Konferenz der Schutzengel

Ein überirdisches Licht lag auf den von kräftigen Winden sorgsam zusammen geschobenen Kumuluswolken, als sich einige der allezeit sehr beschäftigten Schutzengel zu einer besonderen Konferenz versammelten. Sie begrüßten sich lebhaft, und setzten sich im Kreis in die bequemen Wolkenpolster. Mit ihren im Sonnenlicht glänzenden Heiligenscheinen, den weißen Gewändern, und den ähnlichen Flügeln, waren sie kaum voneinander zu unterscheiden. An ihren Mienen und Gesten konnte man aber leicht erkennen, dass es sich zweifellos um ausgeprägte Individuen handelte. Manche Schutzengel lächelten sogar recht freundlich, als ob sie sich hier wohl fühlten. Andere konnten aber ihre Sorgenfalten nicht ganz verbergen, und zitterten ein wenig unter ihren bodenlangen Röckchen. Man war sich ja auch als Engel nie ganz sicher, was bei einem besonderen Treffen verhandelt wurde.

Eine Konferenz, wie die heutige, leitete immer ein Erzengel. Dessen Hauptaufgabe bestand darin, zusammen mit den Schutzengeln dafür zu sorgen, dass überall auf Erden Gottes Wille befolgt werde. Der Erzengel hatte zudem den besonderen Auftrag, alle Engel bei ihrem schwierigen Dienst unter den Menschen zu ermutigen, zu beraten, zu trösten, und ihnen den Beistand Gottes zu verkünden. Zur Heiligsten Dreifaltigkeit, der höchsten Leitung, die im unzugänglichen Lichte wohnte, wagten aber selbst die Erzengel nicht aufzuschauen. Sie vernahmen die Anweisungen des erhabenen Herrn, tief gebeugt, in großer Ehrfurcht in ihren Herzen. Der Erzengel Gabriel schüttelte nun zu Beginn der Tagung kräftig eine Glocke, bat um Ruhe, und erklärte. Der liebe Gott habe ihm die Leitung dieser Konferenz anvertraut, weil er den Menschen als Überbringer guter Nachrichten schon seit vielen Jahren bekannt sei. Die Tagesordnung umfasste nur einen wichtigen Punkt:

Eine gewisse Eleonore feierte heute zusammen mit ihren Freunden im höheren Lebensalter ihren Geburtstag. Das war an sich, wenn man bedachte, dass auch alle anderen Menschen auf Erden älter werden, nichts Außergewöhnliches. Die Heiligste Dreifaltigkeit hatte aber in ihrer unergründlichen Weisheit bemerkt, dass es sich -und Gabriel hüstelte ein wenig- bei der Jubilarin um einen besonderen Geburtstag handelte. Er hüstelte noch einmal, als gehe es in diesem Fall um keine ganz einfache Angelegenheit. Viele Menschen, erklärte der Erzengel, verhielten sich manchmal seltsam: Sie wollten zwar nach dem Tod schon in den Himmel kommen; was man auch beim frommen Leben der Jubilarin, in ihrem hohen Alter vermuten könnte. Es habe jedoch immer wieder Menschen gegeben, die mehr daran interessiert waren, lieber noch länger auf Erden Leben zu können. In derart verzwickten Situationen sei es bislang selbst Engeln schwer gefallen, die Menschen zu verstehen, und sie in geeigneter Weise zu trösten. Daher habe er beschlossen, mit einigen Schutzengeln zu überlegen, wie sie in solchen Situationen handeln sollten.

Ein Raunen ging durch die Versammlung. Die Engel steckten ihre Köpfe zusammen, und tauschten unter einander ihre Ansichten zur anstehenden Frage aus. Die Mienen einiger Engel, die zu Beginn der Konferenz unsicher waren, was sie erwartete, hellten sich nun auf, als ob ihnen eine Last abgenommen würde. Ein Engel ergriff das Wort und sagte: „Wir fanden schon oft gemeinsam Wege, um Menschen bei schwierigen Lebensaufgaben beizustehen, und sie zu trösten. Es gehörte ja zur Aufgabe der Engel, Menschen, gerade wenn es für sie um Leben und Tod geht, zu begleiten“. Der Erzengel Gabriel bestätigte diesen Vortrag durch ein Kopfnicken, und forderte alle Engel auf, jetzt hierzu mutig ihre Meinung und Vorschläge in die Diskussion einzubringen.

