Das Kreuz

Mir wurde in den Wochen dieser Fastenzeit die Gnade zuteil, auf den Kreuzweg meines Lebens zurück blicken zu dürfen. Ich bin dabei auf selbstisch ungeordnete und auch auf wahre Liebe gestoßen. In schmerzlichen Trennungen von lieben Menschen, beim Leiden unter den Grenzen unseres Daseins, in Angst, Schuld und Einsamkeit, hat es mir oft die Sprache verschlagen. Aber auch im schmerzlichen Verstummen blieb noch die Hoffnung, dass Gott der Herr, unsere Klagen hören und alles zum Guten wenden könne. Ich kenne aber auch Situationen, in denen mich der Schmerz so gefangen nahm, als gäbe es nur mein überwältigendes Leid.

Jeder Mensch erfährt wie ich in seinem Leben unausweichlich sein eigenes Kreuz. Wir Christen dürfen darauf vertrauen, dass uns der Herr in allem beisteht und uns hilft, die Last zu tragen. Vielleicht möchte uns der liebende Gott durch Kreuz und Leiden auch nur von ungeordneten Strebungen befreien. Ich kann mir Gott den Herrn, der seine Schöpfung für gut befindet nur als „deus caritas est“ vorstellen.  Mich erschreckt zutiefst, dass wir der Versuchung erliegen könnten, unser Kreuz, das uns mit Jesus Christus verbindet, zu verleugnen.  Dies wäre das reine Entsetzen, ein Abweichen von Gottes Wegen, um Götzen zu dienen.

Wohin uns die Anbetung fremder Götter nach „unserem Bild und Gleichnis“ führen kann, das ist auch in unseren Tagen auf vielfache Weise zu beobachten. Scheint doch die Verweltlichung und Abkehr der Menschen von Gott wie allgegenwärtig. Wir können das uns auferlegte Kreuz im Zerbrechen von Beziehungen, bei gegenseitiger Entwürdigung, im Leid, Elend und all unseren Grenzen im Alltag hautnah erleben. Und das nicht nur bei Anderen, sondern auf schmerzliche Weise auch in uns selbst. Wie wohl tut es dann, wenn Christen bei einander wohnend sich die Hand reichen, das Mögliche unternehmen, sich gegenseitig trösten, Gott unsere Not klagen und Sein Erbarmen anrufen. Wie nötig ist doch im Leid das tröstende Wort, die bergende Hand oder ein verständnisvolles Schweigen.Dass auf diese Weise manchmal ein Stück Himmel auf Erden, Gottes  Reich wahrer Liebe ein wenig aufleuchten kann,  habe ich viele Male in der Arbeit als Psychotherapeut und in anderen Begegnungen mit Menschen erfahren. Dadurch kann man gelegentlich erkennen, was es bedeutet, wenn einer der anderen Last trägt.

Das ist aber für uns Christen noch nicht die ganze Wahrheit. Denn aus allem Scheitern und Leiden erwächst ja auch immer wieder neue Hoffnung, Vertrauen und Liebe zu einander und zu Gott unserem Vater. Er vermag in uns die Barmherzigkeit und das Mitleid für einander zu erwecken, dessen es bedarf, um Sein Reich des wahren Friedens aufzubauen. Unser Herr und Meister Jesus Christus geht uns auf diesem Weg voran und lehrt uns IHM mit unserem eigenen Kreuz zu folgen. Dabei kann es geschehen dass wir manchmal mehr unser eigenes und nicht so sehr Jesu und Gottes Leid sehen und beklagen. Wer aber vermag zu ermessen was der Herr an physischer  Gewalt bei Seiner Kreuzigung und durch die Ablehnung Seiner Liebe und Sendung für uns gelitten hat? Wie sehr muss Gott, unser Vater, menschlich gesprochen immer wieder leiden, wenn wir IHM die kalte Schulter zeigen, als müssten wir einen Störenfried aus unserem Leben beseitigen. Gott aber lässt trotz allem nicht ab von Seiner Liebe. Mit offenen Armen geht er immer wieder auf uns zu oder trägt uns wie ein verirrtes Schaf, auf Seinen Schultern ins Reich des Friedens zurück.

