Dreifaltigkeit-Hymnus

Wie unendlich schön, würdig und geheiligt ist jeder Ort, den unser dreifaltiger Herr und Gott zur Wohnung erwählt. Eine Stätte innigsten Tausches, Respektes und überquellender Freude: Wahrlich, kein Auge hat es je gesehen, kein Ohr vernommen, was der Herr der Liebe, denen bereitet, die IHN suchen und lieben. Wie heilig, mächtig, gerecht, und barmherzig, weit über alle Vorstellungen und Sehnsüchte hinaus, bist DU, unser Gott und Herr. Wer wollte nicht bei DIR wohnen, „ABBA“, dort, wo Himmel und Erde, Gott und Menschen sich vor einander verneigen und ein Freudenfest ewiger Liebe feiern. Ja, die ganze Schöpfung sehnt sich nach diesem Frieden in Gottes Wohnungen; dem Ort, an dem sich der Vater, Sohn und Heilige Geist, allem Erschaffenen schon jetzt und dereinst allezeit zueignet. FEUER – STURM – FRIEDE – ANBETUNG – LIEBE – HEIL – VERGEBUNG – DANK – LOBPREIS , in alle Ewigkeit, Amen!

Heilig heilig heili heilig ist der Herr

Erstkommunion

Der kleine Erich, ein aufgeweckter, kluger und sehr neugieriger Junge, empfand es immer mehr, dass ein bedeutendes Fest nahte: Der Stadtpfarrer seiner Heimatstadt hatte ihn, zusammen mit den Bube und Mädchen seiner Klasse während mehrerer Wochen auf die Erstkommunion vorbereitet. Mit allen Sinnen wach, war er gespannt, den Erzählungen des Priesters über den Tod und die Auferstehung des Herrn Jesus Christus gefolgt. Dass der gütige Gottessohn, der am Kreuz sein Leben hingab, nicht im Tod geblieben, verwunderte den Jungen sehr, und dass der Menschenfreund und Wundertäter auf geheimnisvolle Weise weiterleben, und bei uns Menschen bleiben werde, löste in dem Buben, der den Berichten des geschätzten Priesters immer aufmerksam folgte, große Freude aus. Fast körperlich hatte Erich bei den Erzählungen des Priesters, die Wucht der Geiselhiebe, die Verhöhnung, den Verrat des Petrus, den Kreuzweg, und das bittere Sterben des Herrn, der ihm zum Freund wurde, miterlebt. Dass dies geschehen musste, um die Sünden und Schuld der Menschen zu büssen, konnte sein kleines, fassungsloses Herz, kaum verstehen. Warum, so schrie es in seinem Inneren, muss dieser Schuldlose so grausam sterben? Es tröstete ihn kaum, dass der liebe Heiland, so erzählte es der Stadtpfarrer, vor seinem Tod beim Abendmahl seinen Jüngern versprach, Er werde nach seinem Tod in Gestalt von Brot und Wein weiter unter ihnen bleiben.

Nun verstand Erich aber ein wenig besser, dass die Kirche Seine Gegenwart in der Heiligen Messe so feierlich gestaltete. Er war schon so oft in der Kirche gewesen, und wäre auch gern mit den anderen Gläubigen zum Altar gegangen, um die Hostie, in der Gott wohnte, zu empfangen. Vom lieben Gott, der alles so gut gemacht, und uns Menschen Seine Schöpfung anvertraute, hatte er in den biblischen Geschichten schon oft gehört. Wie groß und lieb musste Gott sein, der uns Menschen, die Welt und die vielen Sterne am Himmel, Mond und Sonne, die Tiere, und all die Pflanzen erschaffen hat, und für alles sorgte. Wie konnte dieser so erhabene Gottessohn in den Gestalten von Brot und Wein wohnen? Es wurde Erich fast ein wenig schwindelig, als er über dieses große Geheimnis nachdachte. Die Freude aber, dass er bald zu denen gehören sollte, die auch zu Kommunionbank gehen durften, um den Heiland in Brots Gestalt zu empfangen, vertrieb alle kindlichen Fragen. Es war ja auch zu Hause in der Familie zu spüren, was dieser Festtag für die Mutter und den Bruder bedeutete. Der Vater war damals im Krieg, wie die Väter der Klassenkameraden. Aber die geliebte Oma hatte auf ihre stille Weise den Festtag im Gebet vorbereitet. Sie, dessen war sich Erich sicher, hatte im Rosenkranz besonders liebevolle um Gottes Segen gebetet. Die Mutter sorgte dafür, dass Erich zu diesem Fest neu eingekleidet wurde. Er bekam einen dunkelblauen Kommunionanzug mit einem weißen Blütensträußchen am Revers. Dazu trug er ein weißes, offenes Schillerhemd, weiße Kniestrümpfe und schwarze Lackhalbschuhe. Er bekam auch eine schöne Kerze, ein neues Messbuch und einen Rosenkranz mit weißen Perlen. Die Anprobe klappte, und Erich fühlte sich beinahe wie im Himmel, so feierlich war ihm dabei zumute.

