Entscheidung in Münster

Ob ich als bodenständiger „Badener“, ohne das Theologiestudium, Münster, dieses Kleinod in Westfalen, je kennen und schätzen gelernt hätte, wage ich zu bezweifeln. Etwas in die Jahre gekommen, wollte ich nur weiter studieren und lernen. Nun wurde ich aber zu meinem Erschrecken, im akademischen Alltag, mit politischen Aktionen und Störungen an der Universität dieser altehrwürdigen Stadt konfrontiert. Zudem war der Wohnortwechsel mit der Aufgabe verbunden, mich an der neuen Universität zurecht zu finden, die Studienschwerpunkte zu bestimmen, und mich auf die Lebensgewohnheiten der Münsteraner einzustellen. Um nicht zu sehr als Fremder zu gelten, gab ich mir alle erdenkliche Mühe, „nach der Schrift“ zu sprechen. Ein kühnes Vorhaben, an dem schon meine Mutter gescheitert war. Ihr lebenslanges Bemühen, wenigstens in „Notfällen“ die Grenzen des ihr vertrauten badischen Dialektes zu durchbrechen, war selten von Erfolg gekrönt. In Münster erging es mir ähnlich. Erst als mir Studienfreunde versicherten, es sei nicht nötig, meinen süddeutschen Zungenschlag“ zu verbergen, -dies gelänge mir ja doch nicht-, sie verstünden mich auch so, unterließ ich es, den Dialekt zu meiden, und nur noch „reines Hochdeutsch“ zu sprechen. Die ersten Münsteraner Bekannten, die meinen beim Sprechen mitschwingenden Dialekt sogar sympathisch fanden, wollte ich im eigenen Interesse nicht enttäuschen. Der Sprachunterschied bildete von da an kein Hindernis mehr, mich in Münster wohl zu fühlen.

Zum Glück war ich auch ausreichend katholisch erzogen. Die vielen Kirchen mit ihren Glocken, die zur Andacht oder Heiligen Messe einluden, weckten in mir nur vertraute Gefühle. Vom Vorurteil über die Stadt: „Es regne oder es läuteten die Glocken…“, fand ich nur den gelegentlichen Regen unangenehm, wenn ich ohne Schirm unterwegs war. An die unvermeidlichen Begegnungen mit den vielen hübschen Studentinnen, gewöhnte ich mich aber bald. Ich hatte ja während der bisherigen Studien, in fröhlichem Gottvertrauen erfahren, dass ich im freiwillig eingeübten Zölibat, nicht völlig zu erblinden brauchte, wenn ich schöne Frauen sah. Von Münster kann man nicht erzählen, ohne die vielen Radwege und Menschen zu erwähnen, die auf ihren hoch-bockigen Hollandrädern unterwegs waren. Ich war von Jugend an mit dem Rad vertraut, und fuhr auch in Münster mit meinem attraktiven Sport Rad täglich zur Uni. Der von mir in der neuen Umgebung beanspruchte Lebensraum, war außer den universitären Einrichtungen, sehr begrenzt, prägte aber umso mehr mein spezifisches Bild dieser schönen Stadt. Von einem angehenden Theologen konnte man allerdings erwarten, dass er sich bei seiner Erzählung zunächst den Orten zuwandte, die ihm besonders wichtig waren:

Zentral gelegen, behauptete sich der markante Dom als Mittelpunkt des religiösen Lebens der Stadt. Nach dem zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut, erstrahlte dieses Gotteshaus in Kraft und Würde. Gerade als ich mich soeben an den Dom erinnerte, klang und schwang der dunkle Ton der Glocken auch einladend in mir. Wie nahe war man dort den Geheimnissen unseres Glaubens und der Kirche, mit ihren Bischöfen und Priestern, unter ihnen der im Dom beigesetzte Kardinal von Galen, der einst in schwierigen Zeiten, mutig den Glauben gegenüber den Nationalsozialisten verteidigte. Man muss das zugehörige Markttreiben um den Dom herum oft erlebt haben, um es als eine willkommene Gelegenheit zum Kontakt und Gespräch der Menschen in und um Münster, erfassen zu können. Groß und Klein geben sich dort an den Markttagen die Ehre. Das Auge kann sich nicht satt sehen an den vielen Ständen, den munteren Verkäufern, und den prüfenden Blicken und Gesten der Besucher, wenn Obst und Gemüse, Fleisch, Käse und Blumen die Besitzer wechseln. Ohne eine leckere Bratwurst zu genießen, konnte ich diesen Markt nie verlassen. Im Umkreis weniger Schritte um den Dom, präsentierten sich die Überwasser-Kirche, das Priesterseminar, die Universität, Post, das Landesmuseum, und der belebte Prinzipalmarkt: Dort waren zu jeder Jahreszeit, nach der Mode gekleidete, gut aussehende Damen und Herren unterwegs, denn es gab unter den Arkaden der ehrwürdigen Bürgerhäuser mit ihren aufstrebenden, gotischen Fassaden, alle nur erdenklichen Geschäfte, in denen man bereit war, fast jeden Wunsch von Frauen, Männern und Kindern zu erfüllen. Die hoch aufragende, gotische Lamberti-Kirche, mit den Käfigen der Wiedertäufer am Turm, war immer für eine erholsame Besinnung und ein Gebet gut. In den anschließenden Seitenstraßen gelangte man zum Theater, zur neuen Stadtbibliothek, zur Dominikanerkirche, und meinem Lieblingsgeschäft, der ehemaligen Regensbergschen-, heute, einige Schritte weiter, der gut sortierten Herderschen-Buchhandlung. Um den Durst oder Hunger zu stillen, luden einige gut geführte Lokale in der Nähe des Prinzipalmarktes die Besucher aus nah und fern mit verführerischen Speisen zu Tisch. Man traf sich im großen oder kleinen Kiepenkerl, im beliebten Studentenlokal Pinkus Müller, oder im Stuhlmacher, direkt neben dem Rathaus, in dem der Dreißigjährige Krieg ein friedliches Ende fand. Bei angenehmen Temperaturen, nahmen die Gäste vor den Lokalen Platz und fanden so ausreichend Gelegenheit, den Charme der Münsteraner, und das pulsierende Leben dieser schönen Stadt zu genießen. Wer das gesehen hatte, verstand den bekannten Ausspruch; „Münster ist eine Reise wert“.