Schon nach wenigen Minuten meldete sich ein anderer Engel zu Wort und schlug vor: „Wir schmuggeln uns einfach unerkannt unter die anwesenden Gäste, oder noch besser, wir schlüpfen in sie hinein“. Das sei eine altbekannte Methode. Dann, so fuhr er fort: „vermuteten die Menschen erfahrungsgemäß selten, dass bereits Schutzengel zu ihrer Hilfe am Werk waren“. Wenn auf Erden Feste gefeiert wurden, seien sie übrigens auch immer gern dabei gewesen. Kräftiger Beifall erhob sich, und auch der Erzengel Gabriel lächelte zustimmend. „Die Idee, in die Rolle der Freunde zu schlüpfen, die Eleonore schon lange kannte, fände er gut“, äußerte ein anderer Schutzengel. Und ein weiterer sagte: „Tröstende Worte aus dem Munde der ihr vertrauten Freunde, lehnte Eleonore bisher selten ab“. Da wir Engel schon oft, unerkannt, anderen Menschen bei schwierigen Aufgaben halfen, sollte es uns nicht schwer fallen, auch der Jubilarin an ihrem „schmerzlichen Geburtstag“ beizustehen, und sie zu trösten. Prompt meldete sich der kleinste Engel zu Wort, der schon oft übersehen wurde. Der Erzengel Gabriel erteilte ihm das Wort und sagte: „Wir würden gern Deinen Vorschlag hören“. Stolz wedelte der kleine Engel mit den Flügeln, wirkte so ein wenig größer, und schlug vor: Nun, ich würde Eleonore sagen: „Wenn ich so an Dir rauf und runter schaue, dann hast Du Dich in den Jahren, die Dir geschenkt wurden, ganz gut gehalten. Und Heiner, Dein Mann, der Dich bisher unterstützte, wird Dir immer beistehen, damit Du ihm, Deiner Familie, und Deinen Freunden auch weiter so erhalten bleibst“. Ein anderer Engel meldete sich hierauf zu Wort und fügte hinzu: „In der heutigen Zeit, in der man auf Erden die Bedeutung der Familie für das Wohl der Menschen oft unterschätzt, war es aller Ehren wert, dass die Jubilarin und Ihr Mann, einem Sohn und zwei Töchtern zu einem selbständigen Leben, und ihren Enkeln zur Geborgenheit in einem Elternhaus verholfen haben“. Ich würde Eleonore sagen, betonte ein weiterer Schutzengel: „Immer wenn Du Kummer hattest, stand ich, so wie jetzt, unerkannt an Deiner Seite, bereit Dir zu helfen, falls Du Dir selbst nicht helfen konntest. Das eine oder andere graue Haar, war aber mit der Zeit beim besten Willen nicht zu vermeiden. Gegen andere altersbedingte Beschwerden halfen Dir auch Spaziergänge, leichte Gartenarbeit und die Pflege von Blumen und Büschen. „Ach“, sagte ein weiterer Engel -und wischte sich eine Träne des Mitgefühls aus den Augen- als er daran dachte, dass Eleonore in den letzten Wochen wegen ihrer Halsschmerzen nicht singen konnte. Er fuhr fort und sagte: „Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es war, da meine Stimme versagte. Neulich blieb mir die Kritik im Halse stecken, als ich dem Dirigenten unseres himmlischen Chores einmal wütend widersprechen wollte. Vor Tagen sah ich Dich, liebe Eleonore, aber lachend und beschwingt, mit Deinen Freundinnen wandern, und dachte mir dabei, Deine momentan nicht vorhandene Stimme, habe sich Deines Körpers bemächtigt, und breite sich als Schwingungen in Deinem leichten Gang aus. Hatte Dir dieses fröhliche Gehen mit vertrauten Menschen im Grunde genommen nicht mehr bedeutet, als der Ärger über Deine strapazierten Stimmbänder? Ganz zu schweigen davon, dass es in der Geschichte der Menschen auch schon wunderbare Heilungen gegeben hat.“ „Ich würde Eleonore an ihre verständnisvollen Nachbarn und Freunde, und an das bekannte Gasthaus in der Nähe erinnern, in dem alles geboten wird, was Leib und Seele zusammen hältt, um dort ein schönes Geburtstagsfest feiern zu können“, bemerkte ein anderer Engel. Er fügte hinzu: „Sollten jenseits der Lebensmitte graue Haare wachsen, dann stünden am Ort Frisöre bereit, um sie in jede gewünschte Farbe und Form zu bringen“. Die Jubilarin möge doch nur ihre gleichaltrigen Freunde und Nachbarn betrachten, um zu sehen, dass sie ähnliche Hilfen in Anspruch nahmen. Ein weiterer Engel verstieg sich sogar in die Poesie, um Eleonore über die Altershürde zu geleiten, und sagte zu ihr: „Drücken die Pfunde, lauf eine Runde. Quälen die Jahre, färbe die Haare. Zu langem Leben wünschen wir Segen. Höre beim Gläser-Klingen uns liebe Englein singen“. Der Erzengel Gabriel lachte, klatschte in die Hände, und sagte: „Das habt Ihr Engel gut gemacht!“ Ich lege das Glück in Eure Hände, und die Beratung war zu Ende.

