Eine Reise ins Unbekannte

Die zunächst vage Idee, über eine Reise ins „Unbekannte“ zu schreiben, entstand nach der Lektüre von Stefan Zweigs Biographie über “Honoré de Balzac”. Die Lebensgeschichte dieses französischen Dichters, dem es nach einer sehr belastenden Kindheit und Jugend, um Ruhm und Ehre bemüht, nicht gelang, im bürgerlichen Leben eine gesicherte Existenz aufzubauen, beeindruckte Johannes sehr. Wie es Balzac möglich war, trotz fehlgeschlagener Unternehmungen und erdrückender Schulden, in der „Comedy–Human“, den Höhepunkt seines dichterischen Werkbewusstseins zu entwickeln, wurde oft gewürdigt. Auch Stefan Zweig reihte sich mit seinem literarischen Werk und Leben in die große Zahl der Dichter, Denker und Forscher Musiker und Künstler ein, die zeitlebens dem „Unbekannten“ auf der Spur blieben.

Als Johannes darüber nachdachte, was diese Autoren und auch ihn zum kreativen Schreiben bewegte, träumte er in der Nacht von einem Kloster: In andächtiger Stille erfüllte ihn überraschend ein fragloses Glücksgefühl, das sich in den Blicken und Gesten der Mönche spiegelte, und immer mehr vertiefte. Wie von einer Last befreit, folgte er nun dem Gedanken, seine Leser zu einer Reise ins „Unbekannte“ am schöpferischen Prozess des Entdeckens, Denkens und Fabulierens teilnehmen zu lassen: Johannes schätzte die Erkenntnisse der Naturwissenschaften sehr, die sich nach ihrem Selbstverständnis mit zählbaren, messbaren Tatsachen befassen. Er hätte daher von seiner Dankbarkeit gegenüber diesen Menschen und deren Leistungen zur Verbesserung unserer Lebensbedingungen reden können. Da er sich aber als ein seiner körperlichen, geistigen und seelischen Verfassung bewusster Mensch verstand, stießen nach seiner Ansicht Naturwissenschaften an ihre Grenzen. Er wusste dass es immer Menschen gab, die Fragen nach dem Sinn des Lebens im Ganzen nicht auswichen. Er hielt insofern die in den Geisteswissenschaften übliche Sprache für geeigneter, um Leben in all seinen Formen als ein Geschenk zu verstehen. Die Poeten, Musiker, Künstler Philosophen und Theologen gingen zwar in ihren Werken auch von bekannten Vorstellungen aus, überformten sie aber im schöpferischen Prozess in Bildern, Skulpturen, Bauwerken, Tönen und Worten, mit einem nicht minder erfahrbaren neuen, geistigen Gehalt. Johannes wollte daher die schöpferische Fantasie auf den  Wegen ins „Unbekannte“ begleiten. Er stellte sich und seine Leser damit bewusst vor die Aufgabe, so etwas wie ein Gedicht, oder einen Liebesbrief, mit eigenen Worten und Gedanken, auf ein leeres Blatt Papier zu schreiben. Wer wollte jedoch behaupten, dass derartige Texte oder Liebesbriefe, deren Inhalte erst beim Schreiben entstehen, unsinnig wären. Und Johannes versichert, dass er noch keine klare Vorstellung davon hatte, wohin ihn die Finger auf den Tasten seines Rechners führen wollten. Er wusste lediglich, dass er keine Mathematikaufgabe vor sich hatte, und hoffte, dass ihm in den Stunden des Schreibens die Worte und Sätze einfallen würden, um zu erfahren, wohin die Reise gehen sollte. Erst am Ende des neuen Textes, ließe sich redlicher Weise feststellen, ob für ihn und seine Leser eine sinnvolle Nachricht entstanden sei. Natürlich war das ein Wagnis, und Johannes spürte die Anspannung körperlich, zugleich aber auch eine heimliche Vorfreude, unter der Hand eine Botschaft auf ihm bisher unbekannte Weise, entstehen zu sehen. Johannes hatte jedoch bereits erfahren, dass er auch im Alltag nie vor Überraschungen sicher war, und er beim kreativen, geistigen Schaffen, gelegentlich unerwartet Hilfe erfuhr. Der erste Gedanke, über den schöpferischen Prozess beim Schreiben nachzudenken, kam ihm ja nach der Lektüre von Stefan Zweigs Biographie über Honoré de Balzac. Wie oft mag dieser Autore vor einem leeren Blatt gesessen haben, um dann, Wort für Wort seine Einfälle festzuhalten, unsicher, ob man seine Gedanken positiv aufnehmen würde; um dann, in mühsamer Arbeit und unter vielen Korrekturen, seinen Ideen die sprachliche Form zu geben, die vor der eigenen Kritik und in den Augen der Leser, bestehen konnten. Auch Johannes benötigte viele Anregungen anderer Autoren, um zu lernen, wie