Taufe leben

Wir sind andächtig in der Kirche versammelt, und feiern mit unserem geschätzten, aufrechten, manchmal auch kantigen Priester die Heilige Messe. Er ist über die Pfarrgemeinde hinaus, als ein im alten und neuen Testament beheimateter, exzellenter und engagierter Prediger und Exeget bekannt. Heute sind wir Zeugen, wie er mit Behutsamkeit und sichtlicher Freude, ein kleines Kind in die Gemeinschaft der Katholischen Kirche aufnimmt, und uns an die eigene Taufe erinnert. Weder der Priester noch wir Gläubigen können aber in diesem Augenblick ahnen, dass er tags darauf sterben würde. Noch heute fehlt uns dieser „gute Hirte“ und hinterlässt eine schmerzliche Lücke, denn es war immer tröstlich, mit ihm zusammen beten zu dürfen. Die Beauftragten unserer Seelsorgeeinheit sind sehr bemüht, den herben Verlust auszugleichen. Wie erhebend ist es daher in dieser Lage für uns zu wissen, dass wir auch nach dem Tod des Priesters, in der Fürbitte bei Gott miteinander verbunden sind. Gott möge sein Wirken segnen, und ihn für alle Mühen reichlich belohnen! Gott sei Dank führt das christliche Dasein über den Tod hinaus ins österliche, ewige Leben. Dieser in Gott begründeten Hoffnung dürfen der Täufling und wir alle gewiss sein. Voll Vertrauen und Dankbarkeit feiern wir daher die Vollendung dieses priesterlichen Lebens in der ewigen Liebe bei Gott. Der Tod vorbildlicher Menschen ist für uns alle aber auch immer wieder Anlass, darüber nachzudenken, wie wir selbst die entstandene Lücke füllen können? Im Blick auf das Leben und Sterben Jesu, SEINE Jünger, die Gottesmutter und viele Glaubenszeugen, können wir recht deutlich erkennen, was nun bis zu unserer letzten Stunde unsere Berufung ist: Obwohl ich mich nicht mehr genau daran erinnere, bin ich sicher, dass auch ich vor vielen Jahren in der St. Josefskirche in Rheinfelden unter Zeugen getauft, und in die Katholische Kirche aufgenommen wurde. Jahr für Jahr erinnert uns der Priester in der feierlichen Liturgie der Osternacht an unsere Taufe und fordert uns auf, allen satanischen Verführungen zu wiedersagen. Auch in jedem Vaterunser bitten wir Gott, uns nicht in Versuchung zu führen und von allem Bösen zu erlösen. Ich muss allerdings gestehen, dass es seine Zeit brauchte, um eine Ahnung davon zu bekommen, was diese Zusage für uns Christen bedeutet. Heute kann ich erheblich mehr als früher erkennen, dass es dabei um das „Ja“ zu GOTT und SEINE ewig glückselige Liebe, oder um das „Nein“, die Entscheidung gegen IHN, die Hölle der Gottferne geht.

Auch wenn wir heute im Kirchenjahr nicht Osternacht feiern, drängt es mich, unser und mein Taufversprechen vor aller Welt, unserem Papst, den Bischöfen, Priestern, Diakonen, und allen Gläubigen, zu erneuern. Dem DREIFALTIGEN aber zugleich für SEINE lebenslange Liebe und Führung im HEILIGEN GEIST zu danken und IHN zu bitten, uns auch in Zukunft vor allem Übel zu bewahren, und zum Guten zu ermutigen. Könnte es sein, dass auch Sie diesen Wunsch ab und zu verspüren? Sollte unser Herrgott, wenn wir IHN gemeinsam bitten, nicht ein Einsehen haben und uns beistehen, wenn es darum geht, in unserem Hier und Heute allen satanischen Gestalten der Lüge, Verneinung und Verführung, im Namen des Vaters, des Sohnes und Heiligen Geistes zu widerstehen? Wir dürfen fest darauf vertrauen, dass uns GOTT, der die SEINEN so sehr liebt, uns im HEILIGEN GEIST all das Nötige gewährt, damit wir als lebendige Bausteine SEINER Kirche, für das Wohlergehen der Menschheit-Familie beten, und tatkräftig eintreten können. Dadurch würden wir auch genau dem Beispiel unseres heutigen Papstes Franziskus folgen, der mit einem schlichten Kreuz auf der Brust, seinem befreienden Lächeln, uns segnend voran geht. Werden wir daher nie müde, mit ihm unserem Herrn Jesus Christus zu folgen, der Weg, Wahrheit und Leben ist. Mögen wir IHM, dem Gottessohn, der uns einlädt, zu bitten, um zu empfangen, zu suchen, um zu finden, anzuklopfen, damit uns aufgetan wird, unsere Herzen nicht verschließen. Noch mehr, bitten wir IHN, unseren Erlöser, dass er uns, wenn wir dessen bedürfen, „gute Engel“ sende, damit sie den „Stein“ der Angst und des manchmal mangelnden Vertrauens von unseren Seelen wälzen, und wir nicht bei lebendigem Leib, wie getrennt von IHM, im eigenen Grab vermodern, sondern als „Auferweckte“, wie unser verstorbener Priester zu sagen pflegte, einander beistehen und einander, aber vor allem GOTT, das SEINE gönnen.