Der große Festtag nahte: Alle Kinder versammelten sich in dem der Kirche nahe gelegenen Kindergarten. Die Ordensschwestern sorgten aufgeregt für die richtige Reihenfolge der Kinder bei der Prozession zur St. Josefs Kirche. An der Spitze der Prozession wurden das Kreuz und die Fahnen getragen. Danach folgte die Stadtmusik, die mit einem feierlichen Marsch die Kinder zur Kirche begleitete. Ihm folgten die Erstkommunikanten: Voraus gingen sehr gesittet die mit Kränzen geschmückten Mädchen, in ihren weißen Kleidern, die Kerze, den Rosenkranz und das Gebetbuch in Händen, in Zweierreihe dahinter die Buben. Erich als einer der Kleinen, durfte neben seinem Freund Julius stolz die Bubenschar anführen. Dahinter folgte der lange Zug der Ministranten, und zum Schluss, nach den Kindern, zwei große Ministranten mit dem Weihrauch, dem Stadtpfarrer im Rauchmantel, und seinem Vikar. Diese beiden hatten allen Kindern am Vortag auch das Bußsakrament zur Vorbereitung auf den Empfang der Heiligen Kommunion gespendet. Auf diese Weise innerlich gerüstet, schritt Erich froh und erwartungsvoll neben seinem Freund Julius zur Kirche. Als die Kommunionkinder die voll besetzte Kirche betraten, erscholl die Orgel besonders feierlich, und die Gläubigen erhoben sich von ihren Plätzen. Ein kleines Gedränge musste sich aber erst auflösen, als die Kinder ihre Plätze in den mit Blumen bekränzten Bänken einnahmen. Erich schien es, als würde der Festgottesdienst sehr lange dauern, denn er konnte es kaum mehr erwarten, zum ersten Mal den lieben Heiland in der Hostie zu empfangen. Das Herz klopfte ihm bis zum Halse, als er endlich mit Julius zusammen nach vorne ging, um aus der Hand des Stadtpfarrers die heilige Kommunion zu empfangen. Was sich in diesem Augenblick im Herzen von Erich ereignete, bleibt ihm und allen Lesern ein Geheimnis. Einen so erhabenen Augenblick aber hatte Erich in seinem ganzen bisherigen Leben noch nicht erlebt. Er hatte große Mühe, seine Andacht bis zum Ende des Gottesdienstes mit dem Segen beizubehalten. Unter dem Gesang: “Großer Gott wir loben Dich”, bei dem der Organist alle Register zog, verließen die Kinder die Kirche. Bei strahlendem Sonnenschein empfingen sie ihre Eltern und Verwandten. Auch alle anwesenden Gläubigen zeigten ihre Freude durch Lachen und Reden und drängten sich, die Kinder zu sehen und zu beglückwünschen.

Nach all dem Beten und Feiern empfand Erich einen gesunden Appetit. Er erinnerte sich daran, dass ihn seine Mutter gefragt hatte, was er sich als Festtagsessen wünsche, und freute sich auf seine Spaghetti mit Tomatensoße und Koteletts. Was konnte es Feineres geben, um den hungrigen, frommen Magen, zu verwöhnen. Nach der feierlichen Dankandacht am Nachmittag, und dem Fototermin, klang der erhebende Tag der ersten Heiligen Kommunion in den Abend hinein aus. Mit dem Segen der Großmutter zur Nacht schlummerte Erich selig ein, um davon zu träumen, dass ihn nun ein ganzes Leben lang der gütige liebe Heiland begleiten werde, und dass er nun wie die Erwachsenen, beim sonntäglichen Gottesdienst auch die Heilige Kommunion empfangen durfte.

Geborgen in der Kirche
Geborgen im Glauben Hoffen und Lieben.