sie ihre Beiträge in die geeignete Form und Sprache kleideten. Manchmal schien es, als liefe ihm die Zeit davon, um sich mit dem literarischen Erbe auch nur annähernd zu befassen. Hierbei sah er sich durch die fortwährende Begegnung mit bisher Unbekanntem, zu einer kritischen Auslese genötigt. Es brauchte eine geraume Zeit, bis er es, einer Anregung folgend, wagte, erste eigene Texte zu veröffentlichen. Die einzelnen Beiträge fügten sich in Form und Inhalt aber immer mehr zu einer Einheit, die für ihn romanhafte Züge annahmen, in denen er sich als Autor erkannte. Die erste Fassung seiner Idee, „eine Reise ins Unbekannte“ zu schreiben, hielt seiner Kritik nicht stand. Johannes hoffte aber, dass ihn die Lust an diesem Text weiter zu schreiben nicht ganz verließe, und war gespannt, was ihm hierzu noch einfallen würde. Nach einer längeren Schaffenspause, führte ihn die Neugier und Lust, am Text weiter zu arbeiten, wieder an den Schreibtisch zurück. Johannes hatte ja inzwischen durch Versuche, neue literarische Wege zu erkunden, erfahren, dass sich andere Menschen für seine Arbeiten interessierten. Von da an erlebte er sich als Brückenbauer, der bereit war, mit seinen Lesern in einen offenen Dialog über seine Ideen und Gedanken zu treten. Sein stets waches Interesse, galt den vielen neuen Einsichten, die ihm zufielen. Er betrachtete nun die Dinge, Ereignisse und Menschen nicht nur als Tatsachen, um sich darüber im Geben und Nehmen mit anderen Personen auszutauschen. Sie gewannen für ihn zunehmend Bedeutung als Geschenke, mit ihrer eigenen Schönheit, über die es sich zu reden lohnte. Wer wollte zum Beispiel darauf verzichten, über das stets wieder kehrende Ereignis von Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter zu staunen? Wer wünschte sich nicht tragfähige Beziehungen zu Menschen in gegenseitiger Treue? Johannes sah immer mehr hinter den Werken der Künstler, Musiker, Poeten, Wissenschaftler und Techniker, die schöpferischen  Menschen, die auf den Spuren des Unbekannten waren. Auch das Dasein der Menschen im historischen Gefüge und im Geflecht sozialer Beziehungen, eingebettet in einen mikro- und makrokosmisch geeigneten Lebensraum, war nun Gegenstand seines Nachdenkens. Überall begegnete Johannes nun das “Unbekannte” in Form von Ereignissen, die Menschen in ihren Wirkungen erlebten, aber nur begrenzt zu beeinflussen vermochten. Wer wollte beispielsweise ausschließen, selbst einmal zu erkranken, und dann auf Hilfe angewiesen zu sein? Johannes entwickelte ein neues Verständnis des menschlichen Lebens von Geburt bis zum Tod, eingebettet in einen fortwährenden Prozess des Gebens und Nehmens. Er fand, dass Erzählungen hierzu geeigneter waren, Sinn und Bedeutung der Ereignisse für Menschen zu beschreiben, als nüchterne Berichte über die gegebenen Fakten.  Johannes folgte weiter dieser Spur: Er ließ es zu, dass seine über die Tasten gleitenden Finger, wie von selbst den andrängenden Gedanken und Gefühlen in Worten und Sätzen ihre Form gaben. Nie wäre dieser Text so entstanden, wenn er sich nur an einen festen Plan gehalten hätte. Er war nun sicher,  dass auch jetzt ein für die Leser sinnvoller Text entstehen konnte, wenn er weiter zu Papier brachte, was ihn bewegte. Das Schreiben ermutigte Johannes immer mehr, von den Wundern und Geheimnissen des Lebens zu erzählen, und die Frage zuzulassen: „Warum es dies alles und nicht nichts gibt?“ Es stellte sich der Frage nach dem Sinn, und Ziel, der Ursache, Einheit und Vielfalt aller Lebensprozesse. Drängende Fragen, die ihm die Naturwissenschaften nicht ausreichend beantworten konnten. Er fühlte sich geführt, auf der Spur des „Unbekannten“ zu bleiben, obwohl er noch nicht wusste, wohin ihn diese Reise führen könnte. Die Frage nach dem „Unbekannten“ schloss ja alles ein, was es gab, und sollte nicht durch den Blick allein auf das „Machbare“ verstellt werden. Zu diesem Ganzen gehörten für Johannes auch die Erfahrung von Grenzen, Ende, Tod, und dem Sinn des Lebens und über den Tod hinaus? ln der Literatur, Theologie Philosphie, den Künsten, und im christlichen Glauben, fand er die notwendige Ergänzung zum Weltbild der Naturwissenschaften.

