Trostworte

Geliebter Vater, Sohn und Heiliger Geist, erleuchte unser Herz und die Sinne, um von DIR Herrlichster, Wunderbarster Quelle ewiger Liebe,anbetend zu reden. Vor, in und nach aller Zeit, bist DU Vater als Weltenschöpfer, in Einheit mit DEINEM Sohn und dem Heiligen Geist, der eine und verehrungswürdige Ursprung allen Seins, und dereinst unser gnädiger Richter. DU hast uns in all DEINEN Werken, in den Heiligen Schriften und durch DEINE Kirche, DEINE Liebe geoffenbart, die Pflege der Natur anvertraut, und uns die Sehnsucht nach DIR geschenkt. DU hast uns auch in die Dienste der Kirche und Menschheitsfamilie berufen, um DEINE Herrlichkeit allen Völkern, bis DU wieder kommst zum Gericht, zu verkünden. Im Heiligen Geist hast du uns befähigt, als Kinder,.Söhne und Töchter, DEINE Zeugen und Mitarbeiter in der Welt zu sein. DEIN Heiliger Wille soll sich in unserem und im Leben mit der Kirche, in DEINEM Reich der Gerechtigkeit und des Friedens, als Einladung im Glauben Hoffen und Lieben, zu allen Menschen und Geschöpfen bewähren. Er verpflichtet uns, Wahrheit und Lüge, Gut und Böse im Lichte des Gewissens zu unterscheiden, und Gott zu geben was IHM, und dem Staat, den Familien und der Gesellschaft, was ihnen gebührt. Prüfen wir, als getaufte und gefirmt Christen. in Verantwortung für unseren Glauben, die gegenwärtigen Ereignisse in unsrer Menschheitsfamilie:

Unser Glaube half mir schon einmal, im und nach dem Dritten Reich, zu unterscheiden, was Gott und was dem damaligen Führer gebührt. Ich musste auch die Folgen eines seiner Grundrechte beraubten Volkes ertragen. Umso mehr schätze ich, die in den demokratischen westlichen Gesellschaften tradierten Wert, und die freie Meinungsäußerung. Bei autokratisch ausgerichteten Völkern, würde mir dies unter Androhung von Strafen, wie einst im Dritten Reich, verboten. Ich versuche daher in Ergänzung eines Beitrages zur „Lagebeurteilung“, den Unterschied zwischen Demokratien und Autokratien weiter zu verdeutlichen:

Wie wir erkennen können, hat Putin seine Macht über die Propaganda benutzt, um einen gigantischen Truppenaufmarsch Russlands und Weißrusslands an der Grenze zur Ukraine als Manöver zu behaupten. Die durch nichts zu rechtfertigende Invasion, und sein brutale Krieg, in der Ukraine hat aber zu einem bewundernswerten Widerstand geführt, und bei den westlichen Verbündeten, ein Sanktionspacket und eine zuvor nicht so deutliche Geschlossenheit und Verteidigungsbereitschaft derin der Nato Varbündeten ausgelöst. Die auf Lügen aufgebaute Propaganda Putins, kann selbst in Russland angesichts der vielen Flüchtlinge und Toten, und der zerstörten Infrastruktur in der Ukraine, nur durch eine Lügenpropaganda und brutaler Unterdrückung der Meinungs- und Pressefreiheit im eigenen Land, aufrecht erhalten werden. Zu erkennen ist aber, dass Putin durch diesen Krieg weltweit massiv an Glaubwürdigkeit eingebüßt hat. Der Westen versucht in Reaktion durch abgestimmte Diplomatie und eine erheblich militärische Nachrüstung der Nato an der Ostflanke. ein Übergreifen des Krieges auf Gebiete der Natoverbündeten zu verhindern. In einem Punkt hat sich Putin aber sicher getäuscht. Die NATO scheint geschlossener als je zuvor, die Sanktionen wirken, und die Ukraine verhinderte bisher mit westlicher Unterstützung, das weiter Vordringen der Russen. In Summe der erkennbaren Ereignisse, hat Putin seine Ziele noch nicht erreicht. Zu beklagen sind aber die menschlichen Opfer, die hohen Kosten, die Auswirkungen auf die internationalen Beziehungen in Kultur, Handel und Wirtschaft, und die Tatsache, dass Friedensbemühungen bisher erfolglos blieben. Aus christlicher Sicht können wir aber fest darauf vertrauen dass Gott unser Schöpfer die Quelle allen Lebens und alles Guten die Menschen aller Zeiten liebt, sich auch unser erbarmt, die Schuld vergibt, um uns den wahren Frieden und die Versöhnung mit IHM und allen Brüdern und Schwestern zu schenken, wenn wir IHN darum bitten. Erinnern wir uns daran, dass ER uns durch das Leben, den Tod und die Auferstehung SEINES Sohnes, Sühne für alle Schuld und Sünde geleistet hat, sodass auch wir einander vergeben und im Reich SEINER Gerechtigkeit und des Friedens mit einander leben können. Bitten wir Gott unseren Vater, dass ER uns mit SEINEM Sohn und dem Heiligen Geist vor allen Übeln an Leib und Seele verschone, und danken wir IHM für alles was wir sind und haben, dass ER uns im Heiligen Geist zu SEINEN Kindern, Söhnen und Töchtern macht, die in der Menschheitsfamilie als Versöhnte in Frieden mit einander leben dürfen. Unser Schöpfer will keinen Krieg, sondern ER ermutigt uns durch SEINE Liebe, dass wir IHM und einander in Sorge und Verantwortung auch für das ewige Leben dienen. Bedenken wir, was der Vater gelitten haben musste, um SEINEN Sohn für uns zu opfern, und wie sehr uns der Herr Jesus Christus liebt, der unsere Schuld am Kreuz sühnte, dann hat uns der Heilige Geist schon jetzt getröstet, und in der Hoffnung gestärkt, dass es möglich ist, einander als Versöhnte im Namen Gottes zu vergeben, und zu SEINER Ehre, als Erlöste mit einander im Frieden unsere Wege zu gehen. Der Vater Sohn und Heilige Geist gebe uns hierzu SEINEN Segen!

