Drei Kerzen

Drei Kerzen Vater
Sohn und Geist
geweiht ein
Gotteszeichen
in der Zeit

Sie mögen brennen
schweigend ein
verglühend Wort
Licht an einem
heiligen Ort

Wie Wetterleuchten
DEINE Spur in Dunkelheit
drei kleine Kerzen nur
DICH preisend zum Geleit

Drei Kerzen
Bild von PublicDomainPictures auf Pixabay.

Der Landpfarrer

Er hatte schon bessere Zeiten gesehen. An diesem etwas nebligen Regentag saß er in seiner kleinen Wohnung. Er hatte sie, seit er sich im Ruhestand befand, getrennt von Überflüssigem, bewusst bescheiden eingerichtet. Für seine umfangreiche, geliebte Bibliothek gab in seiner jetzigen Wohnung dafür ja auch keinen ausreichenden Platz. Er erinnerte sich an die Zeit, als er seine erste Stelle als Vikar antrat. Damals war er mit einem Herz voller Hoffnungen in den Dienst der Kirche getreten. Die aufregenden Zeiten, vor und nach der Priesterweihe, gehörten längst der Vergangenheit an. Es kam ihm aber ein Augenblick im Freiburger Münster in den Sinn, der ihn bis ins Mark seiner selbst berührte: Lang ausgestreckt, lag er neben den anderen Weihekandidaten vor dem Bischof. Hier auf dem wenig gepolsterten Boden fanden seine aufgeregten Sinne, die er von den Zehen bis in die Fingerspitzen wahrnahm, ein wenig Ruhe. Das auf der Erde fest gegründete Münster hatte ja schon Generationen angehender Priestern Halt gegeben. Und die Worte: „die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen – und adsum“ gingen ihm durch Kopf und Herz. Jetzt, in seiner vielleicht letzten Wohnung, erinnerte er sich an die Berührung mit dem Boden des Münster, die Mutter Kirche, und den Herrn, die ihn bis hierher getragen und geführt hatten. Er kam ein wenig zur Ruhe. Tief bewegt formten seine zitternden Lippen ähnlich wie damals das »adsum«. Im Rückblick und in der Vorausschau aber ein wenig anders als damals. Er schaute auf, zu dem ihm vertrauten Kreuz. Und er wusste, dieser Menschensohn, der so schändlich Endende, ER ist da, führt die Kirche, und begleitet jeden Menschen durch sein Kreuz zur Auferstehung. Mitten in seinem Fragen, löste sich in ihm österlicher Jubel in der Gewissheit im Glauben: „Tod wo ist Dein Stachel, Hölle wo ist Dein Sieg“.
Und er durchbetete wie so viele Male in seinem Leben sein „adsum“. Der Herr wird ihm, so wie der feste Grund dem Freiburger Münster Halt und Stand geben, und immer da sein, ihn wie die Kirche und die ganze Schöpfung tragen. Getröstet kann er sich sagen: Eigentlich bin ich mein ganzes Leben lang mit kleinem Gepäck gewandert. Ein guter Engel ist mir auf meinen Wegen beigestanden, hat mich im Gewissen geführt und vor dem schnöden Mammon, dem Tanz um das goldene Kalb, in allen Variationen bewahrt. Wenn er der König unserer Herzen alles aufgibt, uns bis zum letzten Blutstropfen liebt, segnet und in seinem Herzen birgt, Sein ADSUM aushaucht, ja was dann? Dann kann auch ich im Frieden mit IHM, mein kleines adsum leben und sagen: Da bin ich, mein Herr und mein Gott! Dir kann ich mich und alles anvertrauen und dessen gewiss sein, Du segnest meinen Ein- und Ausgang, mein Ruhen und Wachen, meine Brüder und Schwestern, die ganze Schöpfung, und den Weg Deiner Kirche durch die Zeit.