Gar nüt

S´Schönschti
isch`s vo viele
Sache

Eifach emol
gar nüt
z´mache

Nur ruehig
hogge un
vewiele

Wenn in Dir
d´Gedanke
sch´piele

Un g´schieht´s
dass ohni
öbis z´tue
e Lache

Oder Tränli
kunt dann
bisch no
g´sund

Schweigen und Schreiben

Alles hat seine Zeit. Diese Erfahrung gilt bis heute, ebenso wie das kraftvolle Zeugnis der Propheten und Psalmen. Wir vertrauen Gott dem Schöpfer Himmels und der Erde, dass ER uns und Seine Schöpfung durch alle Zeiten hindurch zur Vollendung führt. Seit über zweitausend Jahren folgen wir SEINEM eingeborenen Sohn Jesus Christus, dem Wort Gottes, in dem unser Vertrauen auf unseren liebenden himmlischen Vater zur Vollendung gelangt, und durch die Kirche und alle Diener Christi, bis in unsere Tage als Heilsgeschichte bezeugt wird. Jederzeit, ob ich stehe, knie, mich verneige, arbeite oder ruhe, danke ich mit allen Christen dem gnädigen Gott und Herrn im Heiligen Geist, der uns aus unermesslicher Liebe, mit der ganzen Schöpfung das Dasein gewährt. In allen Stimmungen, die das Leben eines älteren Menschen begleiten, sitze ich dankbar für die geschenkte Zeit, in meinem bequemen Sessel, betrachte das von meinem Großvater geschnitzte Kreuz, das Bild der Gottesmutter mit dem Kinde, und eine moderne Ikone, die für mich die Kirche symbolisiert, schweige, bete und meditiere. Ich komme dabei ins Gespräch mit dem GELIEBTEN, dem ich alles Schöne und Gute verdanke, der mir die Kraft und Freude am Leben schenkt, und mir hilft, das Leid und die Not unserer Zeit im Blick zu behalten. Der Herr kennt gewiss all unser Beten und Fragen, und weiß wie oft wir IHN zusammen mit anderen Christen anrufen. Für einen Moment erscheint es mir dann manchmal, als wäre schon alles gesagt und geschrieben, was nötig ist, sodass wir schweigen sollten. Das stimmt ja auch, denn Gott unser Vater, SEIN Sohn und der Heilige Geist wissen alles, bevor es zum Wort in uns wird; und dennoch meldet sich ein „Aber“. Obwohl der Eindruck entstehen könnte, als hätten wir lebenslang, zu Gott gefleht, gebetet und gesungen, sodass nur noch das Schweigen vor dem „Unsagbaren“ angemessen schien, geht es mir selbst wie einem Liebenden: Wie oft habe ich meiner Frau und anderen Menschen schon gesagt, dass ich sie liebe. „Aber“ immer wieder lockt es mich, in alter oder neuer Weise, das Gleiche zu sagen. Der Herr möge daher ein Einsehen haben, wenn es uns drängt auch IHM immer wieder, und tausendfach, das Gleiche zu bekennen, als wären wir SEINE unnützen Knechte, oder Narren der Liebe. Sagt doch schon der Volksmund: »Was sich liebt, das neckt sich«, oder wie ich es sage: »Was sich liebt, sagt dies immer wieder«. Wir können der Liebe dadurch nichts hinzufügen. Aber es ist immer wieder neu und schön, den Geliebten zu zeigen, wie unendlich liebenswert sie für uns sind.

Damit hat sich bereits eine weitere Frage beantwortet. Ich bin Gott sei Dank ein spät berufener Schriftsteller und Autor geworden, und mir ist sehr bewusst, dass ich dieser Aufgabe nur noch eine begrenzte Zeit dienen kann. Sollte ich mich aber deshalb in den wohl verdienten Ruhestand zurücklehnen, im Bewusstsein, ich hätte alles gesagt, und Gott, der Herr, wüsste eh und je schon, was ich reden wollte? Dieser Gedanke ist für mich nur sehr begrenzt verlockend: Natürlich gehören Erholungspausen dazu, und vor allem ein ruhiges Arbeiten – wie jetzt. Aber in meinem Sessel kommt mir im Augenblick eine bessere Idee: Es könnte ja durchaus geschehen, dass mir beim weiteren Schreiben, SCHÖNERES oder BESSERES einfallen würde, als je zuvor. Vielleicht könnten gute Worte wie eine Arznei den geplagten Mitmenschen beim Blick auf das Wesentliche behilflich sein, oder sie beim Leistungsdruck und ihren Sorgen begleiten. Vor allem aber müsste ich. unter den Augen unseres überaus ehrwürdigen Dreifaltigen Gottes, noch entschiedener gegen die global zu beobachtende Respektlosigkeit der Menschen im Umgang mit einander in der Wirtschaft, Politik, den Medien und zwischen den Religionen zu Felde ziehen. Daher bitte ich Sie um Ihr Gebet für mich bei Gott, und sage nein, und abermals nein, gegen die Versuchung, aufzugeben. Ihnen verspreche ich aber, solange es mir der Herr gestattet, zu Seiner Ehre, zum Wohl der Schöpfung und aller Mitmenschen, weiter zu schreiben, denn das Feuer ist noch nicht erloschen.