Anbetung

Geborgen im Glauben Hoffen und Lieben.Herr unser Gott, der DU vor aller Zeit, in unserer Zeit, und von Ewigkeit zu Ewigkeit der „ICH BIN DER ICH BIN“ bist, wir verneigen uns in Demut und Ehrfurcht vor Dir und bekennen DICH durch DEINE Gnade, als unseren Schöpfer mit allen Werken aus DEINER Hand.

Heilig, heilig, heilig bist DU unser aller Vater und geheiligt werde immerdar DEIN über alles erhabener Name.

Lass DEIN Reich der Wahrheit, Gerechtigkeit, und des Friedens, immer wieder neu bei uns ankommen, und hilf uns, dass wir DIR und einander in Treue dienen, damit DEIN Wille auf Erden wie im Himmel
geschehe.

Gib uns das tägliche Brot DEINER GÜTE LIEBE und BARMHERZIGKEIT, damit unser Hunger und Durst nach DIR gestillt werde, und lass uns alle DEINE Gaben mit einander redlich teilen.

Vergib o Gott unsere Schuld seid Menschen Gedenken, und ermutige uns, dass auch wir durch den Tod Deines Sohnes, unseres Herrn und Meisters, die Vergebung annehmen, und als Auferstandene im Herrn,  allen Menschen in DEINEM Namen vergeben.

Guter Gott, lass nicht zu, dass wir Deine Fürsorge und Liebe missachten. und in Versuchung geraten, uns als DEIN auserwähltes Volk, fremden Göttern und Götzen unserer Zeit zuwenden, sondern erlöse uns von allen Übeln des Leibes und der Seele.

Denn DEIN ist alle Macht und Kraft und Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen

Geborgen in der Kirche
Geborgen im Glauben Hoffen und Lieben.

S alti Bruckeschtuck

O Du mi lieb´ s alt´s Bruckeschtuck
Du führsch mi in Gedanke zruck
und fangsch ganz lieslig a zverzelle
vo alte Zitte Burg und Wälle

Ganz schtill und friedli wird´ s um mi,
es könnt gar niene schöner si
und d´Sunne Welle und die Rueh
und Wort um Wort vo Dir dezue

Gell hesch scho bessri Zitte cha
und schtosch jetz halt so nebe dra
de wötsch am liebschte wieder zruck
an alte Platz, lieb´ s Bruckeschtuck

De Altetail de fallt dr schwer
doch los i halt die hoch in Ehr
Gang lueg halt nit so trurig dri
i will e wengeli bi dr si und
schwiege lose und verwiele
und luege wie dört Kinder spiele

Und bin i furt und hesch´s recht schwer
und isch mi Platz am Bänkli leer
gell Bruckeschtuck dann ruefsch mer halt
und wenn i cha dann chum i  bald

Bruckeschtuck

 

 

 

 

 