Die kleine Wohnung des Priesters war noch nicht ganz eingerichtet. Er schaute sich um, und fand, den schönsten Platz, für das aus Lindenholz gefertigte Kreuz aus Familienbesitz. Daneben hängte er ein Bild der Gottesmutter mit dem Jesuskind. Und es klang und jubelte in seinem Herzen: »Mutter sie Deinen Sohn, Sohn sieh Deine Mutter!« Wie die Musik tiefer als jedes Wort Empfindungen der Seele zum Tönen bringt, so klingen und singen die Marienlieder von Sehnsucht, Freude und Leid der Menschen. Ja es stimmt, dachte er, was ihm ein priesterlicher Freund weissagte: »Marienkinder gehen nicht verloren«. Erst ein wenig zaghaft, dann aber aus voller Kehle sang er wie so oft schon der Gottesmutter zu Ehren das Lied: »Gegrüßet seist Du Königin, o Maria«, und er sprach mit ihr sein „fiat“. Viel Inventar wollte er angesichts des leidenden Herrn in seiner Wohnung nicht dulden. Sein stets bereiter Schutzengel gab ihm aber den Rat, das Nötige nicht außer Acht zu lassen. Wer kann schon einem Schutzengel, zumal einem, der ihn so oft vor Schaden bewahrte, widersprechen? Oft hatte er sich unter seinem Schutz gegen alles Mögliche wirkungsvoll zur Wehr gesetzt. Vor seinem Schutzengel hatte er daher Respekt. Seine Zuwendung wollte er keineswegs verscherzen. So gab er wörtlich zu Protokoll: Ich weiß zwar nicht, wo Du Dich in diesem leeren Raum versteckst, sicher bin ich aber, dass Du nichts gegen Gottes Willen tust. So will ich denn Deinem Rat folgen, und mir die nötigen Gegenstände zur Einrichtung der Wohnung besorgen. Du kannst mich dann davor bewahren, dass ich dem auferstandenen Herrn eine zu dürftige Wohnung bereitstelle. Gelitten hat er auf Erden ja genug. Unter dieser Voraussetzung gelang es dem angehenden Ruheständler, sich maßvoll zu kasteien, ja noch mehr, sich darauf zu freuen dem Herrn und allen, die ihn besuchen wollten einen angenehmen Aufenthalt zu bereiten. Während seiner Dienstjahre gab es oft viele hilfreiche Hände, die dafür sorgten, dass er immer einen geeigneten Raum zur Verfügung hatte, in den er sich ab und zu zurückziehen konnte. Manchmal hatte er beide Augen zugedrückt, wenn er Wohnräume übernahm, die mehr dem Geschmack der Vorgänger und weniger den eigenen Wünsche entsprachen. Jetzt aber bestand ja die Möglichkeit, selbst darüber zu befinden, was in seiner Wohnung Platz finden sollte. Auf einmal regten sich seine kreativen Geister wieder. Er überlegte gar nicht mehr lange, und entschied sich, dem Rat seines Schutzengels, bei der der Einrichtung seiner Wohnung zu folgen. Es dauerte nicht lange und er gewöhnte sich an den Ruhestand und die Tatsache, dass er nun ungezwungener als während seiner Dienstzeit die Tag gestalten konnte, und nun wie die Benediktiner, nach eigener Wahl beten und arbeiten durfte. An Besucher, die ihm die „Klause“, sein neues Zuhause von Herzen gönnten, mangelte es ihm nicht. Dass er in einer ländlich geprägten Umgebung inmitten der Natur wohnen durfte, entsprach seinen bisherigen Erfahrungen und Gewohnheiten als Landpfarrer. Er konnte es mit der Zeit sogar mit seinem Gewissen vereinbaren, dass die Gäste sich in seiner Wohnung wohl fühlten und das sparsame Inventar bewunderten

