Vielleicht haben Sie sich gelegentlich auch schon gefragt, ob Träume wirklich nur Schäume sind, ob es eine lupenreine, von jeglicher Subjektivität befreite „Realität“ gibt, wie es sich mit unerfüllbar scheinenden Wünschen verhält, oder ob es im Leben auch ein Zusammenspiel von Träumen, Realität und Wünschen geben könnte? Gelegentlich braucht es aber einen Anstoß, um sich mit derartigen Fragen zu befassen: Zur Abklärung eines Beschwerdebildes befand ich mich wenige Tage im Krankenhaus. Ich erlebte die Mitpatienten, Ärzte und Schwestern als ein in jeder Hinsicht besorgtes Team. Es steht an, noch einmal Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dies hat den verständlichen Wunsch ausgelöst, alles gut zu überstehen, und zu einem Nachdenken geführt, wie ich die aktuelle Lebenssituation der Gesundheit dienlich gestalten könnte. Ein Traum und eine Theaterszene in denen es auch um Herzenswünsche geht, scheinen damit in Zusammenhang zu stehen: In diesem Traum befinde ich mich so in der Situation des bekannten, von Edvard Munch gemalten Bildes, als sei ich der weit geöffnete Mund, der über mein Befinden hinaus, die Klagen und Nöte aller Menschen in der Hoffnung auf Gehör hinausschreit. Auch bei einer Aufführung von Goethes Faust, wird ein Herzenswunsch deutlich: In den letzten Szenen zeigt Goethe, wie der nach Erkenntnis strebende Faust, in einem erschütternden Ruf nach Gretchen, seinen Wunsch zu lieben und geliebt zu werden zu erkennen gibt. Zwei Szenen, die uns zeigen, dass wie Augustinus sagt, unser Herz über das Menschen Mögliche hinaus unruhig ist, bis es Ruhe findet in Gott.
Könnten auch wir, geblendet vom Wissen, oft nicht mehr in der Lage sein, zu bemerken, dass wir über alle unsere Begegnungen und Behausungen im Dasein hinaus, ständig Gott unseren Schöpfer, dessen Abbild wir sind, wie ein verlorenes Gesicht suchen? IHN, den HEILIGEN, der uns in hohen Stunden des Lebens, wie in der Szene am Dornbusch, oder im respektvollen Miteinander, schon hier auf Erden einen Vorgeschmack auf die ewigen Wohnungen geben will? Seit über zweitausend Jahren, bezeugt uns die Kirche, dass diese Hoffnung nicht trügt, Gott selbst uns entgegenkommt, und in der alles verbindenden Liebe des Gottessohnes Jesus Christus, ein menschliches Gesicht hat. Wie tröstlich ist es dann, dass der dreifaltige Gott durch IHN, mit IHM und in IHM in unsere Geschichte eintritt, um als Weg, Wahrheit und Leben, ständig bei uns zu sein. ER, der Herr, dem Ehre gebührt, der die Macht hat zu sagen, wer sucht, der findet, wer anklopft, dem wird aufgetan, wer bittet, der empfängt. Wann geschieht das? Eben jetzt, und in jedem Augenblick göttlicher Zeitrechnung. Kennt doch der Geliebte auch all unser Kreuz und Ungemach und weiß, dass wir ohne IHN nichts vermögen. ER kann, wenn wir IHN bitten, alles Tote und Gottferne in uns, und in dieser Welt zu neuem Leben erwecken, und unsere nach Liebe hungernden und dürstenden Herzen wirklich sättigen. Gibt es daher einen ernstlichen Grund, der Hybris des Wissens so zu erliegen, dass wir es nicht mehr wagen, darüber hinaus Gott unsere unerfüllbar erscheinenden Wünsche für die Welt, und Kirche ans Herz zu legen? Und sollten wir unseren Gott, der die Liebe ist, und uns ständig besuchen will, nicht gern einlassen, wenn ER bittend vor unserer Herzenstüre steht, nicht öffnen, wenn der ALLMÄCHTIGE anklopft, IHM nicht wie ein Kind entgegen stürmen, wenn der Vater uns die Ehre SEINER Gegenwart erweisen will? Guter Herr, möchte ich mit Ihnen antworten: Wir sind zwar nicht würdig, aber halte DU uns in DEINER Nähe, und in Liebe vereint, damit wir allzeit in Wort und Tat Deine frohen Zeugen bleiben.