Dreifaltigkeit

Für viele Christen und Menschen ist Gott als Schöpfer des Universums, im Geheimnis der Dreifaltigkeit von VATER, Sohn und Heiligem Geist, so sehr ins Nebulöse, Lebensferne gerückt, dass sie vor dem Unfassbaren die Augen und ihr Herz verschließen. Es ist ja in der Tat für unseren begrenzten Verstand eine Herausforderung, sich dem Heiligen zu nähern. Könnte es aber auch eine große Versuchung sein, der Frage „warum gibt es uns, das alles und nicht nichts“ auszuweichen, um Fragen nach dem Anfang, der Vielfalt, Ausdehnung und dem Ziel allen Lebens im Universum ausweichen zu können. Wir könnten dann aber aus Stolz auf die stets wachsende empirische Forschung dem Glauben erliegen, dass dies die einzige Möglichkeit sei, um uns in Raum und Zeit unserer Existenz im Universum zu orientieren. Ein religiös fundierter Glaube, der die empirische Wissenschaft respektiert, relativiert, und die Frage nach Anfang und Ziel allen Lebens durch Anerkennung einer umfassenderen Wirklichkeit erfordert, wäre überflüssig. Die Frage nach Gott stellte sich dann aber als Frage, warum ein liebender Gott das Elend aller Zeiten zulässt?

Ich weiß aus eigener Erfahrung religiösen Glaubens, dass Demut nötig ist, um anzuerkennen, dass alle Wunder dieser vergänglichen Welt und wir Menschen, nicht das Ergebnis eines blinden Zufalls, sondern einer alle Vorstellungen sprengenden Gottesliebe sind. Einer Liebe, die uns mit IHM, dem Vater und Schöpfer, durch SEINEN Sohn und Erlöser und dem Heiligen Geist, zum Dienst in SEINEM Reich der Gerechtigkeit und des Friedens, mit allen Geschöpfen verbindet. Schon Pascal hat sich einst in der Gnade seiner Berufung, zum Gott unserer Väter, dem Gott Isaaks, Jakobs und Abrahams bekannt. Und wir dürfen hinzufügen, sind in der Gnade der Nachfolge Jesu des Gottes- und Menschensohnes, berufen, SEINEN Tod und die Auferstehung als Offenbarung der ewigen barmherzigen Liebe des Vaters zu uns im Heiligen Geist, zu bezeugen, bis ER wieder kommt, um Gericht zu halten über Lebende und Tote. Möge uns der Vater Sohn und Heilige Geist in der Kraft SEINER allmächtigen Liebe vor allem Bösen bewahren und in dankbarer Liebe zu IHM und zu unseren Brüdern und Schwestern stets erneuern.

Wie einfach kann alles werden, wenn wir uns von der Vorstellung verabschieden, DICH Vater Sohn und Heiliger Geist, wie einen Lehrsatz anzubeten und uns durch DEINE Gnade dazu führen lassen, unserem innersten Wesen, als Söhne und Töchter DEINER Liebe zu folgen. Einer Liebe, die wir nicht machen können, die uns aber als geschenkte Gnade umfängt und herausfordert, DICH Vater Sohn und Heiligen Geist, als den DREIFALTIGEN HERRN UND GOTT, in und mit allem was wir sind und haben von Herzen zu lieben und DIR, wie Benedikt XVI immer wieder zeigte, Macht und Herrlichkeit, in ewig barmherziger Liebe zu gönnen. Einem Vater und Schöpfer, der in der Liebe SEINES Sohnes, und in der Kraft des Heiligen Geistes in der Lage ist, versteinerte Herzen ja sogar Tote zu ewigem Leben zu erwecken. Möge uns die unendliche, heilige, und heilende Liebe des Vaters Sohnes und Heiligen Geistes von Sünde und Schuld reinigen, und zum Dienst in SEINEM Reich der Barmherzigkeit, Gerechtigkeit und des Friedens befähigen.