Der Clown

Einige Lichter erlöschen im Zelt. Nur ein Scheinwerfer strahlt den roten Vorhang an. Charlie, der Clown, öffnet ihn vorsichtig einen Spalt, schließt ihn, und wiederholt das Spiel. Dann tritt er scheu vor den Vorhang, dreht sich verlegen hin und her und zupft nervös an den weißen Handschuhen, als ob er sich vor den im dunklen Zirkuszelt sitzenden Menschen fürchte. Unter einem bedauernden „Ohh“ des Publikums flüchtet er wieder, um danach im wiegenden Rhythmus eines langsamen Walzers, mit einer eleganten Geste, stolz seine imaginäre Geliebte, in die Manege zu führen. Der Scheinwerfer tastet die linkischen Bewegungen des Clowns ab, der nach einer werbenden Verbeugung, die Arme ausbreitet, um mit der unsichtbaren Partnerin zu tanzen. Sein roter Mund, verzieht sich zu einem zufriedenen, breiten Lächeln, als er nach anfänglichem Stolpern überrascht bemerkt, dass ihm einige Schritte im Takt der Musik gelingen. Stolz, geradezu selbstgefällig, führt er seine unsichtbare Partnerin am Arm zu einem Stuhl in der Manege und bedankt sich generös. Unter mehrfachem Augenzwinkern und einigen Kusshändchen, wendet er sich ihr noch einige Male zu.

Nun steht er, allein und verlegen, inmitten der geräumigen Manege. Der Lichtkegel des Scheinwerfers erfasst seine übergroßen, roten Schuhe, und gleitet an der schmächtigen Gestalt des Clown´s, empor, der in einer weiten, grün karierten Hose steckt. Die viel zu große, rot grün-blau gemusterte Jacke, reicht ihm bis zu den Knien. Ein weißer, smoking-ähnlicher Schalkragen, gibt den Blick auf ein weiß-rotes, gestreiftes Trikot frei. Am hageren, aus der Jacke herausragenden Hals des Clown´s, hängt schräg eine rote Schleife mit blauen Punkten. Jetzt steht er im vollen Licht, zupft sich verlegen an den weißen Handschuhen und blickt ab und zu Hilfe suchend zu seiner imaginären Geliebten. Im weiß geschminkten Gesicht mit dem roten Mund, den blau markierten Augen und der charakteristischen vierkantigen roten Nase, breitet sich immer mehr ein Lachen aus. Die Glatze mit dem spärlichen Haar-Rand und dem feschen roten Hütchen mit blauer Feder, wackelt im Takt mit. Das Publikum erkennt nun im vollen Licht des Scheinwerfers unter spontanem Beifall seinen Liebling. Die gleichzeitig eingeschaltete Beleuchtung verwirrt Charlie aber so, dass er erschrocken die Manege im Rückwärtsgang wieder verlassen will. Zum Glück bleibt er. Mit wenigen Gesten hat Charlie wieder einmal, die Herzen des zahlreichen Publikums gewonnen. Mit energischen Handbewegungen fordert er für sich einen Tisch und einen Stuhl. Es dauert eine ganze Weile, bis die in weinroter Kleidung, mit goldenen Knöpfen und Kordeln steckenden Helfer, ihre Aufgabe begreifen. Charlie fasst sich ab und zu ans Herz, faltet die Hände und strahlt, als die gewünschten Gegenstände vor ihm stehen.