Es fiel ihm auf diese Weise immer leichter, zu verstehen, dass er auf seiner Reise ins „Unbekannte“, ein Bewunderer Gottes geworden war, dessen Kunstfertigkeit er in der Schöpfung, und der Geschichte der Menschen,bewusster „homo sapiens mit Leib, Geist und Seele entdeckte. Gott, der sich den Glaubenden als Vater, Sohn und Heiliger Geist öffenbarte, der alles erschuf, am Leben erhält, und am Ende der Zeiten, in einer neuen Schöpfung zu ihrem Ziel führt trat in sein Leben. Ein liebender Gott, der SEINEN Sohn zur Rettung der Menschen aus Sünde und Tod zur Erde sandte, wurde für Johannes im Glauben zur Hoffnung auf ewiges Leben. Von da erzählte er in seinen Geschichten von diesem Gott, dem Schöpfer und Erhalter des Universums, dem er alles Schöne in seinem Leben, und alle Schönheit in der Natur, Kultur und Wissenschaft der Menschen verdankte. Hoffnung, Glaube und Liebe wurden so zu Triebfedern seines Lebens. Er trat damit in das große Warten aller Kreaturen auf die neue Schöpfung im ewigen Leben, mit Gott dem Vater, Sohn und Heiligen Geist ein. In einem nachösterlichen Text des Evangeliums, äußerte Thoms, Zweifel an der Auferstehung des Herrn von den Toten. Er durfte seine Finger in die Wunden des Auferstandenen legen, und die Worte hören: “Sei nicht ungläubig sondern gläubig!” Diese Schriftstelle, legte ein Priester so aus, das es Sinn mache, und zum Heil notwendig sei, an Jesus Christus den der Tod nicht festhalten konnte, und unsere Auferstehung durch IHN zu glauben.  Johannes hatte dieses Schlusswort seines Beitrages über eine Reise ins Unbekannte, das ihn in die Nähe des Auferstandenen führte, weder geplant noch erahnt, als er sich an den Rechner setzte, um diesen Beitrag zu schreiben. Wer wollte daher ausschließen, dass sein literarischer Versuch, seine Leser auch ermutigen könnte, sich auf diesen Weg einzulassen. Johannes freute sich, dass er dem Impuls folgte, an der Hand Stefan Zweigs die Betrachtung über eine Reise ins „Unbekannt“ zu schreiben, als ein Warten in der seliger Hoffnung, auf das noch ausstehendes, aber vom Herrn verbürgte, endgültige, letzte Ziel der Schöpfung.