Heilig heilig heili heilig ist der Herr

Reisezeit

Möglicherweise sind auch Sie in diesen Tagen zu einem Reiseziel unterwegs, während andere Menschen es vorziehen, in heimischer Umgebung ihre Ferien zu genießen. Wir alle befinden uns ja stets auf Pilgerreise. Mit meiner Frau besuchte ich einige Tage Wien. Wir begegneten staunend der Kunst und den Zeugnissen aus der ehrwürdigen Tradition der Habsburger in der sommerlich belebten Stadt, und feierten zusammen mit den Zisterziensern vom Stift Heiligenkreuz im Wienerwald eine ergreifende Heilige Messe. Eine Reise, in der wir tief beeindruckt erleben durften, welche Spuren die reiche Geschichte Österreichs, durch Kunst und Glauben in dieser schönen Stadt bis auf den heutigen Tag hinterlassen hat. Eine solche Reise bedarf einer Vorbereitung: Wir vertrauen unseren Nachbarn üblicherweise einen Schlüssel an, mit der Bitte, während wir unterwegs sind, auf unser Anwesen zu achten. Selbstverständlich überprüfen wir auch vor der Abreise unsere Versicherungen, obwohl diese Maßnahmen uns nicht immer vor Schaden bewahren konnten. Wer kennt nicht die gemischten Gefühle beim Abschied, und beim Aufbruch ins Unbekannte. Sind wir doch, als Reisende oder Bodenständige, ständigen Veränderungen ausgesetzt, und immer wieder genötigt, das bewährte Alte und das über die Grenzen hinaus lockende Neue, mit einander zu versöhnen. Im Laufe der Jahre lehrt uns aber die Weisheit, dass wir, lebenslang unterwegs, obwohl wir stets weitere Kreise ziehen, danach trachten, uns in jeder neuen Umgebung wieder einzunisten, zu lieben, geliebt zu werden, zu geben und zu nehmen. Wir Christen wissen uns berufen, nicht nur über unser Reiseziel zu reden, sondern so gut wir es vermögen, unseren Vorbildern auch tatkräftig zu folgen.

Wer steht uns aber bei, wenn uns auf dem Weg ins unbekannte Neuland, ein wenig die Beine wackeln? Kennen wir doch das Anforderungsprofil für unseren Lebensweg: Gott sei Dank ist aber die Aufgabe, einander in Liebe anzunehmen und zu stützen keine Leistung, sondern ein Geschenk des Himmels, um das wir bitten können. Ist letztlich unser Herr Jesus selbst doch die beste Lebens- und Todesversicherung auf unserer Pilgerreise. Diese und ähnliche Fragen müssen mich bewegt haben, als mir eine Meditation geschenkt wurde, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte: Ich befand mich dabei genau in der Situation eines Pilgers, vor Antritt seiner Reise ins Unbekannte, und überlegte mir beim Abschied und Aufbruch, wem ich während unserer Abwesenheit den Schlüssel zu unserem Zuhause übergeben wollte. Mir war ohne Zögern sofort klar, dass ich unserem guten Herrn Jesu diesen wichtigen Schlüssel anvertrauen würde, denn bei IHM wäre ich absolut sicher, dass ER uns nicht betrügen, und über all unser Hab und Gut sorgsam wachen würde. Ich freute mich sogar sehr bei dem Gedanken, dass der HERR sich in unserer Wohnung, die ER uns einzurichten half, wohl fühlen könnte. Vielleicht würde IHM SEIN Bild, das von meinem Großvater geschnitzte Kreuz an der Wand, daneben das Bild SEINER Mutter, die IHN als Kind auf dem Arm trägt, und eine Ikone, die etwas vom Geheimnis SEINER ständigen Gegenwart bei uns erahnen lässt, erfreuen. Ist dies doch der mir vertraute Ort, vor dem ich manche Stunde verweile, lausche und bete. Natürlich wäre für diesen hohen Gast, in SEINEM Ferienhaus auf Erden, das Feinste und Schönste gerade gut genug. ER dürfte sogar den Hausschlüssel behalten, damit ER uns jederzeit besuchen könnte. Sollte der Herr es für nötig erachten, so dürfte ER sich sogar in meinen geliebten Sessel setzen, um sich ein wenig auszuruhen und bei uns wohlzufühlen.