Er betastet vorsichtig Tisch und Stuhl. Als ob er so etwas zum
ersten Mal sähe, prüft er umständlich deren Form und Standfestigkeit. Er setzt sich, zum Ergötzen des Publikums, sehr vorsichtig auf den Stuhl, immer prüfend, ob dieser nicht zusammenbrechen könne. Er probt nun spielerisch und vergnügt verschiedene Szenen durch: Zunächst sitzt er wie ein Lehrer hinter dem Tisch, der eine Schulklasse bei einer Klassenarbeit beaufsichtigt, dann wie ein Beamter am Schalter, der es mit seinen Pflichten sehr ernst nimmt. Er lehnt sich schließlich gemütlich zurück und scheint die Musik des Orchesters zu genießen. Plötzlich wirkt Charlie sehr besorgt, als ob er annähme, dass sein Publikum mit der bisherigen Vorstellung nicht zufrieden sein könne. Nach einer kurzen, nachdenklichen Pause, deutet er durch Gesten an, dass er drei Gefäße benötige. Die Zirkusdiener bringen, nachdem ihnen der Clown etwas ins Ohr flüsterte, drei durchsichtige Krüge mit
roter, gelber und blauer Seifenlauge und ein Glas, in dem verschiedene Röhrchen stecken. Die Musik spielt ganz leise. Charlie reibt sich vergnügt und zufrieden Hände und Bauch und beginnt mit den Röhrchen unterschiedlich große, farbige Luftballons auf zu blasen, die sich nach einiger Zeit von den Röhrchen trennen und von ihm mit zarten Gesten verabschiedet werden. Die vielen Kinder folgen staunend den Seifenblasen, die sich manchmal in Gruppen und dann wieder einzeln in die Luft erheben und sich einen Weg durchs Zirkuszelt bahnen. Jedes Mal, wenn eine Seifenblase an einem Seil, einer Tragestange oder am Zirkuszelt zerplatzt, ertönt ein bedauerndes „Ohh…“. Unter dem Beifall der Zuschauer und Kinder zaubert Charlie immer größere Seifenblasen, die rot-gelb-blau schimmern, aus den Röhrchen hervor. Er scheint glücklich bei seinem Spiel und klatscht mit dem Publikum in die Hände, wenn ihm schöne Gebilde gelingen.

Nun begibt sich Charlie zu seiner unsichtbaren Geliebten, setzt
sich zu ihr, streichelt sie, umarmt sie und gibt ihr mehrere Küsschen. Sie scheint wie das Publikum mit seinem Auftritt zufrieden zu sein. Ein Trommelwirbel setzt ein. Der Clown bläst als Hauptattraktion aus einem längeren Röhrchen unter zunehmendem Beifall eine Seifenblase auf, die so groß wird, dass sie die Verliebten wie in einem Haus umschließt. Charlie wirkt sehr traurig, als nach einem kräftigen Tusch des Orchesters, sein Traumhaus zerplatzt. Er verbeugte sich mit seiner unsichtbaren Geliebten, zeigt dem Publikum, die leeren Krüge, bekommt einen echten grünen Ballon zur Belohnung, und tanzt mit seiner imaginären Partnerin vergnügt aus der Manege heraus. Der nach einer kleinen Kunstpause einsetzende, rauschende Beifall des Publikums, will kein Ende nehmen. Alle übrigen Artisten, die ihre Künste am Trapez und Hochseil zeigten, die Löwen, Bären und
Elefanten vorführten, bekamen auch Beifall. Nichts aber hat die Kinder mehr begeistert, als der Clown Charlie, der einfach nur mit Seifenblasen spielte. Hinter dem roten Vorhang findet er ein ruhiges Plätzchen und träumt noch ein wenig dem Beifall und den Seifenblasen nach. Er wirkt glücklich und zufrieden. Ist es ihm doch wieder einmal gelungen, zusammen mit den anderen Künstlern, Artisten, den Tieren und vielen Helfern, seine geliebten Kinder und die Erwachsenen mit einem faszinierenden Programm zu begeistern. Schade, dass das Gastspiel, wie alles Schöne, so schnell zu Ende geht.

Kinderfreude

Bitte

Herr verrichte
DEIN Gebet in
uns damit wir
DEINEN Willen

Zum Wohl der
Brüder und
Schwestern
erfüllen

In der Liebe
zu DIR und
zu einander
stillt DEINE
Gnade

Die Sehnsucht
nach DIR gelobt
und gepriesen
seist DU hier
allezeit und
in Ewigkeit

Dankgebet

Mariengebet

Unter Deinen Schutz und Schirm
fliehen wir o heilige Gottesgebärerin.
Verschmähe nicht unser Gebet in
unseren Nöten, sondern erlöse uns
jederzeit von allen Gefahren, o Du
glorreiche und gebenedeite Jungfrau.
Unsere Frau unsere Mittlerin, unsere
Fürsprecherin. Versöhne uns mit
Deinem Sohne, empfiehl uns Deinem
Sohne, stelle uns vor Deinem Sohne
Amen

Maria mit dem Kinde lieb uns allen Deinen Segen gib.