Geborgen in der Kirche
Geborgen im Glauben Hoffen und Lieben.

Über das Hören

Schon vor unserer Geburt sind wir im Herzschlag der Mutter mit dem Leben verbunden. Danach öffnen wir der Umwelt unser kleines Herz und hören die Geräusche, ersten Laute und spüren die Berührungen. Die Stimme der Mutter und pflegenden Personen prägt unser frühkindliches Gehör. Schlafend, wachend, trinkend und hörend, fühlen wir uns in das Leben und unsere Umgebung ein. Wir hören viele Worte, den Klang der Stimmen und reagieren auf Zuwendung und Bedrohung. Bis ans Lebensende entwickelt sich unsere Fähigkeit zu hören. Im Dialog mit der Umgebung lernen wir uns mit dem Gehör zu orientieren und mit andere Menschen die emotionale Nähe und den Abstand zu regeln.

Mit dem Spracherwerb erweitern wir hörend und fühlend unsere Lebenserfahrung im Umgang mit eigenen Bedürfnissen und Grenzen, den Reaktionen anderer Menschen und dem Erleben der Umwelt. Durch Schule, Studium, Weiterbildung und Klärung unserer Beziehungen in Familie, Beruf und Gesellschaft, bleiben wir hörend im ständigen Austausch mit anderen Menschen und Bildungsangeboten. Lebenslang dient uns das Hören, um uns in immer komplexeren kognitiven und emotionalen Kontexten zu orientieren, einander zu verstehen und Missverständnisse zu klären. Wir entwickeln durch hörendes und bewertendes Lernen im Austausch mit den vielfältigen medialen Angeboten auch ein Gefühl für das, was uns wahr und richtig, falsch und lebensfeindlich erscheint. Neben den beruflichen, politischen und gesellschaftlichen Informationen, die wir hörend bewerten, bilden wir unser Gehör auch im künstlerisch-musischen, philosophisch-ethischen, musikalischen und im weltanschaulich-religiösen Bereich ständig weiter.

Es bleibt uns Menschen aber vorbehalten, im Rückblick auf unser Leben dankbar zu sein für all das, was wir von anderen zu hören bekamen, diese Erfahrungen und Erkenntnisse gewissenhaft zu prüfen, um sie bei der Beurteilung komplexer, das Dasein und den Fortbestand der Menschheit dienenden Aufgaben zu nutzen: Als mir unsere Tochter den vor ihr geborenen Enkel Max in die Arme legte, meldete sich bei mir im Staunen über dieses Wunder auch ein inneres Lauschen auf die vielen Wunder in unserem Leben und das sorgende Hinhören auf das, was vor uns war und nach uns sein wird. Nehmen wir lebenslang Hörenden dankbar die vielen Geschenke der Menschen vor uns aus Wissenschaft und Bildung in Philosophie, Ethik, Moral, Theologie und Religion in die Arme, und geben wir sie an alle Menschen, die mit uns und nach uns unterwegs sind weiter.

Das Geheimnis

Anbetung

O Gott Abba unser über alles
geliebter Vater Schöpfer und
Erhalter allen Lebens

Durch Jesus Christus Gottes und
der Menschen Sohn unserem
Retter und Erlöser

Und dem Heiliger Geist unserem
Tröster und Beistand in allen
Lebenslagen beten wir:

DICH allmächtiger Gott rufen wir
zum Zeugen an dass wir uns alles
was es gibt was wir sind und haben

DEINER unermesslichen Liebe Güte
und DEINES Heiles und Segens auf all
unseren Wegen verdanken

Als Kirche unserem Zelt der Burg und
dem Ort DEINER Begegnung mit uns
in Wort und Sakrament

Und in DEINER Welt im Reich des
Friedens Erbarmens der Liebe und
Gerechtigkeit

Durch Vergebung der Schuld zum
Lobpreis und Teilen aller Gaben mit
den Armen

Der DU gütiger Gott uns und alle
Völker durch Kreuz Not Im Glauben
Hoffen und Lieben

In DEINEM Reich zur Auferstehung
in der Zeit in Einheit und Liebe in die
ewige Glückseligkeit bei Dir führst