Das Kreuz

Jeder Mensch erfährt im Leben unausweichlich sein eigenes Kreuz. Wir Christen vertrauen aber darauf, dass uns der Herr in allen Nöten beisteht, und uns im Heiligen Geist hilft, die Last zu tragen. Vielleicht möchte Gott im Kreuz und Leid nur die Hoffnung auf Hilfe durch IHN zum Leben erwecken. Ich kann mir Gott unseren Herrn, der Seine Schöpfung für gut befindet, nur als „deus caritas est“ vorstellen.  Mich erschreckt daher zutiefst, dass wir der Versuchung erliegen könnten, unser Kreuz, das uns mit Jesus Christus verbindet, zu verleugnen.  Dies wäre das reine Entsetzen, ein Abweichen von Gottes Wegen, um anderen Götzen zu dienen. Wohin uns die Anbetung fremder Götter nach „unserem Bild und Gleichnis“ führen kann, das ist in unseren Tagen auf vielfache Weise zu beobachten. Scheint doch der Tanz ums goldene Kalb, die Verweltlichung und Abkehr der Menschen von Gott allgegenwärtig. Wir können das uns auferlegte Kreuz im Zerbrechen von Beziehungen, bei gegenseitiger Entwürdigung, in Leid, Elend und den Grenzen unserer Hilfen im Alltag, hautnah erleben. Wie wohl tut es dann, wenn Menschen bei einander wohnend, sich die Hand reichen, das Mögliche unternehmen, sich gegenseitig trösten, und Gott in unser Not, um Hilfe und Erbarmen anrufen. Wie nötig ist im Leid auch ein tröstendes Wort, die bergende Hand oder ein verständnisvolles Schweigen. Dass auf diese Weise manchmal ein Stück Himmel auf Erden, aufleuchten kann, durfte ich in der Arbeit als Psychotherapeut und in vielen Begegnungen mit Menschen erfahren.

Einander beim Lasttragen zu helfen, ist aber für uns Christen noch nicht die ganze Wahrheit. Denn aus allem Scheitern und Leiden erwächst immer wieder neue Hoffnung, Vertrauen und Liebe zu einander und zu Gott unserem Vater. Er vermag in uns Barmherzigkeit, Mitleid und Hilfsbereitschaft zu erwecken, deren es bedarf, um Sein Reich des Friedens aufzubauen. Unser Herr und Meister Jesus Christus geht uns auf diesem Weg voran, und lehrt uns, IHM vertrauensvoll,  mit unserem Kreuz zu folgen. Dabei kann es jedoch geschehen dass, wir manchmal mehr unser eigenes und nicht so sehr Jesu und Gottes Leid sehen und beklagen. Wer aber vermag zu ermessen, was unser Herr an physischer  Gewalt bei Seiner Kreuzigung, und durch die Ablehnung Seiner Liebe und Sendung, für uns gelitten hat? Wie sehr muss Gott, unser Vater, menschlich gesprochen, immer wieder leiden, wenn wir IHM die kalte Schulter zeigen, als müssten wir einen Störenfried aus unserem Leben beseitigen. Gott aber lässt trotz allem nicht ab von Seiner Liebe. Mit offenen Armen geht er immer wieder auf uns zu, oder trägt uns, wie verirrte Schafe, auf Seinen Schultern ins Reich des Friedens zurück.

Das Kreuz und Leid in unserem Leben erinnert uns immer wieder daran, wie nötig wir den Herrgott brauchen. Lassen wir daher vom göttlichen Winzer die ungeordnete Strebungen in uns beschneiden, damit der wahre Gott, der Gegenwärtige, uns im Kreuz und der Auferstehung Seines Sohnes begegnen, und im Heiligen Geist trösten, beleben und stärken kann. Aller Willkür und dem Spott ausgeliefert, fragt uns der Herr vom Kreuz herab, ist einer da, der Mitleid mit mir hat. Ich sage: Ja mein Herr und mein Gott „ adsum“. Es hat mich immer erschüttert, wenn Menschen DIR o Gott die kalte Schulter zeigten, und einander Leid zufügten. Herr erbarme DICH meiner,  erbarme Dich unser. Wie von fern höre ich die Worte „heute noch wirst Du mit mir im Paradiese sein“. Lassen wir Kreuzträger diese tröstenden Worte Jesu tief in unsere geschundenen Herzen dringen.

Bleiben Sie im Segen!

Ihr Franz Schwald aus Oppenweiler

Das Kreuz der Erlösung

 

 

Drei Kerzen

Drei Kerzen Vater Sohn
und Geist geweiht ein
Gotteszeichen in der Zeit

Sie mögen brennen
schweigend ein
verglühend Wort
Licht an heiligem Ort

Wie Wetterleuchten
eine Spur in Dunkelheit
drei kleine Kerzen nur
Gott preisend zum Geleit

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