Dem Ewigen

Aus tiefer Andacht des Schweigens und der Not aller Geschöpfe, wagen wir die Augen zu erheben, und DICH über alles geliebter Vater, Sohn und Heiliger Geist, den die Himmel und das Universum nicht fassen, zu bitten, uns beten zu lehren. DIR, unerforschlicher, ewig neuer Anfang allen Lebens und Betens, bekennen wir unsere, durch nichts anderes zu stillende Sehnsucht nach DIR. DU bist unser Schöpfer, und DIR allein verdanken wir in DEINEM ewigen „Ich bin der ich bin“, den immer neuen, schöpferischen Anfang allen SEINS. Ohne DICH, und DEINE unendlich gegenwärtige Liebe, existiert nichts. Bewahre uns, um DEINER Liebe und DEINES heiligen Namens willen davor, DICH mit DEINEN Werken zu verwechseln, die als Spuren auf DICH verweisen, und allem Bestand, Ordnung, Wert und Zeit gewähren. DU, über alles geliebter Vater, Sohn und Heiliger Geist, bist in uns, um uns und über uns, bis zum Ende der Zeit, und in DEINER Ewigkeit unsere wahre und einzige ewige Heimat.

Wir danken DIR für alle Spuren, die DU in uns, um uns und über uns, in das Universum DEINER Werke eingeschrieben hast. Nichts, Allmächtiger, Gegenwärtiger, Ewiger, ist ohne DICH, nicht einmal das „Nichts“. Entziehst DU Deine Existenz gewährende Gegenwart, fehlt uns das Licht und die Luft, zum Atmen und Leben. Nicht vorstellbar, aber manchmal in schrecklichen Stunden der Einsamkeit, ist eine Spur des Entsetzens, der Nacht des „Ohne DICH“ erfahrbar. DU aber, über alles Geliebter, bist auch dann noch unser Atem, unser Herzschlag und unser Schweigen in DIR. DEINE unendliche gegenwärtige Liebe, hat uns jedoch im Heiligen Geist aus Maria, DEINER Erwählten, DEINEN eingeborenen Sohn geschenkt. ER hat uns aus der Finsternis in das Licht SEINER Liebe zu DIR berufen, aus aller Not erlöst, und in SEINEM Leben, Tod und Auferstehen alles vollbracht, was wir nicht vermögen, aber DIR, der Quelle aller Heiligkeit und Herrlichkeit gebührt. In IHM, durch IHN und mit IHM, sind wir DEINE Söhne Töchter und Erben himmlischer Vater, und die geliebten Brüder und Schwestern DEINES Sohnes. In IHM, mit IHM und durch IHN den Eckstein, sind wir lebendige Bausteine der Kirche, im Heiligen Geist. Gottes Wohnung des Glaubens Hoffens und Liebens in der Zeit, der Ort und Hort der Verehrung, Andacht, Dankbarkeit, Einheit und Gemeinschaft, der Versöhnung des Betens Redens und Schweigens, des Trostes Heiles und Segens, in dem wir in Zeit und Ewigkeit, vor allem Bösen bewahrt sind.

Vater, Sohn und Heiliger Geist, verleihe DU meinen Armen Worten Segen und Heil, damit allen Menschen in Not und Gottferne unserer Zeit, Hoffnung erwache, dass Gottes ewiges Gebet der Liebe für uns, auch in ihnen die Dankbarkeit für alles was es gibt, zum Leben auferstehen kann. DEIN Gebet, Vater Sohn und Heiliger Geist, für alles was DU erschaffen und belebst, DU ewig junger gegenwärtiger Anfang, sei und bleibe in meinen Worten und in uns allen, die belebende Liebe und Sehnsucht nach DIR unsere Heimat in Zeit und Ewigkeit.

Im Kreuz ist Hoffnung Liebe Versöhnung und Erbarmen.