Zu Beginn des Wintersemesters 1969/1970 wechselte ich von der Universität Freiburg zur Westfälischen Wilhelms Universität in Münster. Die Universität dieser geschichtsträchtigen Stadt, genoss in katholischen Kreisen einen vorzüglichen Ruf. Auch die Region um die Stadt, galt ihrer bodenständig-katholischen Tradition wegen, als ein bevorzugter Lebensraum, um Berufungen zum Priestertum zu begleiten. Zwischen der Theologischen Fakultät Freiburg und Münster bestanden traditionell gute Verbindungen. Nach dem Abschluss der philosophischen und theologischen Studien mit dem Biblicum-Historicum, legte man es daher Priesteramtskandidaten in Freiburg nahe, das Freisemester, die Externitas, in Münster zu absolvieren. Obwohl sich bereits in Freiburg erste Zweifel an der Bedeutung der historisch kritischen Methode zur Auslegung des Neuen Testamentes regten, und ich kritischer wurde, blieb mein Wunsch und das Interesse weiter Theologie zu studieren, davon zunächst unberührt. Ich war im Gegenteil guten Mutes, voller Tatendrang, und bereit, mich neuen Erfahrungen zu stellen. Mit Gottes Hilfe, dachte ich, wird schon alles gut gehen. Als Studienschwerpunkte interessierten mich vor allem die Dogmatik und die Fragen der Ökumene. Hierzu schienen mir die Voraussetzungen in Münster günstig. Die damals an der Universität lehrenden und forschenden Theologen, die ich kennen lernte und hören konnte, bestätigten meine Erwartungen:

1967 wurde der, als hervorragender Theologe ausgewiesene Karl Rahner, zum Professor für Dogmatik und Dogmen-Geschichte nach Münster berufen. Mitglied der päpstlichen Theologenkommission wurde er 1969. Sein frühes Hauptwerk mit dem Titel, „Hörer des Wortes“, und die sukzessiv herausgegebenen „Schriften zur Theologie“ etc. dokumentierten bis heute, einen respektablen, hohen wissenschaftlichen Standard. Nach seiner Habilitation 1964, war auch Kardinal Walter Kaspar, Professor für Dogmatik an der Universität in Münster, bis er 1979 zur Eberhard-Karls-Universität in Tübingen wechselte. In seinem 2011 erschienen, lesenswerten Buch: „Katholische Kirche, Wesen, Wirklichkeit, Sendung“, nahm er in, kompetenter Weise, zu vielen anstehenden Fragen und innerkirchlichen Prozessen Stellung, die ich in ihrem Veränderungspotenzial zwar erahnte, aber in der von Kasper beschriebenen Deutlichkeit, damals noch nicht voll erkannte. Fragen zur Ökumene, denen sich Kardinal Kaspar nach seiner Ernennung zum Präsidenten des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen ab 2001 vermehrt widmete, waren und blieben mir allzeit eine Herzensangelegenheit. Die Hoffnung auf eine zeitnahe Lösung der damit verbundenen, schwierigen Kontroversen, wurde aber auf eine harte Probe gestellt. Im Dogmatischen Seminar der katholischen Fakultät in Münster, beschäftigte ich mich aus Interesse am ökumenischen Prozess viele Stunden, mit dem Werk des großen evangelischen Theologen Paul Tillich: Das Einbeziehen religionsphilosophischer, psychologischer und sozialwissenschaftlicher Erkenntnisse, in seine theologisch-dogmatische Konzeption, beeindruckte mich. Manchmal schützte ich mich durch dieses Studium in der Stille des Seminars, vor den politischen Kontroversen auf der Straße und den Protestaktionen an der Universität. Von 1963 bis 1993 hatte Professor Metz den Lehrstuhl für Fundamentaltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität in Münster inne. Mit seinem hohen Scheitel, dem Rollkragenpulli, und der großen Brille, stand er, ernstlich involviert, am Katheder, und riskierte bei seinem Engagement für die „politische Theologie und die Befreiungstheologie“, auch die Kontroverse mit Kardinal Ratzinger. Metz richtete sein theologisches Interesse auch in zahlreichen Veröffentlichungen darauf, den katholischen Glauben vor einer Privatisierung zu schützen, und dessen Bedeutung für die soziale Ordnung zu betonen. Ich hörte auch die Professoren Peter Lengsfeld, damals Professor für ökumenische Theologie, und Direktor des Katholisch Ökumenischen Instituts, Professor Adolf Exeler, den seinerzeitigen Inhaber des Lehrstuhls für Pastoraltheologie und Religionspädagogik, sowie Professor Gnilka, der die Lehre und Forschung für das Neue Testament in Münster vertrat. Mein Interesse galt aber auch den Vorlesungen in Tiefenpsychologie, des von mir sehr geschätzten Professors Dr. med. Walter Winkler, dem damaligen Direktor des Landeskrankenhauses in Gütersloh, ohne zu ahnen, dass mich spätere berufliche Aufgaben wieder mit ihm zusammen führen würden.

Die Auswirkungen der politisch motivierten Studentenunruhen in den Sechziger- und Siebziger- Jahren waren im universitären Bereich deutlich zu spüren, und bildeten einen merklichen Kontrast zum konservativen Erscheinungsbild Münsters: Mit aggressiven Störungen von Studenten in den Vorlesungen, und lautstarken Protestaktionen in der Stadt, musste man damals täglich rechnen. Plakate und grell-farbig besprühte Wände, mit Aufrufen zu Aktionen, verunstalteten nicht nur die universitären Einrichtungen, sondern auch Gebäude in der Stadt. Mit allen Mitteln versuchten politische Agitatoren, die bestehende Ordnung als überholt zu erklären und zu bekämpfen. Lauthals vorgetragene, systemkritische, säkulare und atheistische Parolen hatten das Ziel, die traditionellen, staatstragenden und christlichen Wert- und Moralvorstellungen auszuhebeln. Auch in den Räumen der Theologischen Fakultät in Münster, nahmen systemkritische Debatten zum Lehramt der Kirche, und zu Fragen der Deutungshoheit über die Ergebnisse des Zweiten Vatikanum zu. In lebhaften, teils fruchtlosen Diskussionen, standen sich progressive, permanent strukturelle Veränderungen fordernde, und konservative, der Tradition verpflichtete Gruppen, unversöhnlich gegenüber. Ich hingegen, aus dem politisch ruhigeren Südbaden stammend, konnte dem Aufruf zum „Marsch durch die Institutionen“ nichts abgewinnen.

Verglichen mit dem Jahr 1962, dem Beginn meines Weges zum priesterlichen Dienst, sah die Welt für mich in Münster Ende 1969 ganz anders aus. In ständigem Kontakt mit unserem Pfarrer, hatte ich nach einer zweijährigen Probezeit, meinen Beruf als Baukaufmann und die politische Arbeit als Stadtrat in Rheinfelden aufgegeben. Innerkirchliche Querelen und Proteste wie in Münster gab es nicht. An Stelle dessen aber umso mehr viele Enttäuschungen in der Politik und Gesellschaft, über die sich ständig wandelnden, ethischen und sittlichen Standards. Der Beruf des Priesters hingegen, stand mir von Kindheit an, als höchste Form des Dienstes für Gott, die Kirche und die Menschen vor Augen. Wenn mich daher der Herrgott, dem ich alles verdankte rief, durfte ich mich IHM nicht verweigern. Ich dachte damals, dass sich jeder Einsatz lohnte, auch wenn ich nur einmal die Heilige Messe feiern dürfte. Die Tatsache, dass ich die Anstrengungen und wissenschaftlichen Hürden bis zum Studium in Münster, ohne gesundheitlich Schaden zu nehmen, überwinden konnte, deutete ich vorsichtig als Bestätigung einer möglichen Berufung zum Priestertum. Dies sollte sich aber während des Studiums der Katholischen Theologie in Münster, erheblich ändern, ohne dass ich mir im Wirbel der Ereignisse über die Details dieses Prozesses völlig klar werden konnte. Bezüglich der von der Kirche für Priesteramtskandidaten geltenden Regeln, konnte es für mich nie faule Kompromisse geben. Der Zölibat allein war kein ausschlaggebender Grund für meine Zweifel, denn ich hatte schon zwei Jahre vor und während des Studiums in freiwilligem Zölibat gelebt. Ich muss aber gestehen, dass ich damals, bei meinem Überlegungen, das Studium zu beenden, in großer Sorge war, ob mir im nachfolgenden Prozess der im bisherigen Leben gereifte Glaube, die Treue zur Kirche und das Vertrauen in die unerschütterliche Liebe Gottes, erhalten bliebe. Davon konnte ich mich aber nicht theoretisch, sondern nur im praktischen Alltag als Christ nach und nach überzeugen.