Wir sind andächtig in der Kirche versammelt, und feiern mit unserem geschätzten, aufrechten, manchmal auch kantigen Priester die Heilige Messe. Er ist über die Pfarrgemeinde hinaus, als ein im alten und neuen Testament beheimateter, exzellenter und engagierter Prediger und Exeget bekannt. Heute sind wir Zeugen, wie er mit Behutsamkeit und sichtlicher Freude, ein kleines Kind in die Gemeinschaft der Katholischen Kirche aufnimmt, und uns an die eigene Taufe erinnert. Weder der Priester noch wir Gläubigen können aber in diesem Augenblick ahnen, dass er tags darauf sterben würde. Noch heute fehlt uns dieser „gute Hirte“ und hinterlässt eine schmerzliche Lücke, denn es war immer tröstlich, mit ihm zusammen beten zu dürfen. Die Beauftragten unserer Seelsorgeeinheit sind sehr bemüht, den herben Verlust auszugleichen. Wie erhebend ist es daher in dieser Lage für uns zu wissen, dass wir auch nach dem Tod des Priesters, in der Fürbitte bei Gott miteinander verbunden sind. Gott möge sein Wirken segnen, und ihn für alle Mühen reichlich belohnen! Gott sei Dank führt das christliche Dasein über den Tod hinaus ins österliche, ewige Leben. Dieser in Gott begründeten Hoffnung dürfen der Täufling und wir alle gewiss sein. Voll Vertrauen und Dankbarkeit feiern wir daher die Vollendung dieses priesterlichen Lebens in der ewigen Liebe bei Gott. Der Tod vorbildlicher Menschen ist für uns alle aber auch immer wieder Anlass, darüber nachzudenken, wie wir selbst die entstandene Lücke füllen können? Im Blick auf das Leben und Sterben Jesu, SEINE Jünger, die Gottesmutter und viele Glaubenszeugen, können wir recht deutlich erkennen, was nun bis zu unserer letzten Stunde unsere Berufung ist: Obwohl ich mich nicht mehr genau daran erinnere, bin ich sicher, dass auch ich vor vielen Jahren in der St. Josefskirche in Rheinfelden unter Zeugen getauft, und in die Katholischen Kirche aufgenommen wurde. Jahr für Jahr erinnert uns der Priester in der feierlichen Liturgie der Osternacht an unsere Taufe und fordert uns auf, allen satanischen Verführungen zu wiedersagen. Auch in jedem Vaterunser bitten wir Gott, uns nicht in Versuchung zu führen und von allem Bösen zu erlösen. Ich muss allerdings gestehen, dass es seine Zeit brauchte, um eine Ahnung davon zu bekommen, was diese Zusage für uns Christen bedeutet. Heute kann ich erheblich mehr als früher erkennen, dass es dabei um das „Ja“ zu GOTT und SEINE ewig glückselige Liebe, oder um das „Nein“, die Entscheidung gegen IHN, die Hölle der Gottferne geht.