Heilig heilig heili heilig ist der Herr

Über die Zeit

Heute lade ich Sie ein, mit mir über das Phänomen der Zeit nachzudenken, die für uns alle mit der Geburt beginnt, und einmal todsicher endet. Wir finden uns als Menschen mit anderen Lebewesen in einem zeitlichen Gefüge von Vergangenheit. Gegenwart und Zukunft, im Kreislauf der Jahreszeiten und in einem kosmischen Geschehen vor, das mit Sicherheit einmal vor uns war, und nach uns existieren wird. Im Vergleich hiermit ist unsere individuelle Lebenszeit sehr kurz, und unser Gestaltungsraum wird durch die Endlichkeit des Daseins begrenzt. Mit unserem Tod geht aber unsere Zeit auf Erden endgültig zu Ende. Wir werden uns daher zu einem unbekannten Zeitpunkt unseres Lebens, von allen Beziehungen zu Menschen Lebewesen und Sachverhalten verabschieden müssen. Das Leben als Ganzes wird jedoch auch nach uns weiter gehen, und alle Ressourcen der Welt, unsere eigenen Werke und die kulturellen Leistungen der Menschen, werden die Nachkommen übernehmen. Das bedeutet: Nach unserem Lebensende werden die nächsten Generationen immer wieder einen Frühling, Sommer, Herbst und Winter erleben. Auch das Geschehen in den kosmischen Räumen des Universums, und im makro- und mikrokosmischen Prozess der Natur, wird bleiben. Unsere Nachkommen werden das religiöse, kulturelle, technische und künstlerische Erbe der Menschen auf Erden übernehmen, verwalten, und den nachfolgenden Generationen anvertrauen.

Das Leben als Ganzes mutet uns daher zu, nachzudenken und unsere Lebenszeit zu nutzen, um das Erbe unserer Väter und Mütter nach Kräften treu zu verwalten, die Ressourcen zu schonen, um einmal alles mit einem liebevollen Blick der Sorge und des Wohlwollens, an unsere Nachkommen weiter zu geben. Wir haben das Geschenk des Lebens mit seinen Chancen und Grenzen einmal ebenso übernommen. und müssen uns fragen lassen, wie wir mit diesem Erbe umgegangen sind. Wir erleben die Zeit von Geburt an als unsere persönliche und gesellschaftliche Geschichte. Ohne uns dessen immer bewusst zu sein verabschieden wir jedes Jahr, jedem Tag, jeder Stunde, Minute und Sekunde als Teil unserer Lebenszeit. Der Fluss der Zeit ist nicht aufzuhalten. Die begrenzte Lebenserwartung scheint uns zu ermahnen, unser Leben so zu führen, dass wir uns einmal von Freude und Leid in der Zeit, verabschieden können. Ich rede mit Ihnen von Mensch zu Mensch über unser Leben in seiner begrenzten Zeit die todsicher endet. Wir finden uns alle in einem zeitlichen Gefüge von Vergangenheit Gegenwart und Zukunft im Kreislauf der Jahreszeiten und kosmischen Abläufen

Entbunden von beruflichen. familiären und gesellschaftlichen Verpflichtungen bietet sich, wenn das eigene Einkommen gesichert ist, für Menschen nach der Berentung oder Pensionierung ein reiches Betätigungsfeld nach freier Wahl, im familiären, gesellschaftlichen und sozialen Umfeld an. Wie zu allen Zeiten besitzt die Weitergabe der Lebenserfahrungen im Austausch mit den jüngeren Generationen hohe Priorität. Mit dem höchsten Lebensalter und der damit zwangsläufig verbundenen körperlichen und seelischen Beeinträchtigungen, engt sich der Bewegungs-und Aktionsraum erheblich ein. Im gleichen Maße stellt sich unvermeidlich eine vermehrte Abhängigkeit von anderen Menschen, die Erfordernis altersgerechten Wohnraumes, in einem sozialen und kulturellen Umfeldes und ärztlicher und pflegerischer Betreuung ein. All diese Anpassungsleistungen bedürfen einer ständigen Wachsamkeit, kognitiven und emotionalen Bereitschaft, sich so zu verhalten, dass die individuelle Kreativität zur Anpassung an die neuen Lebenssituationen, und die kognitive und emotional angemessenen Reaktionen möglichst erhalten bleiben. Im hohen und höchsten Lebensalter ist mit der Zunahme zu beobachtender Todesfälle die Auseinandersetzung mit dem eigenen Lebensende. und der damit gegebenen Umstände nicht zu vermeiden.

Diese Fragen haben mich motiviert, darüber nachzudenken, ob es Sinn
machen könnte, über eigene Lebenserfahrungen und die zu erwartenden Aufgaben zu reden, insofern sie als Aufgaben erkannt werden, die individuelle Erfahrungen übertreffen: Ich wage es daher mit Ihnen im Alter von fünfundneunzig Jahren auch über meinen zu erwartenden Tod, und die sich daraus für mich ergebende Sachlage, als einer der wie Sie nicht weiß, was im Tod und danach genau geschieht, zu reden. Vermutlich bin ich kein Einzelfall, dem es schwer fällt, über das geheimnisvolle Geschehen des Anfangs und Endes des Lebens nachzudenken. Es gibt mich seit über vierundneunzig Jahren und ich weiß, dass ich mein Leben zu Ende leben möchte, wann immer das geschieht. Die Frage aber ist. ob ich und wir als Schicksalsgefährten bereit sind Geburt und Tod und die Lebenserfahrung näher anzuschauen: Unsere Geburt haben wir nicht bewusst erlebt wohl aber die Freude bei der Geburt unserer Kinder, und den Schrecken beim Tod geliebter Menschen. Was könnte es uns schwer machen, unseren eigenen Abschied vom Leben anderer und vom eigenen Leben zu bedenken? Könnte es sein, dass uns der Tod, als der endgültige Abschied von allem was unser Leben von Geburt bis in die gelebte Gegenwart Bedeutung und Sinn verlieh sehr schwer fällt. Die Angst taucht auf als ob alles, was unser Leben in der Zeit erfüllte, im Tod vernichtet würde. Dass es im eigenen Tod um einen endgültigen Abschied vom Leben im bekannten Zeitraster von Vergangenheit Gegenwart und Zukunft geht, und unser individuelles Leben vernichtet würde. Was wäre aber wenn wir akzeptieren würden, dass unsere immer auch subjektive begrenzte Welterfahrung zwar mit dem Tod verabschiedet werden muss,, und wir uns mit der Tatsache anfreundeten, dass die Welt in ihrer Gesamtheit und Zeitstruktur, auch noch nach uns mit großer Wahrscheinlichkeit weiter bestehen wird?