Das Studium der Theologie in Münster, begleitet von den ständigen innerkirchlichen und gesellschaftlichen Kontroversen, wurde für mich danach zu einer zunehmenden Belastung: Wie oft mir die harsche Kritik von Kommilitonen und gläubigen Christen am rigiden Lehramt der Katholischen Kirche, und dem Zölibat begegnete, kann ich nicht beschreiben. Ein schmerzlicher Prozess des Dialoges mit den Kirchen- und Gesellschaftskritikern und deren Auffassungen, war die Folge. Durch all die quälenden Fragen, die sich so unerwartet stellten, nahmen die Zweifel an meiner Entscheidung, Priester werden zu. In Reaktion auf die belastenden Ereignisse, kam ich zur Auffassung, dass ich aus menschlicher Sicht, weder mir noch der Kirche einen Dienst erweisen würde, wenn ich den eingeschlagenen Weg, weiterverfolgte. Dies bedeutete aber, dass ein längerer, bitterer Lernprozess vor mir lag, um zu prüfen und akzeptieren zu lernen, dass möglicherweise Gott in seiner Güte, einen anderen Lebensweg, für mich vorsah. Auch in dieser prekären Situation, konnte ich mir damals nicht vorstellen, dass all die Mühen und Entbehrungen, die ich über Jahre auf mich genommen hatte, um dem Herrn und den Menschen einmal als Priester zu dienen, auf Dauer wertlos wären. Alle Zweifel, und eine tiefgreifende Unsicherheit führten schließlich zu der schmerzlichen Erkenntnis: „»Ich kann nicht mehr!“ Nur darin war ich mir sicher, dass ich alles Mögliche versucht hatte, um das Ziel, Priester zu werden, nicht zu gefährden. Ebenso gewiss war ich mir aber auch, dass ich in dem gegebenen desolaten Zustand, weder mir noch der Kirche diente, wenn ich den eingeschlagenen Weg weiter gehen würde.

Dadurch stand ich bezüglich meines angestrebten Berufszieles, vor einem für mich unfassbaren „Scherbenhaufen“. Zu vergleichen nur mit der Identitätskrise als Knabe, nach dem Tod meiner Großmutter, oder der Erschütterung nach dem Ende des zweiten Weltkrieges. Nur gestützt auf mein Befinden, sah ich mich nicht mehr in der Lage, Priester zu werden. Hatte ich bis dahin, im Bilde gesprochen, Gott meinen Willen und meine ganze Kraft angeboten, so gehörte IHM nun, als würde ich noch einmal getauft, von da an auch mein Herz. Alles Weitere in meinem Leben bis zum heutigen Tag, stand und steht im Lichte dieser Erfahrung: Nach einem kurzen Urlaub zu Hause in Rheinfelden, fuhr ich zum Jahresbeginn 1970 noch einmal nach Münster, um mich an der Universität zu exmatrikulieren. Es gab zu dieser Zeit aber noch keine weiteren Pläne. Allein der Herr ist meine Zeuge, dass ich das beschwerliche Studium nur IHM zuliebe wagte, um Priester zu werden, bis ich nicht mehr konnte. Über die mit Gottes Hilfe gestaltete nachfolgende Zeit, die zur Ehe, zur Ausbildung als Klinischer Psychologe, zu Leitungsfunktionen, und zur langjährigen Arbeit als Psychologischer-Psychotherapeut, zuletzt in eigener Praxis führte, werde ich mich zu gegebener Zeit äußern Heute erkenne ich – im Nachhinein- welcher Segen mir zuteil wurde, als ich schweren Herzens entschied, meinem Befinden gehorchend, auf den Wunsch Priester zu werden zu verzichten, und auf Gottes Beistand hoffend, in höherem Lebensalter noch einmal einen anderen Weg zu wagen. Ich habe im Überblick darauf bis heute keinen Anlass zu klagen, umso mehr Gott für alles zu danken.

Geborgen in der Kirche
Geborgen im Glauben Hoffen und Lieben.

Abendgebet

Bevor des Tages Licht vergeht
hör Welterschaffer dies Gebet
der DU so milde und so gut
nimm gnädig uns in DEINE Hut

Gib dass kein böser Traum uns
weckt kein nächtlich Wahnbild
uns erschreckt die Macht des
Bösen dämme ein dass unser

Herz stets bleibe rein. Erhör
uns Vater der DU allezeit mit
DEINEM Sohn und Ebenbild
dem Geist regierst in Ewigkeit

Wir danken loben preisen
DICH für alles Gute gnädiglich
und sei im Dunkel dieser Nacht
das ewig Licht das uns bewacht

Abendlicht

Der Habenichts

Aus einem tiefen, gesunden Schlaf erwachend, geriet Habenichts in eine innere Erregung wie vor einem wichtigen Ereignis. Obwohl die Sonne schon zaghaft den jungen Tag ankündete, schloss er die Augen wieder. Zu schön und kostbar war das, was sich seinen inneren Augen darbot. In staunender Betrachtung verfolgte er wie sich wie von Hand eines Künstlers, Bild an Bild reihte: Habenichts befand sich träumend im hohen Mittelschiff einer himmelwärts strebenden, gotischen Kathedrale. Tief beeindruckt von den Altären und Kunstwerken, verweilte er in einer Kirchenbank. Da bemerkte er in einer Seitenempore, einen betenden Mönch, der mit gesenktem Kopf, das den Raum füllende Orgelspiel in sich aufnahm. Plötzlich schien es Habenichts, als könne auch er die Orgelklänge hören, die sich mit den hochstrebenden Pfeilern des Kirchenschiffes, zu einem feierlichen Lobgesang vereinigten. Und es weitete sich sein innere Schau: Habenichts erinnerte sich an die schönsten Augenblicke seines Lebens, in denen er die Nähe Gottes fühlen durfte. Der Gesang und die Musik schienen nun, wie auf Engelsflügeln, den Kirchenraum zu verlassen. Alles sollte nun mitsingen, dachte Habenichts, in seiner kindlichen Freude, die ihn ergriff.
Was war nun auf wunderbare Weise mit seinen Ohren und Augen geschehen? Die Sterne am Himmel begannen zu klingen, Quellen und Wasserläufe stimmten auf ihre Weise mit ein. Ein Windstoß bewegte wie von Geisterhand, die Blätter von Büschen und Bäumen zu einem großen Rauschen. Die Tiere und alle Lebewesen gerieten im Licht der aufgehenden Sonne in Erregung. Habenichts fühlte sich in seinem Federbett ruhend, reich beschenkt und wagte es nicht, zu erwachen, um ja nichts von diesem Erlebnis zu versäumen. Still im ruhigen Atmen, war er bereit, all das Schöne geschehen zu lassen. Raum und Zeit verloren ihr Maaß: Seine feinen Ohren vernahmen sogar den harmonischen Gesang und die feierliche Musik von Männern, Frauen und Kindern, in allen Sprachen der Menschen. Es schien Habenichts, als stimme das ganze Universum in den Lobgesang ein, und auch er sei berufen, seine Freude hinaus zu jubeln. Erwachend und vor Freude zitternd begann er leise und dann mit immer festerer Stimme zu singen: „Ad Deum ad Dominum, ad Deum ad Domininum, ad Deum ad Deum oremus!“

Geborgen in der Kirche
Geborgen im Glauben Hoffen und Lieben.