Auch wenn wir heute im Kirchenjahr nicht Osternacht feiern, drängt es mich, unser und mein Taufversprechen vor aller Welt, unserem Papst, den Bischöfen, Priestern, Diakonen, und allen Gläubigen, zu erneuern. Dem DREIFALTIGEN aber zugleich für SEINE lebenslange Liebe und Führung im HEILIGEN GEIST zu danken und IHN zu bitten, uns auch in Zukunft vor allem Übel zu bewahren, und zum Guten zu ermutigen. Könnte es sein, dass auch Sie diesen Wunsch ab und zu verspüren? Sollte unser Herrgott, wenn wir IHN gemeinsam bitten, nicht ein Einsehen haben und uns beistehen, wenn es darum geht, in unserem Hier und Heute allen satanischen Gestalten der Lüge, Verneinung und Verführung, im Namen des Vaters, des Sohnes und Heiligen Geistes zu widerstehen? Wir dürfen fest darauf vertrauen, dass uns GOTT, der die SEINEN so sehr liebt, uns im HEILIGEN GEIST all das Nötige gewährt, damit wir als lebendige Bausteine SEINER Kirche, für das Wohlergehen der Menschheits-Familie beten, und tatkräftig eintreten können. Dadurch würden wir auch genau dem Beispiel unseres heutigen Papstes Franziskus folgen, der mit einem schlichten Kreuz auf der Brust, seinem befreienden Lächeln, uns segnend voran geht. Werden wir daher nie müde, mit ihm unserem Herrn Jesus Christus zu folgen, der Weg, Wahrheit und Leben ist. Mögen wir IHM, dem Gottessohn, der uns einlädt, zu bitten, um zu empfangen, zu suchen, um zu finden, anzuklopfen, damit uns aufgetan wird, unsere Herzen nicht verschließen. Noch mehr, bitten wir IHN, unseren Erlöser, dass er uns, wenn wir dessen bedürfen, „gute Engel“ sende, damit sie den „Stein“ der Angst und des manchmal mangelnden Vertrauens von unseren Seelen wälzen, und wir nicht bei lebendigem Leib, wie getrennt von IHM, im eigenen Grab vermodern, sondern als „Auferweckte“, wie unser verstorbener Priester zu sagen pflegte, einander beistehen und einander, aber vor allem GOTT, das SEINE gönnen.
So trete ich im Geist, wenn Sie gestatten, mit Ihnen vor unser Familienkreuz, das Bild der Gottesmutter mit dem Kind, und die moderne Ikone in unserer Wohnung, in der ich, wie einst Franziskus, die schutzbedürftige Kirche erkenne. Schauen wir in schweren Stunden auf zum DREIFALTIGEN GOTT, und zu den vielen Menschen guten Willens, die vor, mit, und nach uns, auf manchmal steinigen Wegen zum letzten Ziel unterwegs waren und sind: Die Gottesmutter und mit ihr unzählige liebenswerte Frauen und Mütter, haben ihren Glauben durch ihr „fiat“ bezeugt. Auch Franz von Assisi, mein Namenspatron, hat uns vorgelebt, wie schön und liebenswert unsere Kirche sein kann. Der satanischen Gottferne aber gilt unser „Nein“! Dem hoch zu lobenden Herrn jedoch unser uneingeschränktes „Ja“! Guten, frohen Mut dazu! Ich bin sicher, der DREIFALTIGE GOTT liebt und braucht uns noch. Mögest DU, geliebter Vater, Sohn und Heiliger Geist, der DU uns in der Taufe in DEIN ewiges Reich aufgenommen, und lebenslang in der Kirche begleitet hast, auch vor allem Bösen bewahren, wenn unsere Erdenzeit dereinst zu Ende geht. Gnädiger Gott, wandle unsere Furcht und Angst vor dem Tod, in Ehrfurcht zu DIR dem Geheimnis allen Lebens, Sterbens und Auferstehens. Hilf uns, DIR zu Liebe in unserem Tod und in der Auferstehung, alles loszulassen, was zum ewigen Leben bei DIR nicht mehr nötig ist, und von DIR, im Himmel Deiner EWIGEN Liebe, alles zu erwarten, was kein Auge je gesehen, DU aber denen bereitet hast, die DICH von Herzen lieben.
