Rhyfälde und Basel

I mine alde Dage
mues i no alle sage
i kenn e feini Schtadt
am Rhy di isch mer
Heimet g´si alli
Mensche un die
Brugg kömme in
mi Läbe z´rugg

Rhyfälde isch e
Doppelschtadt
un Basel isch nit
wit g´rad isch
mer´s wider
übercho isch
des nit glatt
i mag si halt
au z´dritt

Ansicht von Rheinfelden(Schweiz)

 

 

Die Spur

Worte
kommen
leicht
daher

Manche aber
Abgrund
schwer

Wurzeln in
geahnten
Tiefen

Tasten an
den Saum
der Zeit

Boten
aus der
Ewigkeit

Wort Gottes segne uns

 

 

 

 

 

Über Wahrheit

Vom Heiligen Thomas stammt der Wahrheitsbegriff: „ veritas est adaequatio intellectus ad rem“ – Wahrheit ist Anpassung der  Erkenntnis an die Sache. Manchmal braucht es seine Zeit, bis sich der Kern einer solchen theologischen Aussage wieder so aus dem verdunkelnden Meinungsstreit heraus schält, dass er sich dem wachen Bewusstsein der Gläubigen neu zu erschließen vermag. So ging es auch mir. Längere Zeit legte auch ich, dem modernen Verständnis folgend, die philosophisch und theologisch begründete Aussage des Heiligen Thomas, dass „Wahrheit  eine Anpassung des Erkennens an die Sache“ sei, als überflüssig zur Seite. Die alte Pilatusfrage aber, „was ist Wahrheit“ behauptete sich hartnäckig und ließ sich nicht so leicht entsorgen. Sie tauchte aus der Dunkelheit der Verdrängung immer wieder auf.

Seit meiner Pensionierung vor Jahren und dem dadurch gewonnenen Freiraum, bin ich Erfahrungen auf der Spur, die mir zunehmend gestatten, mein eigenes Fühlen, Denken und Urteilen zu gebrauchen, um der drängenden Suche nach Wahrheit, Weg und Leben folgend, auch philosophisch-theologische Aussagen auf ihre Tauglichkeit für uns heute zu prüfen. Dadurch kam es zu einer Veränderung meines Verhaltens und der Einstellungen zur Welt im Ganzen, die mich immer mehr ins Staunen versetzte. Ich erlebte mich in diesem Prozess  zunehmend wie ein Geführter, der sich einer notwendigen Aufgabe nicht mehr entziehen durfte. Die Realität von Gut und Böse, Krieg und Frieden, Schuld und Sühne, Leben und Tod, die Sorge um die ökologischen, kulturellen und religiösen Daseinbedingungen der Menschen, verlangten meine Antwort.  Der entscheidenden Frage, warum es mich und alles Seiende gibt und der Erkenntnis, dass es in mir eine empirisch nicht zu erklärende Liebe zur Einheit und Vielfaltaller Phänomene im Mikro- und Makrokosmos gibt, konnte ich nicht mehr ausweichen.

Diese Frage führte mich wieder in die Nähe der Erkenntnis des Heiligen Thomas, der die Meinung vertrat, dass Wahrheit sich in einem Prozess der Anpassung von Erkenntnis an die Sache, an das schon Da-Seinde ereignet. Es mag unseren Hochmut, selbst alles machen zu können zwar kränken, kann uns aber auch entlasten, wenn die widerständigen Dinge sich letztlich unserem erkennenden Zugriff in gewisser Weise entziehen. Wir erschaffen sie ja nicht auch wenn wir durchaus in der Lage sind, bereits Vorhandenes umzugestalten. Dem liebenden Blick gläubiger Erkenntnis erschließt sich aber darüber hinaus in allen Dingen eine ihnen eignende Überfülle, die auf einen  Schöpfer verweist. Nun wurde mir immer klarer, warum ich mein und aller Leben, die Einheit und Vielfalt, Gott und die Welt unbedingt liebe. Ich bemerkte in der Folge, wie sehr diese Erkenntnis mit meinen innersten Bedürfnissen übereinstimmte und mich zu einem lebendigeren Bezug zu Menschen und Dingen führte. Pascal verweist in ähnlichem Zusammenhang sinngemäß darauf, dass unser Herz, die personale Mitte unserer selbst, seine eigenen Gründe hat. Vernunft Glauben und Liebe müssen daher keine unversöhnlichen Gegensätze sein. Sie können als treibende und steuernde Kraft der in uns wirkenden und gestaltenden Gottebenbildlichkeit verstanden werden. Wohl den Menschen, die in Frieden mit sich, der Welt und allen Geschaffenen im Hause Gottes wohnen dürfen.