Kirchenlied

Alles unserem
Gott zu Ehren
in der Arbeit
in der Ruh

Gottes Lob und
Ehr zu mehren
ich verlang und
alles tu

Unserem Gott
allein will geben
Leib und Seel
mein

Ganzes Leben
gib o Jesu Gnad
dazu gib o Jesu
Gnad dazu

O Gott

Wir erleben zuweilen die Not eines Habenichts, der weiß, dass alles was es gab, gibt und geben wird im Himmel und auf Erden nur durch DICH Bestand hat. DU hast alles ins Leben gerufen, beim Namen genannt, und bist als Schöpfer der „ICH BIN DER ICH BIN DA“, das ewige Jetzt. Kein Auge hat es gesehen, kein Ohr hat es gehört, kein Gedanke hat es erfasst, kein Wort zu sagen vermocht wer DU bist. Wir und alles was es gibt, sind wie ein Nichts unwürdig und unfähig DICH zu rühmen, wie DU es verdienst. Und doch! DEIN ewiges Licht leuchtet auch in diese Dunkelheit und erweckt die Sehnsucht zu leben, DICH zu preisen, ohne den wir nichts sind, und Abba, lieber Vater zu nennen, in der Hoffnung, dass DU diese Menschen mögliche Weise zu beten, DICH um DEINER SELBST Willen zu preisen, hörst und DICH unser erbarmst.

O Gott, wir haben keinen anderen Ort und kein anderes Wort, als „VATER“ unser, das Gebet, in dem wir alles, was wir sind und haben von DIR empfangen, und Dir alles, was wir durch DICH sind und haben als Gabe darbringen. Mehr kannst DU Vater uns nicht schenken, und wir haben keine schönere Gabe für DICH, als DICH unseren Vater zu nennen. DU unser geliebter ewiger Vater, und wir, DEINE geliebten Söhne und Töchter, die DICH als Vater anrufen. Geheiligt werde DEIN Name, DEIN Reich komme, DEIN Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.

Heilig heilig heili heilig ist der Herr

Anbetung

Vor aller Zeit, in unserer Zeit, und von Ewigkeit zu Ewigkeit, bist DU, der „ICH BIN DER ICH BIN“ unser Herr und Gott. Wir verneigen uns in Demut und Ehrfurcht vor DIR, DEINEM Sohn Jesus Christus und dem Heiligen Geist, durch DEINE Gnade als unseren Schöpfer und Erhalter aller Gaben in DEINEM Universum. Heilig, heilig, heilig bist DU, aller Menschen und Geschöpfe Vater, und geheiligt werde immerdar, DEIN über alles erhabener Name. Lass DEIN Reich der Wahrheit, Gerechtigkeit und des Friedens, immer wieder neu bei uns ankommen, und hilf uns, dass wir DIR und einander in Treue dienen, damit DEIN Wille auf Erden wie im Himmel geschehe. Gib uns das tägliche Brot DEINER GÜTE, LIEBE und BARMHERZIGKEIT, damit wir es Teilen und unser Hunger und Durst nach DIR gestillt werde. Vergib o Gott, unsere Schuld seit Menschen Gedenken, und ermutige uns, dass auch wir durch den Tod Deines Sohnes, unseres Herrn und Meisters, die Vergebung annehmen, und als Auferstandene im Herrn allen Menschen in DEINEM Namen vergeben. Guter Gott lass nicht zu, dass wir Deine Fürsorge und Liebe missachten und in Versuchung geraten, uns als DEIN auserwähltes Volk, fremden Göttern und Götzen unserer Zeit zuwenden, sondern erlöse uns von allen Übeln des Leibes und der Seele. Denn DEIN ist alle Macht und Kraft und Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen

Heilig heilig heili heilig ist der Herr

Kirschblüten

Manche Märchen könnten so beginnen: Es war einmal eine große Familie. Der Vater hatte wie alle Väter viel zu tun, um im Auf und Ab des Lebens das Nötige zu besorgen. Er wusste, wie fast alle Väter, was eigentlich wichtig war, und nur zu oft übersehen wurde. Aber ihm war das Glück beschert, von Jugend an mit Mutter Natur in gutem Einvernehmen zu leben. Sie gebar ja immer wieder neues Leben und sorgte still und ohne Unterlass dafür, dass alle ihre Kinder wohl gedeihen konnten. Glaubt mir, es gab unter ihrem Schutz schon lange und bis heute unermesslich viele Pflanzen und Tiere aller Art und sogar auch vernunftbegabte Menschen auf Erden. Allen diesen Lebewesen gewährte sie für eine genau zugemessene Zeit in immer wieder neuen Formen ein auskömmliches Dasein. Und nicht nur das. Sie freute sich bis zum heutigen Tag von Herzen, wenn alle ihre Kinder sich voll entfalteten und mit ihren Artgenossen zusammen ein eigenes Leben führten. Über all dies hinaus, barg sie sorgsam die vielen Geheimnisse des Lebens und die Weisheit, dass auf jeden Herbst und Winter wieder ein neuer Frühling und Sommer folgte.