Heute ist ein Tag so schön, wie vom Himmel gefallen. In den letzten Wochen spendete uns die Natur reichlich Regen und Sonnenschein. Wie durch Zauberhand berührt, verwandeln sich die Wiesen in ein angenehmes Grün. Von der Sonne hervorgelockt, erwacht ein Meer bunter Blumen auf Wiesen und Feldern zu neuem Leben; auch Büsche und Bäume zeigen sich in neuen Kleidern. Nun strahlte „die Alte“, wie Erichs Großmutter sie nannte, zufrieden auf ihr Werk herab. Erich und dessen Frau hält es nicht mehr zu Hause. Gemeinsam fahren sie zu einer Veranstaltung in die nahe gelegene Stadt. Heute sind sie gut in der Zeit, suchen als Erste ihre Plätze aus, und freuen sich, unter den Besuchern im Saal, einige Freunde zu entdecken. Pünktlich tritt der Referent an das Lesepult, hält kurz inne, und beginnt dann mit seinem Vortrag. Die zahlreichen Besucher, die den Saal füllen, lassen auf ein reges Interesse am Thema schließen, und scheinen gespannt darauf zu warten, was der Referent zur Bedeutung der Spiritualität in unserer Gesellschaft zu sagen hat. Der komplexen Aufgabe entsprechend, geht er in seinem umfassend angelegten, gut strukturierten Vortrag, so auf die unterschiedlichen spirituellen Praktiken ein, dass die spezifisch christliche Spiritualität, wie bei einer Schiffsladung, als ein Container unter vielen anderen zu erkennen ist. Die vielen Angebote spiritueller Praxis an unterschiedliche Zielgruppen, sind aber kaum zu fassen; nur eine Hörerin meldete sich zu Wort: Erich nähert sich seiner Frau und sagt mit gedämpfter Stimme: „Mir ist soeben beim Vortrag das Stichwort „Vertrauen“ eingefallen, und es lässt mich nicht mehr los. Ich möchte mich aber heute nicht an der Diskussion beteiligen, damit anderen Anwesenden zu Wort kommen. Nach dem Vortrag werde ich mit dem Referenten sprechen, der soeben mit Verweis auf Martin Buber, die Bedeutung des Dialogs betonte.“ Erich wartet einen geeigneten Augenblick ab und sagt dann zum Referenten: „Während Ihres Vortrages ist mir das „Stichwort Vertrauen“ eingefallen. Sie sind sich rasch einig, dass „Vertrauen“ als Voraussetzung unbedingt zu jedem gelingenden Dialog gehört. Danach aber spürt Erich umso mehr den Wunsch, weiter über die Funktion des Vertrauens nachzudenken. Zum Glück entdeckt er in diesem Augenblick im Saal seinen Freund Peter, den er als Gesprächspartner schätzt. Kurz entschlossen spricht er ihn an: „Peter, der Vortrag hat in mir die Frage nach der Funktion des Vertrauens beim Dialog ausgelöst. Hast du Lust, bei uns nach dem Vortrag bei einem Glas Wein darüber nachzudenken?“ Peter lässt sich nicht zweimal bitten, und nimmt die Einladung gern an.
Zu Hause angekommen, machen sie es sich in den im Wohnzimmer bereitstehenden Sesseln, bequem. Peter gefällt die in einer Mischung aus Biedermeier und modernen Möbeln bestehende Einrichtung. Ruhig und unauffällig hantiert die Hausfrau. Eine frische Tischdecke mit Leuchter und Kerze, Kleinigkeiten zum Knabbern, und eine Flasche Rotwein aus der Region, tragen zu einer behaglichen Atmosphäre bei. Peter stimmt der Anregung zu, sich nach dem Vortrag einige Minuten zu sammeln. Sein Blick betastet den Flügel, wandert zu den beidseits der Eingangstüre eingebauten weißen Bücherwänden, und ruht eine Weile auf dem Kreuz, Marienbild und der Ikone über dem Fernseher. Peter lehnt sich dabei geruhsam in seinen Sessel zurück und wendet sich nun interessiert den beiden modernen Bildern eines russischen Künstlers zu. Es herrscht Stille. Nur das Ticken der Wanduhr im Esszimmer ist zu hören. Peter scheint sich wohl zu fühlen. Nach einer Weile eröffnet Erich das Gespräch mit den Worten: „Peter, wir freuen uns sehr, dass Du bei uns bist, um mit uns nach dem Vortrag, über die Bedeutung des „Vertrauens“ im Dialog weiter nachzudenken.“ Dann fährt er fort: „Wenn ich die Nachrichten über Personen unserer Zeit, deren Beziehungen, unsere Gesellschaft, und die politischen Nachrichten über Ereignisse im In- und Ausland höre, dann zweifle ich oft am Wahrheitsgehalt dieser Meldungen. Könnte dieser Zweifel aber erhellen, dass das zu einem befriedigenden Dialog unbedingt nötige Vertrauen in unserer Gesellschaft schwindet? Die Frage stellt sich dann, welche Aufgabe das Vertrauen hat, um uns wahrheitsgemäß mit einander zu verständigen? Peter räuspert sich, und entgegnet nachdenklich: „Wir hörten doch soeben eine Frau die, trotz des gut strukturierten Vortrages, nicht verstanden hatte, was im Dialog erforderlich ist, wenn Rede und Antwort gelingen soll?“ Dazu bemerkt Erich: Genau diese Frage bewegt mich in noch umfassenderem Sinne. Ich frage mich nämlich, ob, in allen menschlichen und religiösen Beziehungen unseres Lebens Vertrauen nötig ist, um einen beidseits befriedigenden Dialog zu führen? Lass uns aber hier kurz innehalten, von den Kleinigkeiten zum Knabbern kosten. und mit der Gastgeberin auf unser Wohl anstoßen: In diesem Sinne, Prosit!