Kehren wir aber nun zurück in die Realität des christlichen Alltags in unserer Pfarrgemeinde: Ein Priester aus Nigeria feierte mit einer Hand voll Betern, die Heilige Messe. Als Lektor leitete ich, dessen eingedenk, die Lesung mit den Worten ein: »Ich sehe unsere Kirche gefüllt mit vielen armen Menschen, die Gott so nötig haben, obwohl sie nicht bei uns sind. Nach der Heiligen Messe wagte ich es, die betrübte kleine Schar ein wenig zu trösten, und erzählte ihnen von meiner Meditation. Aber was geschah dann? Plötzlich lachten wir alle, der Priester und die wenigen Beter, aus tiefster Seele. ER, unser Herr, der bei uns wohnt, weiß wohl manchmal besser als wir, wann und wie wir IHN nötig haben. In der weltweiten Katholischen Kirche wird ja immer irgendwann und irgendwo gebetet. Der Meister hat uns ja auch zugesagt, dass ER immer dort ist, wo sich auch nur zwei oder drei in SEINEM Namen versammeln. Dem Nachfolger auf dem Stuhl Petri, dem der Herr die Schlüsselgewalt übergab, gilt ebenso die feste Zusage, dass die Pforten der Hölle SEINE Kirche bis zum Ende der Zeiten nicht zu überwältigen vermögen. Beten wir daher für Seinen Diener, unseren Papst Franziskus, der darum bittet: Der Herr möge ihn schützen, begleiten und ermutigen, damit er im HEILIGEN GEIST die Kirche Jesu Christi kraftvoll führe, um die Herzen der Gläubigen für die immerwährende Barmherzigkeit des Dreifaltigen Gottes zu öffnen.

Im Kreuz ist Hoffnung Liebe Versöhnung und Erbarmen.

Frieden und Segen

Ich halte ein in unserem Lauf
und innere Türen gehen auf
die ganze Welt spaziert herein
sie darf bei uns zu Hause sein

In Spuren von erhabenen Werken
suchen wir den Herrn auf Erden
preisen Gott der alles schafft
SEINE Liebe Schönheit Macht

Der Herr versöhnt mit allem Leid
ER löst die Fesseln und befreit
will ER Seine Schafe leiten
auf den Wegen durch die Zeiten

Erhabener Schöpfung tiefer Frieden
weite unser Herz hienieden
wenn Erde und Himmel sich erheben
beim Freudentanz in Gottes Segen

Geborgen in der Kirche
Geborgen im Glauben Hoffen und Lieben.

Homo ludens

Mein Herz wirft Dir die Bälle zu
wir spielen fröhlich blinde Kuh
backen Kuchen aus dem Sand
formen sie zu einem Band

Ein Wort ein Lied ein Blick
homo ludens schaut zurück
Liebe und Vergänglichkeit
treiben auf dem Floß der Zeit

Memoria reicht uns die Hand
Lust und Fantasie im neuen Spiel
schreiben Geschichten in den Strand
gelöscht von Gischt und Wellenspiel

Im Kelche unsrer Endlichkeit
mischen sich trunken Freud und Leid
doch helles Licht besiegt das Grab
vergoldet diesen jungen Tag

Bewegt in der Gezeiten Boot
befreit entbunden von der Not
im Blick auf das gelobte Land
reicht Bruder ludens Dir die Hand

Kinderhände

Später Brief

Wir hatten zusammen Holz gesägt, da griffst Du Dich an die Brust. Ich fragte: „ Geht es Dir nicht gut?“ Dann geleitete ich Dich bis zur ersten Wende im Treppenhaus. Langsam brachst Du in die Knie. Ich barg Dich sorgsam in meinen Armen, damit Du nicht zu Boden fielst, und rief besorgt unsere Mutter. Sie kam sofort, stand vor Dir, sah Deine brechenden Augen, zitterte und bebte am ganzen Leib. An ihrer Reaktion erkannte ich, dass etwas Schreckliches geschehen sein musste. Sie bat mich, den damals Zwölfjährigen, in ihrer Not, rasch einen Doktor herbei zu rufen. Wie von Furien gehetzt, rannte ich von Praxis zu Praxis, bis ich einen Arzt fand, der sein Kommen zusagte. Als er bei uns eintraf, lagst Du, Großmutter, fremd und leblos ausgestreckt, auf dem Bett. Der Doktor konnte nur noch den Tod feststellen.

Bis zu diesem Augenblick hatte ich noch nie eine so schmerzliche Trennung erlebt. Bei Deinem Tod, Großmutter, packte mich das reine Entsetzen. Du warst unerwartet, und wie endgültig verstummt. Eine Erfahrung von bisher unbekannter Tragweite. Das Unfassbare legte sich wie eine Nacht auf meine Seele. Ich erstarrte vor Angst und Schrecken, wie zu einer Salzsäule, und konnte weder sprechen, fühlen noch weinen. Was damals geschah, ging über meine Kräfte: Männer in dunkler Kleidung brachten die Großmutter zum Friedhof ins Leichenhaus. Von da an mied ich diesen Ort, und konnte die Thuja Hecken nicht mehr riechen. Die Beerdigung lief wie mechanisch vor mir ab. Ich stand versteinert am Grab, hörte den leichten Aufprall des Sarges, und das Geräusch, als die Totengräber die Seile wieder hoch zogen.