Unter dem Segen der Natur brachte einst ein Kirschbaum im Garten, als die Vögel und Menschen längst die leckeren Früchte eines Jahres verzehrt hatten, wieder neue Schösslinge hervor. Eine lange Zeit des Reifens und Wartens lag nun vor ihnen. Nachdem die Herbstwinde die fahl gewordenen Blätter abgeschüttelt hatten, konnte man endlich den Stamm und die vielen Zweige besser erkennen. Wirklich schön war er, auch ohne Laub. An der den Winden zugekehrten Seite hatte der Kirschbaum Moos angesetzt. Das bedeutete, dass er an dieser Stelle schon viele Jahre lang seinen Platz behauptete. Wer es einmal versucht hatte, diesen einmaligen Stamm mit seinen vielfältigen Verzweigungen zu zeichnen, konnte erfahren, welch schönes Kunstwerk die Natur geschaffen hatte. Aber nur einem staunend schweigenden Betrachter, gab der Kirschbaum in beglückenden Augenblicken etwas von seiner Würde preis. Selbst ein Poet brauchte sensible Augen und Ohren, damit diese Zwiesprache gelingen konnte. Sagte doch neulich ein Schössling zum andern: «Du Nachbar, findest Du es nicht schön, dass uns die Mutter Natur vor Einbruch der kalten Jahreszeit in ein so feines Mäntelchen gepackt hat, um uns vor Wind und Kälte zu schützen?» «Gewiss, sagte ihr Nachbar, und ich bin mir auch sicher, dass sie uns schützend während des langen Wartens bis zum nächsten Frühling begleiten wird». «Selbst die Tiere haben aber im Unterschied zu uns einen sehr großen Vorteil, entgegnete der Andere nachdenklich. Sie können wenigstens Laute von sich geben, wenn es ihnen gut oder schlecht geht. Und außerdem gibt es ja auch noch die vielen klugen Menschen, die denken und reden können.» Da geriet sein Nachbar ins Philosophieren und gab -neun Mal klug- zur Antwort: «Stimmt schon, aber hast Du nicht bemerkt, dass manche Menschen weder richtig sehen, hören, noch fühlen können und dass sie manchmal so seltsame Dinge tun?» Da wurde der Andere ein wenig traurig und antwortete: «Ich weiß, uns fehlt einiges von dem, was Menschen auszeichnet. Ich jedenfalls leide sehr darunter, wenn sie unsere Mühen für sie da sein zu wollen, gar nicht so recht bemerken». Das ging dem anderen Schössling zu Herzen. Er wollte seinen Nachbarn trösten und bemerkte: «Schau, gerade jetzt hat sich ein vom Wind zerzauster Sperling auf unseren Zweig gesetzt und singt der Kälte und dem Regen trotzend, für uns ein frohes Lied». Nun erinnerten sich beide Schösslinge an derartige schöne Erlebnisse im vergangenen Frühling und Sommer bis tief in den Herbst hinein und daran, dass ihnen in dieser Zeit viele Vögel und Insekten Gesellschaft geleistet hatten. Nach dieser erfreulichen Erkenntnis, bargen sie sich wieder in ihre wärmenden Mäntelchen, um mit den Gefährten, dem nächsten Frühling entgegen zu träumen. Sie waren sich sicher, dass die Mutter Natur sie durch den strengen Winter bringen und danach wieder zu neuem Leben erwecken werde. So kam es dann auch.

Nach einem langen Winter hielt sich die Frühjahrssonne mit Ihrer Wärme noch sehr zurück. Die Schösslinge wunderten sich. Sie hatten lange gewartet und spürten nun ein Drängen, sich zu entfalten. Unsere beiden Schösslinge gehörten zu den ersten, die es wagten, die ersten Sonnenstrahlen zu nutzen, um sich aus ihren Mäntelchen zu schälen. Welch ein Wunder! Die anderen Blüten folgten ihnen, und über Nacht schlüpften auch sie aus ihren Winterkleidern. Die Zweige mochten sich recken und strecken und hatten dennoch keine Chance mehr, selbst gesehen zu werden. Denn ein weißes Blütenmeer hüllte den Kirschbaum wie in ein Festtagsgewand ein. Die vielen Blüten platzten vor Stolz und freuten sich über die emsigen Bienen, Insekten und die fröhlich zwitschernden Vögel, die ihnen Gesellschaft leisteten. Die beiden Schösslinge bekamen feuchte Augen, als sie sich, von einem Windhauch bewegt, gegenseitig in ihrer vollen Schönheit bewunderten und zunickten. Sie wurden dabei fast ein wenig fromm, und dankten gerührt der Mutter Natur für ihre Gaben. «Was hast DU denn», fragte der eine, zur Blüte gewordene Schössling, den anderen besorgt, «Du schaust ja trotz all Deiner Blütenpracht ein wenig traurig aus?». «Ach», sagte dieser: «Mir gefällt zwar mein Frühlingskleid, aber ich habe mich doch auch für alle Tiere und Menschen hübsch gemacht und wünschte mir, dass sie sich über unsere Pracht freuen könnten. Es dauert doch nur wenige Stunden, dann nimmt uns der Wind die feinen Röckchen wieder ab».

Diese Worte gingen der anderen Blüte so zu Herzen, dass Sie nur mit Mühe ihre Tränen zurückhalten konnte. Dann wollte sie Trost spenden und entgegnete: «Aber schau doch auf die vielen Bienen, Insekten und Vögel, die uns besuchen. Und siehe da, das kleine Mädchen an der Hand der Mutter. Höre wie es staunend jauchzt und mit seinem Finger auf die Blütenpracht nach oben zeigt». «Ich habe den Jubel und den Finger wohl bemerkt, entgegnete die andere Blüte, aber ich kann ja nicht sprechen, um dem Kind meine Freude zu zeigen und meine Trauer, dass so viele andere Menschen uns das ganze Jahr über bei all ihren Geschäften gar nicht wahrnehmen». «Stimmt und stimmt doch nicht ganz, entgegnete die andere Blüte. Ich kenne einen Poeten, von dem weiß ich, dass er uns und die Mutter Natur bemerkt. Ja ich glaube sogar, dass er uns liebt und Mitleid mit uns hat, weil wir nicht reden können. Noch mehr, ich traue ihm zu, dass er es versucht, an unserer Stelle mit seinen Artgenossen darüber zu reden». «Du glaubst wirklich, dass es einen Menschen gibt, der für uns Blüten und die ganze schweigende Natur ein gutes Wort einlegt?» «Das weiß ich nicht so genau, gab die die andere Blüte zu bedenken, aber ich bin sicher, dass er uns und den Kirschbaum liebt». «Woher willst Du das so genau wissen, entgegnete die andere Blüte.» «Ich kann das auch ohne Worte in seinen Augen und seinem Herzen erkennen, entgegnete die Andere. Wenn der Poet mich manchmal aus seinem Fenster so innig anschaut, dann bin ich mir dessen sicher, dass er unsere schweigende Blütensprache versteht und ich bin dann sehr glücklich darüber, dass er unsere Anmut und Pracht schön findet.» «Ja und wenn im Herbst unsere Blütenblätter abgefallen und vom Winde verweht sind, und in der kalten Jahreszeit von unseren Frühlingskleidern nichts mehr zu sehen ist, fragte die andere Blüte?» «Ja, auch dann schaut er oft aus seinem Fenster und sein Blick sagt mir, dass er auch unseren kahlen Baum und die entblätterten Zweige liebt.» Die andere Blüte reckte und streckte sich danach ein wenig und sagte mit einigem Stolz: «Allmählich beginne ich zu hoffen, dass unser Dasein auch anderen Lebewesen Freude bereitet». Genau in diesem Augenblick gelang es dieser Blüte mit einem verständnisvollen Lächeln, dem sanften Winde eines ihrer schönsten Blütenblätter anzuvertrauen. Dann fügte sie glücklich hinzu: «Ich habe nun gar keine Angst mehr, mich von der Mutter Natur, wie es uns gemäß ist, von einer Kirsche wieder in eine Knospe verwandeln zu lassen, die warten muss, bis sie im Frühling für einige Stunden wieder zu neuem Leben erweckt wird.» «Und was macht Dein Poet, in dieser Zeit, fügte sie fragend hinzu?» «Er nimmt alles, was er mit uns erlebte, wahr und schreibt eine Geschichte, um die Menschen an uns zu erinnern und ihnen Augen und Ohren für die Schönheit der Natur zu öffnen.