Nach einigen Minuten bemerkt Erich: Ich beginne zu ahnen, warum mir das „Stichwort Vertrauen“ so sehr zusetzt. Es scheint ja, als ob uns, ein unbedingtes Vertrauen in unserem Handeln und Erleben begleitet. Ein Vertrauen in das eigene Denken, Fühlen und Urteilen, wie ebenso in das unserer Gesprächspartner. Erst, wenn im gegenseitigen Vertrauen, ein schonender Umgang mit der wahren Rede zu erwarten ist, kann sich Kritik und Respekt im angstfreien Dialog in Gesellschaft und Politik entfalten. Darauf antwortet Peter: „Genau das ist die Voraussetzung, dass wir bei Gesprächen manchmal, Sachverhalte besprechen die sonst verborgen blieben. Erich antwortet: Ich glaube wir sind in unserem Gespräch auf einer richtigen Spur. Peter, Du führst mich zur Ausgangsfrage nach der Funktion des Vertrauens in unserem Leben zurück. Wir Menschen sind von Geburt an auf umsorgende Beziehungen zu Personen angewiesen, um ein Urvertrauen in den lebensnotwendigen Sinn des Daseins, und darüber hinaus in ein das gesamte Leben begleitendes Gottvertrauen zu entwickeln. Hier stoßen wir an die Sinnfrage im Ganzen. Eine vertrauend offene Haltung, die als Grundlage von Glauben, Hoffen und Lieben, alles Sichtbare und Unsichtbare unserer Existenz, selbst über den Tod hinaus als ein Geschenk begreift. Gönnen wir uns aber an dieser Stelle wieder einige Minuten, damit uns das Nachdenken nicht überfordert. Übrigens, wir genießen heute einen „Lemberger“ aus der Region, Prosit!“
Nach längerem Schweigen sagt Peter: Ich war jetzt alles andere, als abwesend, denn es sind mir viele Ereignisse eingefallen, in denen beim Handeln, Urteilen und Entscheiden im Alltag, bewusst oder unbewusst Vertrauen im Spiel war. Ich kann mir beispielsweise nicht vorstellen, dass ich ohne gegenseitiges Vertrauen auch in den Segen Gottes, mit meiner Frau, die leider nicht anwesend ist, so viele Jahre all die guten und schlechten Zeiten geteilt hätte. Das gilt aber auch für alle anderen Beziehungen, wenn sie gelingen sollen. Erich antwortet spontan: Deine Einsicht in die Bedeutung des Vertrauens gilt auch für die Dialoge im gesellschaftlichen und politischen Raum. Ohne Vertrauen und Respekt, allein auf Macht, Kritik und Kontrolle gestützt, scheinen auch die nationalen und internationalen Beziehungen gesellschaftlicher oder politischer Partner nicht zu funktionieren“. Hierauf antwortet Peter: Wir sollten daher, die in unserer Zeit vielfältig ausgeübte Kritik in Medien, Gesellschaft und Politik, in ihrer Wirkung, gegenseitig erforderliches Vertrauen zu ermöglichen oder zu zerstören, nicht unterschätzen. Erich ergänzt direkt: „Ich denke in diesem Zusammenhang besonders an respektlose, unangemessene Kritik gegenüber Ärzten, Juristen, Theologen, Wissenschaftlern und in der Öffentlichkeit bekannter Personen. „Es könnte sich andererseits aber auch lohnen, darüber nachzudenken, welches blinde Vertrauen wir in das reibungslose Funktionieren der uns verfügbaren Techniken setzen. Wenn wir zum Beispiel ein Flugzeug benutzen oder mit dem Auto unterwegs sind, dann vertrauen wir auch den Fähigkeiten der Konstrukteure und Technikern, die diese Geräte entwickelten und warten. Dies gilt ebenso für alle