Was könnte es füruns und unsere Nachkommen bedeuten, wenn sie für uns der Sorge und wir mit unserem Tod der zeitlichen Sorge um uns selbst enthoben würden? Könnte die Vorausschau auf das sichere Ende unseres individuellen Lebens in der Zeit für uns im hohen oder höchsten Lebensalter ermuntern. all das nach Kräften in der verbleibenden Zeit zu umsorgen, was dem allgemeinen Leben nach uns förderlich wäre? Kann uns der christliche Glaube, wenn es um die ersten und letzten Fragen unseres Daseins in der Zeit geht ermutigen, den Abschied aus dem geschenkten Leben in der begrenzten individuellen Lebenszeit zu wagen, im Vertrauen auf unseren himmlischen Vater, der vor und jenseits aller Zeit in ewiger Gegenwart Himmel und Erde erschaffen, durch SEINEN eingeborenen Sohn erlöst, auch SEINE Zusage einhält, am Ende der Zeiten, den Gesegneten in einer neuen Schöpfung ewiges Leben zu schenken. Die leiblich-seelische Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus, der uns Kunde gebracht vom Vater,unser Weg Wahrheit und Leben ist, bezeugt uns in SENER Auferstehung, dass auch wir nicht im Tode bleiben, sondern durch IHN zum ewigen Leben berufen sind. Jeder Wimpernschlag erfahrener, gestalteter und liebender Zuwendung, zu allen Menschen und Geschöpfen im Lebensgarten Gottes, schenkt uns im Glauben in der Hoffnung und Liebe, Standfestigkeit und Vertrauen, in die Zusage Gottes zu einem ewigen Leben in einer neuen Schöpfung in SEINEM Reich des Friedens und der Gerechtigkeit.

Zeit und Ewigkeit

Vertrauen

Gott unser Vater und
Schöpfer in der Einheit
mit dem Sohn unserem

Erlöser und dem Heiligen
Geist unserem Tröster und
Beistand schenkt uns die

Freiheit und will in Liebe
unser höchstes Glück ER
versteht alle unsere Leiden

Und die Angst verzeiht Sünde
und Schuld ist Sieger über
den Tod und lässt uns ins

Versöhnte Leben auferstehen.
ER schenkt uns im Glauben
Hoffen und Lieben in SEINEM

Reich der Gerechtigkeit
und des Friedens die Einheit
und Gemeinschaft mit IHM und

Mit einander im Glauben und
in der sicheren Hoffnung zu
einem glücklichen Leben auf

Erden und zur ewigen Seligkeit
in SEINEM Himmel bei IHM

Geborgen in der Kirche
Geborgen im Glauben Hoffen und Lieben.

Über die Liebe

Wenn unser Herz alles
liebt was es gibt dann
dann liebt unser

Vater der Sohn und der
Heilige Geist in uns alles
was Gott uns gibt

O Gott von dem wir alles
haben wir danken Dir für
DEINE Gaben

Du speisest uns weil DU
uns liebst o segne alles
was DU gibst

Das Heil der Welt Herr
Jesus Christ wahrhaftig
hier zugegen ist

Im Sakrament dem
höchsten Gut verborgen
ist mit Fleisch und Blut

Das wahre Manna das ist
hie davor der Himmel
beugt die Knie

Hier ist das rechte
Himmelsbrot das wendet
unsres Hungers Not

O was für Lieb Herr Jesus
Christ den Menschen hier
erwiesen ist

Wer die genießt in dieser
Zeit wird leben in all
Ewigkeit

Heilig heilig heili heilig ist der Herr

Taufe leben

Wir sind andächtig in der Kirche versammelt und feiern mit unserem geschätzten, aufrechten, manchmal auch kantigen Priester die Heilige Messe. Er ist über die Pfarrgemeinde hinaus, als ein im alten und neuen Testament beheimateter, exzellenter und engagierter Prediger und Exeget bekannt. Heute sind wir Zeugen, wie er mit Behutsamkeit und sichtlicher Freude, ein kleines Kind in die Gemeinschaft der Katholischen Kirche aufnimmt, und uns an die eigene Taufe erinnert. Weder der Priester noch wir Gläubigen können aber in diesem Augenblick ahnen, dass er tags darauf sterben würde. Noch heute fehlt uns dieser „ gute Hirte“ und hinterlässt eine schmerzliche Lücke, denn es war immer tröstlich, mit ihm zusammen beten zu dürfen. Die Beauftragten unserer Seelsorgeinheit sind sehr bemüht, den herben Verlust auszugleichen. Wie erhebend ist es daher in dieser Lage für uns zu wissen, dass wir auch nach dem Tod des Priesters, in der Fürbitte bei Gott miteinander verbunden sind. Gott möge sein Wirken segnen und ihn für alle Mühen reichlich belohnen! Gott sei Dank führt das christliche Dasein über den Tod hinaus ins österliche, ewige Leben. Dieser in Gott begründeten Hoffnung dürfen der Täufling und wir alle gewiss sein. Voll Vertrauen und Dankbarkeit feiern wir daher die Vollendung dieses priesterlichen Lebens in der ewigen Liebe bei Gott.