Kirschblüten

Wünsche

Ich wünsche uns
ein offenes Herz
für Gottes Sohn
auf SEINEM Thron

Doch gefangen
in Bedenken
und ohne Ruh
sind Türen zu

O Gottessohn
groß ist dies Leid
brich DU ein in
unsre Zeit

DEIN Friede
walte weit auf
Erden und in
Ewigkeit

Der Herr ist für uns gestorben und vom Tod auferstanden-

Über Wünsche

Der kleine Hans stellt sich vor seinen Vater, stemmt die Hände in die Hosentaschen und erklärt mit blitzenden Augen „ich will Zugführer werden.“ Gestern wünschte er noch begeistert, einmal zur Feuerwehr zu gehen, und das Auto mit dem „ta tü ta ta“ , das ihm so sehr gefiel, zu steuern. Sein Vater gab ihm zu verstehen, dass sich seine Wünsche im Laufe der Jahre noch ändern könnten. Die zwei Jahre jüngere Alice meldete sich auch zu Wort und ließ ihren verblüfften Vater mit dem Wunsch, „ein Supermodell“ werden zu wollen, erahnen, dass künftig noch andere Überraschungen folgen könnten. Diese stellten sich danach auch in bunter Folge ein. Die Eltern beruhigten aber sich und ihre Kinder im sicheren Wissen, dass nicht alle Wünsche in Erfüllung gehen werden. An die Kindheit schließt sich die Schule, Ausbildung, das Studium und die Berufswahl an. Die Einbettung in die gesellschaftlichen Lebensverhältnisse mit ihren Anforderungen und Grenzen sowie der Berufsalltag, führen in unerbittlicher Folge dazu, dass sich das Blickfeld des Handelns wieder verengt. Die Wünsche bekommen dann spezifischeren Zuschnitt, und richten sich auf die berufliche Karriere, Partnerwahl, Lebensgestaltung, die Sorge um die eigene Familie und die Kinder. In dieser Zeit kommen manche Wünsche, die unser Leben bereichern könnten, zu kurz und müssen als momentan unerfüllbar für einige Zeit aus dem Bewusstsein verdrängt werden. Es kann aber zuweilen geschehen, dass unvorhergesehene Ereignisse wie Krankheit, das Zerbrechen einer Beziehung oder Todesfälle uns nötigen, uns neu zu orientieren. In Situationen, in denen die vertrauten Erfahrungen und Wege nicht mehr tragen, können Wünsche und Vorstellungen wieder auftauchen, die hilfreich sind, unser seelisches Gleichgewicht in neuer Weise wieder zu finden. Aber nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene müssen lebenslang lernen, mit erfüllbaren und unerfüllten Wünschen zu leben. Es bedarf daher großer Aufmerksamkeit, Geduld und gelegentlich einer schöpferischen Pause, um eigene Wünsche zu erkennen und in die Tat umzusetzen, oder mit unerfüllbaren Wünschen in geeigneter Form freundlich umzugehen.

Auf diesen Umstand bin ich seit meiner Pensionierung gestoßen. Wie ein Kind stand ich zunächst, befreit vom beruflichen Alltag, einem Universum von Möglichkeiten gegenüber. Ich hatte nun die Qual der Wahl. Nach welchem Maßstab sollte ich mich richten? Ich musste lernen auf meine innere Stimme zu achten, um für den nächsten Lebensabschnitt, den angemessenen eigenen Weg zu finden. Es fiel mir nicht leicht, meine Sporträder stehen zu lassen und den geliebten Tennisschläger in die Ecke zu stellen; zu lernen, anstrengenden Sport zu lassen, und Freude beim Spaziergang in der Natur zu erleben. Ein Glück, dass ich geduldig warten konnte, bis sich in mir der als ein Drängen erlebte, Wunsch zu schreiben, immer deutlicher konstellierte. Ihn galt es zu hüten, und nach Mitteln und Wegen zu suchen, um diesem Anspruch in einer mir möglichen Weise folgen. Die Vorstellung, nach einem erfüllten Berufsleben, als spät berufener Pensionär noch einmal eine lebenswichtige Aufgabe anzugehen, gewann aber nur zögerlich Gestalt. Ich musste erhebliche innere und äußere Bedenken, die sich mir in den Weg stellten überwinden. Dies gelang nicht auf Anhieb, sondern wie so manches in meinem Leben durch Denkanstöße von außen. In diesem Falle waren es unsere Töchter und ein Freund, die mich davon überzeugten, dass all das, was ich bislang geschrieben hatte und aktuell schrieb, mir nicht allein oder der eigenen Familie gehörten. Auch andere Menschen hätten ein Recht darauf, meine Gedicht Gedanken und Geschichten zu lesen. Nachdem ich mich entschloss, die Finanzierung selbst zu übernehmen, fand ich einen professionell arbeitenden christlichen Verlag, um die wünschenswerte Begleitung meiner Arbeit als Autor zu gewährleisten. In acht Jahren sind so drei Bücher entstanden, die das zur Sprache bringen, was mir aus meinem früheren und heutigen Leben bedeutungsvoll erschien, und am besten zu meinem akademischen und beruflichen Profil passte. Ich bin selbst erstaunt, wohin mich der Wunsch zu schreiben bislang führte. Gott sei Dank reicht meine Gesundheit noch dazu aus, dieser Neigung auch im Internet mit einem Literaturblog weiter zu folgen. Ich deutete schon an, dass ich als Autor in besonderer Weise auf meine Lebenserfahrungen, Beobachtungen, Stimmungen, Fantasien und Wünsche achte. Aus der jeweiligen inneren Verfassung und den gegebenen äußeren Umständen ergibt sich dann ein aktueller thematischer Schwerpunkt, dem ich mich zuwende. Dem eigenen Anspruch, authentisch zu bleiben, und nur das zu schreiben, wonach es mich drängt, konnte ich bislang ausreichend folgen. Diese Vorgehensweise berücksichtigt auch die Erfahrung, dass ältere Menschen, zu denen ich zähle, daran erinnert werden, dass die Lebensuhr tickt. Umso wichtiger ist es für mich, auf ein Gleichgewicht von Muße und Arbeit zu achten. Bis zur Stunde ist dies einigermaßen gelungen. Ich führe nur das literarisch aus, was mir aus der Fülle der Optionen wichtig und realisierbar erscheint. Immer notwendiger wird es aber, einen Weg zu finden, um mit unerfüllbaren Wünschen freundlich umzugehen. Diese Erfahrung möchte ich mit Ihnen, liebe Leser, nachfolgend näher betrachten:

Ich stand in meiner Jugend und danach oft staunend unter dem Sternenhimmel, erlebte erschrocken manches Gewitter, beobachtete freudig erregt Sonnenaufgänge, Abendstimmungen und sprachlos glücklich, das Werden und Vergehen in der Natur. Mit immer größerer Dringlichkeit stellte sich mir dadurch angeregt, die Frage: »Warum gibt es das alles und nicht nichts«, die lange vor unserer Zeit bereits den Vorsokratiker Parmenides sehr beschäftigte. Ich habe Philosophen, Theologen, Naturwissenschaftler, Poeten und Künstlern, die auf ihre je eigene Weise über das Leben nachdachten, und sich mit den Lebensbedingungen und Bedürfnissen aller Lebewesen auf unserem Globus beschäftigen, viel zu verdanken. Das Anliegen, auch heute Brücken zu einander zu bauen, und das Gespräch über unser Dasein auf unserer Erde in einem nicht überschaubaren Weltall mit einander zu teilen, wurde unüberhörbar. Es geht mir dabei darum, mit anderen Gefährten all das Schöne dankbar zu erleben, zu erhalten und so zu verwalten, damit auch die nächsten Generationen durch uns keinen Schaden erleiden. Bei meinem Nachdenken über meinen und unseren Standort im dynamischen Prozess des Geschehens im Ganzen, erweiterte sich stets das Blickfeld. Der Umstand des Werdens und Vergehens, den ich mit allen Sinnen so weit als möglich zu erfassen suchte, eben die Tatsache, dass etwas da ist, und sich uns zeigt, ist mir von Kindheit an vertraut, als Daseinsraum in dem wir alle leben. Wahrscheinlich teile ich mit vielen andern Menschen auch die Schwierigkeit, uns gedanklich der alten Frage zu nähern, wer diese Lebensvielfalt erschaffen und am Leben erhält.