Bautechniken, Maschinen und Geräte in allen Lebensbereichen, der Verwaltung, Medizin, Forschung und Datenverarbeitung. Sobald aber ein Ausfall oder Schaden entsteht, sind wir rasch dabei, nach den Schuldigen zu suchen. Gegebenenfalls bestehen wir dann auf unserem einklagbaren Recht zum Schadensersatz. Tief durchatmend fügt Erich hinzu: Mir ist nach einer Pause zumute, denn ich bemerke immer mehr wie umfassend, die Funktion des Vertrauens uns auch im Alltag betrifft. Scheint es doch, als ob wir davon ausgehen sollten, dass uns ein Grundvertrauen, bewusst oder unbewusst unser Leben lang über viele Untiefen hinweg trägt. Es könnte einem schwindelig werden! Erich schaut wie abwesend, im Raum umher, als könne er sich im Betrachten der ihm vertrauten Gegenstände, ein wenig Halt verschaffen. Peter spricht nachdenklich dem „Lemberger“ zu und knabbert Salzstangen. Einige Minuten ist nur das Ticken der Wanduhr zu vernehmen. Dann räuspert sich Erich und sagt: „Die Frage des Vertrauens in seinen unterscheidbaren Formen hat mich fest im Griff. Wir sprachen schon vom Urvertrauen, das im frühen Stadium menschlicher Entwicklung nötig ist, damit ein Kind durch eine Halt und Sicherheit gebende Person lernt, sich anzuvertrauen. Danach modifizieren wir durch vielfältige Erfahrungen aus gelingenden Dialogen, während des ganzen Lebens unser Urvertrauen so, dass wir in der Lage sind, uns gegenseitig Vertrauensvorschuss einräumen, um mit einander angstfrei reden, und uns vor Übergriffen schützen zu können. Peter, richtet sich auf und wagt die Frage: „Ist womöglich im religiösen Leben der Menschen, ein noch fundamentalerer Austausch aktiven und passiven Vertrauens gegeben; ein das ganze Leben begleitender und begründender Prozess, in dem das einmal im Urvertrauen erfahrene Geschehen der Sicherheit und Geborgenheit, in dankbarer Weise modifiziert, in der Natur, Kultur und Religion der Menschen, als Gottesgeschenk zu erleben ist? Dass gläubige Christen darüber hinaus, im Vertrauen auf die Zusage Jesu, Erlösung und Freiheit als Gnade erfahren und darauf vertrauen können, dass der Schöpfer und Erhalter des Lebens seine Geschöpfe, uns Menschen und den gesamten Kosmos nicht dem Tode überlässt, sondern in ein gelingendes, künftiges Geschehen einbeziehen wird? Jetzt wird mir vor Freude schwindelig, entgegnet Erich: „Denn nun beginne ich zu begreifen, warum mich das Stichwort „Vertrauen“ in Reaktion auf den Vortrag über die Spiritualität nicht mehr losließ. Vertrauen ist, so verstanden, für uns Christen ein am Anfang des menschlichen Lebens beginnendes, über den Tod hinaus, das ganze Sein tragendes Geschehen. Erich schließt beeindruckt mit den Worten: Lieber Peter, am Ende des heutigen Gesprächs, möchte ich vor dem Kreuz, dem Marienbild und der Ikone hier, alle Menschen in unseren Dialog einschließend, für die vielen bewusst und unbewusst erfahrenen Gaben und Geschenke des Vertrauens, das uns von Angst befreit, und zu Kindern Gottes macht, danken. Gott der Herr behüte Dich und Deine Familie. Ich wünsche Dir eine gute Heimreise und uns, dass wir das fruchtbare gemeinsame Nachdenken über die Funktion und Bedeutung des Vertrauens in bleibender Erinnerung behalten.