Mein Staunen über all diese Dinge führte mich erneut zu den erhellenden Worten des Heiligen Thomas „veritas est adaequatio intellectus ad rem“. Ich erkannte aber nun die zeitlos wahre Botschaft die sie enthalten. Ebenso klar wurde mir, dass wir die Dinge in ihrer Eigenart und Überfülle nur erkennen und lieben können, weil Gott der die Liebe ist, mit uns und durch uns  liebt. Welch ein großes Wunder. Wer es fassen kann, der fasse es! Wie ein Paukenschlag zur Eröffnung der Symphonie des Himmels berührt uns die Nähe Gottes, Seine Gegenwart, „die Fleischwerdung des Wortes“ in all Seinen Werken. Die ewige Wahrheit, die wir suchen, ist eben auch in den einfachsten Dingen der Welt verborgen. Glücklich der Mensch, dem diese Handschrift Gottes aufgeht.

Gleichzeitig trat aber auch eine andere Erfahrung aus der Dunkelheit menschlicher Not, Angst und Zweifelns ins tröstliche Licht. Etwas noch viel Erhabeneres, nämlich die erschütternde Begegnung mit Gott selbst, dem DREIFALTIGEN, dem BARMHERZIGEN dem DEUS SEMPER MAIOR, dem immer GRÖSSEREN, der durch nichts zu beseitigen ist, dem VATER, der uns in Seinen offenen Armen bergen will. Alles in uns drängt nach IHM, das ist auch Teil der Wahrheit unseres Lebens. Es gibt demnach auch eine Annäherung menschlichen Erkennens an den Gott in uns, um uns und über uns, eine „adaequatio hominis ad deum“. Im Menschensohn, im wehrlosen Kind in der Krippe, wirbt ER, der Herr, um unsere Liebe. Die in uns allezeit begleitende Sehnsucht nach Glück und Frieden soll sich immer wieder neu erfüllen. Der Aussage des Heiligen Thomas füge ich daher beglückt hinzu: “veritas est adaequatio intellectus et sensus ad deum“. Die Wahrheit ist Anpassung des Erkennens und Fühlens an Gottes Gegenwart.

Herr, von dem alles Gute kommt, verwandle das was wir sind und haben in eine Gabe. Lasse DU, dem wir immer schon gehören, nicht zu, dass wir Dich je verfehlen. Deine Worte mögen so in uns Fleisch werden, dass wir Menschen nicht all zu sehr erschrecken, wenn wir miteinander darüber reden.

Herr Jesus Christus Weg Wahrheit und Leben

 

 

Zur Nacht

Feine zarte Grillenstimmen
füllen diese Nacht und ein
heiterer Sommerabend
entfaltet seine Pracht

Verführerische reife
Düfte Erdenschwere Lust
mischen sich im Abendsegen
weiten Sinn und Brust

Tausend emsige Mücklein
wiegen sich im Licht und
im Spiel von Teil und Ganzem
schwindet jede Pflicht

Weit hinaus und wie im
Flug eilt das Herz ins Land
lässt sich nieder bei den
Dingen wiegt sie in der Hand

Gottesklage

Mein Gott, mein Gott! Mit diesem Klageruf habe ich schon oft in belastenden Situationen, in denen mich tiefe Not, Angst und Trauer erfüllte, um Hilfe gefleht. Es fällt ja manchmal sehr schwer, das eigene Schicksal zu beklagen; vor allem in Situationen, in denen uns Gott ach so fern erscheint. Dann sind Texte der Heiligen Schrift, wie die Geschichte von Hiob, die Klagepsalmen bis hin zum Schrei Jesu “Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen” ermutigend, den  eigenen Kummer auszusprechen, und Hilfe zu erbitten. Dürfen wir doch im Glauben gewiss sein, dass unser Vater im Himmel uns nicht verlässt, wenn Trauer, Enttäuschungen und Einsamkeit uns bedrücken. Umso schmerzlicher ist es, dass auch ich manchmal in Stunden tiefer Betroffenheit nicht wagte, Gott meine Not zu klagen. Die Texte der Bachkantate “Ich hatte viel Bekümmernis”,berührten und halfen mir sehr das Schweigen zu brechen:

