Abschied

Grausam hast Du, Bruder Tod,
mir ein Lieb genommen,
d´rob bin ich in herbe Not
und bitt´ren Schmerz gekommen.

Kummer quält nicht mehr so sehr,
Du Lieb lebst ja im Frieden,
Du bist mir nah, Dein Grab ist leer,
Dank und Erinnerung geblieben.

Du Bruder Tod, in Ehren,
wer kann wenden
alles Enden?
Liebe kannst Du nicht zerstören!

Osterglocken leg ich nieder
jetzt an Deinem Grab,
dankerfüllte Lieder,
sing ich jeden Tag.

Chronos

Geweiteten Raumes Geheimnis,
im wogenden Klang der Gezeiten.
Worte wirbeln im Kreise,
Schatten brechen im Licht.

Gemessenen Schrittes bewegen
sich Winter und Frühling im Tanz.
Zerrinnender Stunden Geleite,
in säumender Dämm´rung verglüht.

Wärmender Sonnen Geschmeide,
in strahlendem Glanz der Natur.
Löwe und Kitz sich vereinen,
wie spielende Kinder im Sand.

Nährendem Schoß sich entwindet,
Geschlechter zeitliche Spur.
Ähren treiben zur Ernte,
im wiegenden Schnitt des Korns.

Trauer und Glück in der Schale,
verklingen im Glockengeläut.
Ein Herz webt sein friedvolles Amen
in Chronos ehernes Kleid.

Winterzauber

 

Winterzauber lichter Berge

birgt ein uralt Lied

und am Schoß der Mutter Erde

summ ich leise mit.

 

Und das Lied erwächst zum Glück,

klingt in jedem Schritt und Tritt.

Von den Höhen durch das Tal

tönt und jauchzt es überall.

 

Dankbar winde ich ein Band

um die wunderlichen Dinge,

leg den Strauß in Gottes Hand

und singe!

 

Heimetschproch

O wie d`Wörter im miem Lebe

voll Sang und Klang sich z`semme webe

zum Teppich, nur dem Herz bekannt

und wär i au im fernen Land.

 

Du Muetersproch bisch stets in mir,

i sag d`r tausend Dank defür.

I mag Dich einfach Land am Rhi

und will e wengeli bi Dir si.

 

Chum chwätz mit mir,

s`brucht weder Geld noch Guet

nur d`Heimat-Sproch,

dann isch es gnueg.

 

Wenn i nur dieni Tön vernimm,

bin i deheim mit Herz und Sinn.

Wer will mir`s wehre, daß i alt,

mi Muetersproch in Ehre halt.

 

Und in de Ferni, weg vo Dir

sprichsch Du oft ganz lies zu mir

Du holsch mi in Gedanke zruck

zu Land und Lütt und minre Bruck.

 

Doch chumm i nur in dieni Näh

und wenn i Di von Ferne seh,

so hüpft mi Herz vor Luscht,

und s´würd mer wohl in minre Bruscht.

I mues dann eifach badisch schwatze

so wie mir de Schnabel g´wachse.

 

Hüt fahr i zruck zu minere Bruck,

zur Heimet und zur Schtadt am Rhi

zu Freunde und Erinnerung,

des bringt mi altes Herz in Schwung.

 

Und sinn au nümmi alli do,

Du Muetersproch blibsch trotzdem no

au alti Wörter Sätz und Sch`timme

fange wieder a zu klinge.

 

E Hüsli, Frau und Kind, e Schätzli

und am Burgchastell mi Plätzli,

des bruecht e echte Badner bueb,

dezu e Schoppe, dann ischs gnug

 

Lebenskunscht

S`isch nit e so eifach im menschliche Lebe,

s`goht d`r doch mengisch öbbis denebe.

 

Und sch`tosch emol im Schreck wie erstarrt,

blieb ruhig, es git au die anderi Art.

 

Es durt nur e Wieli, dann chömme sie wieder

die guete Gedanke und frohe Lieder.

 

 

 

 

 

S´alti Bruckeschtuck

O Du mi liebs alt´s Bruckeschtuck
Du führsch mi in Gedanke z´ruck
un fangsch ganz lieslig a z´verzelle
vo alte Zitte Burg und Wälle.

Ganz schtill und friedli wird´s um mi
s könnt gar niene schöner si
un d´Sunn Welle und die Rueh
un Wort um Wort vo Dir dezue

Gell hesch scho bessri Zitte cha
un schtosch jetz halt so näebe dra
de wötsch am liebschte wieder z´ruck
an alte Platz liebs Bruckeschtuck

De Altetail de fallt dr schwer
doch los i halt die hoch in Ehr
i will e wengeli bi dr si un
schwiege, lose und verwiele
un luege wie dört Kinder spiele

Und bin i furt und hesch´s recht schwer
un isch mi Platz am Bänkli leer
gell Bruckeschtuck dann ruefsch mer halt
un wenn i cha, dann chum i bald.

 

 

 

 

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