEILIG, HEILIIG,  HEILIG“ der Schubert-Messe intoniere oder wenn ich nachvollziehe, dass für mich auch noch heute „die Christenheit  andächtig vor dem Allerheiligsten im Staub liegt“, dann ist immer hohe Zeit.

Zu Hause in der Familie, war es vor allem meine Großmutter, die mir in ihrer stillen Frömmigkeit vermittelte, dass der Glaube ihr Lebenselixier war. Sie betete oft und fromm den Rosenkranz, spendete mir zur Nacht Weihwasser und ihren Segen, und las oft in der Heiligen Schrift. Was mir immer -vielleicht würden es moderne Theologen wenig respektvoll abtun- geheimnisvoll blieb, und bleiben muss: Sie trug auf dem Herzen unter ihrem Mieder in Tuch eingeschlagen ein „Skapulier – irgendeine fromme Schrift“, die ihr viel bedeutete. Ich stellte respektvoll nie Fragen hierzu. Dieses Geheimnis sollte meine Großmutter für sich behalten dürfen. Ihr Rosenkranz blieb mir aber erhalten. Er liegt unter meinem Kopfkissen. Er begleitet mich durch mein ganzes Leben. Ich kann nicht einschlafen, auch wenn es sehr spät wurde, ohne „ein Gesätz“ zu beten, und das fort zu setzen, was meiner Großmutter viel bedeutete. Pfarrer Dold und seine Vikare, bereiteten mich und meine Freunde und die Mädchen auf die erste Heilige Kommunion gewissenhaft vor. Dann kam der große Tag: Die Stadtmusik mit feierlicher Musik voraus, zogen wir in einer Schleife vom nahe gelegenen Kindergarten zur St.Josefskirche, deren Glocken uns schon von weit her grüßten. Wir nahmen unsere Ehrenplätze ein. Die Kerzen wurden vor uns hingestellt. Es ist mit Worten kaum auszudrücken, was mich bewegte, als ich zum ersten Mal im Verlauf des Gottesdienstes erleben durfte, dass der Unendliche, der Mensch geworden, der Herr der am Kreuz endete und wahrhaft auferstand, sich in Gestalt der schlichten Hostie zu mir kommen, und sich wie ein Stückchen Brot von mir verzehren lassen wollte. Es war der Anfang eines gemeinsamen Weges mit Christus. Und wie oft durfte ich mich durch IHN stärken lassen. Wie oft kniete ich unerkannt vor dem Allerheiligsten bei einem Kirchgang oder feierte das Gotteslob vor ausgesetztem Allerheiligsten. Die Kanzel und Predigt der sonntäglichen Gottesdienste setzten die Einweihung in die Glaubensgeheimnisse fort. Wir ließen es uns auch nicht nehmen im Dritten Reich, als wir hinein gezogen in die damaligen Rituale, an den Sportfesten, den Standortapellen teilnehmen mussten, und den “Führerreden“ im Turnsaal der Schule zu lauschen hatten, unseren Glauben zu bezeugen. Wir zogen gleichzeitig andächtig bei der Fronleichnamsprozession durch die Strassen der Stadt und stellten uns bei den mit Blumen geschmückten Altären auf, um dem Evangelium zu lauschen und den Segen des Priesters mit der Monstranz zu empfangen. In St. Josef wurde ich auch gefirmt und für die anstehenden Kämpfe und Auseinandersetzungen mit dem Zeitgeist vorbereitet. So blieb mir mit Gottes Hilfe immer klar, wer der eigentliche Herr der Geschichte war. Das Gebot, Du sollst den Herrn Deinen Gott lieben aus Deiner ganzen Seele aus Deinem ganzen Gemüt und mit allen Deinen Kräften, wurde tief, sehr tief eingeritzt in mein ganzes Wesen:

Unter den Vikaren möchte ich besonders einen hervorheben, der einer marianischen Kongregation nahe stand und uns besonders anregte, uns nicht grenzenlos an den vorherrschenden Zeitgeist anzupassen. Ein anderer war unser geschätzter Vikar Hemmerle, der spätere Bischof von Aachen, der mit einem kindlichen Humor ausgestatte, mit brillanter Intelligenz begabt, eine Vorliebe entwickelte, Worte aus ihrem Sinnzusammenhang heraus zu lösen und zu verdrehen. Der geneigte Leser mag sich vorstellen, wie es dem damaligen „Kirchenvolk“ zu Mute war, als Hemmerle in einer tiefschürfenden theologischen Fastenbetrachtung vom Herrn erzählte, der „in Kesseln gefettet“ war. Ein befreiendes österliches Lachen platzte mitten in die ernste Angelegenheit von Jesu Leiden. Das Bild dieses Bischofs, dem ich später als Theologe zu Füßen saß, ziert meinen Schreibtisch. Ich halte oft Zwiesprache mit dem auf diesem Bild von seiner schweren Krankheit gezeichneten Seelenfreund.

Frohes Ostern
Euer Franz aus Oppenweiler

Hingabe Jesu unsere dreimal heilige Freude

 

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