Viel zu selten gelang es, über meinen Kummer zu reden. Die Scheu vor dem erhabenen Gott und mangelndes Vertrauen in die Liebe, verschlossen mir den Mund. Heute aber, sicherer geworden, Gott nicht durch Klagen betrüben zu können, kann ich getrost über unsere Not, Angst und Trauer sprechen. Guter Herr, ich beklage nicht nur die eigenen schweren Stunden, sondern auch das entsetzliche Leid, das Menschen sich in unseren Tagen zufügen. Zutiefst erschüttert bin ich, wenn wir von vertrauten Personen bei deren Tod Abschied nehmen müssen. Ebenso schwer ist es zu erleben, dass auch Weggefährten von uns leiden müssen. Wie alle Menschen trage auch ich schwer an der Bürde, gegen alle Hoffnungslosigkeit zu hoffen, trotz erfahrener Lieblosigkeit zu lieben, und unter Schuld und Versagen zu leiden

O Gott, wir können selbst unseren erwachsenen Kindern nur noch wenig helfen, müssen sie ihrem eigenen Schicksal überlassen und erkennen, dass es ihnen wahrscheinlich nicht anders ergehen wird als uns, ihren Eltern. Manchmal bedrückt die eigene Not und das übermächtige Leid auf Erden so sehr, dass Worte versagen und ich verstummend frage, wo bleibst Du Herr? Heute aber will ich nicht darüber schweigen, dass mit jedem Atemzug, der uns am Leben erhält, auch Kummer verbunden ist. Mein Herz, verwundet, die Seele erschüttert, klage ich, warum nur lässt Gott all das Leiden zu? Wer aber, wenn nicht Du, unser allmächtiger Vater, kann unsere Schreie hören?

Herr und Gott, im Glauben dürfen wir daher gewiss sein, dass Du alles kennst und fühlst, was uns Menschen und Deine Schöpfung tief bekümmert. Daher dürfen wir Dir ohne Scham unsere Not den Schmerz und die Trauer anvertrauen. Lass unseren Aufschrei zur Bitte, um Trost und Beistand im Heiligen Geist werden und erhalte in uns  das Vertrauen in Deine Hilfe. Lass uns auch angesichts Deiner Güte, die nimmt und gibt, nicht undankbar sein. Ja Herr, im Glauben an Deinen Sohn, der alle Not und den Tod überwunden hat, möge uns die österliche Freude mit allem Nötigen beleben, und Seine liebende Nähe erfahren lassen.

In der Feier der Osternacht erneuern wir unser Taufversprechen. Auch Erinnerungen an die erste Heilige Kommunion, die Firmung und unser Leben in und mit der Kirche werden wach. Es gab ja so viele gnadenhaft erfüllte Momente im Glauben, in denen ich mich in Gottes Nähe geborgen und glücklich fühlen durfte. Und auch jetzt beim Schreiben meines “Klagepsalms” spüre ich Seinen Trost. Es ist wie ein klagloses Erwachen aus der Erdenschwere und das Eintauchen in den Himmel Seines Schutzes und Beistandes.

Gottesmutter, so rufen wir im Monat Mai, bitte für uns! Es klingen die Worte eines vorbildlichen Priesters aus meiner Jugendzeit in mir nach: “Marienkinder gehen nicht verloren”. Du, o Mutter der Christenheit, hast ja in Deinem Sohn auch mein Leid und das Leiden aller meiner Brüder und Schwestern, dem Dreifaltigen Gott geweiht. Wie oft habe ich Dir unter Tränen meine Not und die Nöte aller Menschen anvertraut.  Mit dem Rosenkranz in den Händen rufe ich zu Dir um Fürsprache bei Gott. Der gütige Herr möge mich und die gesamte Christenheit und alle Menschen vor Unheil bewahren.

Maria mit dem Kinde lieb uns allen Deinen Segen gib.

 

 

 

Das Herz

Das Herz sucht
nach Orten die
Brücken bauen
über die wir uns
zu gehen trauen

Der Liebe und
Freundschaft
eigene Worte
drängen durch
die enge Pforte

Diese Schätze sind
ein Zeichen dass
Hass und Feindschaft
weichen

Wenn wir uns
dann die Hände
geben und tief
in die Augen sehen

Kann Glaube
Hoffnung Liebe
sich erhebend
als Osterfreude
auferstehen

Der Herr ist wahrhaft azferstanden
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