Das Kreuz und Leid in unserem Leben erinnert uns immer wieder daran, wie nötig wir den Herrgott brauchen. Lassen wir daher vom göttlichen Winzer alle ungeordnete Strebungen in uns beschneiden, damit der wahre Gott, der Gegenwärtige, uns in der Auferstehung Seines Sohnes begegnen und im Heiligen Geist trösten, beleben und stärken kann. Aller Willkür und dem Spott ausgeliefert, fragt uns der Herr vom Kreuz herab, ist einer da, der Mitleid mit mir hat. Ich sage: Ja mein Herr und mein Gott „ adsum“. Immer wieder habe ich schwer darunter gelitten, wenn man DIR, einem meiner Brüder oder Schwestern ein Leid zufügte. Erbarme Dich meiner, erbarme Dich unser. Ich höre wie von fern Deine Worte „heute noch wirst Du mit mir im Paradiese sein“. Lassen wir Kreuzträger diese tröstenden Worte Jesu tief in unsere geschundenen Herzen dringen.  Welch ein Jubel, welch ein Trost für uns alle.

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Lieb Herz

Liebe ewig drängend Wort
sprich wer ist Dein Meister
Raum und Zeit und jeden Ort
füllen Deine Geister

Holder Spiegel jeglich‘ Ding
wächst und reift in Dir zum Sinn
und vom Glanz der Ewigkeit
fällt ein Strahl in unsre Zeit

Trifft homo sapiens Dein
Zeichen in der Stille am
Altar müssen Last und
Schatten weichen dunkle
Wasser werden klar

Befreit von aller Schulden
Bann erklingt ein hoher
Lobgesang und durch die
Zeit in langen Reihen zieh‘n
die sich der Liebe weihen

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Der Cherub

Tropfen rinnen
an den Scheiben
ein gold´ner Engel
tritt herein Tränen
aller Zeiten dürfen
nie verloren sein.

Ein Cherub neigt
sich zu den Armen
bewegt von deren
Freud und Schmerz
und aus liebevollem
Herz rinnt tröstendes
Erbarmen

Er hebt die Hand
zum Siegeszeichen
lädt zum großen
Gastmahl ein. Wenn
alle sich die Hände
reichen, will er selbst
ihr Diener sein

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Abschied

Grausam hast Du
Bruder Tod uns
ein Lieb genommen
darum sind wir in
herbe Not und
bitteren Schmerz
gekommen

Kummer quält nicht
mehr so sehr Du Lieb
lebst ja in Frieden
Du bist uns nah Dein
Grab ist leer Dank und
Erinnerung geblieben.

Du Bruder Tod in
Ehren Liebe kannst
DU nicht zerstören
Blumen und Lieder
Trösten uns wieder

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Coronakrise

Die Coronakrise zeigt uns Grenzen und nötigt uns, deren Auswirkungen soweit als möglich zu kontrollieren. Wir werden uns am Ende der Pandemie sicher in einer anderen Lage befinden als zuvor. Die Medien zeigen uns dies in vielfacher Weise.

Wir alle sitzen in einem Boot. den Winden und Wellen ausgesetzt. Ich war zuvor schon viel zu Hause. Dies hinderte mich aber nicht, medial „weltweit“ im Glauben Hoffen und Lieben „Brückenbauer“ zu sein und mit dazu beizutragen, dass unser Leben lebenswert bleibt.

Es war für mich hilfreich zu realisieren, dass sich daran nichts geändert hat. Mir ist längst bekannt, dass wir auf Kontakte und Austausch notwendig angewiesen sind; ich durfte aber erfahren. dass ich das auch mit meinem ganzen Wesen bin, wenn ich an Euch denke, mit Euch bete, oder Euch wie jetzt schreibe und wissen lasse, dass ich mich wohl befinde.

Mit Iris, meiner Frau, habe ich Safranskis Biographie über Hölderlin gelesen. Den letzten Satz, den Safranski zitiert „Komm ins Offene, lieber Freund!“ mache ich mir zu eigen und lade Euch ein, mit uns zusammen ins immer österlich „Offene“ zu pilgern. Wir brauchen diesen Glauben, um uns von den Winden und Wellen der Zeit ins „Offene“ jeden Tages und Jahres schaukeln zu lassen.

Gott befohlen Eure
Iris und Franz

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