So trete ich im Geist, wenn Sie gestatten, mit Ihnen vor unser Familienkreuz, das Bild der Gottesmutter mit dem Kind, und die moderne Ikone in unserer Wohnung, in der ich, wie einst Franziskus, die schutzbedürftige Kirche erkenne. Schauen wir in schweren Stunden auf zum DREIFALTIGEN GOTT, und zu den vielen Menschen guten Willens, die vor, mit, und nach uns, auf manchmal steinigen Wegen zum letzten Ziel unterwegs waren und sind: Die Gottesmutter und mit ihr unzählige liebenswerte Frauen und Mütter, haben ihren Glauben durch ihr „fiat“ bezeugt. Auch Franz von Assisi, mein Namenspatron, hat uns vorgelebt, wie schön und liebenswert unsere Kirche sein kann. Der satanischen Gottferne aber gilt unser „Nein“! Dem hoch zu lobenden Herrn jedoch unser uneingeschränktes „Ja“! Guten, frohen Mut dazu! Ich bin sicher, der DREIFALTIGE GOTT liebt und braucht uns noch.

Mögest DU, geliebter Vater, Sohn und Heiliger Geist, der DU uns in der Taufe in DEIN ewiges Reich aufgenommen, und lebenslang in der Kirche begleitet hast, auch vor allem Bösen bewahren, wenn unsere Erdenzeit dereinst zu Ende geht. Gnädiger Gott, wandle unsere Furcht und Angst vor dem Tod, in Ehrfurcht zu DIR dem Geheimnis allen Lebens, Sterbens und Auferstehens. Hilf uns, DIR zu Liebe in unserem Tod und in der Auferstehung, alles loszulassen, was zum ewigen Leben bei DIR nicht mehr nötig ist, und von DIR, im Himmel Deiner EWIGEN Liebe, alles zu erwarten, was kein Auge je gesehen, DU aber denen bereitet hast, die DICH von Herzen lieben.

Geborgen in der Kirche
Geborgen im Glauben Hoffen und Lieben.

 

 

 

 

Mitnehmen

Ich nehme mit die vollen Tage euch
bunte Blumen und die Ähren schwer
die frohen Lieder und der Vögel singen
den weißen Strand und das bewegte Meer

Ich nehme mit Euch Freunde alle
Dich Kinderlachen und die fromme Mär
der Menschen Liebe und ihr Schaffen
des fernsten Bruders Glück und Ehr

Ich nehme mit euch wunderliche Dinge
den Berg, die Flur, das stille Tal das
gastlich Feuer und der Menschen Stimmen
der Liebe Lust der Trennung Qual.

Ich weck auch Dich aus Deinem Schlummer
Du Zaungast Herr Gevatter Tod
und nehme mit in meinen Kummer
der ganzen Schöpfung bittere Not

Ich nehme mit euch Unaussprechlichkeiten
Dich hehr Geheimnis meiner Hoffnung Licht,
Dich mächtig Wirken aller Zeiten
auch wenn mein armes Herze bricht

Ich nehme mit Euch alles und viel mehr
denn ohne Euch da wäre mein Himmel leer

Die Auferstehung der ewigen Liebe.