De Gotteswäg

O Gott i
zieh mi
Chäpli ab
un schwieg

Un bin ganz
g´wiß DU
hesch uns
lieb

Durch DICH
isch alles
schön un
ganz

DU bisch mi
Glück i bin
DI Edelstei un
DI Monstranz

DU mi vetrauti
Hand DU Gottes
Wort

Das Kreuz der Erlösung und Hoffnung

Der Kreuzweg

Ein in die Jahre gekommener Mensch hatte im Laufe seines Lebens viel erlebt, und mancherlei Leid erfahren. Wenn er sich umblickte, und er hatte klare Augen, konnte er erkennen, dass es den Anderen ähnlich ging. Das Herz wurde ihm schwer, wenn er sah, dass es weder ihm noch seinen Freunden möglich war, das Leid aus der Welt zu schaffen, so sehr sie sich dagegenstemmten. Wenn ihn dann manchmal der Kummer sehr niederdrückte, und ihm die Worte fehlten, um seinen Schmerz aus zu drücken, sank er, in sich gekrümmt, zu Boden und ließ seinen Tränen freien Lauf. Ohne es sich so recht eingestehen zu können, war er längst zu einem »Kreuzträger« geworden.

Eigentlich war er ein ganz normaler Mensch, sozusagen einer wie Du und ich. Mit der Zeit gelang es ihm aber immer weniger, seine Not zu leugnen. Er ließ sich aber auch von anderen Lebensgefährten, die ihren Wohlstand vorführten, als könne ihnen kein Haar gekrümmt werden, nicht mehr so leicht täuschen. Hatte er doch im Alltag und in seinem Beruf häufig erfahren, dass weder Reichtum, noch aufgeblähter Stolz, oder unentwegte Klage, die Menschen davor schützen können, Begrenztheit, Krankheit und Not, letztlich Kreuz und Tod zu erfahren. Der Mensch, von dem in dieser Geschichte die Rede ist, ist aber einer von uns allen. Wahrlich kein schlechter, eher ein besorgter, nachdenklicher Zeitgenosse. Es gibt nicht sonderlich viele davon. Aber alle geht es an, was er zu sagen hat. Er kauerte im Laufe der Zeit nicht mehr so oft in sich gekehrt am Boden. Nein! Dieser Mensch richtete sich immer wieder auf, schaute umher, öffnete den stummen Mund und wagte es, mit und für alle anderen Gefährten über ihre unabwendbare Not zu reden. Wenigstens klagen wollte er dürfen, wie unmenschlich schwer es manchmal war, das eigene Kreuz zu schultern und das der ganzen Menschheit mit zu tragen. Zu bekennen, dass Menschenkinder wahrlich keine Heroen, sondern bestenfalls Brüder und Schwestern sind, die im Gespräch mit einander Brücken der Liebe bauen. Manchmal saß er mit einigen von ihnen vor seinem Haus, und sie schwatzten über dies und das. Sie waren sich gut, und vertrauten einander ihre Freuden, Sorgen und Nöte an. Als hätten sie alle dasselbe Geschick und säßen zusammen in einem Boot, im Gespräch über die letzten Dinge. Kräftig rudernd, kamen sie aber nur wenig voran, hofften aber unentwegt auf günstige Winde, die ihnen helfen könnten, ihr ersehntes Ziel zu erreichen.

Die Erdenbürger hatten schon lange angestrengt über sich nachgedacht. Viele Bände ihrer Erfahrungen und ihres Wissens, füllten die Regale der Bibliotheken. Sie lernten manches Nützliche für ihr Leben miteinander und von einander. In vielen klugen Büchern wurde auch von den Vorfahren berichtet. Neben vielen Ereignissen war darin auch die Rede von der Geschlechterreihe der Menschheit, von Völkern, die kamen und gingen, von Herrschern und ihrem Kampf und Streit um die Macht. Der Mensch, um den es auch hier geht, wusste davon. Es war ihm klar, dass die meisten seiner Brüder und Schwestern, wie alles Lebendige und auch er, lieber leben als sterben wollten. Aber es dauerte einige Zeit, bis ihm ein Licht auf ging und er redlicherweise zulassen konnte, was er erkannte. Er fand nämlich heraus, dass das Leben und der Tod, obwohl sie sich deutlich unterscheiden, untrennbar zusammengehören.