O Gott DU Allerheiligstes
ewiges Leben als Vater
Sohn und Heiliger Geist
DU bist das einzige ewige
Wort das uns alles schenkt
was es gab gibt und geben
wird im Universum von
Himmel und Erde
DU bist das eine allmächtige
Wort das Alpha und Omega
die Quelle aller Liebe und
allen Lebens nach DEINEM
Willen in unserer Zeit und
in DEINER Ewigkeit
DU bist das allerheligste und
einzige Wort in allen DEINEN
Worten und Werken und in allen
DEINEN Geschöpfe auch in meinem
Mund auf das es ankommt
Durch DEINEN Sohn hast DU 0 Gott
im Heiligen Geist als Gotteswort
alles erschaffen was es im Himmel
und auf Erden gibt und DICH in
DEINEM Sohn als Schöpfer Erlöser und
gerechter liebender Vater erwiesen
der uns in Wahrheit den Weg des
Friedens zum ewigen Leben eröffnet
DU Allerheiligster ewiger Vater
offenbarst DICH auch in den Worten
und Psalmen der Propheten im
Evangelium und durch das Leben
den Tod die Auferstehung und die
Himmelfahrt Jesu den Gottes- und
Menschensohn als Liebe zu IHM zu
uns und allen DEINEN Geschöpfen
DEIN Sohn Jesus Christus ist für
uns Menschen und alle Geschöpfe
das einzige Wort das vom Himmel
kommt und im Glauben Hoffen und
Lieben der von IHM gegründeten
Kirche bis zum heutigen Tag an
unser Ohr dringt um uns am
Gabentisch der Liebe mit Gott dem
Vater dem Sohn und dem Heiligen
Geist und miteinander in Gottes
Reich der Gerechtigkeit und des
Friedens zu versöhnen
O Gott, unser Schöpfer Vater und
Herr öffne unsere Herzen den Mund
und alle unsere Sinne um DEIN
barmherziges Wort ewiger Liebe
auf das alles ankommt in allen
Worten und Werken aus DEINER Hand
zu erkennen sodass wir DICH als
begnadete Sünder aus ganzem Herzen
mit aller Kraft lieben und DEINE
Liebe zu uns im Schweigen in Worten
und Taten bekennen
DEO GRATIAS
Lebenslang, vom Herzschlag unserer Mütter im Mutterleib und den ersten Worten, in einen Sprachraum eingebettet, nehmen wir Beziehungen zu allem auf, was uns das Leben bis ins hohe Alter und den Tod, an Hoffnung auf ein Leben danach an Erfahrungen bereitstellt. Es braucht seine Zeit, bis wir in der Lage sind, mit eigenen Worten auf die Lebensereignisse zu antworten. Wir lernen uns aber vermittels der Sprache mit anderen Menschen über unsere Erfahrungen auszutauschen, und in Grenzsituationen zu erfahren, dass uns die guten Worte manchmal fehlen, oder nur ein teilnehmende Schweigen möglich ist.Tag und Nacht jahrein und jahraus stehen wir in wachsenden Kreisen im Schweigen, inneren oder äußeren Worten mit uns selbst und mit anderen Menschen im Austausch über unsere Lebenserfahrungen.
Ist dieses Beziehungsnetz zu Menschen, Welt Natur und Vielfalt
der Lebensgrundlagen gestört, erschüttert dies unser Befinden.
Auch im philosophischen und religiösen Welt- und Beziehungsgeflecht sind Worte und Sprache zu Verständigung von großer Bedeutung.In den Lesungen und Psalmen, in den Evangelien und liturgischen Feiern der Kirche und im weltweiten Gebetsleben der Christen offenbart sich Gott in Worten, durch SEINEN Sohn im Heiligen Geist, als der Schöpfer und Spender aller Gaben und Liebe zu allen Geschöpfen. Mit der Taufe und in den Sakramenten der Kirche redet Gott mit uns und bietet uns Gemeinschaft in SEINEM Reich und das tägliche Brot, den Leib und das Blut Jesu Christi als Nahrung Weg und Wahrheit im Glauben, der Hoffnung und Liebe zu IHM und zu einander an.