Jesu Sieg

DEIN Königsthron
ist ohne Pracht
DU teilst mit uns
des Grabes Nacht

DICH Sieger über
Todeswehen feiern
wir im Auferstehen

Als König der die
arme Welt liebend
in treuen Händen hält

Das Kreuz der Erlösung und Hoffnung

 

Geheimnisse

Lasset uns beten. Über alles geliebter Vater, unser Schöpfer, Sohn und Erlöser, Heiliger Geist, unser Beistand, DU bist in drei Personen, unser ewiger und einziger Gott und Herr, der Himmel und Erde, und das Universum DEINER Liebe erschaffen hat, und am Leben erhält. DICH verehren wir in allem, was DU Unerforschlicher bist als ewige Liebe, Erbarmen, Vergebung, Wahrheit Gerechtigkeit, Gegenwart, Huld, Güte, Heil und Segen, im Glauben Hoffen und Lieben. DEINE Sorge für uns erkennen wir im Geschenk unseres Lebens, und in allem, was DU erschaffen, für gut befunden, und uns zur Hege und Pflege anvertraut hast. Restlos alles, was wir sind und haben, unser ganzes Leben, verdanken wir allein DIR. DU hast DICH uns Menschen geoffenbart. In der Heiligen Schrift, im Evangelium, und im Dienst DEINER Kirche, schenkst DU uns alles, was zu einem Leben mit DIR nötig ist. DEINE Erhabenheit und Liebe zu uns und DEINER Schöpfung, übertrifft jedoch unendlich alle unsere Vorstellungen und Bilder. DEINE Liebe aber drängt und lässt uns dennoch nicht ruhen. Sie versucht unwiderstehlich, DICH Vater Sohn und Heiliger Geist zu lieben und zu ehren und erfährt ihre Grenze. Wir teilen diese Not, und das Erbarmen mit den Menschen aller Zeiten, und rufen zu DIR: Herr erbarme DICH unser, und stehe uns in DEINER Gnade bei, dass wir DICH, alle Menschen und Geschöpfe, mit ihren Geheimnissen lieben und ehren.

Das Kreuz der Erlösung und Hoffnung

 

 

 

Der dritte Himmel

Seit dem Besuch verschiedener Klöster in der Umgebung von Graz, wünschte ich mir, auch einmal das bekannte österreichische Kloster Heiligenkreuz im Wienerwald und die dort wirkenden Mönche kennen zu lernen. Eine Kostprobe dessen, was in diesem Kloster spirituell zu erwarten war, wurde mir zuteil, als ich vor einiger Zeit im Fernsehen zufällig den Vortrag eines Zisterziensers zu einem Text aus der Apostelgeschichte über die Bekehrung und Entrückung des Paulus in den „dritten Himmel“ miterleben konnte. Allein die Art und Weise wie der Referent auftrat, und seinen Worten, von eindrücklichen Gesten begleitet, engagiert und ehrfürchtig, Kraft und Bedeutung verlieh, ließ mich aufhorchen. Dies erst recht, als ich bemerkte, welchen Höhepunkt im reichen Leben des Völkerapostels der Pater aufgriff und auslegte. Denn er stellte die Paulus, bei dessen Bekehrung zutiefst erfüllende Gnade Gottes, so in die Mitte seiner Betrachtung und in unsere Zeit, dass auch die Hörer, im Blick auf die Erfahrung des Apostels, im Glauben Bestärkung, Trost und Hoffnung erleben konnten. Der Zisterzienser, dessen Name ich leider nicht erfahren konnte, bezog sich in seinem Beitrag auf folgende Stelle in der Apostelgeschichte:

Im 2. Brief an die Korinther 12, 1-10, spricht Paulus von Gesichten und Offenbarungen, die ihm zuteilwurden, und schrieb: „Ich weiß von einem Menschen in Christus, der wurde vor 14 Jahren – ob im Leib oder außerhalb des Leibes, weiß ich nicht, Gott weiß es – in den dritten Himmel entrückt, und von diesem Menschen weiß ich, ob er im Leibe oder außerhalb des Leibes war, Gott weiß es, dass er ins Paradies entrückt wurde, und unaussprechliche Worte hörte, die ein Mensch nicht aussprechen darf.“ Und weiter: „Darüber könnte ich mich rühmen, doch meiner selbst werde ich mich nicht rühmen, es sei denn meiner Schwachheiten“ Und in der Folge: „Deswegen habe ich dreimal den Herrn gebeten, ER möge doch von mir ablassen; aber Er sagte mir: Meine Gnade genügt Dir, die Kraft vollendet sich in der Schwachheit. Paulus berichtet hier von einem „mystischen Ereignis“ in seinem Glaubensleben, das ihn selbst in unaussprechlichen Worten zutiefst berührte. Worte, die ein Mensch nicht aussprechen darf, über die man eigentlich schweigen sollte. In die Reihe der Theologen und Exegeten, die sich dennoch, wegen der für unser aller Glauben bedeutsamen Erfahrung des Apostels, um ein Verständnis dieses Textes bemühte, reihte sich auch der Zisterzienser von Heiligenkreuz ein, dessen Vortrag ich hörte. Der Referent konzentrierte sich allerdings bei seiner Betrachtung weniger auf die ersten beiden Himmel, sondern fast ausschließlich auf die von Paulus bezeugte Entrückung in den „dritten Himmel“: Seiner Auslegung zufolge erlebt der Apostel bei einem bereits 14 Jahre zurück liegenden Ereignis, einen paradiesischen Zustand, der ihn, „einen Menschen in Christus“, so sprachlos werden ließ, als würden in einem derart mystischen Ereignis alle menschlichen Vorstellungen und Vermögen von Gott unendlich überboten. Paulus ist sich von da an zutiefst gewiss, dass der gnädige und barmherzige Gott, der ihm diesen Glauben und die damit verbundene Hoffnung und Liebe ins Herz gesenkt hat, auch dafür sorgen wird, dass ihn nichts mehr von der Liebe Christi trennen kann. Der Exeget Klaus Berger legt in seinem Kommentar zum Neuen Testament (2011, S.661) diese Erfahrung des Apostels als eine Entrückung aus, die Paulus bis zum dritten Himmel, in die höchste Höhe bzw. in die tiefste Tiefe führte. Denn nach etlichen damaligen Zeugnissen, gebe es nur drei, später mehrere Himmel. Ziel einer Entrückung sei Erkenntnis, hier das Hören unaussprechlicher Worte, die kein Mensch aussprechen darf. Vielleicht hatte Karl Rahner, bei seiner bekannten Prognose, dass der Christ der Zukunft ein Mystiker sei, ähnliche Erfahrungen der Glaubensgewissheit im Blick, wie sie dem Völkerapostel bei seiner Entrückung in den dritten Himmel zuteilwurden. Was muss aber in dieser Situation in Paulus vor gegangen sein, der wusste, wie sehr er früher gegen Gott und die Kirche wütete; der wie vom Blitz getroffen zu Boden fiel, als ihn die Gnade Gottes berührte. Und um wie viel mehr noch muss er außer sich geraten sein, als ihm klar wurde, dass Gott ihn nicht, wie befürchtet, für seine Vergehen verdammte, sondern mit unendlicher Liebe und Barmherzigkeit belohnte. Paulus muss nach der Deutung des Mönches von Heiligenkreuz, seine Entrückung in den „dritten Himmel“, an die Pforten des Paradieses, als ein ihn erschütterndes Eingreifen Gottes erlebt haben. Eine unerwartete, gleichzeitig zutiefst ersehnte Gnade, die ihn seiner selbst enthob, in der Liebe und Gewissheit Gottes sicherte, und ihn von der schrecklichen Angst, den Glauben verlieren zu können, befreite. Dies alles durch den Herrn, der ihm zusagte, dass Seine Gnade genüge, um sich in allen Schwächen und Leiden des Apostels als der Stärkere zu erweisen.

Paulus und alle mit ihm manchmal in den dritten Himmel entrückten Gläubigen, müssen nun ebenso nicht mehr fürchten, dass ihr in Gott begründeter Glaube, und die daraus folgende Hoffnung und Liebe, durch irgendeine innere oder äußere Macht zerstört werden könnte. Denn unser christlicher Glaube ist und bleibt ewiglich fest und sicher, ein unverdientes, reines Geschenk unseres Gottes, des barmherzigen Vaters, der uns um Seiner selbst willen, auf unserer Pilgerreise auf Erden und bis in den Himmel hinein, vor allem Übel gnädig bewahren will. Wir Christen dürfen uns daher unserer Schwäche und Hoffnung eingedenk, voll Vertrauen aus dem Staub der Erde erheben, und mit allen Engeln und Heiligen den dreifaltigen Gott dankbar loben und preisen. Er, der Herr, unser Gott, wird uns, wie den Apostel Paulus, stets mit allem Nötigen ausstatten, um im Glauben, in der Hoffnung und Liebe bleiben zu können. Wünschen wir uns darüber hinaus auch gegenseitig Momente der Entrückung in erfüllter Gottesbegegnung, aus der Sicherheit im Glauben, Hoffen und Lieben erwachsen kann, wie sie einst dem Apostel Paulus zuteilwurde; eine Freude über Gott, die dann in Frieden mit allen Menschen guten Willens aus uns heraus singt und betet:  Die Ehre sei dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist jetzt und in Ewigkeit!

 

 

 

 

 

 

 

 

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