Von Jugend an hatte er sich dem prallen Leben, oder dem was man gelegentlich darunter verstand, zugewandt. Er nahm an Freud und Leid der Mitmenschen teil und erwies sich so manchem Gefährten als ein treuer, hilfreicher Begleiter. Hatte er doch selbst auch von Anderen, die wie er das Kreuzzeichen auf der Stirn trugen, oft Nähe, Liebe und Tröstung erfahren. Mit allen Kräften hatte er sich aber immer gegen das Leid, gegen menschliche Not, und jegliche Ungerechtigkeit gestemmt. Oft stand er tief erschüttert, an der Bahre seiner Freunde. Seine geweinten und ungeweinten Tränen wissen ein Lied von Ohnmacht und Trennung zu singen. Schwer lastete mit den Jahren die Fragwürdigkeit und Dunkelheit des menschlichen Daseins auf ihm. Er litt sehr darunter und suchte ernstlich nach Wahrheit und Erleuchtung, um entscheiden zu können,was angesichts der unabwendbaren Grenzen und des Endes zu tun oder zu lassen sei. Und er kam zur Erkenntnis: »Wenn es schon unmöglich sei, anstelle Anderer zu leben oder zu sterben, Kreuz und Tod aber unausweichlich wären, dann wolle er wenigstens ein froher Kreuzträger und Sterbender sein. Dann ging es aber auch nicht mehr, sich aus dem Staube zu machen, und die Verantwortung für sich und die Anderen einfach ab zu schütteln. Er hatte ja nun die vielen Menschen aller Zeiten im Blick, denen kein besseres Los beschieden war. Sein Gewissen ließ ihm von da an keine Ruhe mehr: Zu ihnen, den Brüdern und Schwestern, die vor ihm den Weg alles Irdischen gingen, musste er sich gesellen und in deren lange Reihe treten. Allein beim flüchtigen Gedanken, es anders haben zu wollen, als seine Vorfahren, überfiel ihn eine tiefe Scham. Nein, tausend Mal nein! Er wollte künftig auch bittere Wahrheiten nicht verleugnen und weder sich noch andere Menschen in diesen wichtigen Fragen täuschen. Fortan galt für ihn die Regel, jeden geschenkten Tag dankbar an zu nehmen und in Ehren zu gestalten, um dann, wenn sein eigenes Leben dereinst zu Ende gehe, wie alle Menschen vor ihm, auch in Würde zu sterben.

Der Mensch, der es hier wagt, über letzte Dinge zu reden, war sich bewusst, dass auch die Anderen, mit denen er das Dasein teilte, zum mindesten eine Ahnung von diesen Fragen hätten. Im Blick auf sie, wusste, er: »Alle Menschen und Geschöpfe wollen, wie er selbst, lieber leben, singen tanzen und lachen«. Er nahm immer wieder bei passenden Gelegenheiten seinen ganzen Mut zusammen, um seine Lebensgefährten mit dem Todeszeichen auf der Stirn, zu ermuntern, das Versteckspiel vor der Realität des Kreuzes und Todes aufzugeben. Dann aber an Stelle dessen umso mehr, mit einander zu sprechen, zu suchen und zu prüfen, auf welche Weise ein fröhlicher Mensch sein, und auch angesichts des unabwendbaren Endes seinen Weg gehen kann. Die Frage lautete daher fortan bei ihm: »Wer geht mit mir, wer geht mit Dir, wer geht mit uns zusammen diesen Weg, aufrecht, ohne dass wir die Augen vor den Grundfragen unseres Daseins verschließen müssten?«