O Gott, DU Vater, Sohn und Heiliger Geist, wir danken DIR dass DU Tag und Nacht in allen Ereignissen unseres Erdenlebens bis in den Himmel ewig bei DIR, mit uns redest, damit wir immer mehr DEIN Erbarmen, die Vergebung und die unendliche Liebe erfahren, um sie in DEINEM Namen mit einander zu teilen. Heute Nacht lag ich einige Zeit wortlos wach. Ich danke DIR, dass DU mir wieder Worte geschenkt hast, DIR auf DEIN immerwährendes Gespräch mit uns zu antworten
Im Namen des Vaters des Sohnes und des Heiligen Geistes. Mir wurde eine Betrachtung geschenkt, die ich mit Euch, an diesem schönen sonnigen Tag, teilen möchte. Ich hatte mich nach dem Erwachen an den Flügel gesetzt, und ein wenig improvisiert. Dann nahm ich in meinem geliebten Sessel Platz, und schloss die Augen vor dem von meinem Großvater geschnitzten Kreuz, der Maria mit dem Jesuskind, und einer Kirchenikone an der Wand. Ich folge jetzt meiner Meditation: O Gott, der DU vor aller Zeit in der ewigen dreimal heiligen Unendlichkeit DEINER selbst bist, war alles was es gibt schon in DIR. Dann sprichst DU DEIN Schöpferwort, und alles was ist, und je in der Zeit sein wird „factum est“ geschieht. DU bist die Quelle, der Herzschlag und Atem, in allem was in der Zeit lebt. Die ganze Schöpfung verneigt sich ohne Worte im Dank und Drang des Lebens und Sterbens vor DIR. DU zeugst auch uns Menschen und schenkst uns Geist, Stimme und Wort. Und DU, wunderbarer Gott und Herr gehst mit uns, als der Allerheiligste Gegenwärtige durch die Zeit. DU erfüllst unser Leben in Sehnsucht nach DIR, in DEINEM eingeborenen Sohn. In IHM mit IHM und durch IHN schenkst DU uns im Glauben und in der tätigen Liebe die Hoffnung, auf ewiges Leben im Reich der Gerechtigkeit und des Friedens, als DEINE Söhne und Töchter, im ewigen Himmel DEINER Gegenwart hier und in DEINER neuen Schöpfung.
Als DEINE Kirche erleben wir, wunderbarer Gott, auf der Wanderung mit DEINEM Sohn, in Freude und Leid des Lebens, immer wieder Zeichen DEINER Gegenwart. In der Taufe, in den Sakramenten der Kirche, und im Wirken DEINES Heiligen Geistes, entreißt DU uns der Macht des Bösen, und hüllst uns in das Kleid DEINER Liebe und DEINES Erbarmens. O wunderbarer guter Gott, Du herrliche unfassbare Gegenwart in uns um uns und über uns; alles was wir sind und haben, drängt in der Hoffnung DEINES Sohnes im Heiligen Geist nach Dir. In allen unseren Herzschlägen und Atemzügen, Gedanken und Gefühlen, und in allen unseren Sehnsüchten des Glaubens, Hoffens und Liebens, bist DU die Quelle. der wir alle Höhepunkte des Lebens verdanken, das heilende Wort der Erinnerung, und der hoffenden Sehnsucht nach DIR. DU bist aber auch in allen Leiden, Enttäuschungen und im Versagen, der wunderbare Gott, der uns im Mitleid und Erbarmen DEINES Sohnes umarmt. O wunderbarer Gott, DU erbarmst DICH unserer Armut, Schuld, Sünde, Krankheiten, Kümmernisse, Sorgen Ängste und Nöte durch DEINEN Sohn. Wir danken SEINER Mutter, die IHN den Gottes- und Menschensohn und uns im Leid Tod und Auferstehung in Liebe nahe ist. Aber selbst die schrecklichste Angst, die Liebe zu DIR o Gott verlieren zu können, ist noch hinein genommen in Jesu Schrei „mein Gott warum hast DU mich verlassen“, und in SEIN Trostwort „es ist vollbracht“. in diesem Ja, wunderbarer Gott, im Herzen DEINES Sohnes, gehört unser Leben, die Freude und das bitterste Leiden DIR. SEIN Tod am Kreuz sühnt die Sünde und Schuld der Welt. In SEINEM „vollbracht“ ist alle satanische Macht und der Tod besiegt. Der letzte Lebenshauch DEINES Sohnes hinterlässt uns aber den Heiligen Geist, die Hoffnung auf Auferstehung nach unserem Tod, im Reich der Gerechtigkeit und des ewigen Friedens in einer neuen Schöpfung bei DIR, wunderbarer Gott, unser Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Heilig heilig heili heilig ist der Herr
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