Diese von vielen Menschen gemiedene Frage, trieb mich immer wieder um. Ich wich ihr nicht aus und überlegte mir, in welcher Weise ich mich ausdrücken müsste, um die Ehrfurcht zu zeigen, die mich befällt, wenn ich mich dem „Unerklärlichen“ nähere. Dies umso mehr, als sich eine Vorstellung immer drängender entwickelte, dass die „Fülle“ zwar empirisch nicht zu fassen, und dadurch undenkbar erscheint, aber nicht notwendig ein völlig leeres Nichts sein muss. Die aufkeimende Hoffnung, dass diese unser aller Leben ermöglichende und erhaltene Kraft wenigstens symbolisch angedeutet werden könnte, faszinierte mich. Gleichzeitig verlor das zuvor so bedrohliche Nichts ein wenig von seinem fatalistischen Schrecken, verdankt ihm doch, philosophisch betrachtet, alles sein Dasein. Dadurch näherte ich mich wieder neu ermutigt all dem, was mich zeitlebens auch im Glauben faszinierte; dass wie in der Genesis beschrieben, jegliches Leben auf unserem Globus und das Weltall von Gottes Gnaden erschaffen, und durch die Zeiten, als ein erfülltes Dasein am Leben erhalten wird. Nur eine vom Glauben erhellte Vernunft und ein vor der Vernunft bestehender Glaube, die sich nicht ausschließen müssen, können wie Papst Benedikt XVI immer wieder anmahnte, uns helfen, das große Geheimnis der Liebe zu aller Segen mit Gottes Hilfe zu wahren. Die Versöhnung von Glauben und Vernunft, und der Blick weg von mancherlei eigenen Vorstellungen, hin zu einem Leben in einem dynamischen Ganzen, war aber angesichts all dessen, was dieser Auffassung heute entgegensteht, manchmal ein leidvoller Prozess. Allein der von Gott geschenkte Glaube, und die davon getragene Kunst, Musik und Poesie scheinen, als unzureichende Medien in der Lage, die Distanz und Nähe zum Unsagbaren, in einer lebendigen von Liebe durchwalteten Gottesbeziehung zu überbrücken. Nun war der Weg frei, dies andeutungsweise in einem selbst gemalten Bild zu symbolisieren.

Lange hatte ich nicht mehr gemalt, aber nun musste es geschehen. Da mir die Idee zwar hilfreich, meine praktischen Fertigkeiten im Malen aber schlicht erschienen, war ich mit dem ersten Ergebnis nicht zufrieden. Denn es gelang mir nur sehr unvollständig, die Erhabenheit dessen zu symbolisieren, nach dem meine schöpferische Sehnsucht Ausschau hielt. Daher versuche ich Ihnen, liebe Leser, in dürftigen Worten zu zeigen, was ich malen würde, um die in einer Gottesbegegnung waltende Ehrfurcht auszudrücken: Mein Bild hätte einen sehr differenzierten Hintergrund in Blautönen, die das Unerklärliche nicht als Schrecken, sondern als Quelle unsäglicher Liebe darstellen sollte. Einer Liebe, die uns in heiliger Begegnung unfassbar erhaben und zugleich unendlich nahe anspricht, und zur Antwort befähigt. Wie Moses am brennenden Dornbusch würde uns der Herr, wenn wir Seinen heiligen Boden betreten, jeden Schrecken alle Not, ja selbst den Tod erträglich machen. Der dreifaltige, barmherzige und gute Gott, würde uns gern Seine Liebe schenken, damit die Herrschaft des Dreifaltigen und Allmächtigen sichtbar würde. Wie schön müsste das für die entsetzlich hungrige und durstige Seele sein, endlich bei Gott Zuhause zu sein. Können sie sich, liebe Leser, ein solches Himmelsblau als Untergrund meines Bildes vorstellen, das wahrlich kein Künstler auf der weiten Welt schön genug malen könnte. Und dieses Blau umrahmte einen freischwebenden, wunderschönen, mit Rubinen, Smaragden und einem schwarzen Onyx besetzten Kelch. Dieser Kelch, hätte keinen festen Grund. Er wäre einfach in seiner gottgegebenen Schönheit nur da als Symbol der Beziehung zu Gott und der ganzen Schöpfung. Dieser Kelch sollte die offenen Hände betender Menschen symbolisieren, die alles, was sie sind haben und erleiden vor Gott tragen, und mit und für andere Menschen teilen, die ohne es zu wissen der Liebe Gottes entbehren. Vom Kelch und der Hostie würden lichtvolle Strahlen ausgehen, die das Dunkel des Bilduntergrundes österlich durchdringen, sodass Himmel und Erde wie in einer großen Symphonie vereint wären.

Wenn ich mir schon wie ein Kind jede Grenze überschreitend, unerfüllbare Wünsche auszusprechen erlaube, dann müsste, was auch der begabtesten Maler nicht wirklich malen könnte, auch die erhabenste Musik aller Zeiten, jegliche Kunst und Wissenschaft, ja selbst der Chor aller Heiligen und Engel aufgeboten werden, um mein Bild nur in Nuancen komplettieren zu können. Das würde offen gestanden den Platz jeder Leinwand sprengen. Und dies alles würde nie genug sein, dem Dreifaltigen auch nur annähernd für seine Gaben zu huldigen. Wie tröstlich ist es für mich, alle Worte und Bilder als unangemessen zu erkennen, und im Glauben zu wissen, dass unser Vater im Himmel auf den guten Willen, und nicht nur auf unsere Werke schaut, und es Seinem Sohn überlassen hat, für uns und an unserer Stelle bei Gott Fürbitte zu leisten, und uns im Heiligen Geist beisteht, damit uns zu seinen Ehren immer wieder ein gutes Wort oder eine Tat gelingt.

Deo gratias

Geborgen in der Kirche
Geborgen im Glauben Hoffen und Lieben.