Heute bin ich, selbst alt geworden, der Sprache wieder mächtig, und versuche, das in Worte zu fassen, was damals nicht möglich war: Du, Großmutter, warst für mich vor Deinem Tod, die ständig präsente Gegenwart eines liebenden Menschen, in dessen Nähe ich mich so geborgen fühlte, dass ich mich im kindlichen Spiel immer frei und ungehindert bewegen, und meine Umgebung erkunden konnte. Durch Deine Anwesenheit fand ich Sicherheit und Halt. Wenn ich hungrig war, bekam ich untertags ein Butterbrot mit Marmelade, und zur Nacht den Abendsegen mit Weihwasser. In stillen Stunden spielte ich zu Deinen Füßen, während Du betetest. Nie konnte ich Dir sagen, wie wichtig Du für mich warst, um Dir für alles zu danken. Du hast es aber sicher genau so bemerkt wie ich, obwohl wir nach meiner Erinnerung kaum Worte dazu nötig hatten. Wie dankbar war ich aber für Deinen Rosenkranz, der mich an Dich erinnerte, mit dem ich mich noch heute zur Nacht in den Schlaf bete. Lange hatte ich die innere Versteinerung wie ein Schutzmantel nötig, bis ich mich, durch andere Erfahrungen gereift, nach und nach auch wieder an die schöne gemeinsam erlebte Zeit vor Deinem Tod, erinnern konnte. Diese Erlebnisse habe ich später, wie ein kostbares Gut, sorgsam geborgen. Warum sollte ich nur Deinen Tod, und nicht auch das Schöne im Zusammenleben mit Dir, vor dem Vergessen bewahren? Wenn wir nicht eine gesegnete Zeit miteinander erlebt hätten, dann hätte ich mich nach Deinem Tod ja nicht so schrecklich allein gefühlt.

Damals fand ich keine Worte für meinen Schmerz, und wagte nicht, den ungeheuren Verlust zu beklagen, denn mein Leben hatte allen Glanz verloren. Die überwältigenden Gefühle von Angst, Trauer, Schmerz, Wut und Enttäuschung, hatten mir den Mund verschlossen. Wie sollte das Leben ohne Dich weiter gehen, wer würde mich wieder lieben, mir Halt und Sicherheit geben? Auch die Frage, warum dies alles geschah, quälte mich sehr? Mit zwölf Jahren war ich auf einen Schlag vom Kind zum Mann geworden. Heute aber darf ich Dir, Großmutter, mir selbst und auch anderen Menschen zum Trost erzählen, wie sehr ich Dich einst vermisste, und wie folgenschwer Dein Tod für mich war. Wäre dieser Verlust jedoch nicht zu spüren gewesen, dann hätte ich Dich nicht wirklich geliebt. Heute muss ich aber deswegen nicht mehr zu einer Salzsäule erstarren und verstummen, um mich vor den überwältigenden Gefühlen zu schützen. Ich hatte ja, nach Dir, im Laufe des Lebens noch viele andere Todesfälle zu beklagen. Es war mir aber dann, wie beim Tod meiner Eltern, Geschwister und anderer, für mich bedeutender Menschen möglich, deren Tod als eine zum Leben gehörende Tatsache zu beweinen, um mich durch die Trauer hindurch mit Gottes Hilfe wieder dem Leben und seinen Herausforderungen zu stellen. Genau das hast Du mir, Großmutter und Ihr alle, die Ihr mein Leben fürsorglich begleitet habt, sicher gewünscht. Ihr habt uns ja nicht verlassen, um uns über Euren Tod hinaus, lebenslang Schmerzen zu bereiten. Daher kann ich Euch, die Ihr den Pilgerweg vor uns gegangen seid, nur sagen: „Vergilt o Herr, weil ich nicht kann, das Gute, das sie uns getan.“ Was wäre ohne Euch aus meinem Leben und unserem christlichen Glauben geworden? Nun ist für heute alles gesagt. Bleiben wir einander über den Tod hinaus in österlicher Hoffnung, Liebe, und in der Fürbitte für alle Menschen. mit ihnen und Gott verbunden.