Wege zu einander

Anmerkung:

Wer sich näher über den Stand natur- und geisteswissenschaftlicher schaftlicher Forschung aus christlicher Sicht informieren möchte, dem sei das im Springer Verlag 2016 erschienene Buch von Martin Rhonheimer: Homo sapiens: Die Krone der Schöpfung, Herausforderungen der Evolutionstheorie und die Antwort der Philosophie empfohlen.

 

 

 

 

Passion und Ostern

Seid getrost und getröstet im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes auf dem Kreuzweg in der Passion heute und zu allen Zeiten. Schließen wir alle Menschen und Geschöpfe im Himmel und auf Erden in unsere Betrachtung ein.
Es ist wahr, was gegenwärtig vor unseren Augen in der Ukraine, und damit in Europa mit Folgen für die ganze Welt geschieht, ist eine himmelschreiende Sünde und Bedrohung. Ich habe als Zeitzeuge das dritte Reich erlebt und mit 16 Jahren schwer darunter gelitten. Nie wieder Krieg, das war und ist auch heute meine Antwort.

Der christliche Glaube an Gott den Schöpfer, dessen Sohn für uns am Kreuz alle Schuld und Sünde der Menschheit tilgte,  hat uns davor bewahrt Götzen zu folgen, und nur IHM und einander in SEINEM Reich der Gerechtigkeit und des Friedens  zu dienen. IHM dem einen und wahren Gott, dem wir alles was wir sind und haben verdanken, antworten wir in Gnaden mit allem was wir sind und haben, in Ehrfurcht und Liebe. ER ist die ewige Liebe die in unseren Seelen wirkt, und hoffen lässt, wie SEIN Sohn. die Passion im Willen des Vaters zu vollbringen, um durch IHN auf dem Weg der Wahrheit ins ewige Leben geführt zu werden. DER Vater Sohn und Heilige Geist ist allein aller Ehren wert. Wir und alle Gewalt der Menschen werden Rechenschaft vor dem Richterstuhl des Gottessohnes  ablegen müssen, über unsere Taten. Beten wir für alle Menschen um Vergebung und Erbarmen zu Gott, dem Allmächtigen, dem alle Kraft und Herrlichkeit gebührt, dass ER unser Herz und alle Sinne in Liebe zu IHM, den Menschen und Geschöpfen, zum Guten lenke, und uns vor allem Bösen in SEINEM Frieden bewahre. ,

Ein Brief

Was drängt mich heute zum Schreiben? Es ist leicht zu erklären. Ich habe einfach Lust mit Euch ein wenig zu plaudern. Schon meldet sich in mir aber eine kritische Stimme: „Darf man das, möchten die Anderen das auch?“ Und dann folgt der Einwand: „Haben wir nicht das Recht dazu, einfach nur zu erzählen, was uns umtreibt, in der Hoffnung, dass wir einander verstehen?“ Etwas Rückendeckung gewinne ich bei der Erinnerung an die „Alten“, bei denen wir in unserer Jugend lernten, wie Plaudern geht. Es waren die fleißigen Handwerker in unserer Umgebung, die sich ab und zu Zeit gönnten, neben ihrer Arbeit über alles zu reden, was sie bewegte. Auf dem Lande war es Sitte, dass die Bauern sich, nach des Tages Mühen. auf eine Bank vor dem Hause, oder im Winter auf die wärmende Kunst setzten, um es sich bei Gesprächen wohlergehen zu lassen. Nichts anderes habe ich im Sinn, wenn ich Euch, und den Vielen über unseren Leserkreis hinaus, einige Sätze zum reinen Vergnügen anbiete. Heute schenkt uns die Natur, zum Segen der ans Licht drängenden Pflanzen und Blüten, einen sonnigen Frühlingstag. Als ich mir  vorstellte, dass Sie mein Brief, nicht wie meine Frau, beim Vorlesen eines Buches einladen könnte einzuschlafen, blieb meine gute Laune erhalten. Das muss ich näher erklären:

Wir lesen schon geraume Zeit. jeweils in der Mittagspause, bei einem Espresso mit Vergnügen Bücher, meistens Klassiker, die während der beruflichen Zeit zu unserem Leidwesen nur das Bücherbord zierten. Von befreundeter Seite geschenkt, fesselt uns seit einiger Zeit der Roman „Madame Bovary“ von Gustave Flaubert. Es ergeben sich bei dieser Lektüre für uns immer wieder Gelegenheiten zu einer Nachfrage oder zu einem Gespräch. Nach über zweihundert Seiten, blicken wir heute zurück: Flaubert zeigt uns in der Gestalt der „Emma“ in Beziehung zu ihrem gutmütigen Ehemann und ihrem Liebhaber Rodolphe, den vergeblichen Versuch, aus einem fragwürdigen Leben illusionär auszubrechen. Flaubert versteht es, dem Leser durch die handelnden Personen und deren Umwelt, das gesellschaftliche Leben und den Geist seiner Zeit nahe zu bringen. Es gelingt ihm auch, die Leser in  einer bewundernswert bildhaften Sprache zu fesseln, und realen Vorgängen des Alltags, eine zeitlose Gestalt zu geben. Es ist ein Geschenk, dem täglichen Brot unseres Daseins im Raum der Kunst oder der Sprache Bedeutung zu verleihen, und auch mein Anliegen den realen Alltag in im literarisches Schaffen zu würdigen.

Sie wissen, liebe Leser, dass ich jüngst an Hand eines erfahrenen Informatikers, dem Rat eines Freundes folgend, einen Literaturblog einrichtete. In dieser Zeit kam ich leider nicht zum Schreiben. Hinzu kam die Tücke des Objektes: Das Office-Programm meines Rechners konnte nicht aktiviert werden. Zum Glück funktioniert mein Laptop noch, während wir versuchten, dem Programm wieder auf die Beine zu helfen. Gelegentlich nehme ich in „technischen Angelegenheiten“ auch den Rat unserer Töchter in Anspruch, die wie alle jungen Frauen. mit den neuen Medien vertraut sind. Sie konnten mir aber im vorliegenden Falle nicht helfen. und eine Tochter ließ mich wissen, dass ich ihr im Umgang mit meinen Arbeitsgeräten wie ein „IT-Opa“ vorkomme, der sie mit manchen Fragen überfordere. Das deute ich als ein Kompliment für meine Kenntnisse in diesem Bereich. Ich kann diesem Lob aber nicht vorbehaltslos zustimmen, denn zuweilen gibt es beim Lernen auch herbe Enttäuschungen, die ich nicht verschweigen möchte: Erst gestern bat ich meinen Administrator von Unruhe getrieben um Hilfe, denn ich hatte die Kategorie meiner Kurzgeschichten im Literaturblog gelöscht. Als ich ihm auf dessen Nachfrage bestätigte, bei diesem Vorgang ein rotes Warnsignal bemerkt

aber übergangen zu haben, sah ich ihn fassungslos vor mir stehen. Es folgte meinerseits ein Stoßgebet zum Heiligen Antonius, der mir schon oft half, Verlorenes wieder zu finden. Dann suchte ich selbst angestrengt nach den Texten und -o Wunder- ich fand sie tatsächlich wieder. Das Programm des Literatur-Blogs, hatte wie ein treuer Knecht, die von mir als gelöscht vermuteten Kurzgeschichten, automatisch unter „unkategorisierte Texte“ gespeichert. Sie können sicher den Stein plumpsen hören, der mir von der Seele fiel, als ich mich daran machte, alle Texte wieder geordnet einzugeben. Dabei konnte ich vom neuen Archiv profitieren, das mein Administrator einrichtete, sodass ich bei der Recherche die gesuchten Texte leicht finden konnte. Ich kann Ihnen daher nur empfehlen, sich bei einer Textsuche im neuen Literaturblog dieser Hilfe zu bedienen.