Der Tod vorbildlicher Menschen ist für uns alle aber auch immer wieder Anlass, darüber nachzudenken, wie wir selbst die entstandene Lücke füllen können? Im Blick auf das Leben und Sterben Jesu, SEINE Jünger, die Gottesmutter und viele Glaubenszeugen, können wir recht deutlich erkennen, was nun bis zu unserer letzten Stunde unsere Berufung ist:Obwohl ich mich nicht mehr genau daran erinnere, bin ich sicher, dass auch ich vor vielen Jahren in der St. Josefs Kirche in Rheinfelden unter Zeugen getauft und in die Katholische Kirche aufgenommen wurde. Jahr für Jahr erinnert uns der Priester in der feierlichen Liturgie der Osternacht an unsere Taufe und fordert uns auf, allen satanischen Verführungen zu widersagen. Auch in jedem Vaterunser bitten wir Gott, uns nicht in Versuchung zu führen und von allem Bösen zu erlösen. Ich muss allerdings gestehen, dass es seine Zeit brauchte, um eine Ahnung davon zu bekommen, was diese Zusage für uns Christen bedeutet. Heute kann ich erheblich mehr als früher erkennen, dass es dabei um das „Ja“ zu GOTT und SEINE ewig glückselige Liebe, oder um das „Nein“, die Entscheidung gegen IHN, die Hölle der Gottferne geht.

Auch wenn wir im Kirchenjahr nicht Osternacht feiern, drängt es mich heute, unser und mein Taufversprechen vor aller Welt, unserem Papst, den Bischöfen, Priestern, Diakonen, und allen Gläubigen, zu erneuern. Dem DREIFALTIGEN aber zugleich für SEINE lebenslange Liebe und Führung im HEILIGEN GEIST zu danken und IHN zu bitten, uns auch in Zukunft vor allem Übel zu bewahren und zum Guten zu ermutigen. Könnte es sein, dass auch Sie, liebe Hörerinnen und Hörer, diesen Wunsch ab und zu verspüren? Sollte unser Herrgott, wenn wir IHN gemeinsam bitten, nicht ein Einsehen haben und uns beistehen, wenn es darum geht, in unserem Hier und Heute allen satanischen Gestalten der Lüge, Verneinung und Verführung, im Namen des Vaters, des Sohnes und Heiligen Geistes zu widerstehen? Wir dürfen fest darauf vertrauen, dass uns GOTT, der die SEINEN so sehr liebt, uns im HEILIGEN GEIST all das Nötige gewährt, damit wir als lebendige Bausteine SEINER Kirche, für das Wohlergehen der Menschen beten und tatkräftig eintreten können.

Dadurch würden wir auch genau dem Beispiel unseres heutigen Papstes Franziskus folgen, der mit einem schlichten Kreuz auf der Brust, seinem befreienden Lächeln und der Heiligen Schrift in der Handtasche, uns segnend voran geht. Werden wir daher nie müde, mit ihm unserem Herrn Jesus Christus zu folgen, der Weg, Wahrheit und Leben ist. Mögen wir IHM, dem Gottessohn, der uns einlädt, zu bitten, um zu empfangen, zu suchen, um zu finden, anzuklopfen, damit uns aufgetan wird, unsere Herzen nicht verschließen. Noch mehr, bitten wir IHN, unseren Erlöser, dass er uns, wenn wir dessen bedürfen, „gute Engel“ sende, damit sie den „Stein“ der Angst und des manchmal mangelnden Vertrauens von unseren Seelen wälzen, und wir nicht bei lebendigem Leib, wie getrennt von IHM, im eigenen Grab vermodern, sondern als „Auferweckte“, wie unser verstorbener Priester zu sagen pflegte, einander beistehen und vor allem GOTT, das SEINE gönnen.

So trete ich im Geist, wenn Sie gestatten, mit Ihnen, vor unser Familienkreuz, das Bild der Gottesmutter mit dem Kind, und die moderne Ikone in unserer Wohnung, in der ich, wie einst Franziskus, die schutzbedürftige Kirche erkenne. Schauen wir in schweren Stunden auf zum DREIFALTIGEN GOTT, und zu den vielen Menschen guten Willens, die vor, mit, und nach uns, auf manchmal steinigen Wegen zum letzten Ziel unterwegs waren und sind: Die Gottesmutter, und mit ihr unzählige liebenswerte Frauen und Mütter, haben ihren Glauben durch ihr „fiat“ bezeugt. Auch Franz von Assisi, mein Namenspatron, hat uns vorgelebt, wie schön und liebenswert unsere Kirche sein kann. Der satanischen Gottferne gilt unser „Nein“! Dem hoch zu lobenden Herrn aber unser uneingeschränktes „Ja“! Guten, frohen Mut dazu! Ich bin sicher, der DREIFALTIGE GOTT liebt und braucht uns.

Ihr Franz aus Oppenweiler

Geborgen in der Kirche
Geborgen im Glauben Hoffen und Lieben.