Euer Franz

Gottesklage

Mein Gott, mein Gott! Mit diesem Klageruf habe ich schon oft in belastenden Situationen, in denen mich tiefe Not, Angst und Trauer erfüllte, um Hilfe gefleht. Es fällt ja manchmal schwer, das eigene Schicksal zu beklagen; vor allem in Situationen, in denen uns Gott ach so fern erscheint. Dann sind Texte der Heiligen Schrift, wie die Geschichte von Hiob, die Klagepsalmen bis hin zum Schrei Jesu “Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen!”, ermutigend, den eigenen Kummer auszusprechen, und Gott um Hilfe zu bitten. Dürfen wir doch im Glauben gewiss sein, dass unser Vater im Himmel uns nicht verlässt, wenn Trauer, Enttäuschungen und Einsamkeit uns bedrücken. Umso schmerzlicher ist es, dass auch ich manchmal in Stunden tiefer Betroffenheit nicht wagte, Gott meine Not zu klagen. Die Texte der Bachkantate “Ich hatte viel Bekümmernis”, berührten mich sehr und halfen mir, das Schweigen zu brechen: Viel zu selten gelang es, über meinen Kummer zu reden. Die Scheu vor dem erhabenen Gott und mangelndes Vertrauen in SEINE Liebe, verschlossen mir den Mund. Heute aber, sicherer geworden, Gott nicht durch Klagen betrüben zu können, kann ich getrost über unsere Not, Angst und Trauer sprechen. Guter Herr, ich beklage nicht nur die eigenen schweren Stunden, sondern auch das entsetzliche Leid, das sich Menschen in unseren Tagen zufügen. Zutiefst erschüttert bin ich, wenn wir von vertrauten Personen bei deren Tod Abschied nehmen müssen. Ebenso schwer ist es zu erleben, dass auch Weggefährten von uns leiden müssen. Wie alle Menschen trage auch ich schwer an der Bürde, gegen alle Hoffnungslosigkeit zu hoffen, trotz erfahrener Lieblosigkeit zu lieben, und unter Schuld und Versagen zu leiden.

O Gott, wir können selbst unseren erwachsenen Kindern nur noch wenig helfen, müssen sie ihrem eigenen Schicksal überlassen und erkennen, dass es ihnen wahrscheinlich nicht anders ergehen wird, als uns, ihren Eltern. Manchmal bedrückt die eigene Not und das übermächtige Leid auf Erden so sehr, dass Worte versagen und ich verstummend frage, wo bleibst Du Herr? Heute aber will ich nicht darüber schweigen, dass mit jedem Atemzug, der uns am Leben erhält, auch Kummer verbunden ist. Mein Herz verwundet, die Seele erschüttert, klage ich mit allen Menschen, warum nur lässt Gott all das Leiden zu? Wer aber wenn nicht Du, unser allmächtiger Vater, kann diese unsere Schreie hören? Herr und Gott, im Glauben dürfen wir dennoch gewiss sein, dass Du unsere Wege kennst und erfühlst, was uns Menschen bekümmert. Daher dürfen wir Dir ohne Scham unsere Not und Trauer anvertrauen. Lass unser Flehen, eingedenk Deiner Güte, zur Bitte um Trost und Beistand im Heiligen Geist werden, und erhalte in uns das Vertrauen in Deine Hilfe. O Herr, im Glauben an Deinen Sohn, der alle Not und den Tod überwunden hat, möge uns die österliche Freude mit allem Nötigen beleben und uns Seine liebende Nähe erfahren lassen.

Mit unserer Firmung feiern wir auch die Erinnerungen an die eigene Taufe, unsere erste Heilige Kommunion, und das Glaubensleben in und mit der Kirche. Es gab und gibt ja so viele gnadenerfüllte Momente im Glauben, in denen wir uns in Gottes Nähe geborgen und glücklich fühlen durften. Und auch jetzt beim Schreiben dieses “Klagepsalmes” spüre ich SEINEN Trost. Es ist wie ein klagloses Erwachen aus der Erdenschwere und ein Eintauchen in den Himmel Seines Schutzes und Beistandes. Gottesmutter, so rufen wir im Monat Oktober, bitte für uns! Die Worte eines vorbildlichen Priesters aus meine Jugendzeit klingen mir in den Ohren: “Marienkinder gehen nicht verloren!”. Du, unsere Mutter, hast durch Deinen Sohn auch meine Leid und das Leiden aller meiner Brüder und Schwestern, dem Dreifaltigen Gott geweiht. Wie oft habe ich Dir unter Tränen meine Not und die Nöte aller Menschen anvertraut. Mit dem Rosenkranz in Händen rufe ich zu Dir um Fürsprache bei Gott. Der gütige Herr möge Seine Schöpfung, die gesamte Christenheit und alle Menschen vor Unheil bewahren!

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