Längst hatte der Mensch, von dem hier die Rede ist, ja bemerkt, dass er nicht alleine auf der Welt war. Daher bunkerte er sich nicht mehr ein, schaute mit klaren Augen durch das offene Visier um sich, und sah das Werden und Vergehen auch in der sprachlosen Natur. Als moderner Zeitgenosse, verfolgte er aber auch über die Medien, was in der weiten Welt geschah: Erdrückend türmten sich oft die Meldungen mit all dem Leid, Kreuz und Tod vieler Menschen, so vor seinen Augen, dass er den Kreuzweg der einzelnen Schwestern und Brüder gar nicht mehr erkennen konnte. Im besten Falle wurden die Menschen mit dem »materiell Nötigsten« versorgt. Wem aber konnten sie ihre Not und ihr Leid klagen, wer sprach mit Ihnen? Gab es für sie noch wahrhaftige Menschen, erfahrene Kreuzträger, die sie im Miteinander tröstend, wie gute Kameraden auf Schritt und Tritt begleiteten? Von solchen Gefährten hörte er wenig. Der Mensch, um den es hier geht, einer wie Du und ich, hielt in seiner Ohnmacht Ausschau nach Rettung für sich und die Vielen. Er sehnte sich nach einem Ort des Friedens, und einem Helfer, der allzeit bereit und in der Lage war, Überforderungen, Lasten und Leid der Armen zu bergen, und den geplagten, endlichen Menschen, im Leben und Sterben Halt und Geleit zu geben.

Er hatte sich sagen lassen, dass es da EINEN gebe, der die rastlosen und ratlosen Menschen liebe, deren Leid schultere, ihnen, wie ein guter Hirte seiner Herde, voran gehe, und durch SEIN Beispiel zeige, wie fröhliches Leben und würdevolles Sterben gelingen kann. Viele Male stand der Mensch, von dem hier die Rede ist, in all seinem Elend verstummend, vor dem Familienkreuz an der Wand, vor dem schon seine Vorfahren dem Herrn ihre Not klagten: Es bestand durchaus Hoffnung, dass der Sohn Gottes, der für uns grausam am Schandpfahl endete, in der Lage sei, alle Menschen, die sich seiner Barmherzigkeit anvertrauten, wirklich zu trösten: Durch SEINEN Tod am Kreuz, so besagte die Kunde, werde alle Schuld und Not der Menschen getilgt. Mehr noch, die Macht des Todes werde endgültig gebrochen und durch IHN in ein Auferstehen zum ewigen Leben gewandelt. Wem sollte angesichts solchen Trostes, der auch der ganzen Schöpfung zugesprochen ist, nicht das Herz aufgehen? Wie bitter muss es aber für den Sohn Gottes sein, wenn Trost suchende Menschen sich angesichts ihres eigenen Jammers von IHM abwenden, und SEINER göttlichen Barmherzigkeit nicht trauen. Der Mensch, von dem hier beständig die Rede ist, einer wie Du und ich, hatte ja erfahren, dass manche Erdenbürger das in sie gesetzte Vertrauen brachen. Umso größer könnten daher die Bedenken und Ängste sein, wenn es gelte, voll auf das Erbarmen Gottes zu setzen, und IHM alle Not aber auch alle Freude in der Feier der Eucharistie an zu vertrauen. Wie tröstlich wäre es aber dann für Hilfe suchende Menschen, wenn sie ihre Bedenken überwinden, und sich SEINER unendlichen Liebe, die er am Kreuz offenbarte, glaubend, hoffend, und liebend, voll an vertrauen könnten. Die Fülle des Heiligen Geistes würde ER über sie ausgießen, um sie zu befähigen, ihren Kreuzweg und dereinst auch ihren Tod, mit dem Kreuz und der Auferstehung des HERRN zu vereinen. Und das kann wirklich geschehen, denn der Herr, unser bester Freund, hat uns zugesagt, dass ER uns alle Zeit nahe ist, und uns auch in den schwersten Stunden unseres Lebens zur Seite steht. Mögen die vielen Christen, die vor uns durch die enge Pforte der Erlösung gingen, für uns bei Gott bitten, damit wir im Blick auf den geliebten HERRN, IHM folgend, glaubwürdige Zeugen SEINER Liebe werden. Der dreifaltige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist, segne uns, alle guten Gedanken, dieses Leben und unsere Bitten um Heil. Der gütige Gott, bewahre, Dich, mich, und alles Geschaffene im Erdenleben vor allem Übel und geleite uns dereinst in SEINE ewigen Wohnungen.

Das Kreuz der Erlösung und Hoffnung
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