Im Übrigen passt alles, was ich Ihnen heute erzähle, sehr gut zu meinem Hauptthema, allem Kreativen offen, ständig nach neuen Erfahrungen zu suchen, und immer wieder neue Formen literarischen Austausches mit den Lesern zu erkunden. Ich versichere hoch und heilig, dass der Gedanke. Ihnen einen freundlichen „Brief“ zu schreiben erst bei der heutigen Lektüre in der Mittagspause auftauchte. Gebannt von dieser Idee, begann ich sofort, ihr eine literarische Form zu geben. Ob mir das gelungen ist, unterstelle ich Ihrem Urteil. Andere Optionen habe ich daher vorerst zurück gestellt: In meiner Schublade liegt ein Manuskript zum Thema „Spukgestalten“, das auf seine Vollendung wartet. Auch meine heutige Absicht, weitere Texte der letzten Jahre im Literaturblog unterzubringen, gab ich zugunsten dieses Briefes auf. Aber bei all meiner Vorliebe für Literatur, Kultur und Religion, übersehe ich natürlich weder die aktuelle politische Weltlage, noch die anstehenden  europäischen oder deutschen Fragen. Bekannter Weise wird in den Medien hierzu viel, manchmal zu viel geschrieben, und noch mehr geredet. Ich wende mich daher lieber anderen Themen zu:

Haben wir zum Beispiel alle im Blick, dass nach Karfreitag. Ostern und die nachösterliche Zeit beginnt. Mein Brief kommt daher auch ausdiesem Grund zustande, denn ich hatte es bislang versäumt. den Gründonnerstags- und Karfreitagstexten, einen Osterbrief folgen zu lassen. Ohne den österlichen Geist, der auch mich auferweckt, und ständig zu neuen Taten ermuntert, wäre mir ja nicht der Gedanke gekommen, Ihnen heute einen Brief zu schreiben. Als Kinder suchten wir die Ostereier und die suchenden und fragenden Jünger, wir alle, brauchen immer wieder einen Anstoß, der uns ermuntert, in neuen Sprachen und Formen, das unfassbare österliche Geheimnis zu deuten und zu feiern. Genau das versucht Ihr Franz Schwald aus Oppenweiler mit seinen Geschichten und Gedanken. Ich betrachtete zum Beispiel vor wenigen Minuten einen Rosenstrauß auf unserem Tisch. Genau in diesem Augenblick tauchte die Sonne eine einzelne Rose so in ihr Licht, dass ich sie für eine Weile wie gebannt anschaute. Die Augen meines Herzens erfassten im staunenden Hinblick ihre wahre Schönheit und Bedeutung für mich weit mehr, als meine natürlichen Augen. Vielleicht können Sie, liebe Leser, einen ähnlichen Standpunkt des „Staunens“ einnehmen und mit mir, die aufbrechende Kraft des jährlich wiederkehren Frühlings genießen. Ich habe aber nun den Eindruck, als ob ich Ihnen in meiner österlichen Freude, auf unserer imaginären „Bank oder Kunst“ schon mehr erzählt habe, als bei einem Zusammensitzen ohne zu ermüden gesagt werden sollte. Wie sie ja wissen, liebe ich mit Bedacht Kurzgeschichten. Wie Kinder gern „Pusteblume“ spielen und sich freuen, wenn die Samen des Löwenzahnes wie kleine Fallschirm davon fliegen um irgendwie ihr Ziel zu finden, so hoffe auch ich, dass das eine oder andere Wort bei Ihnen landet.

Mit freundlichen Grüßen und Wünschen, Ihr

Franz Schwald

Frühlingserwachen
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