Über Freundschaft

Vor Jahren schrieb ich einen Artikel über „Einheit und Vielfalt“. Die Motivation zu diesem Nachdenken, konnte ich damals nur sehr vage, als „ein Drängen“ bestimmen. Heute bewegt mich diese Frage in anderer Weise: Erfüllt von lebenslanger Erfahrung im Umgang mit Freunden, drängt es mich im höheren Alter, dankbar von der treibenden Kraft und dem Trost wahrer Freundschaft zu erzählen. Ohne zu ahnen, was in mir vorging, hat sich der Kreis meiner Freunde und die Art mit Ihnen zu reden, erweitert. In meinen drei Büchern „Geschichten und Gedanken“ habe ich davon berichtet, auf welchen Reichtum und Segen ich in meinem Leben zurückblicken darf. Ich erinnere mich immer wieder mit Freude an viele Begegnungen und das respektvolle Geben und Nehmen. Schaue ich mich in der heutigen Welt, wie sie sich uns darbietet um, dann scheint ach so viel von dem, was mich beglückte, den Blicken entzogen. Und dennoch gibt es auch in unserer Zeit eine tiefe Sehnsucht nach Wahrheit und Geborgenheit in tragender Freundschaft.

Ich habe Sie, die ich jetzt anspreche, zum großen Teil noch nie gesehen; als ich aber vor Pfingsten beim Rasenmähen den Einfall hatte, einen Text über Freundschaft zu schreiben, standen Sie mir lebhaft vor Augen. Geld und Gut, das heute unser Leben zu beherrschen scheint, kann ich Ihnen nicht anbieten. Hier in Oppenweiler gibt es aber einen Menschen, der Ihnen als Freund respektvoll die Hand reicht, denn ewige Freundschaft ist über uns alle ausgegossen. Dieses Geschenk geleitet uns im Wohl und Wehe bis in die Ewigkeit, und keine Macht der Welt kann wahre Freundschaft jemals zerstören. Ich freue mich, mit Ihnen und all dem, was mir bisher lieb und teuer war, verbunden zu sein. Möge der Heilige Geist diese Freundschaft segnen. Nach dem heutigen Gottesdienst, sagte ich tief berührt zu unserem Priester: „Ich habe in einem reichen Leben so viel Segen erfahren, dass es mir im Blick auf alle diese Freundlichkeiten, die Sprache verschlagen hat“. Auf den nachfolgenden Satz, dass ich aber gewiss wieder schreibe, wenn ich mich innerlich dazu beauftragt fühle, entgegnete er mit einem erlösenden Lächeln nur: „Bitte!“ Liebe Freunde: Die Kraft und stille Macht des Heiligen Geistes, vermag sogar einem Menschen wie mich, der aus Dankbarkeit gegenüber der Güte des Dreifaltigen Gottes verstummte, wieder unverbrauchte neue Worte zu schenken. Der Herr lässt uns ja nie als Waisen zurück. ER offenbart uns im Heiligen Geist alles, was SEIN und des Vaters ist, damit wir als SEINE Freunde mit allem Geschaffenen in Freundschaft leben. Verneigen wir uns daher vor Gott, seinen Werken und vor einander. Der Wahlspruch über der Heimschule Lender in Sasbach bei Achern: „INITIUM SAPIENTIAE TIMOR DOMINI“, dem ich folge, möge auch Sie trösten, bestärken und ermutigen.

Ihr Franz Schwald

Über Sprache

In einem gewissen Gegensatz zu einer etwas bedrückten Stimmung nach dem Erwachen, stand ein plötzlicher Impuls, als ich Gottfried Keller`s “Grüner Heinrich” las. Ich freue mich sehr über die Bereitschaft meiner Frau, solange sie nicht in ein seliges Nickerchen entschlummert, mir nach den Mahlzeiten beim Espresso zuzuhören, wenn ich ihr vorlese. Unsere Lektüre erfährt dadurch einen besonderen Reiz, dass wir sie immer wieder unterbrechen, wenn uns eine besondere Textstelle, zum Innehalten und Überdenken des Inhaltes einlädt. Wenn wir einem Schriftsteller begegnen, der sich einer besonders schönen Sprache bedient, dann bereitet uns das ein besonderes Vergnügen. Ich erinnere mich, dass wir vor einiger Zeit, eine lateinische Textpassage übersetzten, um uns an der knappen und präzisen Ausdrucksweise der Sprache zu ergötzen. Im Rentenalter angekommen, mit etwas mehr freien Raum zur Gestaltung des Tagewerks, vermitteln uns die Kenntnisse von so vielen Wissensbeständen, die wir miteinander teilen, oft Gelegenheit, ein anregendes Gespräch zu führen. So auch wieder heute beim Lesen des “Grünen Heinrich”.

Als wir eine Textstelle betrachteten, in der Keller sich zu seiner Liebe zur Sprache äußert, erlebte ich -wie auf einer zweiten Ebene- ein spontanes, besonderes Vergnügen. Es wurde mir nämlich bewusst, wie sehr mich die Sprache als Sprache fasziniert. Ich war immer sehr davon angetan, wenn ich eine Erzählung las oder einen Autor sprechen hörte, der sich Mühe gab, ein Deutsch zu sprechen, das dem Inhalt angemessen war. Als ich meine Frau kennen lernte -damals noch ein Theologie-Student- habe ich in überschäumender Verliebtheit sehr viel von mir erzählt. Sie schmunzelt gelegentlich heute noch, wenn sie davon spricht. Sprache ist aber nicht nur in unserem familiären Umfeld bedeutungsvoll. Mit ihrer Hilfe erschließen wir uns auch die gemeinsamen Erfahrungen aus unserer Studienzeit, die Kenntnisse aus unseren Berufen, sondern auch die kulturellen, politischen und religiösen Kontaktfelder in unserer Gesellschaft. Diente uns doch das Medium der Sprache während vieler Jahre, um in unserer Familie und mit unseren Patienten Beziehungen zu gestalten.