Der Roman

Mit Gottes Gnade bin ich fünfundneunzig Jahre alt geworden, und befinde mich noch in einer Lebenssituation, die es mir gestattet, das Wort zu ergreifen. Günstige Umstände, Mühen und Erfolge trugen in meinem Leben mit dazu bei, dass es an Salz und Brot in unserer Familie nicht mangelte. Unser Haus bietet genügend Raum zur Entfaltung unserer Bedürfnisse, Interessen und Platz für die Bücher und Gäste. Es ist ein sorgsam eingerichtetes, weltoffenes Gebäude. Einige Meisen, Amseln und Spatzen, landen in unserem Vogelhaus und starten zum Spiel in unsere Büsche und Bäume ums Haus. Im Dachvorsprung, vor meinem Arbeitszimmer, hat sich ein Meisenpaar eingenistet und füttert emsig seine Jungen. Die Vögel zählen zu unseren Freunden, wie die Nachbarn, und in der Nähe spielenden Kinder. Ich blicke zu allen Jahreszeiten auf den von meiner Frau liebevoll gepflegten Garten. Wir sind stolz auf unsere Grazien, die drei Fichten, die ich schon oft in meinen Geschichten erwähnte.

Gott ist mein Zeuge: Auch in mir wächst und gedeiht Vieles. Ich bin dabei den Menschen weit über Oppenweiler hinaus zu begegnen, eine friedvolle Zeit zu wünschen und ihnen alles zum Überleben Nötige zu gönnen. Noch schlägt mein Herz dankbar, lässt sich berühren und rührt stark und zärtlich an die Dinge. Wie schön, dass es so viel zu bestaunen gibt. Alles in unserer armen und reichen Welt. erscheint mir unendlich kostbar und gut. Äußere Bedrohungen können, so hoffen wir, unsere Lebensbedingungen unter denen wir heute Sinn und Bedeutung erfahren, nicht völlig zerstören. Ich sehe uns im Unterschied zu Heidegger, als ins Dasein Geliebte und berechtigt, Stand zu gewinnen, um einfach nur zu leben und zu lieben. Es bleibt uns aber die Wahl, dieses Geschenk des Lebens im Stirb und Werde der Zeit mit zu vollziehen, oder, was der Himmel verhüten möge, aus Unwissenheit oder Hochmut zu missachten. Die mit dem höheren Lebensalter zu gewinnenden Einsichten zur Lösung von Aufgaben, können hilfreich sein, wie mit einer guten Brille auf der Nase, situationsangemessen zu handeln. Wir Menschen lassen uns dann nicht mehr so leicht täuschen. Das treue Herz in uns weiß um Gut und Böse, um Irrung und Verwirrung. Es lässt uns aus den Ruinen der Armut, des Schweigens, aus Not und Elend immer wieder auferstehen, und im Blick auf den Edelmut der Besten unserer Völker das Leben zu wagen. Ein staunenswertes Herz, das inmitten aller Vergänglichkeit mit Gottes Hilfen lebt und handelt. Ja, liebe Freunde, aus all dem ist unser Leben gestrickt. Unser Herz hat wahrlich, wie Pascal sagt, seine eigenen Gründe.

Es darf daher in Deutschland, Europa oder in der weiten Welt keinen Menschen, und kein Geschöpf geben, dessen Armut und Beschwer wir nicht mittragen. Wir verabscheuen das Morden und die unzähligen Kriege gegen einander. Wir ehren aber die Mutigen, die uns durch ihr Leben zeigen, welchen Preis es kosten kann, ein wahrer Mensch zu sein. Mein Großvater, ein Liberaler, stand Rathenau bei seinen schwierigen Verhandlungen zwischen Frankreich und Deutschland nahe, meine Großmutter betete als gläubige Frau den Rosenkranz für uns und mein Stiefvater wurde gegen Ende des letzten Krieges wegen seiner Ideale als Kommunist ins Konzentrationslager gesperrt. Alle, auch meine Mutter, die einst das Lied „Völker höret die Signale“ sang, hofften und kämpften für ein besseres Leben.

Die politischen Stürme in Europa und die Erfahrungen aus der Geschichte, haben uns aber vorsichtiger werden lassen. All zu viele dieser heroischen Töne haben ihre Anziehungskraft verloren. Unsere Mütter, Väter und die vielen Kinder, die in Europa und der ganzen Welt auf der Flucht, in Lagern oder in Kriegen ihr Leben verloren, dürfen wir nie vergessen. Ich reiche daher als Brückenbauer, allen Entrechteten, Armen und Hoffenden, über Grenzen hinweg, die Hand. Auch wenn ich Dir Bruder, Dir Schwester – wo immer Du lebst – nicht alle Schmach und alles Leid abnehmen kann, so bin ich Dir doch schon lange mit zitterndem Herzen nahe.

Ich weiß, mit Sentimentalität allein ist Euch nicht geholfen. Das wussten auch Kohl und Mitterand als sie sich an den Gräbern der Toten von Verdun die Hand gaben. Deutschland, Frankreich und Italien haben nach dem zweiten Weltkrieg gehandelt und begonnen, auf ein Europa versöhnter Nationen hin zu wirken. Wir können alle sehen, was danach entstanden ist. Jean-Claude Junker, der erfahrene Europapolitiker, sieht allerdings heute zu Recht die Gefahr, und ich teile seine Ansicht, dass Regionen unserer erweiterten Europa-Union heutzutage wieder in nationale Interessenpolitik zurückfallen könnten. Es genügt daher nach Ausweis vieler Stimmen nicht, Europa nur als eine wirtschaftliche, finanzpolitische oder gar militärische Einheit zu verstehen. Es muss mehr als bisher an einer gemeinsamen politischen Vision gearbeitet werden, um den Austausch der europäischen Nationen unter einem Dach zu fördern. Die Idee des Vereinten Europas darf nicht nur zu einem kraftlosen Parlament oder Verwaltungsapparat in Brüssel verkommen, dessen Entscheidungen in den Regionen unverständlich bleiben. Wir Bürger wollen und brauchen den Frieden und sind nach dem zweiten Weltkrieg mehr denn je zu respektvollem Umgang mit einander und zum Austausch unserer geistigen, politischen, kulturellen und religiösen Werte zur Festigung unserer europäischen Identität bereit.

Es gibt hierzu Vorbilder in der jüngeren Geschichte wie den Österreicher Stefan Zweig und vor ihm den Franzosen Romain Rolland, die mit anderen Literaten zusammen leidenschaftlich für eine Versöhnung der Kriegsgegner und die Menschenwürde weltweit eintraten. In ihrem Sinne rufe ich als Brückenbauer heute Alt und Jung auf, alle im europäischen Einigungsprozess auftretenden Gegensätze als eine Möglichkeit zu bereichernd neuen Erfahrungen zu begreifen. Meine künftige literarische Arbeit ordne ich wie bisher diesem Ziel unter. Wenn ich daher. im Austausch mit allen Lesern weiter Gedichte und Kurzgeschichten schreibe, dann sollen Sie wissen, dass Sie mir helfen, am Roman meines, ja unseres Lebens zu arbeiten. Ob ich ihn zu Ende schreiben kann, weiß ich nicht. Aber beginnen will, ja muss ich ihn, der Liebe und der Wahrheit wegen. Reisen oder Teilnahme an politischen Aktionen sind altersbedingte Grenzen gesetzt. Umso mehr sehe ich meine Aufgabe darin, einfach da zu sein, um für jeden Herzschlag dankend, unser kostbares Leben wo und wie auch immer zu behüten. Wenn nötig aber auch, wie viele mutige Menschen vor mir, Widerstand zu leisten, wenn es für den Brückenbauer gilt, Schmach und Schande in unserer Gesellschaft anzuprangern.

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