Für mich selbst bedeutete es eine erhebliche Umstellung, als ich von den Geisteswissenschaften herkommend, in meinem Beruf als Psychologischer Psychotherapeut auch Gutachten zu schreiben hatte, bei denen es, wie im Latein, auf eine knappe und präzise Darstellung des Sachverhaltes ankam. Erst als ich im höheren Lebensalter das Berufsleben hinter mir lassen konnte, entdeckte ich wieder meine Liebe zum sprachlichen Ausdruck, der nicht so sehr einer bestimmten Absicht diente, sondern gleichzeitig auf die Schönheit der Sprache an sich achten konnte, um mit deren Hilfe, frei und ungebunden, einfach nach Lust und Laune fabulieren und gestalten zu können. Ich habe diese Seite meines Wesens zwar immer dann, wenn ich mit anderen Menschen im direkten Gespräch war, erleben können; das mag auch mit ein Grund gewesen sein, warum ich mich zu einem sprechenden Beruf entschloss, der mir in dieser Hinsicht freie Räume bot, um das Medium der Sprache in der je angemessenen Weise zu nutzen. Von besonderer Bedeutung waren für mich aber immer die Momente, in denen mir oder meinen Partnern im Verlauf des Gesprächs überraschend neue Gedanken zufielen, die unsere Unterhaltung veränderten oder bereicherten. Auf die Idee aber, einmal einen Text zu schreiben, der sich nur mit der Sprache als Sprache befasst, bin ich bislang noch nicht gekommen. Ich muss aber gestehen, dass mich dieser Umstand heute sehr angeregt hat. Meine vorherige Müdigkeit ist verflogen und meine Finger fliegen nur so über die Tasten. Es ist als würden sie vor Freude tanzen. Übrigens war ich nie ein Tanzverächter. Die ersten Übungen in der Küche mit unsrer Mutter, die ebenfalls gern tanzte, und die vielen Erinnerungen an Frauen beim Tanzen, sind in mir ebenso wach, wie die Lust über meine Sprache zu schreiben. Von der Kindheit an, haben mich Worte, Geräusche, Gesang und Musik in allen Formen sehr berührt. Ich habe über diese Zeit in meinen drei Büchern ausdrücklich gesprochen. Als Bewohner des Grenzgebietes in der Nähe Basels zur Schweiz und zu Frankreich, mit der Muttermilch des alemannischen und Schweizer Dialektes aufgewachsen, habe ich diese Sprachmelodie so verinnerlicht, dass sie mir immer wieder in Mund und Feder schlüpft. Wenn ich in späteren Jahren nach Rheinfelden, meiner Heimatstadt fuhr und den nahe gelegenen Waidhof überquerte, stellte sich wie von selbst der Dialekt wieder ein. Meiner Mutter ging es wie den Einheimischen bis ins hohe Alter ähnlich. Das “Hochdeutsch” blieb ihrem Wesen fremd. Selbst wenn sie es ab und zu angestrengt versuchte, nach der Schrift zu sprechen, hörte man die alemannische Mundart heraus. Eine unserer Töchter brachte es auf den Punkt indem sie äußerte: “Unsere Oma ist ja eigentlich lieb – wenn sie nur ein wenig Deutsch reden könnte”. Meine Freunde äußerten sich während meiner Studien in Münster ähnlich: Ich solle so reden wie mir der Schnabel gewachsen sei. Es gelänge mir ja doch nicht meinen Dialekt zu verdrängen. Sie verständen mich auch so. Welch eine Erleichterung für mich.

Meine lebensgeschichtlich bedingt sehr spät einsetzenden Studien, ließen mir bei dem immer neu andrängenden Stoff, den es zu bewältigen gab, keine Zeit, um über das Geschenk meiner Sprache als Sprache nachzudenken. Ich benötigte sie zwar fortwährend, um mich mit anderen Menschen zu verständigen und um die vielen Lerninhalte aufzunehmen. Ich blieb es aber bis auf den heutigen Tag schuldig, mich für die Geschenke des Dialekts, der deutschen Sprache, des Latein Griechisch und Hebräisch und der eher rudimentären Kenntnisse in Französisch und Englisch, zu bedanken. Sprache wurde aber für mich als wissenschaftlicher Zugang zur Philosophie, Theologie und Psychologie sehr bedeutsam. Ich verdanke der Sprache auch den Zugang zum Abitur als Spätberufener und der Möglichkeit, mir Kenntnisse in den naturwissenschaftlichen Fächern von Mathematik, Chemie, Physik und Biologie zu erwerben und dadurch Grundlagen für eine solide Bildung zu schaffen. Ein schwacher Trost mag es für die Lehrer und Professoren sein, mit denen ich während der langen Zeit des Studiums zusammenarbeitete, dass ich meine Dankbarkeit ihnen gegenüber, hoffentlich noch nicht zu spät, in meinen Büchern zum Ausdruck bringen konnte. Wie wichtig diese allgemeine Bildung für mich wurde, konnte ich aber erst so richtig erfahren, als ich in späteren Jahren, von der beruflichen Bürde befreit, in meiner letzten Arbeitsphase die Möglichkeit zu literarischem Schaffen entdeckte. Hier erst, in freier kreativer Wahl und Gestaltung der Themen, die mich interessieren, kommt alles, was ich in meinem Leben erfahren und lernen durfte, noch einmal sprachlich zur Geltung. Denn in allen Feldern des Lernens und Arbeitens und in den eigenen politischen und gesellschaftlichen Unternehmungen benötige ich die Sprache als Brücke zur Verständigung mit anderen Menschen.

Schon in meinem ersten Band “Geschichten und Gedanken” unternahm ich in einem Essay über “Einheit und Vielheit” den Versuch, mir programmatisch klar zu werden, was die Aufgabe in meinem höheren Lebensalter sein könnte. Damals konnte ich Vieles, was in mir gärte, nur als ein Drängen beschreiben. Bessere Worte standen mir nicht zur Verfügung. Dass ich vor einem gewagten Unternehmen stand, konnte ich damals nur ahnen. Ich entdeckte aber beim literarischen Arbeiten immer neue Möglichkeiten, mich in Lyrik, Prosa auszudrücken und in Essays zu verschiedenen gesellschaftlichen oder religiösen Texten Stellung zu nehmen. Eine ernstlichere Erkrankung mit Klinikaufenthalten und rehabilitativen Maßnahmen nötigten mich zeitweise zu einer eingeschränkteren Gestaltung meines Alltagslebens. Zeitweise beeindruckte mich die Sorge, dass ich mich nicht mehr wie zuvor literarische betätigen könnte. Seltsamer Weise entstanden genau in dieser schwierigen Zeit sehr viele Aphorismen, und Sinnsprüche; eine Literaturgattung, mit der ich mich bislang noch nicht so intensiv beschäftigte. Diesem Arbeitsversuch stand ich eine gewisse Zeit sehr kritisch gegenüber. Ich bemerkte, dass ich mich sehr überwinden musste, um mit anderen Menschen in dieser reduzierten Form über Gefühlen und Inhalte zu reden. Eine Sammlung von Textentwürfen, verlockten mich nicht mehr, einem vierten Band meiner Geschichten und Gedanken zu schreiben. Erst heute beim Studium des “Grünen Heinrich” und in der Unterhaltmit meiner Frau über verschiedene Aspekte, die uns aufgefallen waren, platzte der Knoten. Ich entdeckte dabei neu die Lust am Fabulieren, Plaudern und Darstellen und Erzählen, Sprache zu gestalten und die Form entstehen zu lassen. Wenn Sie liebe Leser dieses Textes verstehen wollen, was ich zu sagen habe, dann achten Sie bitte nicht nur auf den Inhalt, der mir beim Schreiben zufiel sondern auf die zwischen den Zeilen aufbewahrt unbändige Lust und Freude und Dankbarkeit für die an der deutschen Sprache und den Sprachraum in den ich hineingeboren bin. Mit Hilfe dieser Sprache habe ich alles bekommen, was mir ein Leben in diesem Land bot und immer noch zu bieten kann. Ich habe keine Mütze auf dem Kopf, aber ich würde sie im Moment abnehmen, um mich in annähernd gebührender Weise vor meiner Muttersprache zu verneigen.

Gottfried Keller setzt sich im “Grünen Heinrich” mit seiner Jugend und der damaligen schulischen Erziehung auseinander, die wie vielfach auch heute noch, der Wissensvermittlung ein großes Gewicht beimisst. Keller hat sich sehr daran gestört, dass ihm auf diese Weise erschwert wurde, sich froh und frei den eigenen Gedanken zu überlassen. Das galt als Abwesenheit und verdiente Strafe. Wie oft ist es mir ähnlich ergangen, dass ich einen eigenen Gedanken hatte oder eine Idee, und mich nicht traute, das, was mir einleuchtete oder zu Herzen ging, auszusprechen. Worte sind für mich aber Musik und künstlerischer sprachlicher Ausdruck, um mit anderen Menschen in Austausch zu kommen; insofern Brücken zum Du und zur Gesellschaft in der wir leben. Ich betone es noch einmal, dass ich das alles nicht nur zu Papier bringe, um einen Sachverhalt möglichst genau darzustellen, sondern um zu zeigen, wie sehr mich die deutsche Sprache, der ich so viel verdanke und die Menschen, die sich in diesem Medium bewegen achte und respektiere. Wenn es nicht zu prosaisch klingen würde, dann müsste ich nun davon sprechen, dass mich der Versuch, der Sprache meine Referenz zu erbieten nicht unberührt lässt: Ich fühle mich ihr so verbunden, dass es mich zu Tränen rührt, wie sehr mich die Sprache zu bewegen vermag. Umso schwerer ist es für mich zu ertragen, wenn durch eine Erkrankung die Produktion von Texten stockt, oder ich befürchten muss, Einschränkungen hinnehmen zu müssen. Ich habe ja in letzter Zeit kaum einen Prosatext schreiben können. Wenn ich Aphorismen schreibe oder Sinnsprüche festhalte, dann fehlt mir weitgehend die Freude an der sprachlich reichen Gestaltung der Gedanken. Sie nimmt aber dann die Form einer inneren Freude an in der Hoffnung, dass andere Menschen in der Lage wären die in knapper Form gehaltenen Erfahrungen auf ihre Weise zu deuten und zu verstehen. Ich bleibe dabei: Heute ist es so, dass ich zwar verschiedenes erzählte und mich freue, wieder einmal einen Prosatext geschrieben zu haben, aber wohl verstanden, lieber Leser, dies nur, um meiner unbändigen Freude an der Sprache als Sprache Ausdruck zu verleihen. Ich spüre eine wohlige Erregung in mir, als hätte ich eine große Entdeckung gemacht. Vielleicht können Sie, lieber Leser, sich lustvoll ein wenig anschließen und davon profitieren, dass Sprache nicht nur zur Vermittlung von Wissen und Tatsachen, sondern auch um des reinen Spiels mit freundlichen Worten von Bedeutung sein kann.

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